Die Technologie der kleinen modularen Reaktoren (SMR) steht an der Schwelle einer potenziellen Revolution. Unternehmen wie X-energy haben Reaktoren entwickelt, die extrem heiße Dampfströme für industrielle Anwendungen erzeugen können. SMR-Entwickler behaupten, ihre Lösungen könnten all die Herausforderungen lösen, vor denen die traditionelle Kernenergie steht. Doch welche dieser Unternehmen wird tatsächlich erfolgreich sein, ist ungewiss. Es ist wahrscheinlich, dass viele von ihnen scheitern werden, aber die Richtung, in die sich die Technologie entwickelt, ist bereits erkennbar: Trotz des weltweiten Interesses an dieser Technologie gab es im Jahr 2024 nur vier funktionierende kleine modulare Reaktoren. Zwei Hochtemperatur-Gasgekühlte Reaktoren befinden sich in China und zwei schwimmende Einheiten in Russland. In den Vereinigten Staaten ist der Fortschritt eher verhalten. Im August 2024 erhielt Kairos Power die Genehmigung der US-amerikanischen Atomaufsichtsbehörde, einen Demonstrationsreaktor mit 50 Megawatt elektrisch (MWe) zu bauen. TerraPower, ein von Bill Gates unterstütztes Unternehmen, begann 2024 mit dem Bau eines Natriumgekühlten Reaktors in Wyoming, der mit 345 MWe genug Strom für etwa 284.000 Haushalte erzeugen könnte. Oklo arbeitet an einem Reaktordesign namens Aurora mit einer Leistung von bis zu 75 MWe, und Westinghouse setzt auf den eVinci-Mikroreaktor mit 5 MWe. Es gibt auch kleinere Anbieter wie Last Energy und Aalo Atomics, die Reaktoren mit 20 MWe beziehungsweise 10 MWe entwickeln. Sogar traditionelle Hersteller wie GE Hitachi sind an Bord, die kleinere, weiterentwickelte Reaktoren anbieten – eine Art Miniaturversion der bewährten Reaktortechnologie.

Die schlechte Nachricht jedoch ist, dass diese ersten Reaktoren teuer sind. Doch hier kommen Unternehmen wie Microsoft, Amazon, Google oder Meta ins Spiel. Diese riesigen Firmen, die selbst massive Energiemengen benötigen und ehrgeizige Klimaziele verfolgen, könnten einen entscheidenden Unterschied machen. Denn obwohl die anfängliche Entwicklung dieser Reaktoren teuer und wenig rentabel sein wird, könnte die langfristige Investition in die Kernenergie nicht nur ihre eigenen Bedürfnisse decken, sondern auch die Herstellungskosten für alle anderen senken. Wie die Geschichte zeigt, wird mit steigender Produktionsmenge auch der Preis sinken. Die Unternehmen können durch ihre Investitionen in diese neuen Technologien dazu beitragen, die Reaktoren kostengünstiger und effizienter zu machen, was schließlich der gesamten Branche zugutekommt. Dabei wird nicht nur an die Entwicklung von Technologien für kleine, hochmoderne Reaktoren gedacht, die sogar einzelne Gebäude mit Strom versorgen können – ein Ziel, das langfristig realistisch erscheint.

Diese Investitionen in kleinere Reaktoren bieten die Möglichkeit, mit verschiedenen Designs zu experimentieren, ohne enorme Ressourcen zu verschwenden. In den 1950er Jahren finanzierte die Regierung viele kleine Reaktoren, die uns schließlich das nötige Wissen vermittelten, um die großen, zuverlässigen Reaktoren zu entwickeln, die wir heute kennen. Ein ähnlicher Ansatz könnte auch heute nützlich sein: durch den Bau vieler kleinerer Reaktoren können wir verschiedene Konzepte testen, bevor wir in die Entwicklung größerer, effizienter Reaktoren investieren. Vielleicht kann Microsoft den finanziellen Aufwand tragen, wenn es darum geht, die Zukunft der Energiegewinnung nachhaltig zu gestalten.

Eine weitere Möglichkeit wäre, sich auf bewährte Designs zu konzentrieren, wie es Südkorea und Frankreich tun: ein einzelnes Reaktordesign wird unterstützt und die Produktion wird effizient gestaltet. Auch in diesem Fall könnten Tech-Unternehmen die finanziellen Mittel bereitstellen, um Ingenieuren den nötigen Raum zu geben, während die größten Investitionen in bewährte Reaktortechnologien fließen.

Die Kernenergie erlebt derzeit eine Renaissance. Immer mehr Menschen weltweit beginnen, ihre veralteten Vorurteile zu überdenken und erkennen die Potenziale dieser Technologie. Der wissenschaftliche Fortschritt und die notwendige Umstellung auf saubere Energie haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Atomkraft nicht mehr nur als Gefahr, sondern als Lösung zur Bekämpfung des Klimawandels wahrgenommen wird. Junge Menschen, die die ökologischen Fehler der Vergangenheit satt haben, spielen dabei eine führende Rolle. Es gibt jedoch eine weitere, weniger offensichtliche Triebkraft für diese Wiederbelebung der Kernenergie: Künstliche Intelligenz. Der unaufhaltsame Anstieg des Energiebedarfs durch KI-Anwendungen führt dazu, dass Unternehmen und Technologieunternehmen auf Kernenergie setzen, um ihren enormen Strombedarf zu decken.

In der Tat könnte es sein, dass uns die Roboter nicht durch eine Rebellion retten werden, sondern durch die Bereitstellung von Anreizen für den verantwortungsvollen Umgang mit der Atomenergie. Der massive Energiebedarf, den diese Technologien mit sich bringen, könnte als Katalysator für eine entschlossene Hinwendung zu erneuerbaren und nuklearen Energiequellen dienen. Das veränderte Verständnis der Atomkraft und die Dringlichkeit, die mit dem Klimawandel verbunden ist, könnten das entscheidende Momentum liefern, das notwendig ist, um der Kernenergie endlich die Akzeptanz zu verschaffen, die sie in den letzten Jahrzehnten vermisst hat.

Diese Entwicklungen sollten jedoch nicht den Eindruck erwecken, dass wir bereits am Ende des Weges sind. Der Übergang zu einer nachhaltigeren Energieversorgung erfordert nicht nur technische Innovationen, sondern auch eine tiefgreifende gesellschaftliche Akzeptanz und eine Reform des regulatorischen Rahmens. Die Geschichte der Kernkraft ist von Ängsten und Missverständnissen geprägt, die zu einer politischen und öffentlichen Ablehnung geführt haben. Dieser Schatten muss nun endgültig überwunden werden, wenn wir wirklich die Vorteile der Kernenergie nutzen wollen.

Wie der Abbau von Mineralien indigene Gemeinschaften beeinflusst: Eine tiefere Analyse der Umwelt- und Gesundheitsfolgen

Der Abbau von Uran und anderen Mineralien hat schwerwiegende Auswirkungen auf die indigene Bevölkerung, wie insbesondere die Navajo-Nation erlebt hat. In den USA, im Südwesten, wo die Navajo Nation beheimatet ist, wurden Uranminen von den 1940er Jahren bis in die 1980er Jahre betrieben. Der Abbau war intensiv und setzte viele der dort lebenden Menschen toxischen Substanzen aus, die bis heute schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Die Gefährdung der Gesundheit und die Umweltauswirkungen dieser Bergbaupraktiken sind nicht nur eine lokale, sondern eine globale Tragödie.

Die gesundheitlichen Auswirkungen des Uranbergbaus sind erschütternd und weitreichend. Viele Navajo-Mineralarbeiter und ihre Familien erkrankten an Krebserkrankungen und Atemwegserkrankungen aufgrund der radioaktiven Exposition. Der Bericht des "American Journal of Public Health" aus dem Jahr 1995 dokumentiert eine hohe Sterblichkeitsrate unter den Minenarbeitern der Navajo Nation. Uranmineralien, die während des Abbaus freigesetzt wurden, sind radioaktiv und bleiben in der Umwelt gefährlich, was die Lebensbedingungen der dort lebenden Gemeinschaften weiterhin verschlechtert. Diese Minerale beinhalten Radon, ein hochgiftiges Gas, das in Minen freigesetzt wird und Lungenkrebs verursachen kann. Der Abbau von Uran hatte nicht nur gesundheitliche Folgen für die Arbeiter selbst, sondern auch für die umliegenden Gemeinden, deren Trinkwasser und landwirtschaftliche Flächen kontaminiert wurden.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die negativen Auswirkungen des Bergbaus oft weit über den Moment des Abbaus hinausgehen. In vielen Fällen sind die Umweltauswirkungen langfristig und nicht sofort sichtbar. So wie der Uranabbau der Navajo-Nation schwerwiegende Spuren hinterließ, hat auch der Lithiumabbau, der für die Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge unerlässlich ist, in anderen Teilen der Welt ähnliche Konsequenzen für indigene Völker. In Chile etwa, wo Lithium in großen Mengen abgebaut wird, haben die indigenen Gemeinschaften mit dem Verlust von Wasserquellen und der Verschmutzung ihrer Umwelt zu kämpfen, was ihre Lebensweise ernsthaft bedroht. Diese Situationen verdeutlichen, wie der Rohstoffabbau nicht nur Umweltzerstörung zur Folge hat, sondern auch den kulturellen und wirtschaftlichen Lebensraum der indigenen Völker beeinträchtigt.

Die sozialen und ökologischen Kosten des Bergbaus sollten nicht nur im Zusammenhang mit den unmittelbaren Auswirkungen auf die lokale Umwelt und die Gesundheit betrachtet werden. Der Abbau von Mineralien ist oft mit Menschenrechtsverletzungen verbunden, wie im Fall des Kobaltabbaus in der Demokratischen Republik Kongo. Die Bedingungen, unter denen viele indigene und arme Arbeiter in Bergwerken tätig sind, sind katastrophal. Der Abbau von Kobalt, das für die Herstellung von Akkus für mobile Geräte und Elektroautos unerlässlich ist, führt zu verheerenden Arbeitsbedingungen und häufig zu Kinderarbeit. Internationale Organisationen wie Amnesty International haben auf diese Missstände hingewiesen und auf die Notwendigkeit einer Reform in der globalen Lieferkette von Mineralien gedrängt.

Trotz dieser erschütternden Berichte gibt es auch positive Entwicklungen. Die internationale Gemeinschaft beginnt zunehmend, den Zusammenhang zwischen Rohstoffabbau und den Rechten indigener Völker anzuerkennen. Politische und gesellschaftliche Bewegungen setzen sich dafür ein, dass Bergbauunternehmen ihre Aktivitäten transparenter gestalten und die Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit der betroffenen Gemeinden minimiert werden. Die Umstellung auf erneuerbare Energien und die damit verbundene Nachfrage nach Mineralien wie Lithium, Kobalt und Nickel könnte unter bestimmten Umständen den Druck auf indigene Gemeinschaften mindern, wenn neue Abbaumethoden und Technologien zum Schutz der Umwelt und der Rechte der Arbeiter entwickelt werden. Die Frage bleibt jedoch, inwieweit diese Veränderungen schnell genug und in ausreichendem Maße umgesetzt werden können, um den langfristigen Schaden, der durch den Bergbau entstanden ist, zu verringern.

Es ist entscheidend, dass beim Abbau von Mineralien nicht nur die wirtschaftlichen und technologischen Vorteile, sondern auch die ökologischen und sozialen Kosten berücksichtigt werden. In einer Welt, die zunehmend auf erneuerbare Energiequellen und neue Technologien angewiesen ist, muss das Bewusstsein für die Auswirkungen des Rohstoffabbaus auf indigene Völker und ihre Umwelt geschärft werden. Nur durch einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl die Bedürfnisse der globalen Wirtschaft als auch die Rechte und den Schutz der indigenen Bevölkerung berücksichtigt, kann eine nachhaltige und gerechte Zukunft für alle geschaffen werden.

Der Abbau von Rohstoffen für grüne Technologien, einschließlich Uran, Lithium und Kobalt, hat somit tiefgreifende Auswirkungen, die weit über die ökologischen Aspekte hinausgehen. Er fordert uns heraus, nicht nur nach alternativen Energiequellen zu suchen, sondern auch nach Wegen, wie wir den Rohstoffabbau so gestalten können, dass er nicht auf den Schultern der am meisten benachteiligten Gemeinschaften ruht. Auch die Langfristigkeit der Folgen des Bergbaus, die von der Entstehung von Umweltschäden bis hin zur Zerstörung kultureller Identitäten reichen, muss bei jeder Diskussion über den Rohstoffabbau berücksichtigt werden.