Am 8. Mai 2018 verkündete Präsident Trump die einseitige Entscheidung der Vereinigten Staaten, sich aus dem Iran-Atomabkommen (JCPOA) zurückzuziehen. Es war eine Entscheidung, die nicht nur die internationale Diplomatie erschütterte, sondern auch die geopolitischen Beziehungen im Nahen Osten neu ordnete. Der Prozess, der zur Verkündung dieses entscheidenden Schrittes führte, war von intensiven Diskussionen und strategischen Überlegungen geprägt.
Die ursprüngliche Haltung der USA unter Präsident Obama hatte das Ziel, Iran in die internationale Gemeinschaft zu integrieren und das Risiko einer nuklearen Aufrüstung zu verringern. Doch Trump, der während seines Wahlkampfes das Abkommen wiederholt als „schlechtestes Abkommen aller Zeiten“ bezeichnet hatte, sah es als ein symbolisches Symbol für eine schwache Außenpolitik und eine zu nachgiebige Haltung gegenüber Teheran. Der Rückzug aus dem Abkommen, so war seine Auffassung, sollte der Startpunkt einer härteren Linie gegenüber dem Regime in Iran und eine klare Botschaft an die internationalen Partner sein, dass die USA ihre Interessen auf der Weltbühne nicht länger kompromittieren würden.
Im Vorfeld des Rückzugs wurde das Thema intensiv innerhalb der amerikanischen Regierung diskutiert. Der Nationale Sicherheitsrat, vertreten durch Persönlichkeiten wie Mike Pompeo und James Mattis, vertrat eine abweichende Meinung. Mattis, der damalige Verteidigungsminister, war ein entschiedener Gegner des Ausstiegs und argumentierte, dass der Erhalt des Abkommens langfristig von Vorteil für die Sicherheitslage im Nahen Osten wäre. Doch trotz dieser Einwände schien Präsident Trump fest entschlossen zu sein, die Entscheidung zu treffen. Eine Reihe von Besprechungen und strategischen Überlegungen begleitete die Planung des Rückzugs. Die politische Bühne war von der Erwartung geprägt, dass die Folgen für die USA und die internationalen Partner gravierend sein würden.
Der Zeitpunkt für die Bekanntgabe war präzise abgestimmt. Obwohl ursprünglich für den 7. Mai anberaumt, wurde die Verkündung aufgrund eines anderen geplanten Ereignisses auf den 8. Mai verschoben. Der Text der offiziellen Ansprache, die Trump an diesem Tag halten sollte, war bis zum letzten Moment in Arbeit. Es war klar, dass der Präsident persönliche Ergänzungen hinzufügen würde, was den gesamten Prozess noch intensiver und undurchsichtiger machte.
Am 8. Mai 2018 war es dann soweit: Trump trat vor die Kameras und verkündete den Rückzug der Vereinigten Staaten aus dem Iran-Atomabkommen. Der Schritt war vor allem eine Reaktion auf das Gefühl, dass Iran nicht genug Zugeständnisse gemacht hatte und dass das Abkommen letztlich nicht die gewünschten Sicherheitsgarantien bieten konnte. Doch die Wirkung des Rückzugs war global sofort spürbar. Die Reaktionen aus Europa, insbesondere von Großbritannien, Frankreich und Deutschland, waren überwiegend negativ. Diese Länder, die das Abkommen weiterhin unterstützen wollten, standen vor der Herausforderung, ihre eigene Außenpolitik zu definieren, während die USA ihre Haltung änderten.
Es ist wichtig zu verstehen, dass der Rückzug nicht nur das atomare Gleichgewicht beeinflusste, sondern auch geopolitische Spannungen verstärkte. Der Ausstieg aus dem Abkommen und die anschließende Wiedereinführung von Sanktionen gegen Iran hatten unmittelbare Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes. Irans Währung verlor massiv an Wert, was zu innenpolitischen Spannungen führte. Doch in diesem Kontext war der Rückzug aus dem Abkommen nur der Anfang einer breiteren Strategie der „maximalen Druckausübung“ auf Teheran.
Für die USA ging es darum, nicht nur die iranische Regierung zu isolieren, sondern auch die internationale Unterstützung für einen härteren Kurs zu gewinnen. In den folgenden Monaten intensivierten sich die diplomatischen Bemühungen, um die Verbündeten in Europa und Asien davon zu überzeugen, dass die Politik der USA langfristig die beste Lösung darstellt, auch wenn dies zu Spannungen in den transatlantischen Beziehungen führte. Für Israel, das sich in dieser Zeit zunehmend als führender Akteur in der Bekämpfung des iranischen Einflusses im Nahen Osten positionierte, war die Entscheidung ein deutliches Signal.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war die interne politische Auseinandersetzung innerhalb der USA. Während Mattis und andere führende Militärs die Entscheidung ablehnten, drängte Trump darauf, dass ein strategischer Kurswechsel notwendig war. Es gab auch die Befürchtung, dass der Rückzug aus dem Abkommen das Vertrauen in die US-amerikanische Außenpolitik untergraben könnte. Doch die Außenpolitik der Trump-Administration, die oft auf eine klarere und unnachgiebigere Haltung setzte, fand sowohl bei den Anhängern des Präsidenten als auch bei vielen seiner Kritiker Zustimmung, wenn es darum ging, eine klare Linie zu ziehen und die nationale Sicherheit als oberste Priorität zu sehen.
Neben den politischen und wirtschaftlichen Folgen des Rückzugs aus dem Iran-Atomabkommen muss man auch die langfristigen Auswirkungen auf die internationale Diplomatie und die multinationale Zusammenarbeit verstehen. Die Entscheidung, das Abkommen zu verlassen, zeigte, wie stark geopolitische Interessen und die Wahrnehmung von nationalen Sicherheitsbedrohungen die Außenpolitik eines Landes beeinflussen können. Der Rückzug war nicht nur ein politisches Statement, sondern auch ein Signal, dass die USA bereit waren, einseitige Entscheidungen zu treffen, wenn sie als notwendig erachtet wurden. Diese Haltung hat nicht nur die Beziehungen zu Iran und den europäischen Partnern belastet, sondern auch die Dynamik der internationalen Beziehungen im Nahen Osten und darüber hinaus verändert.
Ein bedeutender Aspekt, den Leser berücksichtigen sollten, ist, dass geopolitische Entscheidungen wie der Ausstieg aus dem Iran-Atomabkommen nicht isoliert betrachtet werden können. Sie sind stets eingebettet in einen größeren Kontext globaler Machtverhältnisse, die sich im Laufe der Zeit verändern. Auch wenn der Schritt von Trump auf den ersten Blick als ein isolierter Akt erscheinen mag, so war er doch Teil eines umfassenderen Bestrebens, die globale Machtbalance neu zu gestalten, indem die USA eine weniger diplomatische, sondern eher durchsetzungsfähige Außenpolitik verfolgten. Der langfristige Erfolg dieser Strategie bleibt fraglich, da sich die geopolitische Landschaft ständig verändert und von neuen Herausforderungen geprägt ist.
Was bedeutet es, mit Trump und May in einer geopolitischen Krise zu arbeiten?
Es war ein scheinbar gewöhnlicher Tag, als Präsident Trump in Brüssel ein paar vorbereitete Bemerkungen zur NATO und zu den Verteidigungsausgaben machte. Ein Thema, das so trivial und alltäglich erscheinen sollte, doch in der geopolitischen Realität des Jahres 2018 war es das Ergebnis monatelanger Anstrengungen, den Konsens innerhalb der Allianz zu bewahren. Dies war eindeutig nicht die Ära Obama – ein Punkt, der an diesem Tag immer wieder auffiel. Trump, der nicht nur die USA, sondern auch die NATO in eine neue Richtung lenken wollte, schien seine Kommentare und Auftritte durch sorgfältige Inszenierungen und gelegentlich spontane Handlungen zu definieren, die die internationalen Beziehungen oft auf den Kopf stellten.
Inmitten dieser diplomatischen Anspannung war der Besuch in Großbritannien ein weiteres Paradebeispiel für Trumps Art der Außenpolitik. Der Empfang im Blenheim Palace, einem historischen Wahrzeichen, das für den britischen Sieg über die Truppen von Ludwig XIV. im Jahr 1704 erinnert, war ein Moment der Grandezza. Doch für die britische Regierung war dieser Moment von größerer Bedeutung, als es auf den ersten Blick schien. Theresa May, die britische Premierministerin, musste sich nicht nur mit den internen Unstimmigkeiten rund um den Brexit auseinandersetzen, sondern auch mit den launischen Taktiken und Äußerungen eines US-Präsidenten, der die britische Strategie öffentlich kritisierte und damit die fragile Beziehung zu London auf die Probe stellte.
Obwohl es eine diplomatische Begegnung der ersten Klasse war, mit red-coated Truppen und Militärband, war es zugleich eine Zeit der Unsicherheit. Trumps öffentlicher Verriss der Brexit-Strategie von May in einem Interview mit der „Sun“ sorgte für eine diplomatische Krise, die nicht nur die innerbritische Politik, sondern auch die transatlantische Zusammenarbeit erschütterte. Die Diskussion über die Details des Brexits – dem britischen Austritt aus der Europäischen Union – und die Frage, wie dieser die gesamte westliche Weltordnung beeinflussen würde, war ungelöst, während die US-amerikanische Außenpolitik sich in diesem Bereich zunehmend fragmentierte.
Trump zeigte wenig Verständnis für die wahre Dimension der Brexit-Krise, obwohl er sich bemüht hatte, die britische Regierung zu unterstützen. Die Krise war nicht nur eine europäische Angelegenheit, sondern hatte tiefgreifende geopolitische Auswirkungen, die weit über die britischen Grenzen hinausreichten. Die Angst, dass das Vereinigte Königreich seine Souveränität verlieren könnte, war der wahre Auslöser des Brexit-Votums 2016. Die Bürokraten in Brüssel, die zunehmend Entscheidungen ohne Rücksicht auf die nationalen Parlamente trafen, schienen eine unaufhaltbare Trennung zwischen den Bürgern und ihren Regierungen zu schaffen.
Trump und die britische Regierung waren sich einig, dass Russland unter Wladimir Putin eine Bedrohung darstellt, aber die Diskussionen in Großbritannien über Putins jüngste Chemiewaffenanschläge – wie der Fall Skripal – stießen auf unterschiedliche Reaktionen. Während die Briten den Angriff als Versuch der Einschüchterung von Dissidenten und Exilanten interpretierten, stand Trump weiterhin auf dem Standpunkt, dass Russland als strategischer Partner im internationalen Spiel eine Rolle spielen könnte. Dies führte zu einem seltsamen Dialog zwischen der realpolitischen Betrachtung von Trump und der moralischen Haltung der britischen Führung.
Doch diese geopolitischen Gespräche blieben im Hintergrund, als die politische Kommunikation und die symbolischen Gesten dominierten. Bei der Pressenkonferenz nach dem Treffen, als Trump versuchte, die Auswirkungen seiner umstrittenen Interview-Aussage zu entschärfen, ließ er kaum Zweifel daran, dass die Beziehung zwischen den USA und Großbritannien „auf einem neuen, höchsten Niveau“ sei. Diese politische Rhetorik, so klang es, war der wahre diplomatische Sieg für Trump, der in diesem Moment mehr darauf bedacht war, sein Image in der Öffentlichkeit zu wahren, als konkrete Lösungen für die bestehenden internationalen Konflikte zu finden.
Wichtig zu verstehen ist, dass während die äußeren Gesten der Diplomatie – wie die prachtvolle Inszenierung in Blenheim und die Besuche bei der Queen – einen glanzvollen Rahmen bildeten, die tatsächlichen geopolitischen Spannungen nie weit von der Oberfläche entfernt waren. Der wahre Test für Trump und seine Regierung lag nicht nur in der Symbolik, sondern in der Art und Weise, wie sie mit den fundamentalen Herausforderungen der internationalen Beziehungen umgingen. In Bezug auf den Brexit war es klar, dass die Politik des „Amerikanischen Führens durch Unvorhersehbarkeit“ in vielen Fällen dazu führte, dass Trump auf einem unberechenbaren Kurs blieb, der keine langfristige Stabilität versprach. Auch in Bezug auf den Umgang mit Russland zeigte sich, dass Trumps pragmatische Haltung der Stärke eher als Versuch interpretiert wurde, Putin auf Augenhöhe zu begegnen, während die westliche Welt eine deutlich andere Antwort auf Russlands aggressive Außenpolitik verlangte.
Der Brexit war mehr als nur ein britisches Problem. Es war ein Symbol für den Verlust des Einflusses von Nationen auf die internationale Politik. In einer Welt, in der Bürokratien und supranationale Organisationen immer mehr Macht erlangten, war der Rückzug aus dieser Struktur für viele Länder eine zwingende Notwendigkeit, aber auch ein tiefgreifendes Risiko. Die britische Entscheidung spiegelte die globale Unsicherheit wider, die durch Trumps Präsidentschaft noch verstärkt wurde. Und genau hier war die entscheidende Frage: Was bedeutet es für die westliche Weltordnung, wenn der stärkste geopolitische Akteur nicht mehr bereit ist, klare Führungsrollen zu übernehmen?
Wie man in einem politisch aufgeladenen Umfeld das Risiko vermeidet: Ein Blick hinter die Kulissen des Weißen Hauses
Kelly sagte mir, Mnuchin sorge sich mehr als alles andere darum, nicht einem Risiko ausgesetzt zu werden, trotz seines übermäßigen Wunsches, an Besprechungen im Oval Office teilzunehmen und um die Welt zu reisen. Wenige Tage zuvor hatten Kelly und ich darüber gesprochen, wie Mnuchin versuchte, in Sitzungen dabei zu sein, bei denen er keinerlei Rolle spielte, und dabei sogar Trump anrief, um sich einzuladen. Kelly sagte, er sei sicher, dass Mnuchin weniger als die Hälfte seiner Zeit an seinem Schreibtisch im Finanzministerium verbrachte, so sehr sehnte er sich danach, an Treffen im Weißen Haus oder an Reisen des Präsidenten teilzunehmen. „Die erkennen ihn kaum in seinem Büro“, sagte Kelly mit Verachtung.
Währenddessen hatten Mattis’ langjährige Bemühungen, Ricardel zu entlassen, zusammen mit den geheimen Bestrebungen des Stabs der First Lady schließlich Wirkung gezeigt. Ich war in Paris, um mich auf die bevorstehenden Gespräche im Zusammenhang mit Trumps Teilnahme an den Feierlichkeiten zum hundertjährigen Jubiläum des Waffenstillstands von World War I am 11. November vorzubereiten. Am Abend des 9. November, als ich mit meinen britischen, französischen und deutschen Kollegen zum Abendessen ging, rief mich Kelly von Air Force One an, die gerade in Paris landete. Da wir über ein unsicheres Telefon sprachen, konnten wir nicht vollständig kommunizieren, bis es gegen Mitternacht war. Kelly sagte mir, dass das Büro der First Lady weiterhin versuchte, Ricardel zu entlassen. „Ich habe damit nichts zu tun“, sagte Kelly.
Am Samstag ging ich zur Residenz des US-Botschafters, wo Trump wohnte, um ihn vor seinem bilateralen Treffen mit Macron zu informieren. Das Wetter war schlecht, und Kelly und ich sprachen darüber, ob wir wie geplant zum Château-Thierry Belleau Wood Monument und den nahegelegenen amerikanischen Friedhöfen fahren sollten, wo viele US-Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg beigesetzt sind. Die Crew von Marine One sagte, dass schlechte Sichtverhältnisse das Fliegen mit dem Hubschrauber unsinnig machen könnten. Die Wolken waren nicht so niedrig, dass die Marines nicht im Kampf fliegen könnten, aber den Präsidenten zu fliegen, war offensichtlich eine ganz andere Sache. Ein Motorcade wäre erforderlich gewesen, und die Fahrt hätte zwischen neunzig und hundertzwanzig Minuten in jede Richtung gedauert, auf Straßen, die nicht gerade Autobahnen waren und ein unzumutbares Risiko darstellten, falls wir den Präsidenten im Notfall schnell aus Frankreich evakuieren müssten. Es war eine klare Entscheidung, den Besuch abzusagen, aber für einen Marine wie Kelly war es schwer, diesen Vorschlag zu machen, da er ursprünglich Belleau Wood als ein ikonisches Schlachtfeld in der Geschichte des Marine Corps ins Spiel gebracht hatte. Trump stimmte zu, und es wurde entschieden, dass andere stattdessen mit dem Auto zum Friedhof fahren würden.
Nachdem das Treffen beendet war und wir uns auf den Weg zum Élysée-Palast machten, um Macron zu treffen, zog Trump Kelly und mich beiseite und sagte: „Finde einen anderen Platz für Mira. Melanias Leute sind auf dem Kriegspfad.“ Kelly und ich gingen davon aus, dass wir ihr eine ruhigere Position in der Regierung in Washington finden sollten. Die Presse drehte die Absage des Friedhofsbesuchs zu einer Geschichte um, in der Trump angeblich vor dem Regen Angst hatte und es genoss, auf die Tatsache hinzuweisen, dass andere Weltführer während des Tages reisten. Natürlich reisten keine dieser Führer als Präsident der Vereinigten Staaten, aber die Presse verstand nicht, dass die Regeln für den Präsidenten der USA anders sind als für die 190 anderen Staatsoberhäupter, die nicht über die größte Militärmacht der Welt verfügen.
Trump gab Kelly zu Unrecht die Schuld, was möglicherweise ein entscheidender Moment in der Beendigung seiner Präsidentschaft war. Trump war während der gesamten Reise enttäuscht (wie Sanders es ausdrückte: „Er ist in einem königlichen Tief“), aufgrund der enttäuschenden Wahlergebnisse, und nichts konnte die Stimmung verbessern. Der Rest des Paris-Besuchs verlief ähnlich. Macron begann das bilaterale Treffen, indem er über eine „Europäische Armee“ sprach, wie er es zuvor öffentlich getan hatte, und viele Amerikaner waren bereit, den undankbaren Europäern diese zu überlassen, ohne uns. Macron beleidigte Trump fast in seiner Rede am 11. November beim Arc de Triomphe, als er sagte: „Patriotismus ist das genaue Gegenteil von Nationalismus. Nationalismus ist ein Verrat am Patriotismus, indem man sagt: ‚Unser Interesse zuerst. Wer kümmert sich um die anderen?‘“
Nach Paris flog ich in die Vereinigten Arabischen Emirate und dann nach Singapur, um die Reise des Vizepräsidenten zum jährlichen Gipfel der Vereinigung der Südostasiatischen Nationen (ASEAN) zu unterstützen. Um 2:20 Uhr am 14. November rief Ricardel an, um mir mitzuteilen, dass ein Artikel der Wall Street Journal, der offensichtlich aus einer unfreundlichen Quelle geleakt wurde, behauptete, sie werde entlassen. Der Artikel spekulierte auch über die Entlassung von Kelly und Nielsen, also rief ich sofort an, um herauszufinden, was passierte, da Singapur Washington 13 Stunden voraus war.
Währenddessen ging ein unglaublicher Tweet von „dem Büro der First Lady“ heraus, der besagte, dass Ricardel nicht mehr im Weißen Haus arbeiten sollte. Ungeheuer. Noch bevor ich diesen Vorfall verdauen konnte, rief mich Trump gegen 5:30 Uhr an. Er fragte: „Was ist das für ein Ding von der First Lady?“ und ließ Westerhout den Tweet bringen, den er zum ersten Mal las. „Heilige Scheiße“, rief er, „wie konnten die das veröffentlichen, ohne es mir zu zeigen?“ Gute Frage, dachte ich mir. „Lass mich daran arbeiten“, schloss Trump ab. Später rief Trump Ricardel und die Mitarbeiter der First Lady in den Oval Office, wo sie ihre Versionen des Afrika-Besuchs der First Lady präsentierten, den Ricardel zu verhindern versuchte, weil das Personal der First Lady ignorant und unsensibel war.
Schließlich gab Trump eine Erklärung ab, dass Ricardel in eine neue Position innerhalb der Regierung wechseln würde, obwohl dies noch nicht festgelegt war. Leider war das Verhältnis durch den Mitarbeiterstab der First Lady so vergiftet, dass Ricardel sich entschloss, die Regierung ganz zu verlassen und in den privaten Sektor zurückzukehren.
Ende November nahm ich mir Zeit, um die Arbeit des Nationalen Sicherheitsrates (NSC) nach fast neun Monaten zu bewerten. Substanziell hatten wir den „do no harm“-Standard erfüllt, keine neuen schlechten Deals eingegangen und mehrere übernommenen, wie zum Beispiel das iranische Atomabkommen und den INF-Vertrag, beendet. Aber ich spürte, dass ein Sturm auf anderen Fronten aufkam.
Was passierte an der Grenze zwischen Venezuela und Kolumbien im Februar 2019?
Die Ereignisse an den Grenzen Venezuelas und Kolumbiens im Februar 2019 standen im Zeichen eines entscheidenden Wendepunkts im politischen Machtkampf Venezuelas. Die Bemühungen der venezolanischen Opposition unter der Führung von Juan Guaidó, die humanitäre Hilfe in das von Krisen erschütterte Land zu bringen, waren von internationalen Spannungen und unsicheren politischen Rahmenbedingungen geprägt. Der Plan, am 23. Februar humanitäre Hilfslieferungen aus Kolumbien über die internationale Brücke von Tienditas zu bringen, war mit großen Hoffnungen und ebenfalls großen Risiken verbunden.
Die Internationale Gemeinschaft, insbesondere die Vereinigten Staaten unter der Führung von Präsident Donald Trump, unterstützte Guaidós Ziel, die venezolanische Regierung unter Nicolás Maduro zu stürzen. Am 18. Februar hielt Trump eine bemerkenswerte Rede an der Florida International University in Miami, die fast die Atmosphäre einer Wahlkampfveranstaltung hatte. Die enthusiastische Unterstützung der Anwesenden spiegelte die Hoffnung wider, dass der venezolanische Präsident Maduro bald von der Macht verdrängt werden würde. Doch der Verlauf der Ereignisse sollte diese Hoffnung nicht erfüllen.
Obwohl viele Länder, darunter Kolumbien, Panama, Chile und Paraguay, ihre Unterstützung zusagten und der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten, Luis Almagro, seine Anwesenheit ankündigte, verlief die Operation weit weniger erfolgreich als erwartet. Der ursprüngliche Plan, Guaidó an die Grenze zu bringen und die Hilfe über die Brücke zu leiten, wurde von unvorhergesehenen politischen und militärischen Entwicklungen überschattet.
Ein besonders heikles Thema war die Entscheidung von Guaidó, die Grenze zu überqueren. Es wurde ursprünglich vermutet, dass Guaidó während eines von Richard Branson organisierten Konzerts in Cúcuta in Kolumbien auftreten würde, um die Aufmerksamkeit auf die venezolanische Krise zu lenken und den Übergang der Hilfe zu unterstützen. Doch diese Idee brachte politische und sicherheitstechnische Risiken mit sich. Einmal auf der anderen Seite der Grenze, könnte es für Guaidó schwierig werden, zurückzukehren. Die venezolanische Regierung hätte dies als Flucht interpretieren können, was Guaidós Glaubwürdigkeit bei der venezolanischen Bevölkerung und innerhalb der Opposition gefährdet hätte.
Die Brücke von Tienditas, die als symbolisches Tor für die Hilfslieferungen fungierte, blieb am Tag der Operation unter intensiver Beobachtung. Trotz der massiven internationalen Medienaufmerksamkeit und der Ansammlung von Freiwilligen an den Grenzübergängen kam es zu keiner groß angelegten Lieferung von Hilfsgütern. Stattdessen wurden an mehreren Punkten der Grenze Straßen blockiert, und es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den venezolanischen Sicherheitskräften und den Oppositionellen, die versuchten, die Hilfe zu überbringen. Berichte über geworfene Steine, Zusammenstöße mit den Nationalgarde und brennende Lastwagen zeigten die Entschlossenheit der Opposition, aber auch die Härte der Regierung, ihre Kontrolle über das Land zu wahren.
Besonders bemerkenswert war die Rolle der Pemones, einer indigenen Gruppe aus dem venezolanischen Grenzgebiet zu Brasilien, die sich gegen die Maduro-Regierung stellte. Diese Gruppe war aktiv an den Kämpfen gegen die venezolanischen Nationalgarde-Truppen beteiligt und hatte mehrere Straßen und Flughäfen in der Region unter ihre Kontrolle gebracht. Ihre Aktionen zeugten von einer breiten Unzufriedenheit innerhalb der venezolanischen Bevölkerung, die zunehmend den Druck auf die Regierung verstärkte.
Doch während einige Erfolge erzielt wurden, war die Gesamtoperation am 23. Februar eine gemischte Bilanz. Die Hilfslieferungen erreichten nur teilweise ihr Ziel – insbesondere an der brasilianischen Grenze, während die Lage an der kolumbianischen Grenze aufgrund des militärischen Widerstands von Maduras Kräften und der Verhinderung von Lieferungen durch die sogenannten "colectivos", paramilitärische Gruppen, die die Regierung unterstützten, festgefahren war.
Es ist wichtig zu betonen, dass der Ausgang dieses Geschehens die Notwendigkeit eines gut durchdachten Plans für eine politische und humanitäre Intervention verdeutlicht. Die fehlerhafte Umsetzung, das Fehlen klarer Alternativpläne und das Fehlen einer konsequenten Koordination zwischen den verschiedenen beteiligten Akteuren führten zu einem Scheitern der Operation. Während viele die diplomatischen Bemühungen der Opposition als eine Art Sieg ansahen, zeigte sich, dass ohne eine klare militärische und politische Strategie und die Fähigkeit zur effektiven Zusammenarbeit die Erfolgschancen für den Sturz Madurós stark eingeschränkt sind.
Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, wie sich die politische Landschaft Venezuelas weiter entwickeln würde. Die Unzufriedenheit mit der Maduro-Regierung wuchs, doch die Opposition zeigte Schwächen in ihrer Führung und ihrer Fähigkeit, das Land tatsächlich zu verändern. Der dramatische Höhepunkt dieser Ereignisse war der Moment, in dem Guaidó die Grenze verließ, um nach Kolumbien zu fliegen. Dies war ein klarer Hinweis darauf, dass die strategische Ausrichtung der Opposition in dieser Krise unklar und oft reaktionsschnell war.
Die Tage nach dem 23. Februar 2019 waren entscheidend, nicht nur für Guaidós politische Zukunft, sondern auch für das internationale Engagement in der venezolanischen Krise. Die Frage, ob die internationale Gemeinschaft, einschließlich der Vereinigten Staaten, weiterhin Druck auf Maduro ausüben würde oder ob eine Lösung ohne militärische Intervention gefunden werden könnte, war weiterhin offen.
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