Motivierte Ignoranz und bewusstes Ignorieren von Wissen sind Konzepte, die in der moralischen und rechtlichen Philosophie intensiv diskutiert werden. Jan Wieland beschreibt den rechtlichen Begriff der „bewussten Unwissenheit“ als ein Verhalten, bei dem ein Agent Informationen absichtlich nicht berücksichtigt, obwohl es ihm leicht möglich wäre, sie zu erlangen. Im Falle der bewussten Unwissenheit betrifft die Unkenntnis nicht die Abwesenheit eines wahren Glaubens, sondern vielmehr die Abwesenheit der notwendigen Überlegung. Wieland definiert bewusstes Ignorieren als das absichtliche Nicht-Berücksichtigen einer Proposition, die sowohl für das Handeln des Agenten als auch für moralische und rechtliche Überlegungen relevant ist. Dies impliziert, dass der Agent die Bedeutung des Wissens anerkennt, es aber aus praktischen oder bequemen Gründen vermeidet.
Die paradoxe Natur der bewussten Unwissenheit liegt in der Tatsache, dass sie sowohl die Kenntnis als auch die Ignoranz erfordert: Der Agent muss ausreichend informiert sein, um zu wissen, dass er etwas ignoriert, und doch ignoriert er es bewusst. Auf den ersten Blick erscheint dies widersprüchlich, doch bei näherer Betrachtung löst sich dieses Paradoxon auf. Bewusste Unwissenheit besteht darin, den notwendigen mentalen Zustand nicht zu erreichen, den man auf Grundlage der verfügbaren Beweise haben sollte.
Im Gegensatz zur bewussten Unwissenheit gibt es auch die motivierte Ignoranz. Sie unterscheidet sich durch mindestens drei wesentliche Merkmale. Erstens bezieht sich motivierte Ignoranz nicht zwangsläufig auf moralische oder rechtliche Fragen. Ein Beispiel dafür ist die Entscheidung eines Elternteils, nichts über das soziale Leben seines Kindes zu erfahren, obwohl keine ungesetzlichen oder unmoralischen Handlungen vorliegen. Zweitens geht es bei motivierter Ignoranz nicht um die bewusste Entscheidung, Informationen zu vermeiden, sondern um die Vermeidung von Informationen, die die eigenen Interessen oder Ziele nicht fördern. Das Motiv für diese Ignoranz kann ein starkes Bedürfnis nach persönlicher Ruhe oder die Wahrung bestimmter Werte sein.
Motivierte Ignoranz kann als eine Form der Ignoranz definiert werden, bei der ein Agent Informationen nicht aufnimmt, obwohl diese leicht zugänglich und epistemisch respektabel sind, weil es ihm dient, seine persönlichen Motive zu wahren. Hierbei muss motivierte Ignoranz klar von Selbsttäuschung unterschieden werden. Im Fall der Selbsttäuschung ist der Agent so stark von seinen eigenen Wünschen oder Überzeugungen beeinflusst, dass er gegen klare Beweise für eine Wahrheit handelt und einen falschen Glauben aufrechterhält. Dies geschieht häufig unbewusst oder ohne Absicht.
Die Unterscheidung zwischen motivierter Ignoranz und Selbsttäuschung ist entscheidend. Selbsttäuschung impliziert eine Diskrepanz zwischen den Beweisen, die der Agent besitzt, und dem, was er glaubt, wohingegen motivierte Ignoranz lediglich bedeutet, dass der Agent die relevanten Beweise absichtlich vermeidet. Es gibt keine bewusste Entscheidung für den falschen Glauben, sondern vielmehr eine Entscheidung, sich nicht mit den relevanten Informationen auseinanderzusetzen. Während Selbsttäuschung eine aktive Aufrechterhaltung eines falschen Glaubens beinhaltet, ist motivierte Ignoranz eine passive Vermeidung von Informationen.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied liegt in der moralischen Verantwortung. Motivierte Ignoranz ist in der Regel absichtlich und daher stärker moralisch verantwortlich als Selbsttäuschung, die oft ohne das Wissen des Agenten auftritt. Dies erklärt, warum motivierte Ignoranz in vielen Fällen als ethisch problematischer angesehen wird. Wenn ein Agent sich bewusst entscheidet, Informationen zu ignorieren, handelt er aus einem persönlichen Interesse heraus und trägt eine größere moralische Verantwortung für diese Entscheidung.
Der Umgang mit Nachrichten und die bewusste Entscheidung, sich von bestimmten Informationen fernzuhalten, werfen die Frage auf, ob motivierte Ignoranz epistemisch gerechtfertigt sein kann. Wenn man zum Beispiel feststellt, dass der Konsum von Nachrichten mehr falsche Überzeugungen hervorbringt als wahre, könnte die Entscheidung, auf Nachrichten zu verzichten, nicht nur eine Form von Selbstschutz sein, sondern auch eine epistemische Entscheidung, die auf der Erkenntnis beruht, dass die Welt voller Fehlinformationen und verzerrter Darstellungen ist. In einer solchen Situation könnte die motivierte Ignoranz als ein rationaler Akt der Resignation verstanden werden, bei dem der Agent sich entscheidet, sich dem Chaos und der Überflutung mit unzuverlässigen Informationen zu entziehen.
Es gibt jedoch einen wichtigen Punkt, den die Diskussion über motivierte Ignoranz und bewusste Unwissenheit nicht unbeachtet lassen sollte. In einer Welt, in der Information eine zentrale Rolle spielt und Wissen als Macht betrachtet wird, kann das Vermeiden bestimmter Wahrheiten aus moralischen, emotionalen oder intellektuellen Gründen zu einer schädlichen Praxis führen. Besonders in einer Zeit, in der Fehlinformationen und Nachrichtenmanipulationen an der Tagesordnung sind, muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er mit der überwältigenden Menge an Informationen umgeht und inwieweit er bereit ist, die Verantwortung für sein Wissen zu übernehmen.
Welche Dimensionen umfasst der Begriff „Fake News“ und wie lässt sich dieser definieren?
„Fake News“ ist ein Begriff, der mittlerweile in vielen Diskussionen über moderne Medien und digitale Kommunikation eine zentrale Rolle spielt. Doch trotz seiner weitreichenden Verwendung in der öffentlichen Debatte bleibt seine genaue Bedeutung oftmals unklar. Die Frage, was genau unter „Fake News“ zu verstehen ist, hat in der Fachliteratur zu einer Vielzahl von Definitionen und Interpretationen geführt. Im Folgenden werden die wesentlichen Dimensionen und Definitionen vorgestellt, die das Konzept von „Fake News“ aus verschiedenen Perspektiven beleuchten.
Der Begriff „Fake News“ umfasst mehrere Dimensionen, die im Zusammenhang mit falschen oder irreführenden Informationen stehen. In der Literatur werden sieben Dimensionen identifiziert, die eine präzisere Definition des Begriffs ermöglichen. Diese Dimensionen umfassen: Wahrheit, Täuschung, Bullshit, Erscheinung, Wirkung, Virulenz und Medien. Jede dieser Dimensionen trägt zur Strukturierung des Begriffs bei und hilft, unterschiedliche Formen von „Fake News“ zu verstehen.
Die Wahrheit-Dimension betont, dass „Fake News“ immer falsch oder irreführend sind. Sie bieten eine verzerrte Darstellung von Ereignissen oder Fakten, die nicht der Realität entsprechen. Die Täuschungs-Dimension geht davon aus, dass die Verbreiter von „Fake News“ eine Absicht zur Täuschung verfolgen, um das Publikum in die Irre zu führen. Im Gegensatz dazu steht die Bullshit-Dimension, die davon ausgeht, dass die Verbreiter von „Fake News“ indifferente Haltung gegenüber der Wahrheit haben. Sie verbreiten Informationen ohne jegliche Rücksicht auf deren Wahrheitsgehalt, oft mit dem Ziel, Aufmerksamkeit zu erregen oder Profit zu generieren, ohne sich um die Auswirkungen auf die Wahrheit zu scheren.
Die Erscheinungs-Dimension beschreibt die Nachahmung von „echten“ Nachrichten. Fake News sehen oft aus wie seriöse Berichterstattung, sind jedoch inhaltlich falsch oder manipulativ. Diese Nachahmung kann verschiedene Formen annehmen, von traditionellen Nachrichtenformaten bis hin zu so genannten „Clickbait“-Artikeln. Die Wirkung-Dimension stellt fest, dass Fake News eine konkrete Wirkung auf das Publikum haben, in dem sie tatsächlich oder potenziell zu einer Täuschung führen können. Dies kann sowohl kurzfristige Verwirrung als auch langfristige Veränderungen in der Wahrnehmung der Gesellschaft zur Folge haben.
Die Virulenz-Dimension bezieht sich auf die Absicht oder die Tatsache, dass Fake News oft massiv verbreitet werden, um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen. Die Verbreitung geschieht dabei nicht nur über traditionelle Medienkanäle, sondern vor allem über soziale Medien, wo sich falsche Informationen rasch verbreiten können. Schließlich gibt es die Medien-Dimension, die darauf hinweist, dass Fake News insbesondere in Online- und Social-Media-Umfeldern verbreitet werden, aber auch andere Kanäle wie E-Mail oder gedruckte Formate nicht ausgeschlossen sind.
Eine der bekanntesten Definitionen von Fake News stammt von Rini (2017), der „Fake News“ als falsche Geschichten beschreibt, die mit der Absicht verbreitet werden, zu täuschen. Laut dieser Definition ist es notwendig, dass Fake News nicht nur inhaltlich falsch sind, sondern auch mit dem Ziel verbreitet werden, das Publikum zu täuschen. Diese Definition bezieht sich besonders auf die Wahrheit- und Täuschungs-Dimensionen und nimmt an, dass Fake News eine breite Verbreitung erfahren, um maximalen Einfluss zu haben. Allerdings gibt es bei dieser Sichtweise Einschränkungen, insbesondere wenn es um die Medien-Dimension geht. Fake News können auch in Form von gedruckten Nachrichten oder anderen Formaten verbreitet werden, was die Internetzentriertheit der Definition relativiert.
Gelfert (2018) geht noch weiter und definiert Fake News als die „absichtliche Präsentation von (typischerweise) falschen oder irreführenden Behauptungen als Nachrichten, wobei die Behauptungen absichtlich irreführend sind“. Diese Definition legt einen starken Fokus auf die Täuschung durch die absichtliche Präsentation von Informationen und betont, dass die Absicht zur Täuschung von Anfang an Teil des Kommunikationsprozesses ist. Sie berücksichtigt sowohl die Wahrheit-Dimension als auch die Täuschungs-Dimension und unterstreicht, dass die falschen Informationen bewusst als „Nachrichten“ präsentiert werden, um den Anschein von Glaubwürdigkeit zu erwecken.
Die Frage, ob Fake News immer absichtlich verbreitet werden oder ob sie auch ohne direkte Absicht zur Täuschung existieren können, ist jedoch nicht eindeutig zu beantworten. In vielen Fällen, insbesondere bei so genannten „Clickbait“-Geschichten, liegt die Absicht nicht unbedingt in der Täuschung des Publikums, sondern eher im Erreichen einer breiten Leserschaft für kommerzielle Zwecke. Diese Form der Irreführung kann ohne eine bewusste Täuschung auskommen und dennoch als Fake News bezeichnet werden, weil die Wahrheit zugunsten von Aufmerksamkeit oder Profit geopfert wird.
Die Definitionen von Fake News variieren also erheblich je nach der Betonung bestimmter Dimensionen. Einige Autoren legen mehr Wert auf die Absicht zur Täuschung, andere betonen die Wirkung der Nachrichten auf das Publikum oder die Form der Präsentation. Diese unterschiedlichen Perspektiven zeigen, wie komplex das Phänomen der Fake News ist und wie wichtig es ist, verschiedene Dimensionen zu berücksichtigen, um den Begriff genau zu definieren.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Fake News nicht immer nur absichtlich verbreitet werden, sondern oft aus einem Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren entstehen. Die Digitalisierung und die Nutzung von sozialen Medien haben den Verbreitungsprozess erheblich beschleunigt und vereinfacht, was es den Verbreitern von Fake News ermöglicht, ihre Botschaften schneller und weiter zu streuen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Fake News ausschließlich im digitalen Raum existieren. Auch traditionelle Medien können Fake News verbreiten, sei es aus kommerziellen Interessen oder aufgrund von Fehlinformationen.
Darüber hinaus ist es entscheidend, die Auswirkungen von Fake News auf die Gesellschaft zu verstehen. Fake News können nicht nur das Vertrauen in die Medien und die politischen Institutionen untergraben, sondern auch das gesellschaftliche Klima insgesamt beeinflussen. Der Konsum von Fake News kann zu einer verzerrten Wahrnehmung von Realität führen und damit die Entscheidungsprozesse von Individuen und Gemeinschaften beeinträchtigen. In diesem Zusammenhang ist es unerlässlich, dass Konsumenten von Nachrichten kritisch denken und die Quellen ihrer Informationen hinterfragen.
Warum die Vernachlässigung von Expertenmeinungen zu gefährlichen epistemischen Konsequenzen führen kann
Ein häufiges Missverständnis in der Philosophie und im Alltag besteht darin, dass der eigene Urteilsprozess immer eine gleichwertige Basis für Erkenntnis darstellt wie der eines Experten. Dies ist jedoch nicht der Fall, wenn es um komplexe oder spezialisierte Themen geht. In solchen Bereichen ist es rational, sich auf die Einschätzung von Experten zu verlassen, da diese über spezialisierte Kenntnisse und Erfahrungen verfügen, die für die Beurteilung eines bestimmten Sachverhalts entscheidend sind. Wenn jedoch eine Person beschließt, ihre eigenen, fachlichen Gründe zu bevorzugen, anstatt den Experten zu vertrauen, können die daraus resultierenden Schlussfolgerungen in hohem Maße irrational sein.
Dies lässt sich mit einem Beispiel aus der Mathematik verdeutlichen. Nehmen wir an, eine Laienperson und ein Experte, nennen wir ihn Bryan, berechnen beide dasselbe mathematische Problem. Die richtige Antwort ist entweder die gleiche wie Bryans oder sie weicht davon ab. Ein übereinstimmendes Ergebnis ist unbedeutend, doch im Fall eines abweichenden Ergebnisses würde dies mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Fehler in der eigenen Berechnung anzeigen. Eine solche Abweichung wäre ein Hinweis darauf, dass der eigene Denkprozess fehlerhaft war, vor allem, weil er sich gegen das Urteil eines Fachmanns richtet.
Ein weiteres, grundlegendes Element dieses Gedankens ist das Vertrauen in die Urteile von Experten. Eine Person, die auf ein Urteil von einem Experten in einem bestimmten Fachgebiet vertraut, geht in der Regel davon aus, dass der Experte alle relevanten Beweise, auch die, die ihr selbst zur Verfügung stehen, berücksichtigt hat. Experten sind in der Regel rational und gut informiert, was sie zu einer verlässlichen Quelle für Entscheidungen in ihrem Fachgebiet macht. Die Laienperson erwartet, dass der Experte das Problem gründlicher betrachtet hat als sie selbst.
Wenn eine Person trotzdem ihre eigenen Fachkenntnisse heranzieht, um eine Entscheidung zu treffen, könnte dies, aus ihrer Perspektive, das Resultat eines rationalen Prozesses sein. Tatsächlich aber könnte dieser Ansatz zu einem irrationalen Urteil führen, wenn er zu einer Abweichung vom Expertenurteil führt. Dies stellt eine Verletzung der rationalen Normen dar. Indem man seine eigenen Gründe gegen die des Experten stellt, könnte man, so paradox es klingen mag, den eigenen Urteilsprozess untergraben.
Dieser Gedankengang kann als Argument auf der Ebene der Epistemologie formuliert werden: Eine Person ist gerechtfertigt in der Annahme, dass das Urteil eines Experten rationaler ist als ihr eigenes Urteil, insbesondere dann, wenn es sich um ein Gebiet handelt, in dem der Experte über mehr Fachwissen verfügt. Wenn die Laienperson jedoch entscheidet, ihre eigenen, fachspezifischen Gründe in ihre Beurteilung einzubeziehen, dann könnte dieses Handeln entweder zu einem übereinstimmenden Ergebnis mit dem Experten führen oder, was wahrscheinlicher ist, von dessen Urteil abweichen. In letzterem Fall ist es aus epistemischer Sicht wahrscheinlich irrational, den eigenen Grundsatz zu nutzen.
Ein weiteres Element, das in diesem Zusammenhang von Bedeutung ist, ist das Konzept der "Untergrabung" von Argumenten. Die Verwendung eigener, fachspezifischer Gründe, die nicht das gleiche Ergebnis wie das Urteil des Experten liefern, kann als rational unerlaubt betrachtet werden, weil sie die fundierte Expertise des Fachmanns infrage stellt. In solchen Fällen spricht man von einem "undercutting defeat" – einer Situation, in der die eigene Argumentation gegen den Experten als nicht hinreichend rational angesehen wird.
Ein fundamentales Problem entsteht jedoch, wenn diese Denkweise auf die gesellschaftliche Meinungsbildung angewendet wird. Das Prinzip der "epistemischen Selbstgenügsamkeit", also die Vorstellung, dass jeder seine eigene, unabhängige Meinung zu jedem Thema bilden kann, führt nicht nur zu falschen Urteilen, sondern auch zu einer allgemeinen Skepsis gegenüber Experten und ihrer Rolle in der Gesellschaft. Das führt unter anderem zur Verbreitung von Verschwörungstheorien. Menschen, die die Expertise und das Urteil von Fachleuten infrage stellen, sind anfälliger für alternative Erklärungen, die oft weit von den wissenschaftlichen Konsensen entfernt sind.
Die Verbreitung von Verschwörungstheorien lässt sich durch das Vertrauen in die eigenen, nicht fachlich fundierten Überlegungen erklären. Diese Theorien entstehen häufig als Reaktion auf das, was von Laien als unplausibel erscheint – die "offizielle" Version von Ereignissen, die aufgrund ihrer Komplexität und Neuheit als unwahrscheinlich oder unvorstellbar wahrgenommen wird. Diese Fehleinschätzungen beruhen darauf, dass die wissenschaftlichen oder offiziellen Erklärungen nicht den gewohnten Denkstrukturen der Laien entsprechen, die nach einfacheren, direkteren Erklärungen suchen.
In der Gesellschaft zeigt sich das Problem besonders in der Art und Weise, wie Informationen verbreitet und aufgenommen werden. Es gibt eine Tendenz, alternativen Erklärungen mehr Vertrauen zu schenken, weil sie im Einklang mit den eigenen vorgefassten Überzeugungen stehen. Dies führt dazu, dass Verschwörungstheorien nicht nur verbreitet, sondern auch in ihrer Verbreitung gestärkt werden. Der Glaube an diese Theorien wird somit nicht aufgrund von rationalen Überlegungen, sondern aus einem Mangel an vertrauenswürdigem Expertenwissen genährt.
Es ist entscheidend zu erkennen, dass der Verzicht auf Expertenmeinungen und die Überbewertung eigener, unzureichender Beurteilungen weitreichende Konsequenzen für die epistemische Kultur hat. Das Vertrauen in Experten zu untergraben, indem man annimmt, dass jeder Laie zu gleichen Urteilen in komplexen Angelegenheiten gelangen kann, führt zu einer Erosion des wissenschaftlichen Konsenses und begünstigt die Entstehung von Unsicherheiten und Fehlinformationen in der Gesellschaft.

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