Die Untersuchung der Rotoren für mobile Schwungradspeicher, insbesondere in Bezug auf die mechanischen und thermischen Eigenschaften, hat viele wertvolle Erkenntnisse über das Verhalten von Materialien unter extremen Bedingungen geliefert. Ein Beispiel dafür sind die Unterschiede im Verhalten von Materialien wie 42CrMo4 und W400 VMR, die in Schwungrad-Rotoren verwendet werden. Während 42CrMo4 eine höhere Duktilität aufweist, zeigt sich gleichzeitig eine geringere Festigkeit im Vergleich zum vakuumgegossenen Werkstoff W400 VMR. Dies führte dazu, dass beim 42CrMo4-Rotor nach einer übermäßigen Zentrifugallast eine signifikante Ausdehnung des Materials festgestellt wurde, während der W400 VMR-Rotor nur geringfügig dehnte.
Die Messung der Zentrifugalkräfte und deren Auswirkungen auf die Rotorbauteile sind ein entscheidender Indikator für das Verhalten der verwendeten Materialien. So konnte nach einer Drehzahl von 45.000 U/min festgestellt werden, dass die Radien der Stahlscheiben des 42CrMo4-Materials um 0,6 mm größer waren als bei der massiven Endplatte aus W400 VMR. Diese Ausdehnung deutet auf die höhere Dehnbarkeit von 42CrMo4 hin. Weitere Tests bestätigten das plastische Verhalten des Materials, das sich durch eine deutliche Biegung der Symmetrieachse der ursprünglichen Zylinderkontur zeigte. In dem Fall von W400 VMR war dieser Effekt jedoch kaum spürbar.
Ein kritischer Aspekt des Versagensverhaltens wurde durch das Abreißen von Spannschrauben und das anschließende Aufprallen von Rotorfragmenten auf die Burst containment Wand bei einer Geschwindigkeit von nahezu 500 m/s deutlich. Diese Fehlerkette begann mit einer plastischen Verformung der Komponenten bei 42.000 U/min, gefolgt vom Bruch der Vacodur S Plus-Elektroblech-Stapel bei 45.000 U/min. Die Entstehung von Scherkräften an den Bolzen war ebenfalls ein wichtiges Indiz für die Belastung des Materials.
Das Design der Rotoren für Schwungradspeicher beruht auf einer ausgeklügelten Materialwahl, bei der den größten und massivsten Komponenten das stärkste Material zugewiesen wird, während dünnere Teile aus spröderen oder schwächeren Materialien bestehen. Dies gewährleistet ein kontrolliertes Versagensverhalten, das als „gutmütig“ bezeichnet wird. So stellt die Materialreihenfolge sicher, dass zuerst die dünneren, weniger stabilen Teile versagen und nicht die massiven, tragenden Bauteile.
Die Überwachung der Betriebssicherheit ist ebenfalls ein zentraler Bestandteil der Konstruktion. Besonders die Verwendung von duktilen Stahlplatten für das Schwungrad ermöglicht die frühzeitige Erkennung von Änderungen in der Balancequalität oder einer möglichen Überlastung, bevor spröde Materialbrüche auftreten. Dies bedeutet, dass durch das plastische Verhalten der Bauteile eine Warnung gegeben wird, bevor es zu einem Versagen kommt, was den Betrieb sicherer macht.
Darüber hinaus ist das Erreichen und die Aufrechterhaltung einer hohen Balancequalität von großer Bedeutung. Die Rotoren des Fallbeispiels – sowohl der vollständige Prototyp mit einem Durchmesser von 472 mm und einem Gewicht von 84 kg als auch der kürzere Burst-Rotor mit einem Durchmesser von 157 mm und einem Gewicht von 22 kg – zeigten keinerlei Veränderungen der Balancequalität während des Betriebs. Auch Phänomene wie das Setzen von Komponenten oder ähnliche Veränderungen blieben aus. Lediglich eine plastische Verformung bei 42.000 U/min führte zu einem leichten Rückgang der Balancequalität.
Wesentlich für die Konstruktion von Rotoren sind auch die thermischen Eigenschaften der verwendeten Materialien. Diese beeinflussen nicht nur die mechanische Belastbarkeit, sondern auch die Fähigkeit des Systems, hohe Drehzahlen und Belastungen über längere Zeiträume zu tolerieren. Bei der Wahl von Materialien muss auch die Wärmeleitfähigkeit und die Temperaturbeständigkeit berücksichtigt werden, um eine sichere und effiziente Funktion zu gewährleisten.
Im Vergleich zu Verbundwerkstoffen weisen Rotoren mit Stahlplatten bestimmte Vorteile auf. Einer dieser Vorteile ist die Möglichkeit, durch radiale Bohrungen in den Schwungradstahlplatten eine zusätzliche Balanceebene nahe der Rotormitte hinzuzufügen. Dies ist bei gewickelten Verbundrotoren nicht möglich, da diese durch die starke Vorspannung der Fasern anfällig für Kriechveränderungen sind, die die Balancequalität beeinträchtigen können.
Die Erkenntnisse aus dieser Untersuchung legen nahe, dass das Design von Schwungrad-Rotoren für mobile Energiespeicher weit über die bloße Materialwahl hinausgeht. Es erfordert eine sorgfältige Berücksichtigung der mechanischen, thermischen und dynamischen Eigenschaften der Komponenten, um ein Versagen der Rotoren zu vermeiden und gleichzeitig eine hohe Sicherheit und Leistung zu gewährleisten. Der erfolgreiche Betrieb von FIMD-Rotoren (Fully Integrated Multi-Disk) demonstriert, dass durch intelligente Materialauswahl und Konstruktion eine erhebliche Verbesserung der Systemstabilität und Lebensdauer erzielt werden kann.
Warum sind flywheel-gestützte Energiespeichertechnologien noch nicht weit verbreitet?
Die Effizienzsteigerung im Transportwesen durch eine Verdopplung der Passagierzahl im Fahrzeug ist ein Konzept, das seit langem bekannt ist und immer noch von großer Bedeutung ist. Diese Idee, die ursprünglich mit den Prinzipien der Effizienzsteigerung und der besseren Ausnutzung von Energiequellen verbunden wurde, bleibt trotz der vielen verfügbaren Technologien von zentraler Bedeutung. Der Einsatz von Energiespeichern, wie sie durch Schwungräder repräsentiert werden, ist ein Beispiel dafür, wie technologische Innovationen die Effizienz von Fahrzeugen langfristig steigern könnten. Jedoch scheiterten diese Technologien oft daran, in den Markt einzutreten, trotz ihrer potenziellen Vorteile und historischen Ursprünge.
Bereits 1791 dokumentierte der russische Ingenieur Ivan Petrovich Kulibin die Idee eines Schwungrads, das in Fahrzeugen als Energiespeicher genutzt werden kann. Ein von ihm entwickeltes Dreirad speicherte durch Muskelkraft erzeugte Energie in einem Stahl-Schwungrad, das bei der Abfahrt Energie aufnahm und diese beim Beschleunigen wieder abgab. Diese frühe Idee des Energiespeichersystems konnte eine horizontale Strecke von etwa 400 Metern autonom zurücklegen. Die Wirksamkeit dieses Prinzips wurde im Laufe der Jahre durch verschiedene Prototypen und Kleinserien demonstriert. Beispielsweise wurden einfache, geschmiedete Stahl-Schwungräder in Hochleistungs-Energiespeichersysteme für Rennwagen umgewandelt.
Trotz der vielen Entwicklungen im Bereich der Schwungrad-Energiespeicherung und der unbestreitbaren Effizienz dieser Technologien, haben sie nie den Durchbruch geschafft, der in ihrer Theorie zu erwarten gewesen wäre. Ein Blick auf die Vielzahl von Fahrzeugen, die Schwungrad-Energiespeicher integriert haben, zeigt, dass der praktische Erfolg hinter den Erwartungen zurückblieb. Dies wirft die Frage auf, warum diese Technologien, die in verschiedenen Tests und Pilotprojekten erfolgreich waren, nicht in den massenhaften Einsatz übergingen. Eine Antwort darauf liegt in der Komplexität der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Bedingungen, die den Erfolg von technologischen Innovationen beeinflussen.
Ein Paradebeispiel hierfür ist das „Advanced Technology Transit Bus“-Projekt (ATTB), das mit Schwungrad-Energiespeichern ausgestattet war. Trotz seines technischen Erfolges wurde dieses Projekt nie in Serienproduktion überführt, da es an der nötigen Finanzierung scheiterte. Dies spiegelt ein häufiges Phänomen wider: Trotz technischer Machbarkeit scheitern viele Innovationen an wirtschaftlichen und politischen Barrieren. Der Markt für Schwungrad-Energiespeicher ist stark von Faktoren wie Gesetzgebung, globalen Marktbedingungen, Energiepreisschwankungen und psychologischen Verhaltensmustern der Endverbraucher abhängig. Diese Aspekte bestimmen letztlich, ob eine Technologie auf dem Markt Erfolg hat oder nicht.
Die Wirtschaftlichkeit der Schwungradtechnologie wird dabei oft durch die Preisentwicklung fossiler Brennstoffe beeinflusst. Eine interessante Beobachtung ist die starke Korrelation zwischen den Rohölpreisen und den Entwicklungsaktivitäten im Bereich der Schwungradtechnologien, wie in einem Diagramm aus einer Untersuchung zu erkennen ist. Solange die Ölpreise hoch sind, steigt das Interesse an alternativen Technologien wie der Schwungrad-Energiespeicherung, doch sobald die Preise sinken, sinkt auch das Interesse an der Weiterentwicklung solcher Technologien.
Doch es gibt auch positive Beispiele für den Einsatz von Schwungrad-Energiespeichern in Fahrzeugen. Ein solcher Fall ist der Parry People Movers (PPM) Class 139 Railcar in Stourbridge, England, ein Schienenfahrzeug, das erfolgreich Schwungrad-Energiespeicher integriert hat und auch nach vielen Jahren im Betrieb weiterhin einwandfrei funktioniert. Dies zeigt das enorme Potenzial und die lange Lebensdauer der Schwungrad-Technologie, die nicht nur in Fahrzeugen, sondern auch in anderen Bereichen wie dem Schienenverkehr erfolgreich eingesetzt werden könnte.
Es ist jedoch auch entscheidend zu verstehen, dass die tatsächliche Einführung und Verbreitung von Technologien wie der Schwungrad-Energiespeicherung nicht nur von den technologischen Eigenschaften abhängt, sondern von einer Vielzahl externer Faktoren beeinflusst wird. Die Auswirkungen von Politik, Wirtschaft und Marktbedingungen müssen in eine ganzheitliche Bewertung einbezogen werden, um zu verstehen, warum bestimmte Technologien trotz ihrer technischen Reife nie den breiten Markteintritt geschafft haben.
Neben den technischen Aspekten und der Erprobung von Prototypen ist es ebenso wichtig, den Einfluss von externen Faktoren auf die kommerzielle Erfolgschancen zu berücksichtigen. Bei Schwungrad-Energiespeichern sind dies unter anderem hohe Herstellungskosten, fehlende Marktnachfrage, unzureichende Infrastruktur und die weit verbreitete Nutzung fossiler Brennstoffe als Standardenergiequelle. Erst wenn diese Probleme in Einklang mit den technologischen Vorteilen gebracht werden, könnte es zu einer breiteren Akzeptanz und Nutzung kommen.
Zusätzlich zu den wirtschaftlichen und politischen Aspekten gibt es auch technische Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. Die Effizienz der Schwungrad-Energiespeicher muss kontinuierlich verbessert werden, insbesondere was ihre Leistung und Langlebigkeit betrifft. Auch die Reduzierung der Produktionskosten und die Integration neuer Materialien wie Kohlefaserrotoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Marktadaption.
Optimierung von Flywheel-Energiespeichersystemen für den Automobilbereich: Einfluss externer Faktoren und der Zusammenhang mit der Energiewende
Die Optimierung von Flywheel-Energiespeichersystemen (FESS) für den Automobilbereich erfordert nicht nur eine Betrachtung der technischen Komponenten und deren Interaktionen, sondern muss auch die Vielzahl externer Einflussfaktoren berücksichtigen, die eine weitaus größere Auswirkung auf die Effektivität des Systems haben können als alle rein technischen Maßnahmen. Diese externen Einflüsse sind in vielerlei Hinsicht nicht direkt messbar und stellen daher eine Herausforderung dar, sie in die Berechnungen und Auslegungen mit einzubeziehen. Zu diesen Faktoren zählen nicht nur physikalische Kräfte und Beschleunigungen, sondern auch wirtschaftliche Rahmenbedingungen, politische Entscheidungen und das Verhalten der Endverbraucher.
Innerhalb eines FESS-Systems gibt es zahlreiche komplexe Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Systemkomponenten, die nur durch eine ganzheitliche Betrachtung des Gesamtsystems angemessen erfasst werden können. Insbesondere ist das Lagerungssystem in einem FESS eine der kritischsten Komponenten. Die Bestimmung des Lastspektrums zur Lagerauslegung ist eng mit der Untersuchung externer Einflüsse verbunden. Diese Einflüsse umfassen neben den technischen Lasten auch nicht direkt messbare Aspekte wie Markttrends, Konsumverhalten und sogar psychologische Faktoren der Verbraucher, die das gesamte Systemverhalten beeinflussen können.
Im Hinblick auf die europäische Energiewende zeigt sich, dass der Übergang zu erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Solarenergie eine der Hauptprioritäten ist. Diese Quellen sind jedoch volatil, was die Notwendigkeit einer effizienten Speicherung von Energie unterstreicht. Besonders im Bereich der Mobilität, die einen erheblichen Anteil am gesamten Energieverbrauch ausmacht, erfordert es große Anstrengungen, eine nachhaltige und effiziente Lösung zu entwickeln. Flywheel-Energiespeicher sind in diesem Kontext eine vielversprechende Technologie, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch zu einer signifikanten Verringerung der CO2-Emissionen beitragen kann.
Die Herausforderung der Energiespeicherung ist jedoch nicht nur technischer Natur. Auch die Politik und die Wirtschaft haben einen entscheidenden Einfluss auf den Fortschritt der Entwicklungen. Die Bemühungen von politischen Akteuren, wie sie in der Vergangenheit von führenden Persönlichkeiten wie Angela Merkel vertreten wurden, zielen auf eine Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen ab. In diesem Zusammenhang muss der Automobilingenieur als ein aktiver Akteur in der Reduzierung des Ölverbrauchs und der Förderung nachhaltiger Alternativen wie Elektromobilität und effiziente Speichersysteme betrachtet werden.
Der Verkehrssektor spielt dabei eine Schlüsselrolle. Er ist nicht nur der größte Verbraucher von Energie, sondern auch der Sektor, der das größte Potenzial zur Einsparung von Energie und Reduktion von CO2-Emissionen bietet. Es zeigt sich jedoch, dass die technische Entwicklung allein nicht ausreicht, um die angestrebten Ziele zu erreichen. Die Umstellung auf nachhaltige Mobilität muss von einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz begleitet werden, die durch politische Rahmenbedingungen und technologische Innovationen gleichermaßen gefördert werden muss.
Die Betrachtung des Verkehrssektors und seiner Entwicklung verdeutlicht auch die Bedeutung eines breiten Verständnisses von Energie und deren Wahrnehmung durch die Gesellschaft. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, dass Energie als abstraktes Konzept schwer fassbar ist und von den meisten Menschen nicht direkt wahrgenommen wird. Dieses „energetische Wahrnehmungsproblem“ führt dazu, dass die Bevölkerung häufig nicht das notwendige Bewusstsein für den sparsamen Umgang mit Energie entwickelt. Dies gilt insbesondere für den Verkehrssektor, der, trotz der Fortschritte in der Elektromobilität, nach wie vor stark von fossilen Brennstoffen abhängt.
Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung von Elektromobilität. Der Anteil von Elektrofahrzeugen (EVs) in Europa wächst stetig, bleibt jedoch im Vergleich zur Gesamtzahl der Fahrzeuge relativ gering. Dies zeigt, dass technologische Innovationen alleine nicht ausreichen, um die Verbreitung von nachhaltigen Mobilitätslösungen zu beschleunigen. Es bedarf einer Kombination aus technischer Weiterentwicklung, politischer Unterstützung und einer Veränderung der öffentlichen Wahrnehmung, um den Übergang zu einer nachhaltigeren Mobilität zu ermöglichen.
Neben der Entwicklung von effizienten Energiespeichersystemen, wie sie bei FESS zum Tragen kommen, müssen auch bestehende Infrastrukturen berücksichtigt werden. Ein Beispiel hierfür ist der Eisenbahnsektor, dessen Potenzial für eine umweltfreundliche und energieeffiziente Mobilität in der Vergangenheit oft ungenutzt blieb. Obwohl die Eisenbahn als eine der umweltfreundlichsten Formen des Transports gilt, hat ihr Anteil am gesamten Verkehrsaufkommen in Europa seit den 1970er Jahren stetig abgenommen. Dies zeigt, dass es nicht nur auf technologische Lösungen ankommt, sondern auch auf politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die den Wandel fördern.
Letztlich wird der Erfolg der Energiewende und der nachhaltigen Mobilität nicht allein durch technologische Innovationen bestimmt, sondern durch die Fähigkeit aller Akteure – von der Politik über die Industrie bis hin zu den Endverbrauchern – zusammenzuarbeiten und ein gemeinsames Verständnis für die Notwendigkeit von Veränderung zu entwickeln.
Wie beeinflussen verschiedene Faktoren den Kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen?
Die Diskussion über die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs von Fahrzeugen wird oft als eine rein technische Herausforderung betrachtet, die hauptsächlich durch die Entwicklung von Fahrzeugkomponenten wie dem Verbrennungsmotor, dem Leichtbau und dem „intelligenten“ Energiemanagement gelöst werden kann. Diese Sichtweise beruht auf einer vereinfachten Vorstellung des gesamten Systems, bei dem die Verantwortung in erster Linie bei den Fahrzeugentwicklern liegt. Allerdings zeigt sich, dass viele externe Einflüsse, wie die Wahl des Fahrzeugs und die Art und Weise der Nutzung, oft einen viel größeren Einfluss auf den tatsächlichen Kraftstoffverbrauch haben können.
Seit der Einführung standardisierter Emissionstests wie des Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEDC) gibt es die weit verbreitete Vorstellung, dass die Verantwortung für den Kraftstoffverbrauch in erster Linie bei den technischen Aspekten des Fahrzeugs liegt. In der Realität ist das Ganze jedoch weitaus komplexer. Der Kraftstoffverbrauch eines Fahrzeugs kann nicht nur durch die Verbesserung des Motors und der Fahrzeugstruktur verringert werden. Vielmehr muss das Fahrzeug als ein komplexes System betrachtet werden, das sowohl interne als auch externe Einflussfaktoren umfasst. In diesem System spielen nicht nur die Fahrzeugkomponenten, sondern auch der Fahrer und die Umgebung eine wesentliche Rolle.
Das System, in dem das Fahrzeug operiert, wird als „Supersystem“ bezeichnet, in dem eine Vielzahl von äußeren Faktoren wie Fahrgewohnheiten, Verkehrssituation und geografische Gegebenheiten Einfluss auf die Gesamteffizienz nehmen. Die Interaktion zwischen dem Fahrzeug, seinen Subsystemen und dem Supersystem muss daher in einem interdisziplinären Ansatz betrachtet werden. Dies bedeutet, dass alle Beteiligten – von den Fahrzeugherstellern bis hin zu den Nutzern – Verantwortung für die Entwicklung dieses Systems tragen und einen Beitrag zur Optimierung leisten müssen.
In diesem Kontext spielt die Auswahl des Fahrzeugs eine besonders wichtige Rolle. Die Wahl zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen, etwa zwischen einem kleinen Stadtwagen oder einem SUV, kann den Kraftstoffverbrauch erheblich beeinflussen. Obwohl SUVs häufig effizientere Motoren haben, führen ihre größeren Dimensionen und das höhere Gewicht dazu, dass der Verbrauch insgesamt steigt. Dies verdeutlicht, dass auch die Entscheidung über das Fahrzeugmodell, das über Jahre hinweg genutzt werden soll, eine langfristige Auswirkung auf die Emissionen und den Energieverbrauch hat.
Ein weiterer bedeutender Faktor ist die Fahrweise. Optimale Nutzung des Fahrzeugs, unter Berücksichtigung von Faktoren wie Geschwindigkeitsregelung, Bremsverhalten und Beschleunigung, kann den Kraftstoffverbrauch erheblich reduzieren. Hier kommen auch moderne Technologien wie Hybridfahrzeuge oder Elektromobilität ins Spiel, die die Kraftstoffnutzung weiter optimieren können, indem sie unterschiedliche Antriebsarten miteinander kombinieren.
Das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen den Subsystemen des Fahrzeugs und dem Supersystem, in dem es operiert, ist entscheidend für eine nachhaltige Optimierung des Kraftstoffverbrauchs. Es ist nicht nur die Technologie des Fahrzeugs selbst, die eine Rolle spielt, sondern auch die Art und Weise, wie es verwendet wird, und wie es sich in das größere System von Verkehr, Infrastruktur und Umwelt integriert.
Die Energiequelle des Fahrzeugs ist ein weiteres Schlüsselelement dieses Systems. Obwohl die Diskussion traditionell auf den Verbrennungsmotor fokussiert ist, gewinnen alternative Antriebstechnologien wie Elektromobilität oder Hybridfahrzeuge zunehmend an Bedeutung. Hierbei sind insbesondere die verwendeten Energiespeichertechnologien von Interesse. Ein vielversprechender Ansatz zur Verbesserung der Energieeffizienz und Reichweite von Fahrzeugen ist die Nutzung von Flywheel Energy Storage Systems (FESS). Diese Technologie, die auf rotierenden Massen basiert, ermöglicht eine effiziente Speicherung und Rückgewinnung von Energie, was zu einer verbesserten Gesamtenergiebilanz des Fahrzeugs führt.
Die Funktionsweise eines Flywheel Energy Storage Systems basiert auf der Speicherung von kinetischer Energie. Wenn sich eine Masse mit einer bestimmten Geschwindigkeit bewegt, wird ihre kinetische Energie durch die Formel berechnet, wobei die Masse und die Geschwindigkeit ist. Diese kinetische Energie kann bei rotierenden Körpern, wie sie in Flywheels verwendet werden, ebenfalls gespeichert werden. Die Berechnung der gespeicherten Energie erfolgt dann mit der Formel , wobei das Trägheitsmoment und die Winkelgeschwindigkeit ist. Durch die Erhöhung der Drehzahl des Flywheels kann eine größere Menge an Energie gespeichert werden, was die Effizienz des Fahrzeugs steigern kann.
Die Implementierung eines Flywheel Energy Storage Systems in einem Hybridfahrzeug ermöglicht es, Energie effizient zu speichern und zu übertragen. Diese Technologie kann in Kombination mit anderen Energiequellen wie elektrischen Motoren oder Verbrennungsmotoren verwendet werden, was eine flexible Anpassung an verschiedene Fahrszenarien und Anforderungen ermöglicht. Darüber hinaus bietet sie den Vorteil einer schnellen Energierückgewinnung und ist daher besonders effektiv bei Stop-and-Go-Verkehr oder in Situationen, in denen häufige Beschleunigungs- und Bremsvorgänge erforderlich sind.
Neben den rein technischen Aspekten müssen auch die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Die Wahl der Antriebstechnologie und die Infrastruktur, die für den Betrieb von Elektrofahrzeugen oder Hybridfahrzeugen erforderlich ist, stellen zusätzliche Herausforderungen dar. Auch die Akzeptanz neuer Technologien durch die Verbraucher sowie die politischen Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Mobilität spielen eine wichtige Rolle.
Für die zukünftige Entwicklung der Fahrzeugtechnologie ist es entscheidend, dass alle Akteure – von den Herstellern über die Verbraucher bis hin zu den politischen Entscheidungsträgern – ein gemeinsames Verständnis für die Komplexität des Systems entwickeln. Nur durch einen interdisziplinären Ansatz, der sowohl technische Innovationen als auch gesellschaftliche Veränderungen einbezieht, kann eine nachhaltige Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und eine effektive Bekämpfung des Klimawandels erreicht werden.
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