Das erste Mal, dass ich das Arbeitsumfeld betrat, war alles andere als angenehm. Ohne ein Wort oder einen Blick in die Augen von irgendjemandem, wurde ich entlassen. Es war so abrupt, so ohne Vorwarnung, dass es mir die Sprache verschlug. In diesem Moment stellte sich für mich eine Frage: Wie konnte das alles passieren? Ich hatte hart gearbeitet, als Berater, um das zu erreichen, was ich für gerecht hielt – maximaler Einsatz, maximale Ergebnisse. Doch das, was ich in diesem Moment erlebte, widersprach allem, was ich in meiner jugendlichen Weltanschauung als sinnvoll empfunden hatte. Ich hatte erwartet, dass ein hohes Maß an Anstrengung auch zu einem optimalen Ergebnis führen würde – und doch war ich am Ende derjenige, der das Büro als Entlassener verließ.
Natürlich war mein Arbeitgeber keine brutale Maschine, die in kaltem Kalkül junge Absolventen ins Verderben stürzte. Vielmehr wurden hier geschäftliche Entscheidungen durch den primären Fokus auf die Wirtschaftlichkeit bestimmt. Es war nicht nur mein Job, der gefährdet war, sondern ein ganzer Wirtschaftszweig, der an einem Wendepunkt stand. Es war Sommer 2001, das Jahr, in dem die Weltwirtschaft in vielerlei Hinsicht zu kippen begann. Die Dotcom-Blase war geplatzt und hatte weltweit finanzielle Schockwellen ausgelöst. Viele Unternehmen, die einfach nur eine „.com“-Endung in ihrem Namen trugen, waren gescheitert. Was als glänzende Zukunftsvision galt, war nun eine nüchterne Realität: Der Erfolg eines Unternehmens hing nicht nur von einer schicken Internet-Adresse ab, sondern vielmehr von einem fundierten Geschäftsplan, ausreichendem Kapital und kompetenter Führung.
Für Unternehmen, die in Beratung, Bankwesen und Technologie tätig waren und die Dotcom-Firmen unterstützten, begannen ebenfalls die Probleme. Mit dem Verlust zahlender Kunden und der plötzlichen finanziellen Verknappung mussten viele Firmen ihre Belegschaft abbauen. In solch einem Umfeld galt eine klare Personalregel: Wer zuletzt kam, musste auch zuerst gehen. Ich war nicht der erste junge Absolvent, der so abrupt entlassen wurde, und auch nicht der letzte. Wenn ich damals in der Lage gewesen wäre, das größere Bild zu sehen, hätte ich womöglich die Zeichen der Zeit erkannt. Doch als Teil des Ganzen ist es oft schwer, sich der objektiven Realität zu stellen. Man ist zu sehr in die eigene Geschichte verstrickt, um die Dinge aus der nötigen Distanz zu betrachten. Oft kommt eine Krise plötzlich, und ihre Auswirkungen überraschen alle.
Dies war nicht das erste Mal, dass so etwas passierte, und es sollte auch nicht das letzte Mal sein. Die Wirtschaftskrisen der letzten Jahrzehnten zeigen, wie Fragilität in den globalen Märkten weit verbreitet ist. 2008 war es die Subprime-Krise in den USA, die eine weltweite Finanzkrise auslöste, als Banken Kredite an Personen vergaben, die diese nicht zurückzahlen konnten. 2011 folgte die Eurokrise, bei der mehrere Länder in der Eurozone mit ihren Staatsverschuldungen in ernsthafte Schwierigkeiten gerieten. Die Schockwellen aus diesen Ereignissen gingen weit über die betroffenen Länder hinaus. Das gleiche Muster wiederholte
Wie können wir uns auf unerwartete Ereignisse vorbereiten und trotzdem effizient bleiben?
Die einzige einheimische Population der schwarzen Schwäne lebt in Australien. Bis zum Zeitpunkt, als europäische Entdecker Australien erreichten und einen schwarzen Schwan erblickten, konnte außerhalb Australiens niemand ahnen, dass solche Vögel existierten. Der erste Entdecker, der einen schwarzen Schwan sah, hätte unmöglich vorhersagen können, dass dieser unerwartete Vogel bald sichtbar werden würde – bis er ihn tatsächlich sah. In der heutigen Sprache bezeichnen wir ein „Black Swan“-Ereignis als ein bedeutendes, aber völlig unvorhersehbares Ereignis, dessen Zeitpunkt, Ort und Art nicht bekannt sind – bis es passiert. Diese Ereignisse treten nicht nur in der Energieversorgung auf, sondern sind in nahezu allen Bereichen des Lebens zu finden. Obwohl diese unvorhergesehenen Ereignisse per Definition nicht im Voraus bestimmt werden können, gibt es Möglichkeiten, sich darauf vorzubereiten.
Ein überraschend effektiver Ansatz zur Vorbereitung auf solche Ereignisse ist es, die Effizienz absichtlich zu verringern – also durch eine Art von "nicht-Optimierung" einen gewissen Spielraum oder Redundanz in einem System zu hinterlassen, um auf unerwartete Ereignisse reagieren zu können. Ein elektrisches Netz kann beispielsweise durch zusätzliche Kabel und Überspannungsschutz abgesichert werden, die die meiste Zeit ungenutzt bleiben, bis ein Stromstoß auftritt. Alternativ könnte das gesamte Netz in einem suboptimalen Zustand betrieben werden, immer mit etwas zusätzlicher Kapazität, um auf plötzliche Erhöhungen der Nachfrage oder Stromstöße zu reagieren. Anstatt sich darauf zu konzentrieren, kurzfristige Gewinne durch maximal effiziente Betriebsparameter zu erzielen, wäre es sinnvoll, mit einer Pufferkapazität zu arbeiten.
Dieser Ansatz widerspricht jedoch der heutigen Weltwirtschaft, in der Effizienz maximiert und Ressourcen so knapp wie möglich eingesetzt werden. In der modernen Gesellschaft streben Organisationen danach, ihre Prozesse zu optimieren und ihre Ressourcen bis an die Grenze auszuschöpfen. Die Vorstellung, Ressourcen zu verschwenden oder Kapazitäten ungenutzt zu lassen, ist bei politischen Entscheidungsträgern, Geschäftsführern und Aktionären gleichermaßen unpopulär. Wenn ein Unternehmen oder eine Institution von überflüssiger Kapazität spricht, wird dies häufig als verschwenderisch betrachtet, da Investitionen in selten genutzte oder unbelegte Komponenten als unnötig erscheinen. Aus diesem Grund wird die Investition in Reserven und Überschusskapazitäten in vielen Fällen nicht priorisiert, was die Anfälligkeit gegenüber Katastrophen tatsächlich erhöht. Angesichts der katastrophalen Auswirkungen von Black Swan-Ereignissen ist es jedoch entscheidend, dass diese Reserven im Bedarfsfall auch tatsächlich zur Verfügung stehen.
Es gibt zudem ein weiteres Argument gegen präventive Maßnahmen: Nicht alle Black Swan-Ereignisse sind zwangsläufig negativ. Während in Bereichen wie der nationalen Verteidigung solche Ereignisse unerwünscht sind, können Black Swans in anderen Bereichen durchaus innovative, bahnbrechende Veränderungen hervorrufen. Persönlichkeiten wie Steve Jobs, Bill Gates oder Jeff Bezos könnten als Black Swans betrachtet werden – Einzelgänger, die gegen die vorherrschenden Geschäftsnormen ankämpften und durch ihre unorthodoxen Handlungen bedeutende wirtschaftliche Veränderungen auslösten. Es ist jedoch äußerst schwierig, im Voraus zu bestimmen, welche Art von Black Swan man verhindern möchte, weil ihre Natur es unmöglich macht, genau zu wissen, was als Nächstes passieren könnte.
In einem Interview von 2011 sagte der amerikanische Ökonom und Autor Nassim Taleb, dass er großes Vertrauen in das politische System der Vereinigten Staaten habe, weil es absichtlich ineffizient gestaltet worden sei. Die Gründerväter der USA wollten ein System schaffen, das gegen totalitäre Tendenzen geschützt war und bauten daher eine Vielzahl von Kontrollmechanismen und eine Gewaltenteilung in der Verfassung ein. Über 200 Jahre überstand die US-Verfassung viele Black Swan-Ereignisse, einschließlich eines Bürgerkriegs. Doch 2021 erlebte das Land einen neuen Black Swan, als eine Gruppe von Menschen, die das Wahlergebnis nicht akzeptieren wollten, das Kapitol stürmte – ein Vorfall, der die Unberechenbarkeit von Ereignissen noch einmal verdeutlichte.
Diese Ereignisse zeigen die Gefahren, aber auch die Möglichkeiten, die mit unvorhergesehenen Ereignissen verbunden sind. Deshalb sollten wir nicht nur in komplexen Systemen operieren und diese analysieren, sondern uns auch ständig der Unvorhersehbarkeit bewusst sein, die uns alle betrifft. In der Praxis bedeutet das, dass wir uns niemals zu sicher in unseren Annahmen und Planungen wiegen dürfen. Es gibt keinen Ort, an dem wir exakt wissen können, was als Nächstes kommt. Märkte, Gesellschaften und sogar politische Systeme sind zu komplex, um klare Vorhersagen zu treffen. Die einzige Möglichkeit, mit dieser Unsicherheit umzugehen, ist, flexibel zu bleiben und für alles einen Plan B zu haben.
Viele Unternehmen, die ihre Ressourcen bis zum Limit optimieren, laufen Gefahr, im Falle eines plötzlichen Marktrückgangs nicht vorbereitet zu sein. Während kurzfristige Rückgänge – die „Sandkörner“ eines Prozesses – immer vorkommen werden, führen sie nicht immer zu einem dramatischen „Lawineneffekt“. Die Resilienz eines Unternehmens hängt davon ab, wie gut es in der Lage ist, auf solche Rückgänge zu reagieren. Ein Unternehmen muss nicht ständig in einem Krisenmodus agieren, sollte jedoch unbedingt Reserven einbauen, um auf unerwartete Herausforderungen reagieren zu können. Dabei sind die Aspekte der Unternehmenskultur und des Wohlbefindens der Mitarbeiter oft von größerer Bedeutung, als es auf den ersten Blick erscheint. Sie bringen langfristig einen Wert, der sich nicht immer sofort in den Bilanzen widerspiegelt.
Für den Einzelnen bedeutet dies, dass man sich auf die Unvorhersehbarkeit des Lebens vorbereiten sollte. Indem man nicht ständig am Maximum seiner Kapazitäten arbeitet, sondern auch Pufferzeiten und Ressourcen für unvorhergesehene Ereignisse lässt, ist man besser auf plötzliche Veränderungen und Rückschläge vorbereitet. Die persönliche Resilienz wird durch eine angemessene Balance zwischen Arbeitskraft und Selbstfürsorge gestärkt. Denn auch wenn äußere Ereignisse große Auswirkungen haben können, überlebt das einzelne Sandkorn, auch wenn die Lawine den Haufen niederreißt.
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