Die nordöstlichen Staaten Indiens, zu denen Assam, Arunachal Pradesh, Meghalaya, Tripura, Manipur, Nagaland, Mizoram und Sikkim gehören, bieten eine Vielzahl an archäologischen Funden und Möglichkeiten, benötigen jedoch noch weitaus intensivere Untersuchungen. Die Beweise, die bisher gesammelt wurden, bestehen hauptsächlich aus Steinwerkzeugen und wenigen Hinweisen auf die Subsistenzwirtschaft. Besonders die neolithischen Stätten, vor allem in den hügeligen Regionen, werfen dabei interessante Fragen auf. Doch im Gegensatz zu anderen Teilen des indischen Subkontinents gibt es keine klare archäologische Dokumentation des Übergangs in die neolithische Phase. Die meisten Funde bestehen aus Oberflächenfunden, doch auch einige ausgegrabene Stätten geben wichtige Einblicke (siehe Hazarika 2017: 94–117).
Die wenigen verfügbaren Daten stammen aus relativ späten Zeiträumen. So wurden bei Ausgrabungen in Sarutaru, etwa 25 Kilometer südöstlich von Guwahati, Schiefer- und Sandsteinwerkzeuge sowie rundköpfige Äxte gefunden. Die Keramik war handgefertigt und wies braune, beige und graue Farben auf, einige Stücke zeigten parallele Linien oder kreuzweise Muster, die durch Schnur- oder Korbabdrücke auf der Oberfläche erzeugt wurden. Es wird vermutet, dass die „neolithische“ Phase in Sarutaru sogar erst in die frühen Jahrhunderte unserer Zeitrechnung datiert werden kann. Eine ähnliche Keramik, hergestellt aus feinem Kaolin, wurde auch in Marakdola entdeckt, einem nahegelegenen Ausgrabungsort, wo das Fundmaterial auf die Zeit zwischen dem 7. und 12. Jahrhundert n. Chr. datiert wird.
In den Nord-Cachar-Hügeln, im Daojali Hading, wurden 1,5 Meter dicke Ablagerungen gefunden, die eine Vielzahl von Stein- und Fossilienholzwerkzeugen wie Äxte, Beile, Meißel, Hacken sowie Mahlsteine und Mörser enthielten. Diese Werkzeuge wurden aus lokal verfügbarem Schiefer, Sandstein, Quarzit und Fossilienholz hergestellt. Bei den Keramiken handelte es sich um graue und rote, mit Schnurabdrücken versehene Töpferwaren, sowie um matte rote Keramiken, die mit Stempeln versehen waren. Indirekt belegen die Mahlsteine und Mörser, dass diese Menschen bereits in frühen Zeiten mit der Verarbeitung von Nahrungsmitteln vertraut waren.
In jüngster Zeit wurde die Frühgeschichte der Landwirtschaft in Nordostindien genauer untersucht. Eine neue Studie, die auf Pflanzenresten und Radiokohlenstoffdaten von sechs Ausgrabungsstätten in Nagaland basiert, liefert die ersten direkten archäobotanischen Beweise für diese Region. Zwischen 2008 und 2010 wurden mehrere Stätten vom Department of Art and Culture der Regierung von Nagaland und der Anthropological Society of Nagaland ausgegraben. Zu den untersuchten Stätten gehören unter anderem New Phor, Chungliyimti, Khusomi, Khezhakeno, Movolomi, Phor und Ranyak Khen. Abgesehen von verschiedenen Steinwerkzeugen und Keramiken wurden in einigen der Stätten auch Eisenartefakte gefunden.
Die Radiokohlenstoffdatierungen der Bodenproben aus diesen Stätten zeigen, dass die Pflanzengüter zwischen dem späten 1. Jahrtausend v. Chr. und dem 2. Jahrtausend n. Chr. datieren. Zu den häufigsten Funden gehörten Reste von Wild- und kultiviertem Reis (Oryza sp.) sowie verschiedene Sorten von Hirse. Auch Weizen, Pferdebohnen, Gras-Erbsen, Baumwolle, Seidenbaum, Job’s Tears, Amla (Indische Stachelbeere), Tumburu und andere Wildpflanzen wurden gefunden. Die Hauptnahrungsmittel bestanden aus Wild- oder domestiziertem Reis und Hirse, kombiniert mit gesammelten oder kultivierten Hülsenfrüchten. Das Vorhandensein von Amla und Tumburu deutet darauf hin, dass die damaligen Bewohner auch mit den medizinischen Eigenschaften dieser Pflanzen vertraut waren.
Es ist bemerkenswert, dass in den sechs Ausgrabungsstätten, die frühe Besiedlung belegen, Megalithen gefunden wurden. Die heutige Bevölkerung Nagalands verbindet diese Megalithen mit vielen Legenden über ihre Vorfahren. Dies deutet darauf hin, dass die Menschen dieser Region nicht nur ein tiefes Wissen über ihre Umwelt besaßen, sondern auch ihre Geschichte und Traditionen in einer materiellen Form bewahrten, die bis in die Gegenwart reicht.
Die Entdeckung von Neolithwerkzeugen und handgefertigter grauer Keramik an verschiedenen Orten in Nagaland belegt die frühe Entwicklung dieser Region. An der Stätte von Purakha wurden sowohl preneolithische als auch neolithische Schichten gefunden, wobei eine C-14-Datierung aus Stratum 3 ein Alter von etwa 2580 ± 200 Jahren BP ergibt. Weitere bedeutende Funde wurden in der Umgebung von Manipur gemacht. In der Nähe des Flusses Manipur, am Hügel von Napachik, wurde eine thermolumineszente Datierung auf etwa 1650 ± 350 v. Chr. vorgenommen. Diese Funde umfassen eine Vielzahl von Steinwerkzeugen, darunter Schaber, Abschläge, polierte Äxte und eine handgefertigte Keramik mit Schnurabdrücken.
Die Unterschiede in den Datierungen und die Vielfalt der Artefakte in dieser Region zeigen, dass der Übergang zur neolithischen Lebensweise nicht in allen Teilen Indiens gleichzeitig stattgefunden hat und dass verschiedene Regionen unterschiedliche Entwicklungen durchliefen. Einige der Keramikformen und Steinwerkzeuge aus dieser Region zeigen Ähnlichkeiten mit denen, die in Südostasien und Ostasien gefunden wurden, was auf transregionale kulturelle Austauschprozesse hindeutet.
Wichtig zu verstehen ist, dass die neolithischen Entwicklungen im Nordosten Indiens nicht isoliert waren, sondern ein komplexer Teil eines größeren kulturellen und technologischen Übergangs, der den gesamten Subkontinent beeinflusste. Trotz der vielen Funde und datierten Schichten bleibt die genaue Chronologie der neolithischen und chalcolithischen Phasen in dieser Region unklar. Weitere Ausgrabungen und eine detailliertere Analyse der Fundstellen sind erforderlich, um ein vollständigeres Bild der neolithischen Lebensweise in Nordostindien zu erhalten.
Was sagen die Wasserkrüge aus Gandhara über das religiöse Leben und die Praxis des Schenkens?
Die archäologischen Funde aus Gandhara, besonders die Entdeckungen von Wasserkrügen und zugehörigen Inschriften auf diesen Krügen, werfen ein faszinierendes Licht auf die religiösen Praktiken und das Geben von Almosen in der frühen buddhistischen Gesellschaft dieser Region. Diese Artefakte, die vor allem aus den ersten beiden Jahrhunderten unserer Zeitrechnung stammen, eröffnen uns wichtige Einblicke in den Alltag von Mönchen und Laien, die in den Texten dieser Zeit nicht direkt erwähnt werden. Besonders bemerkenswert sind die mit Inschriften versehenen Töpfe, die nicht nur als Haushaltsgegenstände, sondern auch als religiöse Geschenke betrachtet werden können.
Die in Gandhara verwendeten Töpfe, die meistens aus fein sortiertem Ton gefertigt und auf einer Töpferscheibe hergestellt wurden, haben eine glatte, leicht polierte Oberfläche und eine cremefarbene Überzugsbeschichtung. Diese Krüge waren in der Regel kugelförmig und wurden vor allem zum Aufbewahren von Wasser oder anderen lebensnotwendigen Gütern genutzt. Drei von den gefundenen Krügen sind mit gestempelten Rosetten verziert, die in ihrer Detailgenauigkeit auf die kunstfertige Verarbeitung hinweisen. Was jedoch besonders auffällig ist, ist die Tatsache, dass nach dem Brennen Inschriften auf diese Krüge aufgetragen wurden. Die Texte auf den Krügen sind Spendenaufzeichnungen, in denen die Gaben von verschiedenen Personen an die buddhistische Gemeinschaft dokumentiert wurden.
Eine der interessantesten Entdeckungen dieser Inschriften ist die Spende von Wasserkrügen durch Frauen, was nicht nur die religiöse Praxis der Zeit widerspiegelt, sondern auch die aktive Rolle von Frauen im religiösen und gesellschaftlichen Leben von Gandhara. Die Inschriften auf den Krügen berichten von Gaben von Frauen wie Vasavadata, Viratata und Hastadata. Diese Gaben scheinen in erster Linie für den eigenen gesundheitlichen Nutzen der Spenderinnen vorgesehen zu sein, jedoch auch im Sinne einer Unterstützung der buddhistischen Gemeinschaft und des allgemeinen Wohlergehens aller Lebewesen. In einem Krug wird etwa erwähnt, dass die Gabe im Interesse ihrer eigenen Gesundheit, der ihres Ehemanns, ihrer Eltern, Freunde und Verwandten gemacht wurde. Dies zeigt eine tiefe Verbindung zwischen den individuellen spirituellen Bedürfnissen und den kollektiven religiösen Verpflichtungen der Gemeinschaft.
Darüber hinaus geben die Inschriften einen faszinierenden Einblick in die Organisation und Struktur des monastischen Lebens. Manche Krüge wurden offenbar bestimmten Mönchen gewidmet, was eine Form der persönlichen Verehrung und Unterstützung eines bestimmten Lehrers innerhalb der monastischen Gemeinschaft darstellt. Diese Form der Gabe unterscheidet sich von den groß angelegten Inschriften auf den monumentalen Steinen der Stupas und Klöster, die oft von Königen oder bedeutenden Persönlichkeiten zur Förderung religiöser Institutionen gespendet wurden. Die Wasserkrüge sind ein Beispiel für die kleinere, weniger prunkvolle Form des Gebens, die jedoch eine ebenso bedeutende Rolle im täglichen religiösen Leben spielte.
Es ist bemerkenswert, dass einige dieser Krüge später als Behälter für die Beisetzung der Überreste von Mönchen verwendet wurden. Diese Funde aus Hadda in Afghanistan verdeutlichen die Weiterverwendung solcher Töpfe in rituellen Kontexten, was eine zusätzliche Dimension der religiösen Praxis in dieser Region eröffnet. Ein weiteres bedeutendes Detail ist die Entdeckung von ähnlichen Töpfen in der Sammlung des Britischen Museums, die als Behälter für rituell entsorgte buddhistische Manuskripte dienten. Dies zeigt, dass solche Krüge nicht nur als Gebrauchsgegenstände, sondern auch als heilige Objekte betrachtet wurden, die eine Verbindung zwischen dem Alltäglichen und dem Göttlichen herstellten.
Die Inschriften auf diesen Töpfen bieten uns wertvolle Informationen über die Spendenpraktiken in der frühen buddhistischen Zeit und über die soziale und religiöse Struktur der Gemeinschaften in Gandhara. Sie dokumentieren, wie alltägliche Gegenstände in den Dienst der Religion gestellt wurden und wie das Geben und die Fürsorge für das spirituelle Wohlergehen sowohl in der Gemeinschaft als auch im individuellen Leben der Menschen eine zentrale Rolle spielten.
Neben den Töpfen und Manuskripten sind auch die Münzen aus der Kushana-Zeit von Interesse. Die Darstellung von Göttern auf diesen Münzen reflektiert die religiöse Vielfalt und Toleranz, die in dieser Zeit in Gandhara herrschte. Die Kushanas, die eine der bedeutendsten Dynastien des nordwestlichen Indiens bildeten, förderten nicht nur den Buddhismus, sondern auch die brahmanischen Traditionen und die Verwendung der Sanskrit-Sprache. Ihre Münzen, die oft verschiedene religiöse Symbole aus verschiedenen kulturellen Traditionen vereinten, standen als Ausdruck einer königlichen Politik der religiösen Inklusivität. Dies förderte die Entwicklung einer multikulturellen religiösen Landschaft, die für die damalige Zeit charakteristisch war.
Neben diesen materiellen Funden spielt auch das soziale und politische Umfeld eine bedeutende Rolle bei der Interpretation der Funde. Der Kushana-König Kanishka ist ein herausragendes Beispiel für die Förderung des Buddhismus, doch auch die Verehrung anderer Gottheiten und religiöser Traditionen war ein wesentlicher Bestandteil seiner Herrschaft. Dies zeigt sich nicht nur in den Münzen, sondern auch in den monumentalen Tempeln und Statuen, die zur Zeit der Kushanas erbaut wurden. Der Mat-Tempel in der Nähe von Mathura ist ein Beispiel für einen königlichen Tempel, der möglicherweise sowohl für die Verehrung von deifizierten Königen als auch für die Anbetung von Göttern errichtet wurde.
Zusätzlich zu den königlichen Tempeln gibt es Hinweise darauf, dass Frauen eine bedeutende Rolle im religiösen Leben der Kushanas spielten. Es gibt Hinweise auf Spenden und Opfergaben von königlichen Frauen an buddhistische Einrichtungen, was die Rolle der Frauen in der religiösen Praxis weiter unterstreicht. Diese Praxis war nicht nur eine private religiöse Übung, sondern spielte auch eine bedeutende Rolle in der sozialen Struktur und in der Förderung religiöser Institutionen.
Wie man Softwarelizenzen korrekt verwendet und verwaltet: Ein Leitfaden zur Einhaltung der Lizenzbestimmungen
Welche Parallelen bestehen zwischen Donald Trump und Benito Mussolini?
Die frühe Eisenzeit in Indien: Archäologische Funde und ihre Bedeutung

Deutsch
Francais
Nederlands
Svenska
Norsk
Dansk
Suomi
Espanol
Italiano
Portugues
Magyar
Polski
Cestina
Русский