Die Spinalanästhesie ist ein gängiges Verfahren zur Schmerzlinderung, insbesondere bei chirurgischen Eingriffen am Unterleib und an den unteren Extremitäten. Es handelt sich um eine regionale Betäubung, bei der ein Lokalanästhetikum in den Spinalkanal injiziert wird, um die Nerven im betroffenen Bereich zu blockieren. Wie bei jeder medizinischen Intervention ist auch die Spinalanästhesie nicht ohne Risiken. Es gibt sowohl häufige, als auch seltenere, schwerwiegendere Komplikationen, die während oder nach der Durchführung auftreten können.

Die häufigsten Nebenwirkungen nach einer Spinalanästhesie sind in der Regel mild und klingen von selbst ab. Eine der häufigsten Beschwerden ist der postduralanästhetische Kopfschmerz. Dieser tritt auf, wenn durch die Injektion der Spinalkanal leicht verletzt wird, was zu einem Leck von Liquor führt und den Druck auf das Gehirn verringert. In den meisten Fällen verschwindet dieser Schmerz innerhalb von Stunden bis Tagen. Sollte der Kopfschmerz jedoch länger anhalten oder sich verschlimmern, kann eine zweite Injektion oder eine sogenannte Blutpatch-Technik zur Schließung des Lecks erforderlich sein.

Es gibt auch schwerwiegendere Risiken, die jedoch sehr selten sind. Eine mögliche Komplikation ist eine Infektion, obwohl bei der Durchführung der Spinalanästhesie unter sterilen Bedingungen das Risiko sehr gering ist. Dennoch kann es zu einer Infektion des Rückenmarks oder des Gehirns kommen. Dies erfordert eine sofortige Behandlung mit Antibiotika und in extremen Fällen eine Operation.

Ein weiteres Risiko ist das Blutungsgeschehen im Bereich der Wirbelsäule. Wenn die Nadel die Blutgefäße verletzt, kann es zu einer Ansammlung von Blut im Spinalkanal kommen, was den Druck auf die Nervenstrukturen erhöhen kann. Diese Blutungen können die Nerven schädigen und in schweren Fällen zu dauerhaften Beeinträchtigungen führen. Daher wird vor der Durchführung der Spinalanästhesie immer eine gründliche Untersuchung der Patientengeschichte durchgeführt, um solche Risiken zu minimieren.

Ein besonders ernstzunehmendes Risiko ist die Nervenschädigung. Diese tritt in der Regel auf, wenn bei der Injektion der Nadel Nervenfasern getroffen werden. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine vorübergehende Schwäche oder Taubheit in den Beinen, die innerhalb von sechs Monaten wieder abklingt. In sehr seltenen Fällen kann die Schädigung jedoch länger anhalten oder sogar dauerhaft werden. Es ist wichtig zu betonen, dass selbst bei erfahrenen Anästhesisten, die täglich Spinalanästhesien durchführen, das Risiko einer bleibenden Nervenschädigung extrem gering ist.

Neben den physischen Risiken müssen auch die organisatorischen Aspekte im Umgang mit Spinalanästhesien berücksichtigt werden. In einer klinischen Umgebung ist es entscheidend, dass das gesamte Anästhesieteam gut vorbereitet und gut informiert ist. Bei der Besprechung vor dem Eingriff (sogenannter Teambrief) wird nicht nur die Art der Anästhesie, sondern auch der aktuelle Gesundheitszustand des Patienten sowie mögliche spezifische Risiken oder Anfragen besprochen. Auf diese Weise kann das gesamte Team koordinieren, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um das Risiko für den Patienten zu minimieren.

Besondere Aufmerksamkeit sollte der Wahl des Überwachungsniveaus gewidmet werden. Als Anfänger wird man immer unter der Aufsicht eines erfahrenen Arztes arbeiten, doch mit zunehmender Erfahrung werden auch selbstständigere Entscheidungen erwartet. Dies umfasst nicht nur die Durchführung der Anästhesie, sondern auch die Auswahl der richtigen medizinischen Ausrüstung, die Überwachung des Patienten während des Eingriffs und das schnelle Handeln im Falle von Komplikationen.

Ein Aspekt, der bei der Durchführung der Spinalanästhesie und anderen Anästhesieverfahren von entscheidender Bedeutung ist, ist die Sicherstellung einer funktionierenden Anästhesieausrüstung. Jeder Anästhesist muss in der Lage sein, das Anästhesiegerät und den Atmungskreislauf zu überprüfen und die verschiedenen Funktionen zu verstehen. Ein entscheidendes Instrument in der modernen Anästhesie ist das sogenannte Kreislaufsystem, das die Atmung des Patienten kontrolliert und dafür sorgt, dass er während des Eingriffs mit ausreichendem Sauerstoff versorgt wird.

Das Kreislaufsystem wird in der Regel als „Kreislaufsystem“ bezeichnet und ermöglicht es, Gase wie Sauerstoff und Lachgas in den Kreislauf zu integrieren, während gleichzeitig überschüssiges CO2 aus dem Kreislaufsystem entfernt wird. Diese Kreislaufsysteme sind mit einer Vielzahl von Sicherheitsfunktionen ausgestattet, die sicherstellen, dass der Patient optimal versorgt wird und keine Gefährdung durch falsche Gasgemische entsteht. Beispielsweise verhindern sogenannte „hypoxische Wächter“, dass ein Patient versehentlich mit 100% Lachgas versorgt wird, was zu einer gefährlichen Sauerstoffunterversorgung führen könnte.

Für die Anästhesie ist es von größter Bedeutung, dass das Team nicht nur die richtigen Medikamente verabreicht, sondern auch in der Lage ist, schnell auf Veränderungen im Zustand des Patienten zu reagieren und bei Bedarf zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen. Daher ist es wichtig, bei jedem Patienten die Anamnese zu überprüfen, auf mögliche Allergien und Vorerkrankungen zu achten und vorab mögliche Risiken zu besprechen, um die bestmögliche Betreuung zu gewährleisten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass jeder Patient vor der Durchführung der Anästhesie persönlich von einem erfahrenen Anästhesisten untersucht wird. Nur so kann sichergestellt werden, dass keine wesentlichen Änderungen in der Patientengeschichte oder im Gesundheitszustand übersehen werden, die die Entscheidung für eine bestimmte Anästhesiemethode beeinflussen könnten.

Wie beeinflusst das Ablassen eines Tourniquets und die Positionierung des Anästhesisten den perioperativen Verlauf?

Im Moment des Ablassens eines Tourniquets gelangt das im ischämischen Gewebe angesammelte CO2 wieder in den systemischen Kreislauf zurück. Dies führt zu einem Anstieg des arteriellen CO2-Partialdrucks (PaCO2) sowie des endtidalen CO2 (EtCO2), deren Spitzenwerte etwa eine Minute nach Tourniquet-Deflation erreicht werden. Bei maschinell beatmeten Patienten empfiehlt es sich daher, vor dem Ablassen eine Hyperventilation über fünf Minuten durchzuführen, indem die Minutenventilation um etwa 50 % gesteigert wird. Dieses Vorgehen hilft, den CO2-Anstieg im Blut zu begrenzen. Patienten, die spontan atmen, erhöhen in der Regel eigenständig ihre Minutenventilation, um das überschüssige CO2 abzubauen.

Ein bedeutendes Risiko nach Tourniquet-Deflation ist die Hypotonie, die durch zwei Hauptmechanismen entsteht. Erstens richten autoregulatorische Prozesse eine vermehrte Blutzufuhr auf die zuvor ischämische Extremität aus, zweitens gelangen anaerobe Metaboliten, die sich in der ischämischen Phase angesammelt haben, zurück in den systemischen Kreislauf. Diese Faktoren können zu einer signifikanten Blutdrucksenkung führen, die bis zu 15 Minuten anhalten kann. Deshalb ist es essenziell, den Blutdruck des Patienten nach Tourniquet-Deflation engmaschig zu überwachen und Vasopressoren bereit zu halten.

Hypothermie stellt eine weitere Komplikation dar, verursacht durch die Rückführung kalten Blutes aus der abgekühlten Extremität und die Umverteilung der Körperwärme zur Wiedererwärmung der Gliedmaße. Auch hier ist die Temperaturkontrolle entscheidend, und bei Bedarf sollten geeignete Maßnahmen zur Wärmezufuhr ergriffen werden.

Die Positionierung des Anästhesisten im Operationssaal ist von fundamentaler Bedeutung für die Sicherheit und Effektivität der Überwachung. Indem der Anästhesist sich so platziert, dass er gleichzeitig den Monitor, den Patienten, die Absaugvorrichtung und die Chirurgen im Blick hat, kann er schnell auf Veränderungen reagieren. Das proaktive Scannen des Raums von links nach rechts ermöglicht es, Veränderungen frühzeitig wahrzunehmen, etwa das plötzliche Auftreten von Blut in der Absaugung oder eine ungewöhnliche Stille seitens des Chirurgen, was auf Komplikationen hinweisen kann. Der „anästhesiologische Raum“ am Kopfende des Patienten sollte konsequent geschützt werden, da dort lebenswichtige Zugänge liegen, die durch das Personal oder Geräte nicht beeinträchtigt werden dürfen.

Bei der Beatmung während der Operation ist es wichtig, die Beatmungsmodi dem Zustand des Patienten anzupassen. Spontanatmende Patienten benötigen eine Überwachung des Atemzugvolumens, das idealerweise bei circa 6 ml/kg liegen sollte, wobei bei zu kleinen Volumina eine Druckunterstützung sinnvoll ist. Apnoetische Patienten werden mechanisch beatmet, wobei die Anfangseinstellungen sorgfältig gewählt werden müssen.

Die Einstellung des Frischgasflusses (FGF) ist ebenfalls relevant. Niedrigere Flüsse sind vorteilhaft, da sie den Verbrauch flüchtiger Anästhetika verringern und so Umweltbelastungen minimieren. Allerdings dürfen Mindestwerte unterschritten werden, um die Sauerstoffversorgung des Patienten sicherzustellen. Als Faustregel gilt ein absoluter Sauerstofffluss von mindestens 250 ml/min zur Kompensation des Verbrauchs. Abhängig von der Sauerstofffraktion (FiO2) und der Flussrate lassen sich unterschiedliche Anästhesietechniken wie Low-flow- oder Minimal-flow-Anästhesie realisieren.

Die Verneblereinstellungen sind dynamisch und erfordern eine sorgfältige Anpassung an den operativen Verlauf. Während der Phase zwischen Narkoseeinleitung und Beginn der Operation besteht ein hohes Risiko für Hypotonie, da der Patient keiner Stimulation ausgesetzt ist und das Gleichgewicht der Anästhesie sich zugunsten einer Überdosierung verschieben kann. Es empfiehlt sich, die MAC-Werte in dieser Phase eher niedriger (≤1.0) zu halten und erst mit Beginn der chirurgischen Stimulation zu erhöhen. Bei auftretender Hypotonie muss differenziert werden, ob diese abgewartet oder mit Vasopressoren behandelt werden sollte, wobei das Operationsgeschehen und die Schwere der Hypotonie zu berücksichtigen sind.

Intraoperativ wird für die meisten Eingriffe ein altersangepasster MAC von 1.0–1.2 empfohlen. Die Kunst liegt darin, diesen Wert individuell zu titrieren, da zahlreiche Faktoren, sowohl patienten- als auch operationsbedingt, die Anästhesieanforderungen beeinflussen können.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die physiologischen Reaktionen auf Tourniquet-Deflation, die Positionierung des Anästhesisten sowie die Ventilations- und Vaporisatoreinstellungen in engem Zusammenhang stehen und zusammen das Risiko perioperativer Komplikationen beeinflussen. Eine bewusste, vorausschauende Überwachung und Anpassung an diese Parameter verbessert die Patientensicherheit erheblich. Darüber hinaus ist die Kenntnis der zugrundeliegenden Mechanismen, etwa der Metabolitenausschüttung oder der autonomen Regulationsprozesse, entscheidend für das richtige Management unerwarteter Veränderungen im Verlauf der Operation.