Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) bietet einen tiefgreifenden Ansatz, um psychische Flexibilität zu fördern, insbesondere bei der Arbeit mit Angststörungen. Im Gegensatz zu vielen anderen therapeutischen Modellen, die die Bedeutung der therapeutischen Beziehung oft nur vage andeuten, zeigt die ACT, dass eine gute Beziehung zwischen Therapeut und Klient direkt aus den sechs zentralen ACT-Prozessen hervorgeht. Diese Prozesse – Präsenz im Moment, Entfremdung vom Denken, Akzeptanz von Emotionen, das Engagement für Werte und die Umsetzung von Handlungen – bilden das Fundament, auf dem die therapeutische Beziehung gedeiht. Wenn diese Prozesse aktiv eingesetzt werden, entsteht eine produktive und unterstützende Interaktion zwischen Klient und Therapeut.

ACT ist ein Ansatz, der sowohl direkte als auch indirekte verbale Prozesse verwendet. Besonders die indirekten verbalen Prozesse, wie Metaphern und Analogien, spielen eine zentrale Rolle. Sie nutzen die Kraft der Sprache, um die Wahrnehmung des Klienten zu verändern und die emotionale Bindung an festgefahrene Denkmuster zu lösen. Worte werden dabei nicht nur als Ausdruck von Gedanken gesehen, sondern als Werkzeug, um tiefere emotionale Veränderungen zu ermöglichen. So kann ein metaphorisches Bild oft effektiver sein als endlose verbale Erklärungen. Diese sprachliche Ebene wird genutzt, um die Klienten von ihrer fixierten Sichtweise zu befreien und ihre Erfahrung von Angst, Sorgen und negativen Selbstbewertungen zu transformieren.

Ein weiterer essenzieller Bestandteil von ACT ist das Konzept der "psychologischen Flexibilität". Diese Flexibilität bedeutet, dass Individuen in der Lage sind, ihre Reaktionen an die jeweiligen Lebenskontexte anzupassen – sie wissen, wann es wichtig ist, standhaft zu bleiben, und wann es an der Zeit ist, sich zu verändern. Menschen, die in ihrer Flexibilität eingeschränkt sind, neigen dazu, in alten Denkmustern und Verhaltensweisen stecken zu bleiben, was ihre Fähigkeit zur Problemlösung erheblich beeinträchtigt. Der therapeutische Prozess von ACT hilft dabei, diese Blockaden zu überwinden und den Klienten zu einem funktionalen Umgang mit ihren Gefühlen und Gedanken zu führen. Die Flexibilität wird nicht nur durch Gespräche, sondern auch durch konkrete Verhaltensweisen und Experimente im therapeutischen Kontext gefördert.

Die Anwendung von ACT im Umgang mit Angst ist besonders aufschlussreich. Während viele traditionelle Therapien dazu tendieren, Angst als Feind zu behandeln, legt ACT einen anderen Schwerpunkt. Angst wird nicht als etwas Pathologisches oder als Hindernis angesehen, sondern als eine natürliche Reaktion, die in einem bestimmten Kontext eine schützende Funktion erfüllt hat. Ein einfaches Beispiel: Angst kann in einer gefährlichen Situation, wie der Begegnung mit einem Bären im Wald, lebensrettend sein. Doch im Alltag, wie beim Einkaufen, wird diese gleiche Angst eher hinderlich, wenn sie die Person daran hindert, ihre Ziele zu erreichen. Der Schlüssel in ACT besteht darin, eine neue, weniger angsteinflößende Beziehung zur Angst zu entwickeln und ihre Funktion im jeweiligen Kontext zu verstehen.

Ein zentrales Konzept in ACT ist die Bedeutung des "funktionalen Kontextualismus". Dieser Begriff erinnert daran, dass nichts an sich schlecht oder gut ist, sondern immer in seinem Kontext bewertet werden muss. Dies ist besonders relevant für die Arbeit mit Klienten, die sich in ihrer Angst oder ihren Vermeidungsstrategien gefangen fühlen. Wenn ein Klient in der Vergangenheit durch Angst vor bestimmten Situationen geschützt wurde, dann diente diese Angst einem bestimmten Zweck. Es gilt nun, den Kontext zu analysieren und herauszufinden, wie diese Emotionen in einem neuen, nicht-bedrohlichen Kontext besser verarbeitet werden können.

Die Sprache spielt eine entscheidende Rolle im therapeutischen Prozess von ACT, wobei das Konzept der Relationalen Rahmen-Theorie (RFT) als wissenschaftliche Grundlage dient. RFT erklärt, wie Sprache und Worte Bedeutung erlangen und wie diese Bedeutungen unser Verhalten beeinflussen. Doch die Probleme entstehen, wenn Klienten sich zu sehr in diesen Bedeutungen verlieren und die Worte als Realität begreifen. Wenn beispielsweise jemand sich selbst als "versager" oder "wertlos" bezeichnet, entstehen daraus oft destruktive Verhaltensmuster, die das Leben des Klienten negativ beeinflussen. ACT hilft den Klienten, sich von diesen "Fesseln" der Sprache zu befreien, um die eigene Wahrnehmung der Realität zu verändern.

Das Verständnis dieser Prozesse und ihrer Anwendung im Kontext der therapeutischen Arbeit ist von entscheidender Bedeutung. Wichtig ist, dass Klienten lernen, sich nicht von ihren eigenen Gedanken und Gefühlen beherrschen zu lassen, sondern einen aktiven, flexiblen Umgang mit ihnen zu entwickeln. So können sie ihre Handlungen besser auf die Dinge ausrichten, die ihnen wirklich wichtig sind – die Werte, die ihnen ein erfülltes Leben ermöglichen.

In ACT geht es nicht nur um Gespräche oder das Verständnis von Techniken, sondern um echte Veränderung durch Erfahrung. Indem Klienten ihre alten Denk- und Verhaltensmuster durchbrechen, erleben sie, dass sie die Fähigkeit haben, ihre emotionalen Reaktionen zu verändern und ein Leben zu führen, das nicht von Angst oder Vermeidung bestimmt wird. Nur so entsteht eine nachhaltige Veränderung und psychische Flexibilität, die es den Klienten ermöglicht, ihre Werte in die Tat umzusetzen und ein erfülltes Leben zu führen.

Wie Werte und Ziele die Flexibilität im Umgang mit Ängsten fördern

Es ist entscheidend, dass Klienten erkennen, was für sie im Leben wirklich wichtig ist. Ohne ein klares Gefühl für den eigenen Zweck oder die eigene Bedeutung werden sie kaum bereit sein, sich der schwierigen Arbeit der Therapie zu stellen. Leider geraten viele Klienten so sehr in den Strudel des Kämpfens mit oder Vermeidens ihrer Ängste, dass sie keine Zeit und Energie mehr darauf verwenden, darüber nachzudenken, was wirklich zählt. Diese Unklarheit über eigene Werte und Ziele führt oft zu psychologischer Unflexibilität. Das bedeutet, wenn man nicht weiß, was einem wichtig ist, oder den Kontakt zu diesen Werten verloren hat, ist es schwer, das eigene Verhalten flexibel zu gestalten.

Das Fehlen von Klarheit über Werte kann zu einem Gefühl der Orientierungslosigkeit führen. Wenn der Alltag lediglich aus dem ständigen Widerstand gegen Probleme besteht und das Leben als sinnlos erscheint, entwickelt man schnell eine „Warum sich anstrengen?“-Haltung. Der zentrale Punkt, den es zu vermitteln gilt, ist, dass es für die Klienten von großer Bedeutung ist, zu entdecken, was ihnen wirklich wichtig ist, um Motivation für den therapeutischen Prozess zu entwickeln.

Stephen Covey unterscheidet in seinem Werk „The 7 Habits of Highly Effective People“ zwischen dem „Dringenden“ und dem „Wichtigen“. Während meiner Ausbildung als Notfallsanitäter war es eine der zentralen Lektionen: An einem Unfallort ist es zwar dringend, Blutungen zu stoppen, aber viel wichtiger ist es, zuerst den Atem oder den Herzschlag eines Patienten wiederherzustellen. Das Abdecken einer kleinen Schnittwunde könnte sogar den Tod des Patienten verursachen, wenn man es vor der Reanimation tut. Ebenso verbringen viele Klienten zu viel Zeit damit, sich mit ihren „dringenden“ Ängsten und Gedanken zu beschäftigen, anstatt sich auf das zu konzentrieren, was ihnen wirklich wichtig ist. In solchen Momenten vermeiden sie nicht nur das Leben, sondern verlieren auch das Gefühl für die Richtung, in die ihr Leben eigentlich gehen sollte.

Ein weiteres hilfreiches Konzept in der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) ist das Bus-Metaphor. Die Metapher beschreibt das Leben als eine Busfahrt. Du bist der Fahrer, und während du durch das Leben fährst, steigen viele „Passagiere“ ein – deine Gedanken, Erinnerungen und Emotionen. Einige dieser Passagiere sind angenehm und bereichern die Fahrt, andere sind unangenehm und unangemessen, und sie machen das Fahren schwierig. Anstatt sich auf das Fahren zu konzentrieren, neigen viele Menschen dazu, mit diesen „Monstern“ zu kämpfen, die auf dem Bus sitzen. Sie versuchen, diese Passagiere loszuwerden, und verbringen dabei unzählige Stunden mit Kämpfen und Diskussionen. Doch das Problem ist: Du kannst diese Passagiere nicht einfach aus deinem Leben verbannen. Sie sind ein Teil von dir, ein Teil deiner Geschichte.

Die Lösung besteht nicht darin, diese „Monster“ aus dem Bus zu werfen, sondern zu lernen, wie man trotz ihrer Anwesenheit weiterfährt. Wenn dir beispielsweise eine erfüllendere Karriere wichtig ist, aber der „Angst-Monster“ sagt: „Das macht uns sehr unwohl, lass es lieber“, dann ist es entscheidend, nicht vor der Angst zurückzuschrecken. Das wahre Ziel ist, den Bus in die gewünschte Richtung zu lenken, auch wenn das „Angst-Monster“ auf der Rückbank schreit und tobt. Wenn du deinen Bus ständig am Straßenrand hältst, um mit den „Monstern“ zu verhandeln, wirst du nie wirklich vorwärtskommen. Es geht darum, deine Lebensziele zu definieren und dann den Mut zu finden, in diese Richtung zu fahren, auch wenn unangenehme Gedanken und Gefühle dich begleiten.

Es ist wichtig, den Klienten zu helfen, ihre Werte zu erkennen und zu formulieren. Denn wenn Menschen mit einem größeren Ziel, einer höheren Bedeutung oder einem wertvollen Lebenszweck verbunden sind, sind sie eher bereit, die Schwierigkeiten der Therapie zu ertragen. Diese größere Bedeutung gibt der Klientin oder dem Klienten die nötige Motivation, um durch die unangenehmen Phasen der therapeutischen Arbeit zu gehen.

Ein Beispiel aus dem Leben könnte das Streben nach einem erfüllteren Berufsleben sein. Ein solcher Weg ist selten schmerzfrei, und oft muss man unangenehme Erfahrungen und Ängste überwinden, um voranzukommen. Wenn man jedoch klar erkennt, dass die Erreichung eines erfüllenden Berufslebens ein langfristiges Ziel ist, wird es leichter, kurzfristige Ängste und Hindernisse zu überwinden. Es geht nicht nur um das unmittelbare Gefühl der Angst, sondern um das größere Ziel und die Motivation dahinter. Dieses Ziel gibt den notwendigen Antrieb, um schwierige Entscheidungen zu treffen und sich auf die harte Arbeit der Veränderung einzulassen.

Ein weiteres praktisches Hilfsmittel, das in der Therapie eingesetzt werden kann, ist das Schreiben von Übungen oder Arbeitsblättern, die den Klienten helfen, ihre Werte zu klären und mit ihren Zielen in Kontakt zu treten. Durch diese Übungen können Klienten einen klareren Blick auf ihre Prioritäten und Ziele gewinnen, was ihre Flexibilität im Umgang mit schwierigen Emotionen und Gedanken erhöht. Wenn jemand genau weiß, was ihm wichtig ist, wird es deutlich einfacher, sich von kurzfristigen Ängsten oder belastenden Gedanken nicht ablenken zu lassen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Klärung und der Kontakt mit eigenen Werten von entscheidender Bedeutung sind, um psychologische Flexibilität zu entwickeln. Wenn Klienten verstehen, dass das Leben nicht nur aus dem Kampf gegen Ängste und Gedanken besteht, sondern dass es ein größeres Ziel gibt, sind sie besser in der Lage, Veränderungen anzugehen. Es ist eine Einladung, den Kurs zu setzen und das Leben mit einem klaren Ziel vor Augen zu steuern, anstatt von den Emotionen und Gedanken der „Passagiere“ im Bus herumgeschleudert zu werden.

Wie man mit Trauma-Reaktionen umgeht: Achtsamkeit, Akzeptanz und posttraumatisches Wachstum

Es ist von entscheidender Bedeutung, in der therapeutischen Arbeit mit Trauma eine Balance zwischen Achtsamkeit und Vermeidung zu finden. Ein erster Schritt kann sein, den Klienten zu ermöglichen, sich ihrer Reaktionen bewusst zu werden, ohne sie zu verdrängen. Eine mögliche Formulierung könnte lauten: „Es klingt, als ob du gerade eine starke Reaktion hast. Ich weiß, dass du solche Reaktionen schon oft erlebt hast. Was bemerkst du gerade?“ Mit solchen Fragen bieten wir den Klienten die Möglichkeit, präsent zu bleiben, ohne in alte Muster der Vermeidung zu verfallen.

Es ist allerdings wichtig, sich gut auszubilden, um mit Trauma richtig zu arbeiten. In einem Workshop auf einer nationalen Konferenz fragte ein Teilnehmer: „Du hast ein Buch über Achtsamkeit und PTBS geschrieben. Wird Achtsamkeit nicht das Trauma verschärfen?“ Meine Antwort war eindeutig: „Ja, das kann passieren, besonders am Anfang. Denn jetzt achtest du viel mehr auf das, was da ist, während die betroffene Person jahrelang darin geübt wurde, alles zu vermeiden.“ Der Teilnehmer teilte mit, dass er mit einem PTBS-Patienten arbeitete, der jedes Mal, wenn das Gespräch auf das Trauma kam, sehr emotional reagierte und sie dann das Thema wechselten. In diesem Fall wird der Therapeut in den Vermeidungszyklus des Klienten hineingezogen.

Jedoch kann es auch das Gegenteil geben, wenn Klienten zu schnell mit ihren Erlebnissen konfrontiert werden. Ein erschütterndes Beispiel stammt aus meiner Zeit im VA Medical Center. Ein Vietnamveteran erzählte mir von einem Vorfall, bei dem ein Therapeut die Idee hatte, eine psychodramatische Nachstellung der traumatischen Ereignisse in Vietnam durchzuführen. Der Therapeut spielte den Sergeant, während der Klient ein vergangenes Ereignis nachstellte. Das Resultat war eine Flashback-Erfahrung des Klienten, der versuchte, den Therapeuten zu würgen. Dies zeigt, wie gefährlich es sein kann, Klienten zu schnell in ihre Traumata einzutauchen.

Neuere Forschungen haben gezeigt, dass es nicht notwendig ist, die traumatischen Ereignisse bis ins kleinste Detail zu rekonstruieren (Resick, Monson & Chard, 2016). Überlebende von Trauma können sich weiterentwickeln, indem sie lernen, anders auf automatische Gedanken und emotionale Reaktionen zu reagieren, die aufgrund des Traumas festgefahren sind.

Etwa 70 Prozent der Menschen erleben irgendwann im Leben ein bedeutendes Trauma und zeigen für eine Weile Symptome (Cromer & Smyth, 2010). Doch nur etwa 7 Prozent entwickeln eine PTBS, bei der die Symptome langfristig und lebensbeeinträchtigend sind (Kessler et al., 2005). Was unterscheidet diejenigen, die sich erholen, von denen, die anhaltend PTBS entwickeln? Ein wichtiger Faktor ist, dass diejenigen, die sich vom Trauma erholen, nicht in einem ständigen Zustand des Kämpfens oder Vermeidens verharren. Sie sind in der Lage, ihre Werte und Ziele wiederzuerlangen und sich von der ständigen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zu lösen. Der Fokus verschiebt sich auf das, was sie jetzt aus ihrem Leben machen wollen, und nicht auf das, was ihnen widerfahren ist.

Es ist dabei entscheidend, wie wir dies den Klienten vermitteln. Es ist nicht ihre Schuld, dass sie im Trauma feststecken, und es ist nicht ihre Schuld, dass schreckliche Dinge geschehen sind. Doch wenn das Trauma bereits passiert ist, sollten wir sie dabei unterstützen, ein Leben zu schaffen, das es wert ist, gelebt zu werden. Neuere Forschungen zur Resilienz und zum posttraumatischen Wachstum zeigen, dass es Menschen gibt, die nach einem Trauma sogar stärker werden (Calhoun & Tedeschi, 2014). Es ist jedoch wichtig, vorsichtig zu sein, wie wir diese Ideen den Klienten gegenüber formulieren. Ich würde niemals einem Klienten zu Beginn sagen: „Du wirst nach diesem Trauma ein besserer Mensch werden!“ Ich habe selbst erlebt, wie es sich anfühlte, solche Worte in schwierigen Zeiten zu hören, und ich war damals wütend darüber. Doch jetzt, Jahre später, kann ich auf diese Erfahrungen zurückblicken und erkennen, dass sie mich zu dem Psychologen gemacht haben, der ich heute bin. Ich würde sie jedoch keinem anderen wünschen, und ich weiß nicht, ob ich diese Erfahrungen noch einmal erleben möchte.

Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, in der Verarbeitung von Trauma festzustecken, indem man ständig in Gedanken verharrt wie: „Das war nicht gerecht. Es hätte nie passieren dürfen. Es war die Schuld der anderen.“ Man könnte in dieser Denkweise gefangen bleiben, aber der Weg zur Heilung liegt darin, die Realität dessen zu akzeptieren, was geschehen ist, und zu erkennen, dass wir die Vergangenheit nicht ändern können. Die eigentliche Frage lautet: „Was für ein Leben möchte ich nun führen mit der Zeit, die mir noch bleibt?“ Indem wir die Erfahrungen der Klienten validieren und aufzeigen, wie ihre Reaktionen in der Vergangenheit hilfreich waren, können wir sie darauf vorbereiten, diese Reaktionen auf eine gesunde Weise umzuprogrammieren.

Ich erinnere mich an die Arbeit mit einem Kampf-Veteranen, der aus Afghanistan zurückgekehrt war. Er erzählte mir eines Tages: „Menschen haben keine Ahnung, was unter diesem Vorhang sein könnte. Vielleicht ein Sprengsatz. Vielleicht eine Bombe im Mülleimer. Wir wissen nicht, was in der Flasche ist. Vielleicht versteckt sich jemand hinter der Tür.“ Ich antwortete ruhig: „Ich wette, dass deine Fähigkeit, solche Dinge zu bemerken, dir in Afghanistan das Leben gerettet hat. Du hast wahrscheinlich Kameraden verloren, die diese Dinge nicht bemerkt haben.“ Der Klient entspannte sich, als er gehört wurde, und ich fuhr fort: „Das Problem ist nicht das Bemerkenswerte selbst, sondern was danach passiert. Es klingt so, als würdest du in Gedanken und Emotionen gefangen werden, nachdem du etwas bemerkt hast, und versuchst dann, diese Gedanken zu vermeiden. Aber was wir hier in der Therapie lernen können, ist, zu bemerken, ohne in den Gedanken und Gefühlen zu verweilen.“

Durch Akzeptanz können Klienten beginnen, anders mit ihren Erfahrungen umzugehen. Anstatt zu versuchen, sie aus den Gedanken und Gefühlen herauszureden, können sie lernen, ihre Reaktionen zu beobachten, ohne in ihnen verloren zu gehen.

Therapeuten sorgen sich oft, was passiert, wenn ein Klient in einer Sitzung eine Trauma-Reaktion zeigt. Aber genau hier können wir als Therapeuten ein Modell für Resilienz und Wachstum bieten. Klienten haben möglicherweise lange Zeit Emotionen und Gedanken verdrängt. Wenn sie beginnen, sich diesen zu stellen, können diese umso stärker wirken. Doch wir können ihnen zeigen, dass es in Ordnung ist, diese Reaktionen wahrzunehmen, auch wenn sie unangenehm sind. In solchen Momenten geht es nicht darum, die Gedanken zu ändern, sondern darum, den Umgang mit diesen Gedanken zu verändern.