Die Integration von Computer Vision (CV)-basierten maschinellen Lernmodellen (ML) in die Gesundheitsversorgung hat das Potenzial, die Diagnose, Behandlung und Überwachung von Patienten erheblich zu verbessern. Die Fähigkeit, präzise Vorhersagen zu treffen und komplexe Muster aus medizinischen Bilddaten zu extrahieren, stellt jedoch eine Vielzahl von Herausforderungen dar. Eine entscheidende Komponente dieser Technologie ist die Auswahl und Nutzung geeigneter Datensätze. Diese Datensätze ermöglichen es den Modellen, sowohl zeitliche als auch diagnostische Trends zu erkennen, was deren prädiktive Fähigkeiten verstärkt.
Ein wichtiger Aspekt für die Leistungsbewertung eines Modells ist die externe Validierung. Um die Generalisierbarkeit eines ML-Modells zu gewährleisten, ist es von Vorteil, ein externes Validierungsdataset aus einer anderen Quelle oder Institution zu nutzen. Solch ein Datensatz hilft dabei, das Modell auf realitätsnahe Szenarien zu überprüfen und dessen Robustheit sowie Zuverlässigkeit zu bestätigen. Dies ist besonders relevant, um sicherzustellen, dass die entwickelten Modelle nicht nur in kontrollierten Testumgebungen gut abschneiden, sondern auch in realen, klinischen Anwendungen.
Zusätzlich ist es wichtig, dass die Datensätze in verschiedenen Kategorien unterteilt werden, je nach den spezifischen medizinischen Bildgebungsverfahren oder der Aufgabenstellung, die sie adressieren. So lassen sich beispielsweise Datensätze für die Radiologie in Kategorien wie Röntgen, CT oder MRT unterteilen, die jeweils eigene, spezifische Anforderungen und Herausforderungen mit sich bringen. Zu den bekanntesten Datensätzen gehören hier die NIH Chest X-ray Dataset und das LUNA16 CT-Screening für Lungenkrebs. Diese Datensätze ermöglichen es den ML-Modellen, Erkrankungen wie Tumore oder Lungenknoten zu erkennen, zu klassifizieren und zu lokalisieren.
Im Bereich der Pathologie kommen Digitale Mikroskopbilder von Gewebeschnitten zum Einsatz, um Krebsarten zu erkennen, zu klassifizieren und zu bewerten. Der Datensatz "The Cancer Genome Atlas" (TCGA) gehört zu den bekanntesten und bietet eine umfassende Sammlung von Gewebeproben für das maschinelle Lernen. In ähnlicher Weise werden auch Dermatologie-Datensätze, etwa der ISIC-Datensatz zur Erkennung von Hautkrebs, genutzt, um Hautveränderungen zu klassifizieren und zu bewerten.
Die Integration von Multi-Modality-Datensätzen ist eine weitere wichtige Entwicklung, bei der unterschiedliche Bildgebungsverfahren kombiniert werden, um eine umfassendere Analyse zu ermöglichen. Hierbei ist es von besonderem Interesse, wie CT-, MRT- und PET-Bilder miteinander fusioniert werden, um eine präzisere Diagnose zu erstellen.
Der Einsatz von synthetischen oder simulierten Datensätzen, die mit Computergrafiken oder Simulationen erstellt werden, bietet eine weitere Möglichkeit, Modelle unter kontrollierten Bedingungen zu entwickeln und zu testen. Diese Datensätze sind besonders wertvoll, wenn reale Daten aufgrund von Datenschutzrichtlinien oder der Verfügbarkeit limitiert sind.
Trotz der großen Fortschritte, die in den letzten Jahren erzielt wurden, gibt es noch zahlreiche Herausforderungen bei der Anwendung von KI und ML im Gesundheitswesen. Die Qualität und Verfügbarkeit von Daten stellt eine der größten Hürden dar. In vielen Fällen sind medizinische Daten unstrukturiert oder verstreut über verschiedene Systeme hinweg, was die Datensammlung und -integration erschwert. Hinzu kommen Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und des Datenschutzes, die den Zugang zu sensiblen Patienteninformationen weiter einschränken.
Die Interpretierbarkeit der Modelle ist ein weiteres großes Problem. Die sogenannten "Black Box"-Modelle, bei denen nicht eindeutig nachvollzogen werden kann, wie eine Entscheidung getroffen wurde, erschweren den Einsatz im Gesundheitswesen. Da medizinische Entscheidungen weitreichende Konsequenzen haben, ist es entscheidend, dass Modelle transparent und nachvollziehbar sind, um das Vertrauen von Ärzten und Patienten zu gewinnen und regulatorische Anforderungen zu erfüllen.
Ein weiteres Problem liegt in der begrenzten Generalisierbarkeit von ML-Modellen. Modelle, die auf spezifischen Datensätzen trainiert werden, können in unterschiedlichen geografischen Regionen oder bei unterschiedlichen Patientengruppen an Leistung verlieren. Unterschiede in den demografischen Merkmalen oder der medizinischen Praxis können dazu führen, dass Modelle in anderen Kontexten weniger effektiv sind.
Ethik und regulatorische Anforderungen sind ebenfalls von zentraler Bedeutung. Der Einsatz von KI im Gesundheitswesen muss ethisch vertretbar sein und den Patientenrechten gerecht werden. Hierbei sind besonders Fragen zu Datenverzerrungen, Diskriminierung und der Wahrung der Privatsphäre zu beachten. Die rechtlichen Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Europa oder HIPAA in den USA, müssen eingehalten werden, um den Missbrauch von Gesundheitsdaten zu verhindern.
Ein weiteres Hindernis stellt die Integration von KI- und ML-Technologien in bestehende Gesundheitssysteme dar. Die Infrastruktur in vielen medizinischen Einrichtungen ist oft nicht darauf ausgelegt, moderne Technologien effizient zu integrieren. Kompatibilitätsprobleme und die Notwendigkeit, bestehende Arbeitsabläufe anzupassen, erfordern sorgfältige Planung und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren.
Zu guter Letzt müssen im Gesundheitswesen Fachkräfte mit den erforderlichen Fähigkeiten in den Bereichen Datenwissenschaft und medizinische Technologie ausgebildet werden. Die Schulung von medizinischem Personal im Umgang mit KI und ML ist entscheidend, um diese Technologien effektiv zu nutzen und ihre Integration in den klinischen Alltag zu gewährleisten.
Trotz dieser Herausforderungen ist die Anwendung von KI und maschinellem Lernen im Gesundheitswesen vielversprechend. Die kontinuierliche Verbesserung der Modelle, die Bereitstellung besserer Datensätze und die Entwicklung robusterer, transparenterer Systeme werden entscheidend dazu beitragen, dass diese Technologien zunehmend in der medizinischen Praxis eingesetzt werden können. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie schnell und in welchem Maße diese Technologien die Gesundheitsversorgung weltweit revolutionieren können.
Wie moderne Datenanalysetechniken die Vorhersage und Diagnose von chronischer Nierenkrankheit verbessern können
Chronische Nierenerkrankung (CKD) ist eine nicht übertragbare Krankheit, die aufgrund verschiedener physiologischer Störungen auftritt, die miteinander in Verbindung stehen und mit einer abnormalen Nierenfunktion sowie einem fortschreitenden Rückgang der glomerulären Filtrationsrate (GFR) einhergehen (Ghelichi-Ghojogh et al., 2017). Ein typisches Beispiel für den Einfluss der Ernährung auf die Nierenfunktion sind schwefelhaltige Aminosäuren, die oxidiert und als Sulfat ausgeschieden werden. Der Stoffwechsel von Nahrungsproteinen führt in der Regel zu einer Netto-Säureproduktion, die die Säure-Basen-Balance des Körpers beeinflusst. Moderne westliche Ernährungsweisen führen daher oft zu einer täglichen Säurebelastung. Die menschliche Niere ist jedoch gut darauf ausgelegt, Säuren als Teil ihrer normalen Funktion auszuscheiden (Amogh et al., 2019).
Die chronische Nierenerkrankung kann in fünf Stadien unterteilt werden, die von einer leichten Funktionsstörung bis hin zum vollständigen Versagen der Niere reichen. Eine Person im Stadium 3 oder 4 der CKD hat typischerweise eine moderate bis schwere Nierenschädigung. Unabhängig von Alter, Geschlecht und anderen Risikofaktoren besteht eine umgekehrte Beziehung zwischen dem Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen (CVD) und der GFR. Eine verringerte Nierenfunktion ist mit einer schlechteren Lebensqualität, kognitiven Beeinträchtigungen und häufigeren Krankenhausaufenthalten verbunden. Aufgrund der zunehmenden Häufigkeit und Schwere der Krankheit wird die gesundheitliche Belastung in den frühen Stadien am stärksten spürbar und betrifft etwa 35 % der Menschen über 70 Jahren.
Zur Bestimmung von CKD werden verringerte Nierenfunktion und Anzeichen von Nierenschäden, wie etwa bildgebende Befunde oder Proteinurie (häufig gemessen durch das Albumin-Kreatinin-Verhältnis [ACR]), herangezogen. Die Serumkreatinin-Konzentration sollte verwendet werden, um die GFR (eGFR) zu schätzen, die dann mit der CKD Epidemiology Collaboration (CKD-EPI) Gleichung berechnet wird, gemäß den Empfehlungen des Kidney Outcomes Quality Initiative (KDOQI) und des National Institute for Health and Care Excellence (NICE). Laut KDOQI-Richtlinien kann die CKD in fünf Stadien unterteilt werden, die auf eGFR-Schwellenwerten innerhalb des CKD-Bereichs basieren und/oder auf strukturellen Veränderungen der Niere, wie etwa Proteinurie. NICE schätzt, dass das Stadium 3 der CKD, das mehr als 90 % der Fälle ausmacht, das am häufigsten vorkommende Stadium ist und weiter in 3a und 3b unterteilt werden sollte, um das zunehmende kardiovaskuläre Risiko widerzuspiegeln. Im Stadium 3a haben 84 % der Patienten eine GFR von 45–59 ml/min/1,73 m², während im Stadium 3b 16 % der Patienten eine GFR von 30–44 ml/min/1,73 m² aufweisen. Das Stadium 4 umfasst eine GFR von 15–29 ml/min/1,73 m².
Die Häufigkeit der CKD nimmt weltweit zu und stellt insbesondere in Entwicklungsländern eine große gesundheitliche Belastung dar (Ghelichi-Ghojogh et al., 2017). Die Datenanalyse, auch als "Data Mining" bekannt, ist der Prozess, bei dem aus riesigen Datenmengen wichtige Muster extrahiert werden. Dabei werden verschiedene Algorithmen und Methoden verwendet, um Vorhersagen über zukünftige Trends zu treffen. Der medizinische Bereich hat von dieser Entwicklung besonders profitiert, da die Datenanalyse in der Lage ist, Muster und Risikofaktoren für verschiedene Erkrankungen zu identifizieren. Besonders in der prädiktiven Medizin, dem Kundenbeziehungsmanagement im Gesundheitswesen und der Erkennung von Betrugsfällen ist Data Mining von großer Bedeutung (Khang et al., 2023).
Ein zunehmend wichtigerer Bereich der medizinischen Datenanalyse ist die Klassifizierung von Krankheitsbildern durch maschinelles Lernen. Insbesondere in Bezug auf CKD wird die Anwendung von Klassifikationsalgorithmen wie der binären logistischen Regression und der Support-Vektor-Maschine (SVM) untersucht. Ziel dieser Untersuchungen ist es, historische Gesundheitsdaten von CKD-Patienten zu analysieren und die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von CKD zu prognostizieren. Die binäre logistische Regression wird verwendet, um eine binäre Antwortvariable basierend auf einem oder mehreren Prädiktorvariablen zu schätzen, während SVMs sowohl lineare als auch nichtlineare Klassifikationsprobleme lösen können.
Die Datensammlung und -analyse sind die ersten Schritte im Data Mining-Prozess. Die Vorverarbeitung der Daten umfasst Verfahren wie Datenmischung, Datenreduktion und -transformation. In der nächsten Phase werden dann Algorithmen angewendet, um Muster zu entdecken, Modelle zu entwickeln und Prognosen zu erstellen. Eine wichtige Methode in der Datenanalyse ist die Klassifikation, bei der Daten in verschiedene Kategorien unterteilt werden. Dies geschieht durch den Einsatz von Lernalgorithmen, die auf Trainingsdaten basieren und die Klassifikation neuer, unbekannter Daten ermöglichen.
Die Auswahl des besten Klassifikationsalgorithmus hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art der zu verarbeitenden Daten und dem spezifischen Ziel der Analyse. Zu den gängigsten Klassifikationsmethoden gehören neben der logistischen Regression und den SVMs auch Entscheidungsbäume, neuronale Netze und Naïve Bayes (NB). Jede dieser Methoden hat ihre eigenen Stärken und Schwächen und wird je nach Anwendungsfall gewählt. Die Wahl des richtigen Algorithmus hat entscheidenden Einfluss auf die Genauigkeit und Effizienz der Vorhersagen.
Es ist jedoch nicht nur die genaue Vorhersage von Bedeutung, sondern auch das Verständnis der zugrunde liegenden Risikofaktoren und der Mechanismen, die zu einer chronischen Nierenerkrankung führen. Der Einfluss von Ernährung, Lebensstil und genetischen Faktoren sollte in der medizinischen Praxis berücksichtigt werden, da diese in direkter Wechselwirkung mit der Nierenfunktion stehen. Eine umfassende Betrachtung dieser Aspekte kann helfen, die Krankheitsentwicklung frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu intervenieren, was die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern kann.
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