Die Konzepte der Grundwasserströmung und ihrer Wechselwirkungen mit der Bodenkonsolidation spielen eine fundamentale Rolle im Verständnis von Setzungsphänomenen, die bei der Errichtung von Bauwerken auftreten können. Grundwasserströmung bezieht sich auf die Bewegung von Wasser durch poröse Materialien, in diesem Fall durch Böden. Diese Bewegung hat direkte Auswirkungen auf die Veränderung der Porenwasserdruckverhältnisse, welche wiederum die Konsolidation und Scherfestigkeit eines Bodens beeinflussen.
Ein wesentlicher Aspekt der Grundwasserströmung, der häufig in Ingenieur- und Geotechnikprojekten berücksichtigt wird, ist der sogenannte hydraulische Gradient. Dieser beschreibt die Veränderung des Drucks in Bezug auf die Entfernung in einem spezifischen Bereich. In vielen Böden, insbesondere in Sand- und Lehmböden, sind solche Strömungen eine treibende Kraft hinter der Veränderung des Porenwasserdrucks und können zu erheblichen Setzungen führen. Diese Setzungen entstehen durch die Reduzierung des Volumens des Bodens, da Wasser aus den Poren verdrängt wird – ein Vorgang, der als Konsolidation bezeichnet wird.
Die Konsolidation eines Bodens kann in drei Komponenten unterteilt werden: unmittelbare Setzung, sekundäre Kompression und die eigentliche Konsolidation. Die unmittelbare Setzung entsteht direkt nach der Lastanwendung, wenn der Boden durch Verformung auf die erhöhte Belastung reagiert, jedoch ohne signifikante Veränderung im Volumen. Sekundäre Kompression tritt über einen längeren Zeitraum auf, wenn der Boden unter konstantem Effektivdruck weiter Volumen verliert. In der Mitte dieser beiden Phasen findet die eigentliche Konsolidation statt, bei der das Wasser aus den Poren gedrückt wird, der Porenwasserdruck abnimmt und der Effektivdruck im Boden zunimmt.
Ein praktisches Beispiel verdeutlicht diesen Prozess: Nehmen wir an, ein Bauwerk wird auf einer Bodenschicht errichtet, die vollständig mit Wasser gesättigt ist. Durch die Belastung des Bauwerks erhöht sich der vertikale Gesamtdruck im Boden. Der Porenwasserdruck reagiert auf diese Veränderung als erstes, da das Wasser in den Poren des Bodens weitaus kompressibler ist als die Bodenstruktur selbst. Zu Beginn der Konsolidation steigt der Porenwasserdruck stark an, da das Wasser „die Last zuerst aufnimmt“, bevor sich die Bodenstruktur nach und nach anpasst. Die Strömung des Porenwassers in Richtung eines Entwässerungsbereichs führt dann zu einer allmählichen Abnahme des Porenwasserdrucks und einer Zunahme des Effektivdrucks im Boden.
Die Geschwindigkeit dieses Prozesses hängt maßgeblich von der Permeabilität des Bodens ab. Böden mit hoher Permeabilität, wie Sand, können das Wasser relativ schnell abführen, was zu einer raschen Konsolidation führt. In Böden mit niedriger Permeabilität, wie Ton, kann dieser Prozess jedoch Jahre in Anspruch nehmen, was für den Ingenieur von entscheidender Bedeutung ist, da sich die Setzungen über längere Zeiträume fortsetzen können.
Der hydraulische Gradient und die Permeabilität sind Schlüsselfaktoren, die das Konsolidationsverhalten eines Bodens bestimmen. Ein Beispiel zur Berechnung des Flusses und der Druckverhältnisse in einem Boden zeigt, wie der Wasserdurchfluss in einem durchlässigen Sandboden berechnet werden kann. Wenn ein Gewässer auf einem Levee aufgebracht wird, bestimmt der hydraulische Gradient den Durchfluss des Wassers durch den Boden. Eine genaue Berechnung dieser Parameter ermöglicht es, die Auswirkungen auf die Bodenstruktur und die zukünftige Setzung zu prognostizieren.
Ein weiteres wichtiges Konzept im Zusammenhang mit der Konsolidation ist der Porenwasserdruck. Dieser Druck kann als eine der primären Kräfte betrachtet werden, die die Konsolidation von Böden antreiben. Durch die Veränderung dieses Drucks, als Antwort auf die Belastung und die nachfolgende Wasserabführung, verändert sich auch die Festigkeit des Bodens, da der Effektivdruck, der für die Stabilität des Bodens verantwortlich ist, steigt. In geotechnischen Berechnungen spielt der Porenwasserdruck eine zentrale Rolle, um die zukünftige Stabilität und die Setzungsverhältnisse eines Bauwerks korrekt zu bewerten.
Die genaue Berechnung der Setzungen und der Konsolidation hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Dicke der Bodenschicht, ihrer Permeabilität und der Art der aufgebrachten Belastung. Diese Berechnungen sind besonders wichtig in der Planung von Hochbauten, Brücken oder Dämmen, da sie helfen, die Langzeitstabilität und die potenziellen Risiken für das Bauwerk abzuschätzen.
Zusätzlich zu den technischen Aspekten ist es wichtig zu verstehen, dass die Konsolidation in feinkörnigen Böden mit niedriger Permeabilität eine langfristige Herausforderung darstellen kann. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Ingenieure und Geotechniker beim Entwurf und der Konstruktion von Gebäuden oder Infrastrukturen in Gebieten mit solchen Böden die möglichen Setzungen und ihre langfristige Auswirkung auf die Struktur berücksichtigen. Auch wenn diese Setzungen zu Beginn eines Projekts nur geringe Auswirkungen haben, können sie langfristig die Tragfähigkeit der Fundamentstruktur erheblich beeinträchtigen.
Wie Konsolidierung und Setzungsverhalten von Tonböden zu verstehen sind
Die Bestimmung der präkonsolidierten Spannung (Pp) aus Konsolidierungstests ist stets mit einer gewissen Unsicherheit verbunden. Trotz größter Bemühungen, ungestörte Proben zu entnehmen, gibt es immer einen gewissen Grad an Störung. Je stärker die Störung, desto schwieriger ist es, den Punkt auf der Konsolidierungskurve eindeutig zu identifizieren, der Pp anzeigt. In den Beispielwerten, die in Abbildung 4.4 dargestellt sind, lässt sich Pp ziemlich deutlich auf etwa 50 kPa schätzen. Das grundlegende Problem besteht darin, dass der genaue Wert von Pp schwer zu bestimmen ist, da er von der ursprünglichen Struktur des Materials abhängt und die Messungen durch Laborbedingungen beeinflusst werden.
In der Praxis werden Konsolidierungskurven häufig durch zwei Hauptscharen dargestellt, die die Verhältnisse von Δe/Δ(log𝜎′v) zeigen. Der Kompressionsindex, Cc, entspricht der Steigung der "virginen" Kompressionskurve, während der Rekompaktionsindex, Cr, die Steigung der Rebound- und Rekompaktionskurven darstellt. Der Rekompaktionsindex liegt normalerweise bei etwa 0,02 bis 0,2 mal dem Kompressionsindex (Terzaghi et al. 1996). Bei den idealisierten Konsolidierungskurven in Abbildung 4.5 sind die Werte von Cc und Cr mit 0,36 bzw. 0,025 angegeben.
Im weiteren Verlauf lässt sich die Setzung eines normalerweise konsolidierten Tons, wie sie in Abbildung 4.1 dargestellt ist, unter einer Spannungszunahme von Δ𝜎v = 114 kPa durch die Auflast berechnen. Die Anfangsspannung des Tons beträgt 𝜎′v0 = 51,5 kPa. Die Veränderung des Porenverhältnisses (Δe) lässt sich mit dem Kompressionsindex Cc berechnen:
Für die Berechnung der Setzung (s) des Tons wird die folgende Formel verwendet:
Setzt man die gegebenen Werte ein, so ergibt sich eine Setzung von etwa 17 cm. Diese Berechnung lässt sich auf eine allgemeine Formel reduzieren, die für alle normalerweise konsolidierten Böden gilt:
Für die praktische Anwendung werden in der Regel dicke Schichten von kompressiblen Böden in Subschichten unterteilt, wobei die Setzungsberechnungen auf der Grundlage der Eigenschaften und Spannungen der jeweiligen Subschicht durchgeführt werden.
Ein weiteres Szenario tritt auf, wenn der Boden überkonsolidiert ist, wie in Fall B beschrieben. Bei überkonsolidierten Böden tritt der Übergang von relativ niedriger zu höherer Kompressibilität bei einer Spannung von etwa 150 kPa auf. In diesem Fall liegt die präkonsolidierte Spannung Pp des Tons bei 150 kPa, während die aktuelle vertikale Spannung bei 51,5 kPa liegt. Das bedeutet, dass der Boden in der Vergangenheit unter einer Spannung von 2,9 mal höher als der derzeitige Wert konsolidiert wurde. Der Überkonsolidierungsgrad (OCR) des Bodens beträgt daher 2,9.
Die Konsolidierungskurven für überkonsolidierte Böden sind im Allgemeinen anders als für normalerweise konsolidierte Böden. In Abbildung 4.7 sind die idealisierten Kurven für den überkonsolidierten Ton gezeigt. Der Berechnungsprozess für die Setzung erfolgt hier in zwei Teilen: Zuerst wird die Setzung unter der Rekompaktionskurve und dann unter der virginen Kompressionskurve berechnet. Diese differenzierte Betrachtung ist notwendig, da der Boden unterhalb von Pp relativ steif ist und oberhalb von Pp weicher wird. Ein Anstieg der Spannung von etwa 99 kPa führt zu einer Setzung von 1 cm, während ein Anstieg von nur 15 kPa oberhalb von Pp ebenfalls eine Setzung von 1 cm verursacht. Dieser Unterschied beruht auf den unterschiedlichen Mechanismen der Konsolidierung: Während die Konsolidierung entlang der virginen Kompressionskurve eine erhebliche Umordnung der Partikel erfordert, handelt es sich bei der Rekompaktion lediglich um geringfügige Gleiten an den Kontaktpunkten zwischen den Tonpartikeln.
Die Berechnungen für die Setzung in diesem Fall sind in Abbildung 4.8 dargestellt und zeigen den Gesamtwert der Setzung als die Summe der beiden Teile: die Setzung unter der Rekompaktionskurve (soc) und die Setzung unter der virginen Kompressionskurve (snc). Der Gesamtsatz beträgt in diesem Beispiel 2 cm.
Die Frage, warum der Ton seine präkonsolidierte Spannung „erinnert“, hat mit der Struktur des Bodens zu tun, die sich bei der Konsolidierung entlang der virginen Kurve entwickelt hat. Diese Struktur ist maßgeblich für das Verhalten des Bodens bei zukünftigen Belastungen verantwortlich, da beim Entladen oder erneuten Laden entlang der Rekompaktionskurve die Struktur zwar deformiert, aber nicht signifikant verändert wird. Dies bedeutet, dass der Boden unter bestimmten Bedingungen in der Lage ist, sich an frühere Belastungen „zu erinnern“, was seine Reaktion auf neue Belastungen beeinflusst.
Beim Übergang von der Konsolidierungslastung zur Entlastung oder beim Entfernen einer Auflast muss man beachten, wie sich der Spannungszustand im Ton verändert. Ein solches Verständnis ist entscheidend für die Prognose von Setzungen und das langfristige Verhalten des Bodens, insbesondere bei der Planung von Bauvorhaben, die auf Tonböden errichtet werden sollen.
Wie man eine geeignete Baugrunderkundung für ein Renaturierungszentrum plant
Die Planung und Durchführung von geotechnischen Untersuchungen sind entscheidend für die erfolgreiche Konstruktion von Gebäuden und Infrastrukturanlagen. Insbesondere bei Projekten wie dem Bau eines Renaturierungszentrums, das eine Vielzahl von Anforderungen an die Fundamente stellt, sind gründliche geotechnische Analysen notwendig, um die Sicherheit und Langlebigkeit der Bauwerke zu gewährleisten. In diesem Abschnitt werden wir das Beispiel eines geplanten Renaturierungszentrums betrachten, das sowohl einen großen Wassertank als auch ein zweigeschossiges Bildungsgebäude umfasst, und die geotechnischen Überlegungen, die für den Bau dieser Infrastruktur erforderlich sind.
Das Zentrum wird in unmittelbarer Nähe eines Flusses errichtet, und das geplante Gelände ist von alluvialen Böden bedeckt, die sich über konglomerates Sedimentgestein ablagern. Alluviale Böden entstehen durch Sedimente, die von Flüssen abgelagert werden, und sind oft normal konsolidiert bis leicht überkonsolidiert. Ein Geologe, der mit dem Team sprach, erklärte, dass diese Ablagerungen eine relativ gleichmäßige Schichtung aufweisen und dass diese Information für die Bewertung der Bodenverhältnisse vor Ort von Bedeutung ist. Zudem wurden Aufzeichnungen über den Bau eines älteren Gebäudes sowie eine Entwässerungsleitung zum Fluss gefunden, die eine 9 Meter dicke Sandschicht oberhalb einer Lehmschicht belegen.
Die Grundlage für die geplante Konstruktion umfasst zwei Hauptstrukturen: ein Wassertank für Flussotter und ein Bildungsgebäude. Beide benötigen unterschiedliche Fundamentierungsstrategien. Der Wassertank wird mit einem Mattenfundament aufgesetzt, während das Gebäude entweder auf flachen Fundamenten oder tiefen Pfahlfundamenten ruhen wird. In beiden Fällen muss die Gründungssohle etwa 6 Meter unterhalb des natürlichen Geländes liegen, was unterhalb des Grundwasserspiegels erwartet wird.
Bevor jedoch mit der Konstruktion begonnen werden kann, sind weitere geotechnische Untersuchungen und Daten notwendig, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Dies umfasst unter anderem eine detaillierte Erkundung des Untergrunds, um genauere Informationen über die Bodenarten, ihre Tragfähigkeit, die Wasserverhältnisse und die Eigenschaften der einzelnen Schichten zu erhalten. Ein wichtiger Punkt ist die Bestimmung des Grundwasserspiegels und die Schaffung eines Systems zur Grundwasserabsenkung, da der geplante Bauort oft unter Wasser steht und eine solche Absicherung notwendig ist, um die Fundamente trocken zu halten.
Zunächst wird ein geologisches Modell des Untergrunds entwickelt. Auf Basis der ersten Annahmen über die Bodenarten und den Grundwasserspiegel werden explorative Bohrungen durchgeführt. Eine Reihe von Bohrungen und piezometrischen Messungen liefert Daten über die Tiefe und Schichtung des Bodens sowie über die Position des Grundwasserspiegels. Die Bodenproben werden dann im Labor auf verschiedene Parameter wie den Wassergehalt, den Porenraum und die Scherfestigkeit untersucht. Diese Tests sind wichtig, um die richtigen Entwässerungssysteme und Fundamente zu entwerfen, die den Belastungen während der Bauzeit standhalten.
Ein kritischer Punkt bei der geotechnischen Analyse ist die Bestimmung der Kompressibilität des Bodens, insbesondere der Lehmschichten. Diese sind oft schwerer zu entlasten, da sie eine geringe Permeabilität aufweisen. Im Gegensatz dazu werden die Sandböden mit einer relativ hohen Durchlässigkeit erwartet, was eine schnellere Entlastung bei der Bauausführung ermöglicht. Für die geplante Entwässerung ist es daher wichtig, die Eigenschaften des Sandes, insbesondere seine Permeabilität, genau zu bestimmen, um ein effektives System zur Grundwasserabsenkung zu entwickeln.
Zusätzlich zur geotechnischen Untersuchung und Modellierung des Bodens ist es auch wichtig, die Belastungen während der Bauphase zu berücksichtigen. Während die Sandschicht unter Druck im entlasteten Zustand arbeitet, wird erwartet, dass die Lehmschicht im unentlasteten Zustand arbeitet, wodurch sich die Porenwasserdruckspannungen während des Bauens aufbauen. Diese müssen berücksichtigt werden, um Setzungen oder andere negative Auswirkungen auf die Strukturen zu vermeiden.
Die geplante Untersuchung umfasst nicht nur Bohrungen und Probenahmen, sondern auch spezielle Tests, um die Zusammensetzung und Eigenschaften der Böden präzise zu bestimmen. Diese Proben werden aus verschiedenen Tiefen des Bodens entnommen, um zu prüfen, wie sich die Materialien in verschiedenen Schichten unterscheiden. Die erhaltenen Daten ermöglichen eine präzise Kalkulation der Tragfähigkeit des Untergrunds und die Anpassung des Bauplans an die spezifischen Bodenverhältnisse vor Ort.
Neben den technischen Aspekten der geotechnischen Untersuchung ist auch die Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen unerlässlich. Der Austausch zwischen Architekten, Bauingenieuren und Geotechnikern stellt sicher, dass alle relevanten Faktoren berücksichtigt werden, um das Bauvorhaben sicher und effizient umzusetzen. Die sorgfältige Planung der Fundamente und Entwässerungssysteme ist entscheidend, um den Anforderungen des Renaturierungszentrums gerecht zu werden.
Für den Leser ist es von Bedeutung, dass die geotechnischen Untersuchungen nicht nur darauf abzielen, die besten Fundamente für die geplanten Bauwerke zu finden, sondern auch die langfristige Stabilität des Geländes sicherzustellen. Dabei spielt die Kenntnis der Bodenverhältnisse und des Grundwasserspiegels eine Schlüsselrolle, insbesondere in Regionen, in denen der Grundwasserspiegel variiert. Eine gut durchdachte geotechnische Planung kann dazu beitragen, zukünftige Probleme wie Setzungen, Überflutungen oder strukturelle Schäden zu vermeiden und die Lebensdauer des Projekts erheblich zu verlängern.
Wie die Phasendiagramme die Bodenmechanik beeinflussen und was bei der Verdichtung zu beachten ist
Boden besteht aus Partikeln, deren Größen eine große Spannweite aufweisen. Die Größen von Steinen, Kies, Sand, Schluff und Ton variieren erheblich, was bei der Anwendung bodenmechanischer Prinzipien berücksichtigt werden muss. Die Partikel, die kleiner als 0,075 mm sind, wie Schluff und Ton, sind mit bloßem Auge nicht sichtbar. Ein Boden kann aus Partikeln bestehen, die alle innerhalb eines bestimmten Größenbereichs liegen, wie beispielsweise reiner Sand, oder er kann eine Mischung aus Partikeln unterschiedlicher Größen sein, etwa sandiger Lehm mit Kies.
Ein wichtiger Aspekt der Bodenmechanik ist das Phasendiagramm, das die Beziehung zwischen den festen Partikeln, dem Wasser und der Luft im Boden veranschaulicht. Das Diagramm stellt die Volumina der verschiedenen Phasen (feste Partikel, Wasser und Luft) sowie deren Massen dar. Die Gesamtmasse eines Bodens setzt sich aus der Masse der festen Partikel und der Masse des Wassers zusammen, wobei das Volumen der Poren (Vv) das Volumen des Wassers plus das Volumen der Luft im Boden darstellt. Dabei muss die Dichte jeder Phase berücksichtigt werden: Die Dichte von Luft wird als null angenommen, die von Wasser beträgt 1 Mg/m³, und die Dichte der festen Partikel variiert typischerweise zwischen 2,6 und 2,8 Mg/m³.
Ein zentrales Element in der Bodenmechanik ist die Untersuchung der Poren im Boden und der darin enthaltenen Wassermenge. Die Poren werden als Hohlräume bezeichnet, und das Wasser, das sie füllt, wird als „Porenwasser“ bezeichnet. Die Eigenschaften des Bodens in Bezug auf das Volumen der Poren und die Menge an Wasser in diesen Poren sind durch verschiedene Kennzahlen beschrieben: den Porenanteil, das Porenverhältnis und die Sättigung. Das Porenverhältnis (e) wird durch das Verhältnis des Volumens der Poren zu dem Volumen der festen Partikel des Bodens definiert (e = Vv/Vs), während der Porenanteil (n) das Volumen der Poren im Verhältnis zum Gesamtvolumen des Bodens beschreibt (n = Vv/Vt). Beide Kennzahlen enthalten die gleiche Information und können miteinander umgerechnet werden.
Die Sättigung des Bodens (S) beschreibt den Anteil des Porenvolumens, der mit Wasser gefüllt ist, und wird durch das Verhältnis des Volumens des Porenwassers zu dem Volumen der Poren definiert (S = Vw/Vv). Ein weiterer wichtiger Parameter ist der Wassergehalt (w), der als Verhältnis der Masse des Porenwassers zur Masse der festen Partikel beschrieben wird (w = Mw/Ms). Diese Größen hängen miteinander zusammen und beeinflussen die physikalischen Eigenschaften des Bodens.
Für die Bestimmung der Dichte eines Bodens können auch die Gesamtdichte und die Trockendichte verwendet werden. Die Gesamtdichte (ρt) des Bodens wird als Verhältnis der Gesamtmasse zum Gesamtvolumen definiert (ρt = Mt/Vt), während die Trockendichte (ρd) die Dichte des Bodens ohne Wasser beschreibt und durch das Verhältnis der Masse der festen Partikel zum Gesamtvolumen bestimmt wird (ρd = Ms/Vt). Wenn der Boden vollständig gesättigt ist, spricht man von der gesättigten Dichte (ρsat), und wenn der Boden trocknet, spricht man von der trockenen Dichte. Diese Dichtegrößen sind wichtig, um die Verdichtungseigenschaften des Bodens zu verstehen.
Die Trockendichte ist besonders wichtig, wenn es um die Verdichtung von Böden geht, da sie ein Indikator für die Festigkeit und Kompressibilität des Bodens ist. Ein Boden mit niedriger Trockendichte hat einen hohen Porenanteil und ist daher weniger fest und komprimierbar. Im Gegensatz dazu weist ein Boden mit niedrigerem Porenanteil eine höhere Trockendichte auf und ist somit stabiler. Bei der Bodenverdichtung, insbesondere im Zusammenhang mit Sand- und Lehmböden, spielt die Bestimmung der Trockendichte eine zentrale Rolle. Ein Boden wird durch Verdichtung stärker und weniger komprimierbar.
Ein weiteres nützliches Konzept bei der Bodenmechanik ist die relative Dichte (Dr), die eine Bewertung der Dichte eines Bodens im Vergleich zu seiner minimalen und maximalen Trockendichte ermöglicht. Diese Dichte wird als Prozentsatz angegeben und gibt an, wie dicht ein Boden im Vergleich zu seinem möglichen Minimum und Maximum verdichtet ist. Die relative Dichte ist insbesondere in Laboruntersuchungen von Bedeutung, um die Verdichtungseigenschaften des Bodens unter verschiedenen Bedingungen zu verstehen.
Ein Beispiel für die Anwendung dieser Konzepte ist die Verdichtung eines sandigen Lehms in einer Laborumgebung. Im Labor wird das Bodenmaterial in einer Zylinderform verdichtet, wobei das Gewicht der Probe vor und nach der Verdichtung gemessen wird. Mit Hilfe der Phasendiagramme können alle relevanten Größen wie Dichte, Porenverhältnis und Sättigung berechnet werden, was es ermöglicht, die Auswirkungen des Wassergehalts auf die Verdichtungseigenschaften des Bodens zu untersuchen. Der Wassergehalt ist ein entscheidender Faktor bei der Verdichtung: Ein niedriger Wassergehalt führt zu einer geringeren Dichte, da die Partikel weniger gut miteinander verbunden sind, während ein höherer Wassergehalt zu einer besseren Verdichtung führt, da das Wasser die Partikel miteinander verbindet.
Die Verdichtungsprozesse, die im Labor getestet werden, haben direkte Auswirkungen auf die Stabilität von Böden in der Praxis, zum Beispiel bei der Konstruktion von Straßen oder Dämmen. In solchen Anwendungen ist es entscheidend, den richtigen Wassergehalt zu wählen, um den Boden optimal zu verdichten. Dies beeinflusst die Festigkeit des Bodens und die Fähigkeit, Lasten zu tragen.
Es ist von grundlegender Bedeutung, dass der Ingenieur oder Praktiker die Auswirkungen des Wassergehalts und der Verdichtungsdichte auf die Tragfähigkeit des Bodens berücksichtigt. Böden, die nicht korrekt verdichtet werden, können Instabilitäten aufweisen, die langfristige Schäden verursachen können. Um dies zu vermeiden, ist es notwendig, die Dichte- und Wassergehaltswerte genau zu kontrollieren und zu verstehen, wie diese mit den anderen physikalischen Eigenschaften des Bodens zusammenhängen.

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