Die kinetische Energie eines Moleküls wird in der klassischen Mechanik als beschrieben, wobei die Masse des Moleküls und seine Geschwindigkeit ist. Eine wichtige Annahme bei der Analyse dieser Energien ist die isotrope Verteilung der Geschwindigkeit , was bedeutet, dass die Verteilung der Geschwindigkeit in allen Richtungen gleich ist. Die kinetische Energie kann dann als Erwartungswert der quadratischen Geschwindigkeit formuliert werden: , wobei die Boltzmann-Konstante und die Temperatur ist.
Diese Art der Analyse ist grundlegend für viele Bereiche der Physik, insbesondere in der statistischen Mechanik, wo die Verteilungen von Größen wie Geschwindigkeit und Energie eine zentrale Rolle spielen. Im Folgenden betrachten wir die Eigenschaften von Wahrscheinlichkeitsverteilungen und wie man mit diesen Größen arbeitet.
In der Wahrscheinlichkeitsstatistik ist eine der grundlegenden Aufgaben, die Verteilung einer Zufallsgröße zu verstehen. Diese Verteilung wird durch eine Dichtefunktion oder eine Wahrscheinlichkeitsmassefunktion beschrieben. Die zentralen Eigenschaften dieser Verteilungen sind die Momente, die aus den erwarteten Werten der Potenzen der Zufallsvariablen berechnet werden. Ein Beispiel hierfür ist die Berechnung des zweiten Moments, das die Varianz darstellt und wichtige Informationen über die Streuung der Werte liefert.
Für eine kontinuierliche Verteilung ist das -te Moment der Zufallsvariablen als definiert. Diese Momente sind entscheidend, da sie Informationen über die Form der Verteilung, ihre Symmetrie, die Schiefe (Skewness) und die Kurtosis liefern. Besonders hervorzuheben sind die sogenannten zentralen Momente, die die Momente relativ zum Erwartungswert darstellen. Das erste zentrale Moment ist immer null, da der Erwartungswert selbst der Mittelpunkt der Verteilung ist. Das zweite zentrale Moment ist die Varianz, und höhere Momente bieten Informationen über die "Spitzigkeit" der Verteilung.
Ein weiteres wichtiges Konzept sind die charakteristischen Funktionen einer Verteilung. Die charakteristische Funktion einer Verteilung ist definiert als . Sie ist eine Fourier-Transformation der Wahrscheinlichkeitsdichte und liefert eine weitere Möglichkeit, die Momente einer Verteilung zu berechnen. Die charakteristische Funktion hat mehrere nützliche Eigenschaften: Sie ist eine kontinuierliche Funktion, deren Betrag immer kleiner oder gleich eins ist, und sie ermöglicht die Berechnung von Momenten durch die Ableitung von nach . Ein wichtiger Aspekt dieser Methode ist, dass die Momente einer Verteilung eindeutig ihre charakteristische Funktion bestimmen.
Das Verständnis der charakteristischen Funktion ist besonders wichtig, wenn es darum geht, die Verteilungen von Summen oder linearen Kombinationen von Zufallsvariablen zu berechnen. Wenn zum Beispiel die Summe zweier unabhängiger Zufallsvariablen und ist, dann gilt die einfache Relation , die es ermöglicht, die Verteilung von durch die bekannten charakteristischen Funktionen von und zu berechnen.
Ein weiteres Beispiel, das häufig in der statistischen Analyse auftaucht, ist die Berechnung der Effizienzfluktuationen eines Detektors. Wenn ein Detektor auf durchschnittlich 90% der durchgehenden Elektronen reagiert, dann können die Schwankungen in der registrierten Zahl von Elektronen durch die Binomialverteilung beschrieben werden. In vielen Fällen, bei denen stochastische Prozesse aus unabhängigen und identischen Elementarprozessen bestehen, folgt die relative Schwankung einer typischen -Abhängigkeit von der Anzahl der Prozesse .
Um die Wahrscheinlichkeitsverteilungen in verschiedenen Kontexten zu verstehen und zu berechnen, ist es außerdem von Bedeutung, die Varianz von Messungen korrekt zu bestimmen. Ein Beispiel aus der digitalen Messtechnik ist die Messgenauigkeit eines digitalen Zeitmessgeräts, bei dem die Messabweichung von der echten Zeit im Bereich von ±0,5 Sekunden liegt. Diese Messabweichung folgt einer gleichmäßigen Verteilung, deren Varianz leicht berechnet werden kann und deren Quadratwurzel als Standardabweichung (Fehler) dient.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Verständnis der Momente und der charakteristischen Funktionen eine fundamentale Rolle in der statistischen Analyse spielt. Für den Physiker und den Ingenieur ermöglicht dieses Wissen nicht nur das korrekte Interpretieren und Modellieren von Daten, sondern auch das effektive Berechnen von Fehlern und Fluktuationen in realen Messsystemen.
Wie werden statistische Verteilungen in Monte Carlo Simulationen erzeugt?
Die Erzeugung von statistischen Verteilungen ist ein zentrales Element in der Monte Carlo Simulation. Computer liefern Zufallszahlen, die gleichmäßig im Intervall [0, 1] verteilt sind, und diese gleichmäßige Verteilung dient als Grundlage für die Erzeugung aller anderen Verteilungen. Im Folgenden werden einige der gängigsten Methoden zur Erzeugung von Zufallszahlen mit gewünschten Verteilungen vorgestellt. Einige der einfacheren Methoden wurden bereits in Kapitel 3 behandelt, etwa die lineare Transformation, mit der sich Verteilungen beliebiger Lage und Breite erzeugen lassen, oder die Tatsache, dass die Summe zweier gleichmäßig verteilter Zufallszahlen einer dreieckigen Verteilung folgt.
Da Computer deterministisch arbeiten, können sie keine wirklich zufälligen Zahlen erzeugen. Sie sind jedoch in der Lage, ausreichend unordentliche, pseudozufällige Zahlen zu liefern, die den Zufallszahlen mit hoher Genauigkeit nachempfunden sind. Dies geschieht über Algorithmen zur Erzeugung von Pseudozufallszahlen. Einer der bekanntesten und schnellsten Algorithmen ist der Mersenne Twister, der 1997 von M. Matsumoto und T. Nishimura entwickelt wurde und eine enorme Periode von 2^19937 aufweist. Damit sind die erzeugten Zufallszahlen praktisch niemals wiederholbar und können in bis zu 623 Dimensionen gleichmäßig verteilt werden.
Ein Problem bei der Erzeugung von Zufallszahlen ist, dass die erzeugten Zahlen aufgrund der begrenzten Anzahl von Dezimalstellen, die in einem Computer zur Darstellung von Zahlen verwendet werden, diskret sind. Diese Zahlen folgen einer festen, reproduzierbaren Reihenfolge, die jedoch für den Anwender zufällig erscheint. Es gibt verschiedene Algorithmen zur Erzeugung von Zufallszahlen. Einer der einfacheren Generatoren funktioniert durch eine arithmetische Operation, bei der nur die unbedeutenden Ziffern der Ergebniszahl verwendet werden. Eine solche Berechnung könnte zum Beispiel wie folgt aussehen: xi+1 = n−1 mod(λxi; n). Obwohl dieser Algorithmus im Vergleich zu fortgeschritteneren Methoden nicht perfekt ist, ist er ausreichend für einfache Anwendungen. In der Praxis werden die in gängigen Programmbibliotheken eingebauten Zufallszahlengeneratoren fast immer eine hinreichend gute Qualität aufweisen.
Wichtig ist, dass vor der Verwendung eines Zufallszahlengenerators die Qualität des Generators überprüft wird, insbesondere hinsichtlich seiner Periodizität, der Korrelationen aufeinanderfolgender Werte und der Uniformität der Verteilung. Eine einfache Methode zur Beurteilung der Qualität eines Generators besteht darin, seine Ergebnisse durch Anpassungstests zu analysieren, die in Kapitel 10 behandelt werden.
Ein gängiger Ansatz zur Erzeugung komplexerer Verteilungen ist die Transformation der Uniformverteilung. Ein häufig verwendetes Verfahren ist die sogenannte inverse Transformationsmethode. Bei dieser Methode wird eine Zufallszahl r im Intervall [0, 1] ausgewählt, und die Verteilungsfunktion wird auf diese Zufallszahl angewendet, um den Wert einer Zufallsvariablen x zu bestimmen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, zu verstehen, dass die Verteilung durch eine geeignete Funktion, die die Uniformverteilung in die gewünschte Verteilung überführt, bestimmt wird. Ein einfaches Beispiel ist die Erzeugung einer normalen Verteilung: Dazu werden zwei unabhängige Zufallszahlen r1 und r2 gleichmäßig im Intervall [0, 1] gewählt und dann durch eine Transformation in zwei normalverteilte Zufallszahlen umgewandelt.
Ein weiteres Beispiel für eine solche Transformation ist die exponentielle Verteilung, die mit der Formel x(r) = -ln(1 - r)/γ erzeugt werden kann, wobei γ der Parameter der Exponentialverteilung ist. Durch eine ähnliche Transformation lassen sich auch andere wichtige Verteilungen wie die Breit-Wigner-Verteilung oder die Log-Weibull-Verteilung generieren. Diese Methode ist nicht nur für ein-dimensionalen Verteilungen nützlich, sondern auch für die Erzeugung von mehrdimensionalen Zufallsvariablen.
Ein weiteres häufig auftretendes Szenario in Monte Carlo Simulationen ist die Erzeugung von uniformen Winkeln und Richtungen. Bei einer isotropen Verteilung von Punkten auf einer Kugel ist der azimutale Winkel ϕ gleichmäßig im Intervall [0, 2π] verteilt. Der Polarwinkel θ hingegen hat eine Verteilung, deren Kosinus gleichmäßig im Intervall [-1, 1] verteilt ist, was zu einer einfachen Transformation der Zufallszahl r1 führt: cos(θ) = 2r1 - 1. Die erzeugte Zufallszahl θ lässt sich dann durch die Umkehrung der Funktion arccos(2r1 - 1) berechnen.
Besonders wichtig ist die Fähigkeit, korellierte Zufallszahlen zu erzeugen, die für viele physikalische Simulationen benötigt werden. Dies lässt sich durch eine geeignete Skalierung und Rotation der Koordinatenachse erreichen. Eine spezielle Anwendung ist das Erzeugen von korrelierten normalverteilten Zufallszahlen, die durch die Rotation der Koordinaten nach einer geeigneten Transformation erzeugt werden.
Zusätzlich zur Erzeugung von Zufallszahlen und Verteilungen ist es entscheidend, die generierten Daten zu analysieren und auf Konsistenz zu überprüfen. Dies schließt die Bestimmung der statistischen Eigenschaften der Daten wie Mittelwert, Varianz und Korrelationen ein. Die richtige Interpretation der Simulationsergebnisse ist von zentraler Bedeutung, insbesondere wenn es darum geht, systematische Fehler zu erkennen und zu korrigieren.
Wie man Verzerrungen bei der Parameterschätzung korrigiert: Einblicke in die Likelihood-Funktion und Bias-Korrektur
In der statistischen Analyse ist die Korrektur von Verzerrungen (Bias) eine wichtige Überlegung, insbesondere wenn es um die Schätzung von Parametern geht, die auf kleinen Datensätzen basieren. Verzerrungen treten häufig auf, wenn die Anzahl der Ereignisse oder Beobachtungen gering ist, was zu einer Unsicherheit bei den Messungen führt. Diese Unsicherheit sollte idealerweise durch asymmetrische Fehler oder noch besser durch die vollständige Likelihood-Funktion dargestellt werden. Diese Funktionsweise kann mit einigen Beispielen verdeutlicht werden, bei denen die Likelihood-Funktion stark asymmetrisch ist.
Ein solches Beispiel ist die Schätzung einer Poisson-Rate bei der Beobachtung von keinem Ereignis. In einem Experiment, bei dem wir nach einem seltenen Zerfall suchen und keinen Zerfall beobachten, ergibt sich aus der Poisson-Statistik die Likelihood-Funktion:
Bei einer Normalisierung dieser Likelihood-Funktion mit einer gleichmäßigen Prior wird der Erwartungswert der Rate λ zu 1, während der Wert λ̂ = 0 den maximalen Wert der Likelihood-Funktion darstellt. Dies mag zunächst verwirrend erscheinen, da der Erwartungswert in diesem Fall aus einer Nullmessung resultiert. Dieser Wert von 1 ergibt sich jedoch aus der Annahme einer gleichmäßigen Prior-Verteilung. Wäre das Ereignis nicht von Anfang an antizipiert worden, hätten wir keine Messung durchgeführt. Da auch mittlere Raten von null zu einer Beobachtung von Null führen können, ist es nur natürlich, dass der Erwartungswert von λ von Null abweicht.
Wenn in zehn ähnlichen Experimenten ebenfalls kein Zerfall beobachtet wird, führt eine naive Durchschnittsbildung der erwarteten Werte zu einem Mittelwert von eins – ein scheinbar absurder Wert. Um dies zu vermeiden, müssen die Likelihoods der einzelnen Experimente miteinander multipliziert werden, was zu einer Bayesianischen Schätzung führt, bei der die Rate λ auf 1/10 normalisiert wird.
Ein weiteres Beispiel für Bias tritt bei der Schätzung der Breite einer gleichmäßigen Verteilung auf. Angenommen, wir haben eine Stichprobe mit N Beobachtungen, die einer gleichmäßigen Verteilung folgt:
Die Likelihood-Funktion für diesen Fall zeigt, dass der Schätzwert für den Parameter θ im Wesentlichen der größte Wert aus der Stichprobe ist, also . Hier zeigt sich eine Verzerrung in Richtung kleinerer Werte. Der Bias des Schätzers ist proportional zu . Dies ist jedoch kein Fehler, der korrigiert werden muss. Stattdessen bevorzugen wir es, das verzerrte Ergebnis mit einem einseitigen Fehlerbereich zu präsentieren, oder alternativ die vollständige Likelihood-Funktion zu verwenden.
Die verschiedenen Schätzmethoden weisen unterschiedliche Stärken und Schwächen auf. Insbesondere ist die Likelihood-Methode sehr empfindlich gegenüber falsch zugewiesenen Beobachtungen und erfordert eine gut definierte Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion (p.d.f.). Wenn jedoch die theoretische Beschreibung der Daten in Form einer simulierten Histogrammdarstellung vorliegt, ist die Poisson-Likelihood-Anpassung die bevorzugte Methode. Bei der Anpassung einer Funktion an gemessene Datenpunkte wird häufig die Methode der kleinsten Quadrate verwendet. In vielen praktischen Anwendungen, besonders wenn die Rechenzeit begrenzt ist, bietet sich die Momentenmethode an. Trotz dieser Unterschiede sind alle drei Methoden in vielen Situationen äquivalent.
Ein wichtiger Punkt ist die Berücksichtigung von Hintergrundrauschen. Besonders robuste Methoden wurden entwickelt, um mit diesem Problem umzugehen, und einige davon werden im Anhang A.16 ausführlicher behandelt. Das Verständnis dieser Methoden ist besonders relevant, wenn wir mit großen Datenmengen oder unsicheren Messungen arbeiten. Dabei sind auch häufig frequentistische Kriterien der Punkt- und Intervallschätzung von Bedeutung, die insbesondere dann von Relevanz sind, wenn die Parameter vieler Objekte desselben Typs gemessen werden.
Im Falle von Histogrammdaten, insbesondere bei großen Stichproben, ist es effizienter, die Daten in Form von Histogrammen zu analysieren, anstatt die Likelihood für jede einzelne Beobachtung zu berechnen. Die einzelnen Beobachtungen werden in Intervalle oder "Bins" eingeordnet, wobei alle Ereignisse in einem Bin die gleiche Wahrscheinlichkeit haben. Dies ermöglicht es, die Verteilung der Ereignisse anhand des Vergleichs der gemessenen Häufigkeiten in den Bins mit den theoretischen Vorhersagen zu bewerten.
Ein Beispiel für die Anpassung einer linearen Verteilung an ein Histogramm könnte die Untersuchung eines Kosinusverteilungsmodells für einen Winkel sein, das durch eine Funktion der Form:
beschrieben wird. Die Anpassung dieser Verteilung an ein Histogramm erfolgt durch die Bestimmung der Parameter, die den besten Fit zur beobachteten Datenstruktur liefern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wahl der Schätzmethode und die Berücksichtigung von Verzerrungen und Unsicherheiten in den Messungen entscheidend sind, um präzise und robuste Parameterabschätzungen zu erhalten. In vielen praktischen Anwendungen sind alle drei diskutierten Methoden (Likelihood, Momentenmethode und kleinste Quadrate) in der Lage, vergleichbare Ergebnisse zu liefern. Doch die genaue Wahl hängt oft von den verfügbaren Daten, der Rechenzeit und den spezifischen Anforderungen der Analyse ab.
Wie funktioniert die Klassifikation in multidimensionalen Anwendungen?
Die Klassifikation in multidimensionalen Anwendungen stellt häufig eine komplexe Herausforderung dar, insbesondere wenn einige der Eingabekomponenten physikalisch sehr unterschiedliche Naturen aufweisen. Eine Lösung für dieses Problem besteht darin, die verschiedenen Größen auf gleiche Varianz zu normieren und globale Korrelationen durch eine lineare Transformation der Variablen zu eliminieren. Diese Transformation entspricht der Hauptkomponentenanalyse (Principal Component Analysis), die im vorherigen Abschnitt besprochen wurde, mit einer anschließenden Skalierung der Hauptkomponenten. Eine andere Möglichkeit, aber äquivalent, besteht darin, eine richtungsabhängige Gewichtung zu verwenden. Dasselbe Ergebnis wird auch erzielt, wenn wir die Mahalanobis-Metrik anwenden, die bereits in Abschnitt 10.4.8 eingeführt wurde.
Allerdings ist die Berechnung aller Distanzen für eine große Trainingsprobe rechenintensiv. Eine drastische Reduzierung der zu berechnenden Distanzen ist in vielen Fällen möglich, und zwar durch sogenannte Support Vector Machines (SVM), die im Folgenden behandelt werden. Dabei handelt es sich nicht um Maschinen im klassischen Sinne, sondern um Programme, die die Trainingsprobe auf einige wenige, aber entscheidende Eingaben reduzieren, ohne die Ergebnisse zu beeinträchtigen.
Die Grundidee bei Support Vector Machines ist es, nur die "Unterstützungsvektoren" zu verwenden, die für die Klassifikation relevant sind. In einem zweiklassigen Klassifikationsproblem reicht es beispielsweise, nur diejenigen Eingabewerte zu kennen, die sich in der Nähe der Grenze zwischen den Klassen befinden. Diese Vektoren definieren die sogenannte Hyperebene, die die Klassen trennt. Dadurch werden die Berechnungen erheblich beschleunigt, da nicht alle Datenpunkte berücksichtigt werden müssen.
Ein weiteres Verfahren zur Klassifikation ist der k-nächste Nachbarn (k-Nearest Neighbors, k-NN) Algorithmus. Hierbei wird eine Zahl K gewählt, die von der Größe der Trainingsprobe und der Überlappung der Klassen abhängt. Für einen gegebenen Eingabewert x wird die K nächstgelegenen Nachbarn ermittelt und die Anzahl der Beobachtungen, die zu den jeweiligen Klassen gehören, gezählt. Wenn das Verhältnis k1/k2 größer als ein bestimmter Wert α ist, wird die neue Beobachtung der Klasse I zugewiesen, andernfalls der Klasse II. Der Wert von α hängt von der Verlustfunktion ab. Wenn alle Klassen gleich behandelt werden, wird α gleich Eins gesetzt, was zu einer einfachen Mehrheitsentscheidung führt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Klassifikation ist die Entfernungsabhängige Gewichtung. Anstatt alle Trainingsvektoren im gegebenen Bereich gleich zu behandeln, wird denen, die näher am Eingabewert x liegen, ein höheres Gewicht zugewiesen. Eine sinnvolle Wahl dafür ist ein Gaußkernel, der eine Gewichtung basierend auf der Distanz der Trainingsdaten zum Eingabewert vornimmt. Diese Gewichtung führt zu einer besseren Anpassung des Klassifikators an die Eingabedaten, insbesondere in Fällen mit nichtlinearen Trennungen zwischen den Klassen.
Ein solcher Ansatz führt zu einer Klassifikation, die in der Praxis bei der Arbeit mit großen Datensätzen besonders nützlich ist. Denn die einzige Information, die für die Klassifizierung eines neuen Datensatzes benötigt wird, ist die Trennkurve zwischen den Klassen, die durch die relevanten Trainingsbeobachtungen, also die Unterstützungsvektoren, definiert wird. Dadurch kann die Zahl der benötigten Trainingsdaten erheblich reduziert werden, ohne dass die Qualität der Klassifikation leidet.
Die Support Vector Machines (SVMs) sind besonders bei großen Datensätzen vorteilhaft, da sie durch den sogenannten "Kernel Trick" auch nichtlineare Probleme im Eingaberaum in lineare Probleme in einem höherdimensionalen Raum umwandeln können. Dies ermöglicht eine effiziente Klassifikation mit geringem Rechenaufwand, was sie besonders für Echtzeitanwendungen oder Szenarien mit großen Datenmengen geeignet macht.
Die wichtigste Erkenntnis für den Leser ist, dass bei der Klassifikation in hochdimensionalen Datenräumen nicht immer alle Trainingsdaten berücksichtigt werden müssen. Vielmehr sind es nur die Datenpunkte, die in der Nähe der Trennhyperebene liegen – die sogenannten Unterstützungsvektoren – die für eine präzise Klassifikation ausschlaggebend sind. Techniken wie SVMs oder der k-nächste Nachbarn Algorithmus ermöglichen es, diese relevanten Datenpunkte zu identifizieren und die Berechnungen erheblich zu beschleunigen, was vor allem bei großen Datensätzen von entscheidender Bedeutung ist.
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