Die Reaktionen der amerikanischen Führung auf die Tragödien des 11. Septembers 2001 werfen ein faszinierendes Licht auf den anhaltenden Einfluss des Marktes und den Individualismus, die das amerikanische Denken seit den Reagan- und Clinton-Jahren prägen. Auch in der unmittelbaren Reaktion auf das Terrorattentat und seine Folgen zeigte sich, dass die Marktlogik eine zentrale Rolle spielte, selbst wenn es um die Berechnung von Entschädigungszahlungen an die Familien der Opfer ging.

Feinberg, der als Verantwortlicher für die Entschädigungsfonds fungierte, entschied sich dafür, die Höhe der Zahlungen anhand von versicherungsmathematischen Modellen und dem zukünftigen Einkommen der Opfer zu berechnen. Dies führte dazu, dass die Familie einer 65-jährigen Großmutter, die lediglich $10.000 jährlich verdiente, 300.000 Dollar erhielt, während die Familie eines 30-jährigen Wall-Street-Händlers fast 3,9 Millionen Dollar bekam. Diese Kategorisierung als "Verdiener" und die Verteilung von Entschädigungen auf Basis des ökonomischen Wertes eines Lebens, anstatt auf Grundlage von Solidarität oder Mitgefühl, war nicht nur ein Beispiel für die Marktfokussierung, sondern auch eine Manifestation des Kapitalismus, der auch in Krisenzeiten nicht hinterfragt wurde. Sogar politische Kommentatoren, die die methodischen Berechnungen von Feinberg aus anderen Gründen kritisierten, sahen keinen Anlass, diese ökonomische Logik infrage zu stellen.

Die politische Führung in den USA, sowohl in den Militärs als auch in der Zivilgesellschaft, sahen sich gezwungen, weiterhin eine marktwirtschaftliche Argumentation zu vertreten. Ein Beispiel hierfür war die Art und Weise, wie die militärischen Rekrutierer versuchten, Nachwuchs zu gewinnen: Sie zielten nicht auf patriotische Gefühle oder den Ruf nach einer Verteidigung des Landes ab, sondern betonten den ökonomischen Nutzen des Militärdienstes. Die versprochenen Vorteile wie Arbeitsplätze und Bildung waren die Hauptanreize für potenzielle Rekruten, insbesondere für Menschen mit niedrigeren sozioökonomischen Verhältnissen. Die US-Regierung und das Militär fokussierten sich nicht nur auf arme Amerikaner, sondern zogen auch ausländische Rekruten aus Mexiko an, indem sie instantan die Aussicht auf die amerikanische Staatsbürgerschaft im Austausch für militärischen Dienst versprachen. Dies unterstreicht eine fortlaufende Abhängigkeit von Marktmechanismen, selbst in den höchsten und ideologisch aufgeladenen Bereichen des nationalen Engagements.

Der Diskurs über die Opfer des 11. Septembers und die wachsende Militärbeteiligung verdeutlichen, wie sehr die amerikanische Gesellschaft und ihre Führung auf Marktmechanismen angewiesen sind, um auch in Zeiten nationaler Notwendigkeit zu agieren. Als 2002 der US-Kongressabgeordnete Charles Rangel vorschlug, die Wehrpflicht wieder einzuführen, um die Lasten des Krieges gerechter zu verteilen, stieß er auf Widerstand. Der Versuch, die Kriegsanstrengungen auch auf die wohlhabenderen und weniger belasteten Teile der Gesellschaft zu verteilen, fand keinen Widerhall, was darauf hinweist, dass der Marktmechanismus der bevorzugte Weg bleibt, um soziale und wirtschaftliche Belastungen zu regeln.

Der Krieg gegen den Terror und der Irakkrieg, die auf die Anschläge folgten, brachten noch eine andere Facette der Marktfokussierung zum Vorschein: Die Entkoppelung des Krieges vom Alltag der amerikanischen Bevölkerung. Der Krieg wurde weitgehend im Verborgenen geführt, durch Kommandos und Geheimdienste, was es schwierig machte, die Opfer und Opferbereitschaft der Gesellschaft zu visualisieren. Dies führte zu einer breiten Entfremdung: Der Krieg wurde für die meisten Amerikaner zu einem abstrakten Konzept, zu etwas, das fern und ungreifbar war, was die langfristige politische Unterstützung für die Kriegsführung gefährdete. Politiker und Kulturkommentatoren wie R. W. Apple und Frank Rich machten sich Sorgen über diese Distanz der Gesellschaft zu den Kriegsanstrengungen und warnten vor einer zunehmenden Gleichgültigkeit.

In der Folge versuchten die politischen Führer, Maßnahmen zu ergreifen, um den Bürgern das Gefühl zu geben, beteiligt zu sein. Anstatt eine tatsächliche Kriegsanstrengung zu fordern, begnügten sich die politischen Führer damit, Websites zu etablieren und kostenlose Telefonnummern zu veröffentlichen, auf denen sich Freiwillige melden konnten, um das "Kriegsgeschehen" zu unterstützen. Diese Form der Mobilisierung zeigte, wie sehr die Politik bemüht war, den amerikanischen Bürgern das Gefühl der Beteiligung zu vermitteln, ohne jedoch einen echten Beitrag zu fordern.

Im Kontext des militärischen und wirtschaftlichen Paradigmas stellt sich die Frage, wie lange es eine Gesellschaft aufrechterhalten kann, die sich auf den Markt als Lösung für jedes Problem stützt, besonders wenn es um Fragen der nationalen Sicherheit und des Krieges geht. Es scheint, als ob der Markt den Amerikanern in allen Lebensbereichen vorgegeben wird: von den persönlichen Finanzen über die Rekrutierung von Soldaten bis hin zu den Entschädigungen für Opfer nationaler Tragödien. Das Bild des "Patrioten", der sich aus moralischen oder nationalen Gründen für das Wohl des Landes opfert, ist zunehmend schwerer zu finden, da die wirtschaftliche Logik die zentrale Triebkraft der Entscheidungen bleibt.

Das bedeutet nicht, dass der Patriotismus und das nationale Engagement verschwunden sind. Vielmehr ist es eine Frage, wie diese Konzepte in einem Land interpretiert werden, das zunehmend von Marktgesetzen geprägt wird. Die Frage, wie weit die amerikanische Gesellschaft noch bereit ist, für ihre Ideale zu kämpfen, ohne dass es direkt um ökonomische Anreize geht, bleibt offen. In jedem Fall zeigt sich, dass der Markt auch in Zeiten von Krieg und nationaler Trauer die Grundstruktur bildet, auf der die amerikanische Gesellschaft reagiert und handelt.

Wie der Kapitalismus und die Persönlichkeit Donald Trumps in „The Art of the Deal“ verschmelzen

„The Art of the Deal“ ist nicht nur ein Buch über Geschäfte; es ist ein tiefgehendes Zeugnis für eine bestimmte Vision von Kapitalismus und Macht. Donald Trump, der das Buch als sein Meisterwerk präsentierte, hatte es nie wirklich selbst geschrieben – die Aufgabe übernahm der Ghostwriter Tony Schwartz. Doch das hinderte Trump nicht daran, bei der Bekanntgabe seiner Präsidentschaftskandidatur zu behaupten: „Wir brauchen einen Anführer, der ‚The Art of the Deal‘ geschrieben hat.“ Der Erfolg des Buches war beeindruckend: es hielt sich 48 Wochen lang auf der Bestsellerliste der New York Times und katapultierte Trump von einem Außenseiter zu einem international bekannten Geschäftsmagnaten. Doch im Rückblick empfand Schwartz es als Fehlentscheidung: „Ich habe Lippenstift auf ein Schwein gepackt“, sagte er später gegenüber „The New Yorker“. „Ich fühle tiefe Reue, dass ich dazu beigetragen habe, Trump auf eine Weise darzustellen, die ihm größere Aufmerksamkeit verschaffte und ihn ansprechender erscheinen ließ, als er wirklich ist.“

Trotz dieser späten Reue bleibt der Inhalt des Buches faszinierend. „The Art of the Deal“ zeigt nicht nur Trump als Unternehmer, sondern hinterfragt auch die Werte der Gesellschaft, in der er agiert. Es scheint auf den ersten Blick ein unkritisches Werk über Kapitalismus zu sein, doch gleichzeitig werden tiefere, fast melancholische Fragen über den Sinn des wirtschaftlichen Strebens aufgeworfen. Trump selbst stellt die Idee in den Raum, dass das Streben nach Wohlstand oft leer und bedeutungslos sein kann, wenn es nicht mit einer größeren Vision verbunden ist. In den Worten von Steve Bannon, einem wichtigen Berater Trumps, „Ein Land ist mehr als eine Wirtschaft. Wir sind eine zivile Gesellschaft.“ In dieser Mischung von Perspektiven zeigt sich eine paradoxale Anziehungskraft – ein Milliardär, der sowohl das System des Marktes als auch dessen Ungerechtigkeiten anprangert.

Das Buch lässt sich in zwei wesentliche Sichtweisen auf den Kapitalismus einteilen. Einerseits wird der Markt als das Reich großer Männer glorifiziert, wo die Starken die Schwachen dominieren. Andererseits wird der Wert des Kapitalismus wiederholt infrage gestellt, als ob wirtschaftliche Bestrebungen nur einen Teil dessen ausmachen sollten, was eine Gesellschaft ausmacht. Trump selbst zeigt uns in „The Art of the Deal“ seine Ansicht, dass wahre Größe nicht nur durch finanziellen Erfolg, sondern auch durch den Mut und die Bereitschaft zu zahlen, sichtbar wird. Für ihn ist Geld nicht das Ziel, sondern das Mittel, mit dem er eine Botschaft über sich selbst und seine Vision von der Welt aussendet. Das „Dollarzeichen“ ist für ihn die Wahrheit – es zeigt uns, wie viel von uns selbst wir bereit sind zu opfern und wie ernst wir unsere Träume verfolgen.

Ein Paradebeispiel dafür ist der Traum von Trump, ein atemberaubendes Atrium in seinem Trump Tower zu bauen. Für das Projekt wurden Millionen ausgegeben. Der Aufwand war so groß, dass viele seiner Konkurrenten, die sich das Monument anschauen wollten, angesichts der gigantischen Kosten zurückschreckten. Trump wiederum nahm die hohe Investition als Zeichen seines Erfolgs und als eine Art „Statement“: „Ich wollte etwas Monumentales erschaffen – etwas, das große Anstrengungen wert ist.“

Die Details, die Trump über das Atrium schildert – die Wahl des seltenen Marmors „Breccia Perniche“ oder die Detailverliebtheit beim Polieren des Messings – spiegeln seinen Fokus auf die Oberflächen, auf das, was äußerlich sichtbar ist. Es scheint, als ob Trump in „The Art of the Deal“ weniger an den inneren Werten von Architektur und Design interessiert ist als an den visuellen und ästhetischen Aspekten seiner Projekte. Wo für andere das Design im Vordergrund steht, ist es für Trump die Oberfläche der Dinge, die zählt. Es geht nicht nur um das „Was“ der Dinge, sondern um das „Wie“ – wie es aussieht, wie es präsentiert wird und vor allem, wie viel Aufwand in die Darstellung gesteckt wird.

Dieser Fokus auf das Äußere, auf die Fassade, zieht sich auch durch Trumps politische Karriere. Wie in seinen Geschäftspraktiken, in denen er oft mehr an der Erscheinung und dem Symbolischen interessiert war als an den strukturellen Details, setzte Trump auch in seiner Politik auf starke, unverwechselbare Bilder und Botschaften. Auch hier ist es nicht unbedingt die Substanz, die zählt, sondern wie stark und wie laut der „Markenname“ Trump ausstrahlt. Die Tendenz, Dinge zu dramatisieren, zu übertreiben und zu visualisieren, ist ein Markenzeichen seiner Art, sowohl in der Geschäftswelt als auch in der Politik.

Neben diesen oberflächlichen und visuell dominierenden Elementen des Kapitalismus, die Trump immer wieder thematisiert, liegt in seinem Buch jedoch auch eine tiefere Bedeutung über den Kapitalismus und seine Widersprüche. Die ständige Spannung zwischen der Glorifizierung des Marktes und der kritischen Reflexion über den wahre Wert von Wirtschaft und Gesellschaft ist ein zentrales Thema. Trump selbst lässt sich von dieser Spannung nicht stören, sondern bewegt sich mit Leichtigkeit zwischen den beiden Welten: Er bleibt sowohl ein gefeierter Kapitalist als auch ein scharfer Kritiker der Schattenseiten des Systems, das ihn so erfolgreich gemacht hat.

Für den Leser dieses Buches wird klar, dass Trump eine besonders komplexe Figur darstellt. Es ist nicht nur ein Mann des Marktes, sondern auch ein Mann, der die widersprüchlichen Kräfte innerhalb des Marktes selbst erkennt und gleichzeitig von ihnen profitiert. In „The Art of the Deal“ kann der Leser ein Bild von Trump als einem Mann finden, der mit einer Mischung aus Narzissmus und Geschäftssinn in einer Welt lebt, in der die Fassade ebenso wichtig ist wie die Substanz, in der Geld mehr als ein Mittel zum Zweck darstellt, sondern ein Kommunikationsinstrument, das eine bestimmte Ideologie und ein bestimmtes Selbstverständnis vermittelt.

Wie Edmund Burke und die politische Ökonomie das Verhältnis von Eigentum und Gesellschaft prägen

Edmund Burke, der als einer der bedeutendsten Denker des politischen Konservatismus gilt, hat in seinen Schriften eine tiefgehende Analyse des Verhältnisses von Wirtschaft, Gesellschaft und Eigentum vorgenommen. Für Burke war Eigentum nicht nur ein privates Gut, sondern ein soziales und politisches Bindeglied, das den Zusammenhalt einer Nation garantierte. Seine Auseinandersetzungen mit der Französischen Revolution und seine Überlegungen zu Mangel und Armut verdeutlichen seine Auffassung vom politischen und ökonomischen System der Gesellschaft.

Burkes Ansichten zu Eigentum und Besitz sind durchzogen von einem komplexen Verständnis, das sowohl wirtschaftliche als auch moralische Dimensionen umfasst. Er sah das Eigentum als Grundlage für die soziale Ordnung, da es den Bürgern nicht nur materiellen Wohlstand sicherte, sondern auch ein Gefühl der Verantwortung und Verbindlichkeit gegenüber der Gemeinschaft vermittelte. Diese Idee des Eigentums war für ihn nicht nur ein ökonomisches Konzept, sondern auch ein moralisches Prinzip, das den Einzelnen in den Dienst der Gesellschaft stellte.

Ein zentrales Argument in Burkes Analyse ist seine Ablehnung der abstrakten Theorie eines „freien Marktes“ ohne soziale Verpflichtungen. Er betrachtete die moderne Marktwirtschaft nicht als eine rein kommerzielle Entwicklung, sondern als ein System, in dem die Werte von Land, Geld und Handel miteinander verflochten sind. Diese komplexe Beziehung zwischen verschiedenen Formen des Eigentums und der Machtstruktur war nach Burkes Ansicht ein Zeichen für die stabilisierende Wirkung des aristokratischen Handelns, das sowohl das Land als auch das Kapital in den Dienst des Gemeinwohls stellte. So hob er hervor, dass eine politische Ordnung, die lediglich auf Geld und Marktmechanismen basiere, instabil und letztlich ungerecht sei.

Die Verbindung von Land und Kapital war für Burke keine triviale ökonomische Beobachtung, sondern eine fundamentale Erkenntnis über die strukturellen Voraussetzungen für eine funktionierende Gesellschaft. Er sah die Konzentration von Land in den Händen weniger als eine Quelle von Stabilität, während die ungebremste Expansion von Kapital ohne die moralische und politische Verankerung des Landes zu sozialer Ungerechtigkeit führen könne. Diese Differenzierung war seinerzeit besonders wichtig, da viele seiner Zeitgenossen, darunter auch politische Philosophen wie Adam Smith, eine klare Trennung zwischen den unterschiedlichen sozialen Klassen und ihren wirtschaftlichen Interessen vorzunehmen versuchten.

Die Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Armut und des sozialen Mangels war in Burkes Schriften ebenso bedeutend. In seinem Werk „Gedanken über den Mangel“ beschreibt er, wie die Armen nicht nur als Opfer von Marktversagen verstanden werden sollten, sondern als Menschen, deren Zustand auch durch das Versagen der politischen Institutionen und die Untätigkeit des Staates verschärft wird. Burke prangerte die bürgerliche Vorstellung an, dass Armut einfach durch die „unsichtbare Hand“ des Marktes gelöst werden könne. Vielmehr forderte er eine aktive politische Verantwortung, die auch die Interessen der unteren Gesellschaftsschichten in den Blick nahm. Die Sozialpolitik durfte seiner Meinung nach nicht allein den Prinzipien des Marktes folgen, sondern sollte stets auch den ethischen Anspruch berücksichtigen, der das Gemeinwohl aufrechterhielt.

Doch Burke ging noch weiter. Er stellte fest, dass die Rechte des Einzelnen und das kollektive Wohl in einem ständigen Spannungsverhältnis stehen. Dieses Spannungsverhältnis war besonders in der Konfrontation mit revolutionären Ideen wie denen der Französischen Revolution spürbar, die versuchten, die sozialen Hierarchien zu beseitigen und eine neue gesellschaftliche Ordnung zu schaffen. Für Burke war diese revolutionäre Vision jedoch nicht nur eine Bedrohung der politischen Ordnung, sondern auch eine Gefahr für die moralische Grundlage der Gesellschaft. Die Zerstörung der bestehenden Institutionen, so argumentierte er, würde nicht zu mehr Gerechtigkeit führen, sondern zu einem Zustand der Chaos und Destruktivität.

Burkes politische Ökonomie steht in direktem Zusammenhang mit seiner konservativen Philosophie. Er betrachtete die bestehenden Institutionen als notwendige Stützen der Gesellschaft und war überzeugt, dass deren Veränderung nur mit äußerster Vorsicht und unter Berücksichtigung der historischen Traditionen vorgenommen werden sollte. Diese konservative Haltung war nicht gegen Veränderung an sich gerichtet, sondern richtete sich gegen Veränderungen, die die sozialen und ökonomischen Strukturen zu schnell und ohne Rücksicht auf die bestehenden Bindungen und Verpflichtungen verändern wollten.

Ein weiteres Thema, das in Burkes Schriften durchgängig präsent ist, ist das der Regierung und ihrer Rolle in der Wirtschaft. Er betonte die Bedeutung einer gerechten und stabilen Regierung, die nicht nur die wirtschaftlichen Interessen der Nation sichert, sondern auch als moralische Instanz agiert. Die Aufgabe der Regierung war es nicht nur, das Eigentum zu schützen, sondern auch eine ordnende Hand im wirtschaftlichen Geschehen zu führen, damit die Gesellschaft als Ganzes davon profitieren konnte. Die Idee einer „gerechten Gesellschaft“ war für Burke eng mit der Vorstellung von moralischer Verantwortung verbunden.

Burkes Betrachtungen über die Verbindung von Wirtschaft, Eigentum und Gesellschaft sind nicht nur für seine Zeit relevant, sondern auch für die gegenwärtige politische und ökonomische Diskussion von großer Bedeutung. Die Frage, wie Eigentum und Wohlstand verteilt werden sollten, und inwieweit der Staat eine regulierende Rolle in diesem Prozess spielen muss, ist nach wie vor eine der zentralen Herausforderungen der modernen Gesellschaften.

Es ist unerlässlich, sich bewusst zu machen, dass Burkes Konzeption von Eigentum und Gesellschaft nicht in einem isolierten Kontext betrachtet werden kann. Seine Ideen sind tief in einem politischen Denken verwurzelt, das die historische Kontinuität und die moralische Verantwortung betont. Diese Perspektive hilft dabei, die komplexen Wechselwirkungen zwischen politischen, ökonomischen und sozialen Kräften zu verstehen und zeigt auf, dass die Verantwortung des Einzelnen gegenüber der Gesellschaft und der Gemeinschaft nicht nur in materiellen Begriffen, sondern auch in moralischen und ethischen Kategorien gefasst werden muss.