2D-Nanomaterialien stellen eine faszinierende Klasse von Materialien dar, die sich durch ihre beeindruckenden Eigenschaften von herkömmlichen dreidimensionalen Materialien unterscheiden. Sie sind durch ihre atomare bis nanoskalige Dicke gekennzeichnet und gehören damit zu einem Schlüsselbereich der modernen Nanotechnologie. Der Durchbruch der Graphenforschung, als neuartiges 2D-Material, hat den Weg für eine Vielzahl weiterer zweidimensionaler Materialien geebnet, die inzwischen in zahlreichen Anwendungsbereichen wie Elektronik, Energieerzeugung, Sensorik und Biologie eine bedeutende Rolle spielen.

Eines der bekanntesten und am meisten erforschten 2D-Materialien ist Graphen. Graphen besitzt herausragende Eigenschaften, darunter eine extrem hohe Trägerbeweglichkeit bei Raumtemperatur sowie eine breites Lichtspektrum-Absorption, obwohl es keinen Bandabstand aufweist. Diese Eigenschaften machen es zu einem hervorragenden Kandidaten für verschiedene Anwendungen, insbesondere in der Elektronik. Jedoch bringt das Fehlen eines Bandabstandes auch Einschränkungen mit sich, etwa bei der Nutzung in Feldeffekttransistoren, bei denen ein sehr niedriger On/Off-Verhältnis vorliegt. Auch in Photodetektoren führen diese Eigenschaften zu schwachen Photoströmen.

Aus diesem Grund wurde der Fokus auf andere 2D-Materialien gelegt, die durch ihren breiten Bandabstand und ihre vielversprechenden Eigenschaften die Nachteile von Graphen überwinden können. Insbesondere 2D-Metallchalcogenide, wie MoS2, MoSe2, WS2 und WSe2, haben in den letzten Jahren erhebliches Interesse geweckt. Diese Materialien weisen nicht nur stabile und verstellbare Bandlücken auf, sondern zeigen auch eine hohe Elektronenträgerbeweglichkeit, was sie zu idealen Kandidaten für den Einsatz in modernen elektronischen und optoelektronischen Geräten macht.

Ein bemerkenswerter Vorteil dieser 2D-Materialien ist die Möglichkeit, die elektronischen Eigenschaften gezielt durch Modifikation der Materialzusammensetzung oder der Schichtdicke zu steuern. Zum Beispiel wurde festgestellt, dass sich der Bandabstand von MoS2 ändert, wenn das Material von mehreren Schichten auf eine einzelne Schicht reduziert wird, was zu einer Übergangsphase von einem indirekten zu einem direkten Bandabstand führt. Dies ermöglicht eine präzise Anpassung der Materialeigenschaften, was für den Einsatz in Energiegeräten wie Photovoltaikanlagen und Energiespeichersystemen von großer Bedeutung ist.

Neben den technischen Vorteilen bieten 2D-Metallchalcogenide auch eine starke Wechselwirkung zwischen Licht und Materie, was ihre Anwendung in optoelektronischen Geräten wie Solarzellen und Fotodetektoren weiter fördert. Diese starke Licht-Materie-Wechselwirkung ist ein weiteres Merkmal, das ihre Bedeutung für zukünftige Energiespeicher- und Umwandlungstechnologien unterstreicht. Der hohe Wirkungsgrad, der durch diese Wechselwirkung erzielt werden kann, trägt zu einer verbesserten Effizienz in der Energiegewinnung und -speicherung bei und ermöglicht es, Energiequellen wie Solarenergie effizient zu nutzen.

Zusätzlich zur chemischen und elektrischen Anpassbarkeit ist die Stabilität dieser Materialien ein weiterer Vorteil, der sie für die Entwicklung langlebiger, nachhaltiger Energiespeichertechnologien besonders attraktiv macht. In Kombination mit anderen innovativen Ansätzen, wie z. B. der Integration von Superkondensatoren oder Lithium-Ionen-Batterien, können diese 2D-Materialien dazu beitragen, die Leistung und Effizienz von Energiespeichern zu steigern.

Neben den vielversprechenden Anwendungen in der Energieerzeugung und -speicherung bieten 2D-Materialien auch zahlreiche Möglichkeiten in anderen Bereichen der Nanotechnologie, etwa in der Sensorik, wo sie aufgrund ihrer großen Oberfläche und ihrer Reaktionsfähigkeit äußerst effektiv sind. Ihre Verwendung in nanoskaligen Sensoren könnte die Entwicklung neuartiger, hochempfindlicher Geräte ermöglichen, die für die Detektion von chemischen, biologischen und physikalischen Signalen in verschiedenen industriellen und medizinischen Anwendungen von Bedeutung sind.

Die Entwicklung dieser 2D-Nanomaterialien ist ein sich ständig weiterentwickelnder Bereich der Forschung. Trotz der enormen Fortschritte, die bereits erzielt wurden, bleibt noch viel zu tun, um ihre Anwendung in kommerziellen Produkten zu maximieren. Insbesondere die Herstellung dieser Materialien in großen Mengen zu kostengünstigen Preisen stellt eine der größten Herausforderungen dar. Weitere Fortschritte in der Materialwissenschaft und Fertigungstechnik sind erforderlich, um diese Materialien für den breiten industriellen Einsatz zugänglich zu machen.

Es ist von großer Bedeutung, dass die potenziellen Vorteile und Herausforderungen, die mit der Verwendung von 2D-Nanomaterialien verbunden sind, vollständig verstanden werden. Nur so können realistische Erwartungen an ihre zukünftigen Anwendungen in der Energie- und Elektronikindustrie gestellt werden. Darüber hinaus ist es wichtig, die Auswirkungen der Herstellung und Nutzung dieser Materialien auf die Umwelt zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass ihre Einführung langfristig nachhaltig und ökologisch vertretbar ist.

Wie 2D-Halbleitermaterialien die Entwicklung von Energiespeichertechnologien vorantreiben

Die Entwicklung von Energiespeichergeräten (EESDs) auf Basis von 2D-Halbleitermaterialien (2D-SCs) hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen, und zwar aufgrund ihrer herausragenden Eigenschaften wie hoher Oberfläche, anpassbarer elektronischer Struktur und schneller Ionen-Diffusion. Diese Merkmale machen sie zu äußerst vielversprechenden Materialien für eine Vielzahl von Anwendungen in der Energiespeicherung, einschließlich Superkondensatoren, Batterien, Solarzellen und Wasserstoffspeichertechnologien. Die Integration von 2D-SCs in Energiespeichergeräte ermöglicht nicht nur eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit, sondern auch eine Erhöhung der Effizienz und Lebensdauer dieser Geräte.

2D-SCs wie Graphen, Übergangsmetall-Dichalcogenide (TMDCs) und schwarzer Phosphor (BP) haben sich als besonders vielversprechend für die Entwicklung von Superkondensatoren erwiesen. Diese Materialien zeichnen sich durch eine hohe spezifische Kapazität, schnelle Lade- und Entladezeiten sowie eine lange Zyklenstabilität aus. Diese Eigenschaften machen sie ideal für Anwendungen, die eine hohe Leistungsabgabe und schnelle Lade- und Entladezyklen erfordern. Zudem wurde die Rolle von 2D-SCs in der Entwicklung von Batterien weiter untersucht. Beispielsweise hat MXene als Anodenmaterial in Lithium-Ionen-Batterien gezeigt, dass es eine hohe spezifische Kapazität und eine stabile Zyklenlebensdauer bietet. TMDCs wiederum haben sich als Kathodenmaterialien in Natrium-Ionen-Batterien als äußerst leistungsfähig erwiesen und bieten sowohl eine hohe Kapazität als auch exzellente Rateeigenschaften.

Darüber hinaus ist die Verwendung von 2D-SCs in der Photovoltaik von zunehmendem Interesse. Perowskit-Solarzellen auf Basis von 2D-Perowskiten zeigen eine hohe Effizienz und Stabilität, was sie zu einer vielversprechenden Option für die nächste Generation von Solarenergie-Technologien macht. TMDCs werden als Elektronentransportschichten in organischen Solarzellen eingesetzt und tragen zu einer verbesserten Gesamtleistung der Geräte bei.

Ein weiteres aufkommendes Anwendungsgebiet für 2D-Materialien ist die Wasserstoffspeicherung, die für Wasserstoff-Brennstoffzellen von entscheidender Bedeutung ist. Materialien wie Graphen und Bor-Nitrid (BN) haben aufgrund ihrer hohen Oberfläche und ihrer Fähigkeit zur Wasserstoffadsorption großes Potenzial, um als effektive Wasserstoffspeicher zu dienen.

Trotz der vielversprechenden Eigenschaften und der breiten Anwendbarkeit dieser Materialien bestehen noch erhebliche Herausforderungen. Eine der größten Hürden ist die Skalierbarkeit der Produktion von 2D-SCs in großem Maßstab. Derzeit sind die Herstellungsverfahren für diese Materialien noch teuer und erfordern spezielle Bedingungen, was die kommerzielle Anwendung einschränkt. Hinzu kommt die Notwendigkeit, kostengünstigere und effizientere Methoden zur Synthese von 2D-Materialien zu entwickeln, um ihre Anwendung in der großflächigen Energiespeicherung wirtschaftlich zu machen.

Ein weiterer kritischer Aspekt ist die Langzeitstabilität der 2D-SCs in den verschiedenen Anwendungen. Insbesondere in Superkondensatoren und Batterien, bei denen Materialien wiederholt geladen und entladen werden, müssen die 2D-SCs nicht nur eine hohe Kapazität, sondern auch eine stabile Performance über viele Zyklen hinweg bieten. Es ist daher notwendig, die Wechselwirkungen zwischen den 2D-SCs und den Elektrolyten genauer zu untersuchen und mögliche Degradationsprozesse zu verstehen, um die Lebensdauer der Geräte zu verlängern.

Zukünftige Entwicklungen in der Forschung zu 2D-SCs werden sich daher auf die Verbesserung der Materialstabilität, die Skalierbarkeit der Produktion und die Reduzierung der Produktionskosten konzentrieren. Gleichzeitig wird die Kombination verschiedener 2D-SCs oder deren Integration in heterogene Strukturen eine wichtige Rolle spielen, um die Eigenschaften für spezifische Anwendungen zu optimieren.

Die Fähigkeit von 2D-SCs, ihre elektronischen und strukturellen Eigenschaften durch äußere Einflüsse wie mechanische Dehnung, chemische Modifikation oder die Bildung von Heterostrukturen zu modifizieren, eröffnet zusätzliche Potenziale für maßgeschneiderte Energiespeicherlösungen. Die Kombination von 2D-SCs mit anderen Materialien, wie zum Beispiel Kohlenstoffnanoröhren oder Nanopartikeln, könnte zu neuen, innovativen Designs führen, die die Leistung von Energiespeichergeräten weiter steigern.

Neben der technischen Entwicklung von 2D-SCs für Energiespeichergeräte sollte auch die gesellschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit der verwendeten Materialien berücksichtigt werden. Ein weiteres zentrales Thema ist die Entwicklung von Recyclingtechnologien, die sicherstellen, dass die Materialien am Ende ihrer Lebensdauer effektiv wiederverwendet werden können. Nur durch die Integration solcher nachhaltiger Praktiken kann die Technologie langfristig als umweltfreundliche Lösung zur Energieversorgung dienen.

Wie man die Eigenschaften von 2D-Materialien durch chemische und physikalische Prozesse steuert

Die Exfoliation von 2D-Materialien ist ein entscheidender Schritt bei der Herstellung von nanostrukturierten Materialien, die eine Vielzahl von Anwendungen in der Elektronik, Optoelektronik und Energiespeicherung finden. Ein solcher Prozess, der als Ionenaustausch-Exfoliation (IEE) bekannt ist, bietet eine exakte Kontrolle über die Dicke und die Eigenschaften der resultierenden Nanoschichten. Der IEE-Prozess kann durch das Variieren von Gegenionen oder interkalierenden Spezies angepasst werden, wodurch die Materialeigenschaften gezielt für spezifische Anwendungen optimiert werden können. Diese Fähigkeit zur Materialmodifikation macht IEE besonders interessant für die großtechnische Produktion, da der gesamte Prozess in Lösung durchgeführt werden kann. Dies ermöglicht eine einfache Skalierbarkeit und eine breite Anwendung in industriellen Fertigungsprozessen.

Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von 2D-Materialien ist die Lithium-Interkalierte Exfoliation (LIE). Diese Technik nutzt Lithium-Ionen, um das Schichtgitter von Materialen zu erweitern und so die Trennung der Schichten zu erleichtern. Durch die geringe Größe und hohe Mobilität der Lithium-Ionen wird der Interkalationsprozess besonders effektiv. Nach der Interkalation können die Schichten durch äußere mechanische Kräfte, Sonikation oder thermische Behandlung weiter exfoliert werden. Das Potenzial dieser Methode liegt insbesondere in der Entwicklung von hochleistungsfähigen Elektrodenmaterialien für Lithium-Ionen-Batterien. Die resultierenden lithium-interkalierten Nanoschichten können nicht nur die Energie- und Zyklusstabilität von Batterien verbessern, sondern auch in Superkondensatoren und anderen elektronischen Geräten verwendet werden. Darüber hinaus bieten sie eine Reihe von Anwendungsmöglichkeiten in der Katalyse, Sensorik und Optoelektronik, wobei ihre hohe Oberfläche und Leitfähigkeit von besonderem Vorteil sind.

Die chemische Reduktion (CR) ist eine weitere Methode zur Herstellung von 2D-halbleitenden Materialien. Dabei wird ein Vorläufermaterial, häufig Metall-Salze oder metallorganische Komplexe, in Lösung gebracht und mit einem Reduktionsmittel wie Hydrazin oder Natriumborhydrid behandelt. Dieser Prozess führt zu einer kontrollierten Reduktion des Vorläufers, wodurch hochwertige 2D-Nanoschichten entstehen. Der Vorteil der chemischen Reduktion liegt in ihrer Einfachheit und Skalierbarkeit, was sie zu einer bevorzugten Wahl für die großtechnische Produktion von 2D-Materialien macht. Sie ermöglicht es nicht nur, die Größe, Form und Zusammensetzung des Materials präzise zu steuern, sondern auch, während des Syntheseprozesses funktionelle Gruppen oder Dotierstoffe in das Material einzuführen, um dessen Eigenschaften weiter zu verbessern.

Ein anderer vielversprechender Ansatz ist der Bottom-up-Ansatz, bei dem die 2D-Materialien durch kontrollierte Assemblierung von Molekülen oder Atomen aufgebaut werden. Dies ist besonders nützlich für Materialien, die nicht von Natur aus in 2D-Formen vorkommen. Der Bottom-up-Ansatz ermöglicht eine präzise Kontrolle über die Struktur und Zusammensetzung des resultierenden Materials, was eine maßgeschneiderte Herstellung ermöglicht. Zu den gängigen Bottom-up-Verfahren zählen die molekulare Selbstassemblierung, epitaktisches Wachstum (EG) und chemische Dampfabscheidung (CVD). Der Bottom-up-Ansatz birgt großes Potenzial für die Entwicklung neuer 2D-Materialien mit maßgeschneiderten Eigenschaften, erfordert jedoch oft komplexere Bedingungen und ist schwieriger im Hinblick auf die Produktion in großen Mengen.

Epitaktisches Wachstum ist eine besonders wichtige Technik innerhalb des Bottom-up-Ansatzes. Dabei werden atomar dünne Schichten des gewünschten Materials auf einem geeigneten Substrat kontrolliert abgelagert. Dies ermöglicht eine präzise Steuerung der Dicke der Schichten sowie der Kristallorientierung und Defektdichte, was für die Entwicklung von fortschrittlichen elektronischen und optoelektronischen Geräten unerlässlich ist. Das Substrat dient als Vorlage, die den Anordnungsmuster der Atome oder Moleküle während des Wachstumsprozesses bestimmt. Eine exakte Anpassung der Kristallstrukturen von Substrat und abgelagertem Material ist entscheidend für die Qualität des Endprodukts.

Die chemische Dampfabscheidung (CVD) ist ebenfalls eine weit verbreitete Methode, die in der Synthese von 2D-Materialien eine zentrale Rolle spielt. Sie ermöglicht es, Materialien mit einer Vielzahl von Eigenschaften zu erzeugen, darunter hohe Trägermobilität und hervorragende mechanische Flexibilität, die für die nächste Generation von Geräten und Technologien von großem Interesse sind. Bei CVD wird ein Vorläufergas in eine Reaktionskammer eingeführt, wo es bei erhöhter Temperatur chemisch zersetzt wird, um das gewünschte Material auf einem Substrat abzulagern. Die genaue Kontrolle über Temperatur, Druck und Gaszusammensetzung ermöglicht die präzise Herstellung von 2D-Materialien mit spezifischen Eigenschaften.

Für die Industrie und Forschung ist es entscheidend, sowohl die top-down- als auch die bottom-up-Ansätze richtig zu kombinieren, um Materialien mit den besten Eigenschaften für spezifische Anwendungen zu erzielen. Während die Top-down-Methoden oft kostengünstiger und leichter skalierbar sind, bieten Bottom-up-Techniken eine feinere Kontrolle über die Materialeigenschaften und Strukturen. Die Wahl des geeigneten Verfahrens hängt daher stark von den Anforderungen der jeweiligen Anwendung ab.

Wie funktionieren Graphen-Quantenpunkte und welche Bedeutung haben sie für die optische und biologische Anwendung?

Graphen-Quantenpunkte (GQDs) zeichnen sich durch ihre herausragenden optischen Eigenschaften aus, die sich maßgeblich durch die Größe und Oberflächenstruktur der Partikel bestimmen lassen. Die Herstellung von GQDs erfolgt häufig durch Ätzen von Graphen oder Graphenoxid, wobei das Ätzverfahren und die Reaktionsbedingungen wie Temperatur und Reaktionsdauer entscheidend für die fluoreszierenden Eigenschaften sind. Beispielsweise kann die Fluoreszenzfarbe der GQDs durch Variieren der Ätztiefe von Blau bis Gelb geändert werden, was auf die quantenmechanischen Größenabhängigkeiten zurückzuführen ist.

Ein wesentliches Einsatzgebiet der GQDs liegt in der Entwicklung von Leuchtdioden (LEDs). Die Kombination ihrer optischen Stabilität mit niedrigen Energieanforderungen macht GQDs zu vielversprechenden Materialien für energiesparende und langlebige Lichtquellen. Allerdings stehen der breiten Anwendung noch Herausforderungen gegenüber: Die Ausbeute der GQD-Synthese und deren Photolumineszenz-Quantenausbeute (PLQY) sind im Vergleich zu anderen Carbondots derzeit noch begrenzt. Fortschritte werden durch kontrollierte Oxidationsprozesse erzielt, die eine höhere Produktivität und eine umweltfreundlichere Herstellung ohne toxische Chemikalien ermöglichen. So konnte durch gezielte Einstellung der Konzentrationen von Oxidationsmitteln wie FeCl3 und H2O2 in hydrothermalen Verfahren eine Emission von Blau bis Rot erreicht werden, was insbesondere für weiße LEDs von Bedeutung ist. Auch das Schneiden von Fullerenen durch Ozonbehandlung stellt eine umweltverträgliche Methode dar, um GQDs mit stark orangefarbener Emission zu erzeugen, die in Polyvinylalkohol eingebettet und für LEDs genutzt werden.

Neben der Synthese beeinflusst auch die kristalline Struktur der GQDs maßgeblich deren optische Eigenschaften. Hochkristalline, hexagonal geformte GQDs, die durch katalytische Lösungsmittelchemie gezielt hergestellt werden, zeigen eine verbesserte Lebensdauer der angeregten Zustände und eine höhere PLQY, allerdings mit einer geringen Stokes-Verschiebung, was sie besonders für Anwendungen im tiefblauen Spektralbereich prädestiniert.

Ein weiteres zentrales Anwendungsfeld der GQDs ist die Bioimaging-Technologie. Aufgrund ihrer Biokompatibilität und intensiven Fluoreszenz ermöglichen GQDs präzise, nicht-invasive Diagnosen und die Überwachung physiologischer und pathologischer Zustände. Die Photolumineszenz von GQDs wird durch vielfältige Faktoren beeinflusst, darunter Partikelgröße, pH-Wert, Lösungsmittel, Oberflächenfunktionalisierung und Dotierung mit Fremdatomen. Die verschiedenen Mechanismen der Photolumineszenz, insbesondere Quanten­einschluss, Randzustände und oberflächeninduzierte Effekte, bieten zahlreiche Ansatzpunkte zur Entwicklung empfindlicher Sensoren, die je nach Strategie als ON–OFF-Systeme, Erkennungseinheiten oder als ratiometrische Sensoren fungieren können.

Trotz der vielversprechenden Anwendungen stehen der großtechnischen Umsetzung und klinischen Integration der GQDs erhebliche Hürden gegenüber. Die kontrollierte und skalierbare Herstellung von GQDs mit definierter Größe, Form und Oberflächenchemie bleibt schwierig. Viele bisher angewandte Synthesemethoden sind zeitintensiv, produzieren nur geringe Mengen und sind oft umweltschädlich. Daher ist die Entwicklung umweltfreundlicher, effizienzsteigernder Verfahren von größter Bedeutung. Besonders die Erzeugung von GQDs mit hoher Stokes-Verschiebung und nahinfraroter Emission ist für die Bildgebung tiefer Gewebeschichten essenziell und stellt ein zentrales Forschungsziel dar.

Das Verständnis der Photolumineszenzmechanismen von GQDs ist trotz intensiver Forschung bislang unvollständig. Insbesondere ist noch nicht abschließend geklärt, wie Größe, Dotierung, Kristallinität und Oberflächenmodifikationen die optischen Eigenschaften präzise beeinflussen. Hierzu sind theoretische Modelle und experimentelle Studien gleichermaßen notwendig. Ein umfassendes katalytisches Modell könnte zur Erklärung der Wechselwirkungen zwischen GQDs und aktiven Komponenten beitragen und so die gezielte Modifikation von Defektstellen und deren Auswirkung auf die Sensitivität und Stabilität der GQDs vorantreiben.

Darüber hinaus reduziert sich die Fluoreszenzleistung von GQDs oft im festen Zustand, was ihre praktische Anwendbarkeit einschränkt. Strategien zur Erhaltung der optischen Effizienz im festen Aggregatzustand sind daher unerlässlich, um ihr Potenzial in LEDs, Bioimaging und anderen optoelektronischen Anwendungen vollständig auszuschöpfen.

Insgesamt basiert die Synthese von GQDs überwiegend auf der zyklischen Oxidation und Reduktion von kohlenstoffhaltigen Materialien, wobei Graphenoxid ein häufig genutzter Ausgangsstoff ist. Die saure Behandlung von Graphit erlaubt eine Massenproduktion, ist jedoch mit Nachteilen verbunden. Für die Weiterentwicklung sind kostengünstige, praxistaugliche und umweltfreundliche Methoden ebenso wichtig wie die präzise Kontrolle der physikochemischen Eigenschaften der GQDs.

Die zukünftige Forschung sollte sich daher auf die Vereinfachung und Skalierung der Syntheseprozesse konzentrieren, die Funktionalisierung der Oberflächen weiter verbessern und den Emissionsbereich erweitern, insbesondere in den nahinfraroten Bereich. Nur so lassen sich die vielfältigen optischen und elektronischen Eigenschaften der GQDs optimal für industrielle und medizinische Anwendungen nutzen.

Wie funktionieren und welche Vorteile bieten MoSe2-basierte Feldeffekttransistoren und van-der-Waals-Bipolartransistoren aus 2D-Halbleitermaterialien?

Die funktionale Modifizierung von MoSe2-basierten Feldeffekttransistoren (FETs) ermöglicht eine präzise und stabile Erkennung spezifischer Moleküle auf der Oberfläche des Halbleiters. Durch die Stapelung von Molekülen wie Pyren-Lysin-Biotin (PLB), die mittels Festphasen-Peptidsynthese appliziert werden, wird eine nicht-kovalente, dennoch stabile Bindung an die MoSe2-Oberfläche erreicht. Diese Struktur erlaubt die ultraschnelle und empfindliche Detektion von Streptavidin im Pikomolarbereich innerhalb von weniger als einer Minute, was die hohe Effizienz dieses Biosensors demonstriert. Die Veränderung der elektrischen Signale, insbesondere der Strom-Spannungs-Kennlinien (Ids–Vds), spiegelt die Bindung des Zielmoleküls wider und ermöglicht so eine direkte elektronische Auswertung.

Parallel zu diesem Ansatz hat sich die Entwicklung von van-der-Waals-(vdW)-Bipolartransistoren (BJT) aus 2D-Halbleitern als vielversprechend erwiesen. Eine solche Struktur besteht aus n-dotiertem MoTe2 und p-dotiertem GeSe und wird in einer Common-Base-Konfiguration betrieben, wobei die Basis geerdet ist. Die Messungen zeigen, dass die Strom- und Spannungseigenschaften stark von den angelegten Basis-Emitter- (Vbe) und Kollektor-Basis-Spannungen (Vcb) abhängen. Mit zunehmender Spannung verringert sich die Barrierehöhe an der Basis-Emitter-Stelle, was zu einer verstärkten Ladungsträgerdiffusion führt. Dies manifestiert sich in einem exponentiellen Anstieg sowohl des Emitterstroms (Ie) als auch des Kollektorstroms (Ic).

Die Stromverstärkung β in der Common-Base-Schaltung, definiert als das Verhältnis von Ic zu Ie, erreicht bemerkenswerte Werte bis zu 0,95 bei optimalen Spannungsbedingungen. Diese Leistung ist auf die nahezu rückstandsfreie Grenzfläche zwischen den Schichten und die hohe Ladungsträgerdichte des Emitters zurückzuführen. Im Vergleich zu bisherigen vdW-BJT-Geräten stellt dies eine erhebliche Verbesserung dar und unterstreicht das Potential dieser 2D-Materialien für anspruchsvolle elektronische Anwendungen.

Darüber hinaus besitzen 2D-Halbleiter mit breiter Bandlücke wie TMDCs (z. B. WSe2, MoS2), Phosphoren (einzelne Schichten von schwarzem Phosphor), GaN und AlN exzellente Eigenschaften für Energie- und Leistungselektronik. Dazu zählen eine hohe Durchbruchspannung, geringere Leckströme, verbesserte Ladungsträgerbeweglichkeit, thermische Stabilität und die Fähigkeit, bei höheren Frequenzen zu arbeiten. Diese Materialien finden breite Anwendung in optoelektronischen Bauelementen wie Solarzellen, Photodetektoren, Leuchtdioden und Phototransistoren, wobei ihre anpassbare Bandlücke, starke Photolumineszenz und hohe Exzitonenbindungsenergie von zentraler Bedeutung sind.

Beispielhaft zeigt MoS2 eine direkte Bandlücke von ca. 1,8 eV, eine Mobilität von rund 700 cm²/Vs, einen hohen ON/OFF-Strom-Verhältnis von etwa 10^7 bis 10^8 sowie eine große optische Absorption im sichtbaren Spektrum. Aufgrund ihrer atomar glatten, frei von „hängenden Bindungen“ Oberflächen sind 2D-Materialien besonders attraktiv für Anwendungen in der Leistungselektronik, wo herkömmliche 3D-Halbleiter wie Silizium oder Germanium durch Streueffekte an Oberflächenmängeln eingeschränkt sind. Dünne Schichten wie wenige Lagen InSe erlauben eine präzise elektro-statische Steuerung und zeigen eine außergewöhnlich hohe Beweglichkeit von bis zu 10.000 cm²/Vs bei einer Bandlücke von 1,2 eV.

Die Abhängigkeit der Mobilität von der Dicke des Materials ist hierbei ein entscheidender Parameter. Monolayer-InSe weist mit etwa 2,2 eV eine größere Bandlücke und dennoch hervorragende elektrische Eigenschaften auf, was die Vielseitigkeit dieses Materials zusätzlich hervorhebt. Die Herstellung von InSe-Schichten mittels gepulster Laserablagerung und deren Charakterisierung verdeutlichen die Möglichkeit, elektronische Eigenschaften gezielt durch Variation der Schichtdicke zu beeinflussen.

Neben den beschriebenen Vorteilen der 2D-Halbleitertechnologie ist es für den Leser wichtig zu verstehen, dass der Erfolg dieser Materialien in elektronischen Bauelementen maßgeblich von der Reinheit der Grenzflächen, der kontrollierten Dotierung und der Präzision der Schichtstapelung abhängt. Die Übertragung der experimentellen Ergebnisse in skalierbare und industrielle Fertigungsprozesse bleibt eine Herausforderung. Ferner ist die Wechselwirkung zwischen den 2D-Materialien und der Umgebung, etwa durch Adsorption oder chemische Modifikationen, kritisch für die Langzeitstabilität der Geräte. Die Kombination aus physikalischem Verständnis und präziser Materialtechnik eröffnet ein weites Feld für zukünftige Innovationen in der Halbleiter- und Sensortechnik.