Donald Trumps Haltung nach den Wahlen 2020 war von einer bemerkenswerten Hartnäckigkeit geprägt. Trotz der klaren Ergebnisse und der Niederlage weigerte er sich beharrlich, die Realität zu akzeptieren. Von Anfang an war er überzeugt, dass die Wahl durch Betrug manipuliert wurde. Diese Überzeugung führte zu einer ungewöhnlichen und anhaltenden Phase, in der der amtierende Präsident sich weigerte, das Weiße Haus zu verlassen, und alles daran setzte, den Wahlausgang zu kippen. Die Weigerung, die Niederlage einzugestehen, ist ein Phänomen, das keine historische Parallele kennt. Die Anzeichen dieser Ablehnung waren jedoch nicht nur emotional, sondern auch politisch und juristisch tiefgreifend.

Trump ließ bereits früh in der ersten Woche nach den Wahlen durchscheinen, dass er nicht vorhatte, das Weiße Haus zu räumen. Im privaten Gespräch äußerte er, dass er „nicht einfach gehen“ werde, da er seiner Meinung nach „die Wahl gewonnen“ habe. In Gesprächen mit Beratern und Parteifreunden stellte sich eine ablehnende Haltung gegenüber einem Übergang an den designierten Präsidenten Joe Biden heraus. In einer Welt, in der Übergaben der Macht eine Selbstverständlichkeit sind, war dieser Widerstand sowohl auf persönlicher als auch auf institutioneller Ebene ein einmaliges Ereignis. Trump schien sich in seinem Glauben bestärkt, dass ihm das Mandat entzogen worden sei und setzte alles daran, diesen „Diebstahl“ zu beweisen.

Trotz zahlreicher juristischer Herausforderungen und wiederholter Niederlagen bestand er darauf, dass der Wahlsieg unrechtmäßig zustande gekommen sei. Inmitten dieser juristischen Bemühungen, die mehr als 200 Millionen Dollar an Spenden mobilisierten, um den Wahlbetrug zu bekämpfen, sah sich Trump zunehmend von seinem eigenen Team isoliert. Der Widerstand, den er in den internen Diskussionen traf, zeigte sich vor allem in einem verbalen Schlagabtausch zwischen seinen Anwälten, bei dem es immer mehr um die persönliche Loyalität und die Frage der Verantwortung ging. Doch selbst diese Auseinandersetzungen hatten wenig Einfluss auf Trumps Entschlossenheit.

Am 16. November, fast zwei Wochen nach der Wahl, versuchte Tom Barrack, einer der wenigen wahren Freunde Trumps, ihm zu raten, die Niederlage eleganter anzunehmen und eine friedliche Übergabe vorzubereiten. Doch der Präsident blieb stur und erklärte, dass er nicht die Absicht habe, zu verzichten. In dieser Haltung spiegelte sich nicht nur Trumps Unfähigkeit wider, eine Niederlage anzuerkennen, sondern auch seine Verweigerung, mit den politischen Realitäten der Zeit zu kooperieren. Er lehnte es ab, sich vorzustellen, dass seine Amtszeit enden könnte, und weigerte sich, eine friedliche Übergabe zu akzeptieren, selbst auf Kosten seines politischen Ansehens.

Ein weiteres bemerkenswertes Element war der Widerstand gegen die Übergabe der Regierungsgeschäfte, der bis in die höchsten Ebenen der Verwaltung reichte. Mark Meadows, Trumps Chef des Stabes, versuchte gleichzeitig, den Übergang zu planen und dabei den Eindruck zu erwecken, dass der Prozess nicht gestört werden würde. Doch in der Praxis blockierte Trump alles, was den Übergang zur neuen Administration betraf. So verweigerte er Joe Biden und seinem Team den Zugang zu wichtigen Daten und Informationen, die für die Planung des zukünftigen Regierungshandelns notwendig gewesen wären.

Diese Blockadehaltung führte zu einem zunehmend chaotischen Zustand innerhalb der Regierung und machte es noch schwieriger, den normalen Verlauf einer demokratischen Machtübergabe zu gewährleisten. Trumps Verhalten stellte nicht nur die demokratischen Normen in Frage, sondern auch die Funktionsfähigkeit der Regierung. Dabei blieb die entscheidende Frage unbeantwortet: Warum hielt Trump trotz des Widerstands der Institutionen und der Öffentlichkeit an seiner Vorstellung fest, die Wahl gewonnen zu haben?

Trumps Beharren auf einer vermeintlichen Wahlfälschung und seine Weigerung, den Wahlausgang zu akzeptieren, führten zu einer zunehmenden politischen Isolation. Selbst in seinem engsten Umfeld begannen Stimmen, die ihn zum Einlenken drängen wollten, immer leiser zu werden. Jared Kushner, Ivanka Trump und andere Vertraute versuchten, eine Strategie für das Leben nach dem Weißen Haus zu entwickeln, während Trump weiterhin in seiner eigenen Version der Realität lebte. Doch auch innerhalb der republikanischen Partei begannen sich die Fronten zu verschieben, als die Wahl im Dezember endgültig besiegelt war.

Wichtig zu verstehen ist, dass Trumps Haltung nicht nur eine individuelle Entscheidung war, sondern auch Auswirkungen auf die politische Landschaft und das Vertrauen in die demokratischen Institutionen hatte. Der wiederholte Widerstand gegen die Wahlentscheidung schuf ein politisches Klima der Unsicherheit und Verwirrung. Diese Dynamik trug dazu bei, dass die politische Spaltung in den USA weiter vertieft wurde, wobei ein erheblicher Teil der Bevölkerung weiterhin an der Richtigkeit von Trumps Behauptungen festhielt.

Für die Leserschaft ist es entscheidend zu begreifen, dass die Ereignisse rund um die Wahl 2020 nicht nur durch Trumps persönliche Entscheidungen geprägt wurden, sondern auch durch die kollektive Verantwortung und das Versagen seiner Unterstützer und politischen Partner, einen friedlichen und demokratischen Machtwechsel zu sichern. Der Widerstand gegen die Wahl hatte weitreichende Folgen, die weit über die unmittelbaren politischen Verwerfungen hinausgingen und das Vertrauen in die Integrität des Wahlsystems ernsthaft erschütterten.

Wie Donald Trump den Politischen Aufstieg und den Weg zur Präsidentschaft Begann

Donald Trump, dessen politischer Werdegang in den frühen 2000er Jahren einen entscheidenden Wendepunkt nahm, verfolgte die politische Bühne zunächst aus der Distanz. In den späten 1980er Jahren, als er mit dem Kauf des Plaza Hotels und anderen luxuriösen Immobilien wie dem Trump Tower begann, wusste er noch nicht, dass diese Jahre des finanziellen Aufschwungs die Grundlage für seine zukünftige politische Karriere bilden würden. Diese Zeit war für Trump mehr als nur eine Phase des materiellen Erwerbs; sie war eine Erkundung seines eigenen Selbstverständnisses und seiner Vorstellungen von Macht.

Besonders prägend war der Moment, als Trump die Atmosphäre einer politischen Großveranstaltung in New Orleans erlebte, bei der er als Gast im Hintergrund agierte. Die 1988er Republikanische Convention, bei der George H. W. Bush offiziell die Nominierung antrat, stellte für Trump eine Art von Erleuchtung dar. Trump war weniger an der politischen Agenda oder den Diskussionen interessiert als vielmehr an der Machtdynamik, die sich vor ihm entfaltete. „Das ist es, was ich will“, sagte er, als er von der Energie und dem Spektakel der Convention fasziniert war. Hier erkannte er, dass Politik nicht nur ein weiteres Spielfeld war, sondern ein Ort, an dem er die Kontrolle übernehmen konnte.

In den Monaten, die folgten, begannen sich erste Umfragen und Analysen zu Trumps Potenzial in der Politik zu verdichten. Die Erkenntnisse, die aus den Studien hervorgingen, legten nahe, dass Trump über ein enormes Potenzial verfügte, das nicht nur auf seiner Bekanntheit als Immobilienmogul beruhte, sondern auch auf der Wahrnehmung, die er in verschiedenen Bevölkerungsgruppen hinterließ. Besonders bemerkenswert war die Entdeckung, dass Trump bei afroamerikanischen und hispanischen Wählern positiv wahrgenommen wurde. Dies war ein überraschendes Ergebnis, da Trump zu dieser Zeit weitgehend mit der Reichen- und Oberschicht sowie den traditionellen Werten des amerikanischen Kapitalismus verbunden war.

Trump setzte auf eine „gefühlte“ Vormachtstellung, eine „Suprematie“, die sich in vielen seiner frühen Aussagen wiederfand. Dies war weniger eine geopolitische Strategie, sondern eher ein Gefühl des nationalen Selbstwerts, das durch den wirtschaftlichen und militärischen Aufstieg der USA nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt war. Trump erklärte, dass die USA einst eine „Gefühl der Vormachtstellung“ gehabt hätten, das in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen sei. Die Wirtschaft von Manhattan, in der Trump tätig war, war seiner Ansicht nach ein mikrokosmischer Spiegel für die globale Machtpolitik: Wer das meiste Geld besitzt, beherrscht auch die Spielregeln.

Der Kauf des Plaza Hotels im Jahr 1988 ist ein weiterer faszinierender Aspekt von Trumps Werdegang. Während seine anderen Investitionen vor allem einem finanziellen Kalkül folgten, betrachtete Trump den Plaza als eine Art „Kunstwerk“. Es war nicht nur ein weiteres Stück Immobilien; es war ein Symbol für Macht und Kontrolle in einem Land, das er zu dieser Zeit bereits als das Zentrum der Weltwirtschaft ansah. Er sah das Gebäude nicht als eine Einkommensquelle, sondern als ein Projekt von emotionaler Bedeutung. „Wenn man jedes Zimmer im Plaza prüfen muss, sollte man es nicht kaufen“, erklärte er, was die Tiefe seiner persönlichen Beziehung zu dem Gebäude widerspiegelt. Dies war für Trump ein Ausdruck seines Wunsches, nicht nur zu besitzen, sondern auch zu beherrschen, was er für wichtig hielt.

Trumps frühe politische Vorstellungen waren jedoch noch undeutlich. Er hatte keine klare politische Weltanschauung und suchte stattdessen nach einer rhetorischen Strategie, die sich für ihn richtig anfühlte. Dies wurde besonders deutlich, als er von einem Gespräch zweier seiner Bekannten hörte, die über das „Gefühl der Vormachtstellung“ der USA in den 1950er Jahren sprachen. Obwohl die meisten politischen Beobachter dies eher im Kontext der amerikanischen geopolitischen Stärke der Nachkriegszeit verstehen würden, sah Trump darin eine Aussage über das nationale Selbstbewusstsein. Er sah sich als Teil einer Bewegung, die das amerikanische Selbstverständnis wiederherstellen und aufblühen lassen wollte, nicht nur innerhalb der USA, sondern auf der globalen Bühne.

Neben diesen politischen und persönlichen Einsichten war Trump stets bestrebt, sich als erfolgreich und in Kontrolle zu präsentieren, was sich nicht nur in seinen Immobilienkäufen, sondern auch in seiner öffentlichen Wahrnehmung niederschlug. Die Umfragen, die seinen Aufstieg begleiteten, lieferten ihm einen Rahmen, wie er seine politische Rolle entwickeln könnte. Besonders faszinierend war die Erkenntnis, dass er ein breites Wählerpotenzial ansprach, von afroamerikanischen bis hin zu hispanischen Wählern, die in ihm die Verkörperung des amerikanischen Traums sahen. Dies half Trump, sich als jemand zu positionieren, der nicht nur ein Immobilienmogul war, sondern auch ein Politiker, der die Bedürfnisse und Ängste der amerikanischen Arbeiterklasse verstand.

In der Gesamtschau seiner frühen politischen Aktivitäten lässt sich feststellen, dass Trump in diesen Jahren seine eigene Version von Politik und Macht entwickelte, die sich weit von traditionellen politischen Weltanschauungen entfernte. Er orientierte sich weniger an ideologischen Richtlinien als vielmehr an der Idee, Macht zu übernehmen und zu erhalten, unabhängig davon, welche Form diese Macht annahm.