Im Gesundheitswesen, insbesondere in der Zusammenarbeit zwischen Hospitalisten und Klinikverwaltungen, gibt es viele Facetten, die eine harmonische und produktive Beziehung fördern können. Einer der Schlüssel zu einer solchen Zusammenarbeit liegt in der Schaffung stabiler und flexibler Vertragsstrukturen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen beider Seiten gerecht werden. Ein Beispiel für diese Art von Vertrag ist das sogenannte „vested relational contract“, das vor allem im Bereich der Hospitalistenbeziehungen Anwendung findet.

Zu den bemerkenswerten Erfolgen eines solchen Vertrags gehört nicht nur die Reduzierung der Fluktuation unter den Hospitalisten, sondern auch eine signifikante Verbesserung der Arbeitszeiten und der Planung. Durch eine strukturierte, vorausschauende Personalplanung konnten die Hospitalisten bereits im ersten Jahr des neuen Vertragsziels die Budgetvorgaben übertreffen. Diese Verträge bieten Anreize für die Beteiligten, indem sie gesparte Mittel in die Verbesserung der Pflegequalität reinvestieren. Zudem sorgt die proaktive Personalplanung für eine ausreichende Anzahl an Fachkräften, was wiederum die Belastung der Ärzte verringert und das Risiko von Burnout reduziert.

Ein weiterer Erfolg ist die Formalisierung von Governance-Strukturen, die den Dialog zwischen Hospitalisten und Verwaltung fördern und die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen wie etwa der Patientenversorgung verbessern. Diese Strukturen ermöglichen eine offene Kommunikation und eine klare Informationsweitergabe, wodurch nicht nur der Arbeitsalltag effizienter gestaltet wird, sondern auch die Ergebnisse der Patientenversorgung erheblich gesteigert werden. Der Einsatz von „Structured Team Reports“, in denen verschiedene Berufsgruppen wie Therapeutinnen, Pflegekräfte und Ärzte gemeinsam an der Verbesserung von Entlassungsprozessen und Patientenflüssen arbeiten, ist ein hervorragendes Beispiel für diese erfolgreiche Teamarbeit.

Wichtige Prinzipien eines solchen relationalen Vertrags – wie Autonomie und Gerechtigkeit – spielen eine entscheidende Rolle bei der Flexibilität der Vereinbarungen und der schnellen Anpassung an sich verändernde Rahmenbedingungen. Die COVID-19-Pandemie brachte zum Beispiel erhebliche Herausforderungen mit sich. Einerseits sank die Zahl der behandelten Patienten um 60%, andererseits stieg die Zahl der Hochrisikopatienten. Die formalisierten, relationalen Verträge halfen den Hospitalisten und Klinikverwaltungen dabei, diese Herausforderungen zu meistern, indem sie neue Arbeitszeitmodelle entwickelten, die sowohl die reduzierten Stunden als auch die steigende Arbeitsbelastung berücksichtigen. Wichtige Prinzipien wie Fairness und Flexibilität trugen dazu bei, dass eine gerechte Verteilung der Arbeitslast erreicht wurde, ohne dass Ärztinnen und Ärzte übermäßig belastet wurden. Dies zeigt die Stärke eines gut gestalteten relationalen Vertrags, der als Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit in Krisenzeiten dient.

Das Gesundheitswesen ist jedoch nicht der einzige Bereich, in dem relationales Vertragsmanagement von Bedeutung ist. Die grundsätzliche Herausforderung liegt heute in der Tatsache, dass traditionelle Vertragsformen nicht mehr den Anforderungen einer dynamischen, zunehmend globalisierten Wirtschaft gerecht werden. Das klassische Modell von vertikal integrierten Unternehmen, bei dem alle Teile eines Unternehmens aus einer Hand kommen, ist längst nicht mehr der Maßstab. Stattdessen finden sich heute Unternehmen, die auf Netzwerkstrukturen und strategische Partnerschaften setzen, um in einem globalisierten und sich ständig verändernden Markt erfolgreich zu agieren. Dies erfordert eine neue Herangehensweise an das Vertragsmanagement.

Die Marktbedingungen von heute sind zunehmend von Globalisierung, Komplexität und Geschwindigkeit geprägt. In einer Welt, in der Kundenanforderungen ständig wechseln und Märkte immer schneller reagieren müssen, ist es unerlässlich, flexiblere und dynamischere Vertragsstrukturen zu schaffen. Der Begriff „VUCA“ – Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität – beschreibt treffend die Realitäten, mit denen Unternehmen heutzutage konfrontiert sind. In einer solchen Welt müssen Verträge nicht nur als rechtliche Instrumente zur Durchsetzung von Vereinbarungen verstanden werden, sondern auch als Bausteine für stabile und faire Partnerschaften, die es den beteiligten Akteuren ermöglichen, sich flexibel an die Veränderungen des Marktes anzupassen.

Das bedeutet, dass Verträge von heute nicht mehr starr und unflexibel sein dürfen. Sie müssen vielmehr auf langfristige Zusammenarbeit und gemeinsame Wertschöpfung ausgerichtet sein. Dies erfordert, dass Unternehmen – oder in unserem Fall, medizinische Einrichtungen – nicht nur auf die Vertragsbedingungen achten, sondern auch auf die Qualität der Beziehungen zwischen den Parteien. Nur durch enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit und eine klare Kommunikation können in einer sich ständig verändernden Welt nachhaltige Erfolge erzielt werden.

Darüber hinaus spielt Innovation eine immer zentralere Rolle. In einer Welt, in der Produkte und Dienstleistungen in rasantem Tempo veralten, sind Unternehmen gezwungen, sich ständig weiterzuentwickeln und flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren. Die Fähigkeit, durch kooperative Verträge ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit zu erreichen, wird zunehmend zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Dies gilt sowohl im Gesundheitswesen als auch in anderen Wirtschaftsbereichen. Beziehungen und soziale Normen, die durch Verträge gefördert werden, sind genauso wichtig wie die rechtlichen Vereinbarungen selbst. Nur wenn diese Elemente miteinander in Einklang gebracht werden, kann ein Unternehmen oder eine Organisation langfristig erfolgreich bleiben.

Wie Abhängigkeit in Geschäftsbeziehungen das Risiko von Konflikten verringern kann

In Geschäftsbeziehungen, in denen Abhängigkeit zwischen den Parteien hoch ist, erfordert die Gestaltung von Verträgen besondere Aufmerksamkeit. Die klassische Sichtweise, dass Verträge vor allem als Risikominimierungsinstrumente fungieren, entspricht nicht immer der Realität, vor allem in komplexen und hochspezialisierten Partnerschaften. In Szenarien mit niedriger Abhängigkeit sind markt- oder staatliche Macht als Mittel zur Risikominderung oft effektiv, aber in Szenarien mit hoher Abhängigkeit zeigt sich, dass diese Instrumente keine tragfähige Lösung darstellen. Stattdessen sollten die Vertragsparteien eine andere Herangehensweise wählen: die der relationalen Verträge, die auf langfristige, gegenseitige Interessen und kontinuierliche Ausrichtung setzen.

Ein klassischer Fehler, den viele Unternehmen machen, ist die Annahme, dass kurze Vertragslaufzeiten oder Klauseln zur Beendigung aus bequemen Gründen eine Möglichkeit bieten, die Abhängigkeit zu minimieren und das Risiko zu verringern. In Wirklichkeit kann dieser Ansatz bei hoher Abhängigkeit zu einem erheblichen Nachteil werden, da solche Vereinbarungen keine langfristige Stabilität schaffen und oft Konflikte hervorrufen. Wenn beide Parteien versuchen, ein wettbewerbsfähiges Verhältnis durch eine Transaktion zu erreichen, die nicht auf spezifischen Investitionen und langfristigen Zielen beruht, besteht das Risiko, dass die Beziehung nicht die nötige Tiefe für eine erfolgreiche Zusammenarbeit erreicht.

Das Fehlen von Beziehungen, die auf gegenseitigen Investitionen beruhen, macht es für die Parteien schwieriger, langfristige Erfolge zu erzielen. Ohne eine tiefe Abhängigkeit und gegenseitige Bindung gibt es kaum Anreize, sich aktiv für den Erfolg des anderen zu engagieren. Diese Art von Beziehung führt zu kurzfristigen Gewinnmaximierungen auf Kosten langfristiger Stabilität, was in einem dynamischen Wettbewerbsumfeld zu einem echten Nachteil werden kann. Stattdessen sollten Unternehmen darauf abzielen, einen langfristigen Vertrauensaufbau durch relationalen Vertrag zu etablieren, bei dem sich beide Parteien als Partner mit gemeinsamen Interessen und Zielen sehen.

Die Wechselwirkungen zwischen Markt- und staatlicher Macht sind besonders problematisch in Szenarien mit hoher Abhängigkeit, da diese Form der Macht in solchen Kontexten ineffektiv ist. Der Versuch, Markt- oder staatliche Macht zu nutzen, um das Risiko zu minimieren, scheitert häufig daran, dass es in hoch spezialisierten Beziehungen keinen echten Ausweg gibt, ohne hohe Kosten zu verursachen. Ein solcher Vertrag ist fast immer lückenhaft und lässt sich schwer vollständig formulieren, da nicht alle Eventualitäten abgedeckt werden können.

In diesen Fällen ist es unerlässlich, dass die Parteien soziale Normen in ihren Vertrag einbeziehen, um die Risiken zu mindern. Dies kann erreicht werden, indem man Elemente wie Loyalität, Gegenseitigkeit und Fairness in die Vertragsgestaltung integriert, um sicherzustellen, dass die Parteien ihre gegenseitigen Interessen in Einklang halten. Diese Prinzipien wirken wie ein unsichtbares Band, das die Parteien miteinander verbindet, selbst wenn spezifische Vertragsklauseln die komplexen Beziehungen nicht in vollem Umfang abbilden können. So wird die Gefahr von Missverständnissen oder als unfair empfundenem Verhalten minimiert.

Für Unternehmen, die in einem hochgradig voneinander abhängigen Umfeld arbeiten, ist es wichtig, einen strategischen Ansatz zu wählen, der sich nicht ausschließlich auf die rechtliche Durchsetzbarkeit des Vertrages stützt. Die Risiken, die durch marktliche oder staatliche Macht abgewendet werden sollen, sind oft nur oberflächlich und können die tieferliegenden Probleme der Beziehung nicht lösen. In komplexen Vertragsverhältnissen mit hoher Abhängigkeit ist eine solche Strategie nicht nur unzureichend, sondern kann zu einer Situation führen, in der keine der Parteien die Flexibilität hat, die Beziehung zu verlassen, ohne erhebliche negative Konsequenzen zu erleiden.

Die Einführung von relationalen Verträgen, die auf langfristige Partnerschaft und kontinuierliche Ausrichtung der Interessen abzielen, ist der einzig nachhaltige Weg, um Risiken zu minimieren. Ein solcher Vertrag fördert die Bereitschaft beider Parteien, Investitionen in die Beziehung zu tätigen und schafft damit einen stabileren Rahmen für die Zusammenarbeit. Diese Art der Vertragsgestaltung hilft dabei, die Interdependenz zwischen den Parteien zu nutzen, anstatt sie zu fürchten, und schafft somit eine Grundlage für eine tiefere und nachhaltigere Zusammenarbeit.

Zudem sollten Unternehmen verstehen, dass die Risiken in Szenarien mit hoher Abhängigkeit nicht nur durch vertragliche Vereinbarungen reduziert werden können. Es erfordert auch eine kulturelle Veränderung innerhalb der Organisationen, die auf Vertrauen und Zusammenarbeit basiert. Ein relationaler Vertrag ist mehr als nur eine rechtliche Vereinbarung; er ist ein Spiegelbild der Philosophie und der strategischen Ziele der Parteien. In diesem Zusammenhang sollten Unternehmen, die eine starke, langfristige Beziehung aufbauen möchten, die sozialen Normen als festen Bestandteil ihrer Geschäftspraktiken und nicht nur als nachträgliche Ergänzung ihres Vertragswerks betrachten.

Wie verschiedene Vertragstypen das Geschäftsmodell beeinflussen und ihre Relevanz in der Praxis

Die Komplexität von Verträgen im geschäftlichen Kontext kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Besonders wichtig sind dabei solche Vereinbarungen, die auf langfristige, komplexe Beziehungen ausgerichtet sind und bei denen sowohl die Interessen der Vertragspartner als auch ihre gegenseitigen Abhängigkeiten berücksichtigt werden müssen. Ein herausragendes Beispiel für solche komplexen Verträge sind die Tarifverträge zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden. Diese Verträge regeln nicht nur die Vergütung und Arbeitszeiten der Mitarbeiter, sondern auch zahlreiche andere essenzielle Bereiche wie Urlaubsansprüche und Sozialleistungen. Die Beziehung zwischen den Parteien ist langfristig und von einer hohen Abhängigkeit geprägt, was die Notwendigkeit betont, Missverständnisse und nicht übereinstimmende Erwartungen zu vermeiden.

In diesem Zusammenhang bietet der formale relationale Vertrag einen idealen Rahmen. Er ist besonders dann sinnvoll, wenn eine starke Bindung und Interdependenz zwischen den Parteien besteht und das Risiko von Konflikten aufgrund divergierender Interessen hoch ist. Der Vorteil dieser Vertragsart liegt darin, dass sie nicht nur die grundlegenden Aspekte eines Geschäfts abdeckt, sondern auch Raum für Flexibilität und die Anpassung an sich verändernde Bedingungen lässt. Diese Flexibilität ist entscheidend, da sich in langfristigen Geschäftsbeziehungen oft unvorhergesehene Veränderungen ergeben, die auf starren, traditionellen Vereinbarungen nicht ausreichend abgebildet werden können.

Ein weiteres bedeutendes Feld, in dem relationale Verträge eine wichtige Rolle spielen, ist die Verwaltung von Informationskapital. Dabei kann zwischen Verträgen, die geistiges Eigentum betreffen, und denen, die sich mit Informationstechnologie (IT) befassen, unterschieden werden. Ein Beispiel für einen häufig genutzten Vertrag in Bezug auf geistiges Eigentum ist die Geheimhaltungsvereinbarung. Diese dient dazu, Geschäftsgeheimnisse zu schützen und den Austausch sensibler Informationen zu regeln. In vielen Fällen kommen auch Lizenzvereinbarungen zum Einsatz, etwa bei Patenten, Marken oder Urheberrechten. Besonders in der Musik- und Medienindustrie sind solche Lizenzvereinbarungen weit verbreitet, um Rechte an geistigem Eigentum zu verwalten und zu monetarisieren.

Neben diesen klassischen Formen gibt es auch Verträge, die sich mit den neuesten Entwicklungen im Bereich der IT befassen. Hierzu gehören Softwarelizenzvereinbarungen, die je nach Umfang und Komplexität des jeweiligen Produkts variieren können. Ein einfaches Beispiel dafür ist der Kauf einer Softwarelizenz, die häufig als Endbenutzerlizenzvereinbarung (EULA) bekannt ist. Weitaus komplexer sind jedoch Vereinbarungen, die mit Cloud-Computing und den damit verbundenen Dienstleistungen zusammenhängen. Cloud-Computing-Dienste, die es Unternehmen ermöglichen, Software und Daten über das Internet zugänglich zu machen, sind mittlerweile ein zentraler Bestandteil moderner Geschäftsstrategien. Verträge wie diese beinhalten oft zahlreiche Elemente, die unterschiedliche Technologien und Ressourcen betreffen, von Rechenzentren und Hardware bis hin zu Software und Daten.

In der Praxis stellt sich jedoch die Frage, wie diese komplexen Vereinbarungen effektiv und flexibel gestaltet werden können. Besonders im Bereich der Softwareentwicklung ist dies von großer Bedeutung. Die traditionelle Wasserfallmethode, bei der alle Anforderungen eines Projekts zu Beginn festgelegt und danach strikt verfolgt werden, wird zunehmend von agilen Methoden ersetzt. Der Vorteil dieser Vorgehensweise liegt in der Fähigkeit, schnell auf Änderungen zu reagieren und kontinuierlich an den Bedürfnissen der Nutzer auszurichten.

Darüber hinaus gibt es auch Verträge, die im Bereich der IT-Outsourcing-Modelle eine wichtige Rolle spielen. Diese Verträge regulieren die Auslagerung von Infrastruktur, Anwendungsentwicklung und -wartung sowie andere IT-bezogene Dienstleistungen. Ein besonderes Augenmerk sollte dabei auf den Verträgen liegen, die mit Softwareentwicklungsprojekten und deren agilen Methoden verbunden sind. Diese Vertragsarten zeichnen sich durch eine hohe Abhängigkeit zwischen den Vertragsparteien und ein erhöhtes Risiko für Missverständnisse oder Interessenkonflikte aus, was sie zu idealen Kandidaten für relationale Vertragsmodelle macht.

Auch auf der Output-Seite von Geschäftsbeziehungen sind komplexe Verträge von Bedeutung. Hier können unterschiedliche Vertragsarten wie Agenturvereinbarungen, Franchiseverträge oder Distributionsvereinbarungen unterschieden werden. Insbesondere Franchisevereinbarungen, wie sie von Unternehmen wie McDonald's verwendet werden, stellen eine spezifische Form relationaler Verträge dar. Der Franchisenehmer erhält das Recht, unter der Marke des Franchisegebers zu arbeiten, wobei das wirtschaftliche Risiko und die Abhängigkeit von der Marke eine langfristige, gegenseitig vorteilhafte Beziehung erforderlich machen.

Es gibt auch eine klare Unterscheidung zwischen Business-to-Business- und Business-to-Consumer-Verträgen. Letztere sind äußerst vielfältig und spielen eine wichtige Rolle im Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen. Die Art und Weise, wie Verträge in diesem Bereich strukturiert werden, hat direkte Auswirkungen auf die Marktstrategie und die langfristige Rentabilität eines Unternehmens.

Ein besonders relevanter Aspekt in dieser Diskussion ist die Vielfalt der Kapitalformen und deren Einfluss auf die Vertragsgestaltung. So können auf der Input-Seite eines Unternehmens verschiedene Ressourcen, wie Kapital, Technologie oder Arbeitskraft, miteinander kombiniert und verkauft werden. Die Verträge, die diese Ressourcen betreffen, sind ebenso vielfältig wie die Art der Ressourcen selbst. Ein gutes Beispiel für eine solche komplexe Kombination ist die Cloud-Service-Vereinbarung. Aus Sicht des Kunden zählt diese Vereinbarung zur Gruppe der Informationskapitalverträge. Aus Sicht des Anbieters hingegen handelt es sich um eine Vereinbarung, die mehrere Ressourcen umfasst: Rechenzentren, Hardware, Software und Personal.

Neben den bereits angesprochenen Vertragsarten gibt es zahlreiche andere Vereinbarungen, die im Geschäftsalltag von Bedeutung sind. Diese beinhalten unter anderem Beratungsverträge, Support- und Wartungsverträge sowie verschiedene Arten von Lizenzvereinbarungen. Bei der Betrachtung dieser Verträge sollte immer der Kontext und die spezifische Beziehung zwischen den Parteien berücksichtigt werden. Gerade in komplexen, langfristigen Geschäftsbeziehungen sind flexible, anpassungsfähige Verträge entscheidend für den Erfolg und das reibungslose Funktionieren der Kooperation.

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Wie eine nachhaltige Governance-Struktur in vertrauensbasierten Beziehungen funktioniert

Die Einführung einer Vested-Relational-Contract-Strategie, die im Wesentlichen eine kontinuierliche, dynamische Zusammenarbeit zwischen den Parteien fördert, stellt einen entscheidenden Wandel im Bereich des Vertragsmanagements dar. Der Begriff „Vested“ verweist auf die tief verwurzelte und wechselseitige Verantwortung der beteiligten Parteien, die täglich an ihrer Beziehung arbeiten müssen, um langfristige Erfolge zu sichern. Dr. Ken Smith hebt hervor, dass eine solche Struktur vor allem durch ihre Flexibilität und das ständige Feedback überzeugt. Im Gegensatz zu traditionellen Verträgen, bei denen nach der Unterzeichnung oftmals Jahre vergehen, bevor ein erneuter Dialog stattfindet, fördert ein Vested-Vertrag eine kontinuierliche Kommunikation und Reflexion.

Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Governance-Struktur ist die ständige Überprüfung der Arbeitsweise durch die beteiligten Teams. Dr. Smith, der in mehreren Governance-Teams tätig ist, beschreibt die ersten Monate nach dem Start des Vested-Vertrags als eine Phase der intensiven Beobachtung und Analyse. Hierbei ging es darum, zu verstehen, wie die verschiedenen Aspekte der Zusammenarbeit - wie die Arbeitsstunden von Ärzten oder die Patientenzahlen - die Budgetvorgaben beeinflussten. Vor der Implementierung dieser Struktur waren die verfügbaren Statistiken weder von den Hospitalisten noch von der Verwaltung korrekt interpretiert worden. Doch mit der Einführung eines gemeinsamen Datenpools und klarer Interpretationsrichtlinien konnte eine gegenseitige Transparenz erreicht werden. Dies führte zu einer effizienteren Ressourcennutzung und einer besseren Planung.

Ein weiteres zentrales Element der Vested-Relational-Contracts ist der Umgang mit Konflikten und Missverständnissen. Dr. Maskey beschreibt, wie das Prinzip der „Guiding Principles“ dabei hilft, festgefahrene Verhandlungen zu überwinden. Wenn sich die Parteien in den alten Verhaltensweisen verlieren, greifen sie auf diese Prinzipien zurück, um das Gespräch auf eine breitere Perspektive auszurichten. Dies ermöglicht es, in schwierigen Momenten wieder auf die ursprünglichen Intentionen und Ziele der Vereinbarung zurückzukommen. Eine der herausragenden Neuerungen in dieser Struktur ist die Art und Weise, wie Dokumentation genutzt wird. Während Dokumente in traditionellen Verträgen oft als potentielle Waffen im Streitbeilegungsprozess betrachtet werden, werden sie hier als wertvolle Werkzeuge gesehen, die zusätzlichen Nutzen für beide Parteien schaffen.

Besonders herausfordernd war die Anpassung der Governance-Struktur im Zuge der COVID-19-Pandemie. Wie viele andere Branchen war auch das Gesundheitswesen von plötzlichen Veränderungen und unvorhergesehenen Problemen betroffen. Dennoch konnte das Team der Island Health-Hospitalisten mit der Unterstützung des Vested-Vertrags flexibel und fair auf die neuen Gegebenheiten reagieren. Die Reduzierung der Patientenzahlen und gleichzeitig die Notwendigkeit, hochriskante COVID-Patienten zu behandeln, stellte eine erhebliche Belastung dar. Doch dank des relationalen Vertrags konnte eine Lösung gefunden werden, die sowohl die Arbeitszeiten der Ärzte anpasste als auch eine gewisse „Stundenspeicherung“ ermöglichte, um auf zukünftige Krisen besser vorbereitet zu sein.

Die Tatsache, dass keine universell richtige Governance-Struktur existiert, macht es umso wichtiger, dass die Parteien den Vertrag auf ihre spezifischen Bedürfnisse zuschneiden. Es gibt acht grundlegende Designprinzipien für eine gute Governance, doch welche davon angewendet werden, hängt stark von der jeweiligen Beziehung und den zu bewältigenden Herausforderungen ab. Ein einfaches Beispiel: In einer Partnerschaft wie der von Microsoft und Accenture, die weltweit tätig ist, sind die Governance-Strukturen völlig anders als bei einem lokalen Gesundheitsdienstleister wie Island Health, bei dem die Mitglieder des Teams in derselben Stadt arbeiten.

Ein wichtiger Schritt bei der Einführung einer solchen Governance-Struktur ist die Recherche nach bewährten Praktiken in der jeweiligen Branche. Besonders bei komplexen und strategischen Beziehungen ist es von entscheidender Bedeutung, eine Governance zu etablieren, die den Zielen und der Vision der Parteien dient. Dies bedeutet, dass jeder Schritt – vom Design des Governance-Modells bis hin zu den spezifischen Rollen und Verantwortlichkeiten – auf die langfristige Ausrichtung der Beziehung ausgerichtet sein muss.

Es ist ratsam, dass eine governance-strukturierende Organisation aus mindestens drei Vollzeitpersonen pro Partei besteht, die sich ausschließlich mit der Verwaltung der Beziehung befassen. Dies stellt sicher, dass die Governance auch in komplexen und dynamischen Beziehungen effektiv funktioniert.

Ein weiteres essentielles Element einer erfolgreichen Governance ist die klare Definition der Rollen. Dazu gehören beispielsweise Verantwortlichkeiten im Bereich des Beziehungsmanagements, der operativen Verwaltung und der kommerziellen und vertraglichen Verwaltung. Bei besonders komplexen Partnerschaften kann es auch notwendig sein, spezielle Rollen für die Transformation und Innovation zu schaffen, die für das Erreichen strategischer Ziele von entscheidender Bedeutung sind. Die genaue Dokumentation und die regelmäßige Überprüfung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten sind dabei unabdingbar.

In komplexen Partnerschaften kann es auch notwendig sein, spezifische Managementstrukturen zu entwickeln, die sich auf die individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen konzentrieren, etwa in einer Branche, in der regulatorische Anforderungen eine zentrale Rolle spielen. Bei der Zusammenarbeit mit großen Unternehmen oder in speziellen Sektoren wie der Pharmaindustrie wird daher häufig ein „Two-in-the-Box“-Managementansatz genutzt, um komplexe Vorschriften zu erfüllen.

Für erfolgreiche Beziehungen auf Grundlage eines Vested-Relational-Contracts ist es entscheidend, dass beide Seiten kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Zusammenarbeit arbeiten. Es reicht nicht aus, nur einen Vertrag zu unterzeichnen und sich dann in den nächsten Jahren zurückzulehnen. Vielmehr müssen beide Parteien regelmäßig kommunizieren, ihre Ziele und Herausforderungen neu definieren und daraufhin die Governance-Struktur anpassen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Beziehung nicht nur in guten Zeiten, sondern auch in Krisenzeiten, wie etwa während der Pandemie, flexibel und fair gehandhabt wird.