Steroide sind synthetische Substanzen, die vor allem für ihre leistungssteigernden Eigenschaften bekannt sind. Sie haben legitime medizinische Anwendungen, etwa bei der Behandlung bestimmter Formen von Anämie oder systemischem Lupus erythematodes, doch werden sie häufig missbraucht, ohne dass der medizinische Nutzen im Vordergrund steht. Der Missbrauch von Steroiden erfolgt oft in Form von Tabletten oder Injektionen, wobei die Dosen weit über denen liegen, die in der medizinischen Praxis verschrieben werden. Während einige Nutzer auf der Suche nach stärkerer Muskulatur und erhöhter körperlicher Leistungsfähigkeit sind, gehen sie dabei ein hohes Risiko ein: Krebs, Leberschäden und irreversible Veränderungen des Sexualverhaltens und der körperlichen Merkmale können die Folge sein.
Insbesondere bei männlichen Anwendern kann es zu einer Schrumpfung der Hoden, einer Vergrößerung der Brüste und einer reduzierten Spermienzahl kommen. Bei Frauen sind die Folgen meist noch gravierender: Sie können zu einer Verstärkung der männlichen Geschlechtsmerkmale wie Bartwuchs, tieferer Stimme und vermehrtem Körperhaarwachstum führen. Unabhängig vom Geschlecht sind die Nebenwirkungen von Steroiden oft mit schwerwiegenden psychischen Veränderungen verbunden, darunter aggressive Stimmungsschwankungen und Wutausbrüche, die zu gewalttätigen Handlungen führen können. Diese Auswirkungen wirken sich nicht nur auf den Körper aus, sondern auch auf das soziale Leben und die zwischenmenschlichen Beziehungen der Nutzer. Auch nach jahrelangem Missbrauch können die Schäden oft nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Es ist entscheidend, sich vor Augen zu führen, dass der Missbrauch von Steroiden nicht nur auf körperliche Veränderungen beschränkt bleibt. Die psychische Abhängigkeit von diesen Substanzen ist mindestens ebenso zerstörerisch. Der Nutzer erlebt eine starke psychologische Bindung an den Muskelaufbau und die vermeintliche Verbesserung seiner körperlichen Erscheinung. Aber die langfristigen physischen und psychischen Konsequenzen, wie etwa die Entwicklung von Depressionen und das Gefühl der Isolation, überwiegen oft die kurzfristigen Vorteile. Die Sucht ist tief verankert, und der Missbrauch setzt in vielen Fällen unaufhaltsam fort, ohne dass der Einzelne in der Lage ist, einen Halt zu finden.
Neben den physischen Gefahren sind Verhaltenssüchte, die sich ebenfalls als destruktiv herausstellen, von besonderer Bedeutung. Eine der gravierendsten Verhaltenssüchte, die immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Spielsucht. In ihrer frühen Form kann das Glücksspiel als harmloser Zeitvertreib betrachtet werden, der gelegentlich zu einem spannenden Erlebnis führt. Doch für manche Menschen entwickelt sich das Glücksspiel zu einer Besessenheit. Der Übergang von einem harmlosen Spiel zu einer ernsthaften Spielsucht geschieht schleichend und kann in drei Phasen unterteilt werden: eine Phase des Gewinnens, eine des Verlierens und eine der Verzweiflung. In der ersten Phase erleben die Spieler häufig einen "großen Gewinn", der ihnen eine übermäßige Zuversicht vermittelt und sie zu riskanteren Wetten verleitet. Doch schnell kommt die Phase des Verlustes, in der das Bedürfnis, das verlorene Geld zurückzugewinnen, alle anderen Gedanken verdrängt. Diese Phase kann in eine vollständige Verzweiflung übergehen, in der der Spieler in finanzielle Ruin stürzt und immer tiefer in die Abwärtsspirale des Spiels gerät.
Das Besondere an Verhaltenssüchten ist, dass sie nicht wie Drogensucht auf einer Substanz beruhen, sondern auf Handlungen, die der Betroffene zwanghaft wiederholt. Dies kann das ständige Spielen, die exzessive Nutzung des Internets oder auch der Drang, den eigenen Körper immer weiter zu trainieren, umfassen. In all diesen Fällen handelt es sich um Suchtverhalten, das die Kontrolle des Individuums über seine Handlungen übersteigt. Die Auswirkungen von Verhaltenssüchten sind genauso schwerwiegend wie die von Substanzsüchten. Sie führen zu Isolation, finanziellen Problemen und einem dramatischen Rückgang der Lebensqualität.
Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Suchtformen in der Regel aus einer tieferen emotionalen oder psychischen Problematik resultieren. Einsamkeit, Angstzustände und Depressionen sind häufige Auslöser für das Aufkommen von Verhaltenssüchten. Diese Sucht wird dann zu einem Mechanismus, um die emotionalen Lücken zu füllen und das Bedürfnis nach sofortiger Belohnung zu befriedigen. Doch wie bei jeder Sucht ist auch hier der Preis hoch. Die zügellose Suche nach Belohnung und der Verlust jeglicher Kontrolle führt zu ernsthaften gesundheitlichen und sozialen Konsequenzen, die oft erst dann wahrgenommen werden, wenn die Auswirkungen bereits verheerend sind.
Wichtig ist, dass sich jeder Nutzer bewusst macht, wie stark die psychologische Abhängigkeit werden kann. Der Weg aus der Sucht erfordert nicht nur den Willen zur Veränderung, sondern auch professionelle Hilfe. Sowohl beim Missbrauch von Steroiden als auch bei Verhaltenssüchten gilt: Je früher das Problem erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung. Der Schlüssel zur Heilung liegt nicht nur in der physischen Entgiftung, sondern auch in der Bewältigung der zugrundeliegenden psychischen Probleme.
Wie funktioniert die Behandlung körperlicher Abhängigkeit?
Die Behandlung körperlicher Abhängigkeit, insbesondere im Zusammenhang mit Alkohol und Drogen, erfordert eine präzise und verantwortungsvolle Herangehensweise. Der Weg zur Genesung beginnt oft mit der Entgiftung, die es dem Körper ermöglicht, sich von den schädlichen Substanzen zu befreien. Doch dieser Prozess allein reicht nicht aus, um die tieferen Ursachen der Sucht zu überwinden. Entgiftung ist nur der erste Schritt auf einem langen und oft schwierigen Weg.
Entgiftung oder Detoxifikation ist der Prozess, durch den der Körper von seiner physischen Abhängigkeit befreit wird. Im Falle von Alkohol oder Drogen, die den Körper in einen Zustand der physischen Abhängigkeit versetzen, müssen diese Substanzen langsam und unter ärztlicher Aufsicht abgebaut werden. Ein abruptes Absetzen kann zu schweren Entzugserscheinungen führen, die unter Umständen sogar lebensbedrohlich sind. Insbesondere bei Alkoholabhängigkeit ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Entgiftung unter ärztlicher Kontrolle erfolgt, um das Risiko schwerwiegender Komplikationen wie dem Delirium tremens zu vermeiden. Diese Entzugserscheinungen umfassen Zittern, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Übelkeit, Halluzinationen und in extremen Fällen sogar Krampfanfälle oder Herz-Kreislauf-Versagen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Entgiftung ist, dass sie in spezialisierten Einrichtungen, wie etwa Entgiftungsstationen in Krankenhäusern oder in Wohnbehandlungseinrichtungen, durchgeführt wird. Hier können Ärzte und Therapeuten die Fortschritte überwachen und auf mögliche Komplikationen rechtzeitig reagieren. Die Entgiftung sollte nicht als alleiniges Behandlungsmittel verstanden werden. Sie ist lediglich ein erster Schritt, der mit weiteren therapeutischen Maßnahmen verbunden werden muss, um den Suchtprozess dauerhaft zu durchbrechen.
Es ist ein weit verbreiteter Fehler zu glauben, dass man den Entgiftungsprozess allein bewältigen kann. Auch wenn man sich schämt, seine Sucht zuzugeben, ist es von entscheidender Bedeutung, einen vertrauenswürdigen Arzt hinzuzuziehen. Der Entgiftungsprozess kann körperlich sehr anspruchsvoll sein und erfordert Fachwissen, um ihn sicher zu gestalten. Selbst bei der Entgiftung von scheinbar weniger gefährlichen Substanzen wie Benzodiazepinen oder Cannabis sind medizinische Aufsicht und professionelle Unterstützung von grundlegender Bedeutung.
Besonders herausfordernd ist der Umgang mit polysubstanzlichen Abhängigkeiten, bei denen mehrere Drogen gleichzeitig missbraucht werden. In solchen Fällen wird die Entgiftung erheblich komplizierter und erfordert eine umfassende medizinische Betreuung. Bei jeder Art von Entgiftung ist jedoch zu bedenken, dass der körperliche Entzug lediglich ein erster Schritt ist. Es ist ein häufiger Fehler, zu glauben, dass die bloße Beseitigung der Substanzen aus dem Körper ausreicht, um die Sucht zu überwinden. Der körperliche Entzug behandelt nicht die zugrunde liegende psychologische Abhängigkeit, die oft die wahre Ursache für den Suchtzyklus darstellt.
Darüber hinaus verändert der Konsum von Drogen die Chemie des Gehirns, was zu einer Toleranz und physischen Abhängigkeit führen kann. Drogen wie Alkohol haben beruhigende oder angstlösende Wirkungen, die mit der Zeit immer mehr konsumiert werden müssen, um die gleichen Effekte zu erzielen. Diese physiologischen Veränderungen im Gehirn machen es erforderlich, dass der Körper bei einem abrupten Entzug auf schmerzhafte und potenziell gefährliche Weise reagiert. Diese Reaktionen können von Angst und Schlaflosigkeit bis hin zu schwerwiegenden physischen Symptomen wie Krampfanfällen reichen.
Die Entgiftung sollte stets in einem klinischen Rahmen erfolgen, da eine unkontrollierte Entgiftung zu schweren gesundheitlichen Komplikationen führen kann. Während der Entgiftung können Symptome auftreten, die weitgehend das Gegenteil der Wirkungen der Drogen sind. Beispielsweise kann der Entzug von Heroin zu einer Depression der Stimmung, erhöhter Schmerzempfindlichkeit und Durchfall führen. Diese gegensätzlichen Symptome machen deutlich, warum der Entgiftungsprozess unter ärztlicher Aufsicht erfolgen muss.
Die Entgiftung ist jedoch nicht das Ende des Heilungsprozesses. Vielmehr muss die psychische Abhängigkeit ebenso behandelt werden wie die körperliche. Dies bedeutet, dass Patienten nicht nur ihre körperlichen Symptome überwinden müssen, sondern auch lernen sollten, mit den psychischen und emotionalen Ursachen ihrer Sucht umzugehen. Therapiemethoden wie kognitive Verhaltenstherapie oder Gruppentherapien sind unerlässlich, um die tieferen psychischen Probleme zu bearbeiten, die oft hinter der Sucht stehen.
Die Entgiftung ist daher ein kritischer, aber nur vorläufiger Bestandteil der Behandlung einer Sucht. Die wahre Herausforderung liegt darin, zu lernen, wie man mit den Auslösern für das Suchtverhalten umgeht und langfristig eine stabile, gesunde Lebensweise aufbaut. Das Verständnis der physiologischen Reaktionen des Körpers auf Drogen und die Notwendigkeit, medizinische Unterstützung zu suchen, sind entscheidend für einen erfolgreichen Entgiftungsprozess. Nur wenn dieser Prozess in Kombination mit einer umfassenden Therapie erfolgt, kann der Weg aus der Sucht dauerhaft beschritten werden.
Wie eine strukturierte Lebensweise den Weg zur Genesung unterstützt
In der Genesung ist es wichtig, eine klare Vision für die eigenen Ziele zu entwickeln. Das kann oft das erste Hindernis auf dem Weg zu einem neuen, gesunden Leben darstellen. Ein strukturierter Tagesablauf hilft dabei, die Vorhersehbarkeit zu steigern und gibt dem Prozess der Genesung eine solide Grundlage. Zu einem solchen Ablauf gehört die tägliche Reflexion des eigenen Verhaltens und der Erfahrungen. Diese Reflexion kann in verschiedenen Formen stattfinden, sei es durch den Besuch von Selbsthilfegruppen, Therapiegesprächen oder durch die Praxis der Achtsamkeit. Ein zentrales Element der Struktur ist der Schlaf-Wach-Rhythmus, der das Fundament für eine funktionierende Routine bildet. Wer regelmäßig zu festen Zeiten ins Bett geht und aufsteht, schafft eine vertraute Basis, die den Übergang in die Genesung unterstützt. Der tägliche Ablauf in einer Reha-Einrichtung oder einem ähnlichen Setting kann an Schulzeiten oder militärische Übungen erinnern, aber er hilft, die Struktur zu erhalten und die Zerstreuung zu minimieren. Diese Routine muss nicht starr sein, jedoch ist eine gewisse Flexibilität wichtig, um sich den Veränderungen des Lebens anzupassen, ohne die Gewohnheiten aufzugeben.
Bei der Auswahl von Aktivitäten zur Unterstützung der Genesung ist es entscheidend, bewusst jene zu wählen, die entweder zur persönlichen Erfüllung beitragen oder ein Gefühl der erfolgreichen Fortschritte vermitteln. Es gibt Aktivitäten, die einem selbst in schwierigen Momenten weiterhelfen können, und solche, die in ihrer Herausforderung und Schwere letztlich ebenfalls wichtig sind, um Fortschritte zu erzielen. Den Fokus auf das Wesentliche zu richten und alles Überflüssige auszublenden, ist ein wichtiges Element, um sich über die eigenen Hürden hinwegzusetzen. Die Auswahl von Aktivitäten sollte stets darauf abzielen, sowohl das innere Wohlbefinden als auch die körperliche Gesundheit zu fördern.
Eine weitere wichtige Säule der Genesung ist die Stärkung der persönlichen Resilienz. Es ist zwar unmöglich, alle Barrieren auf dem Weg zur Genesung vorherzusehen, jedoch kann man gezielt daran arbeiten, sich in seiner inneren Stärke weiterzuentwickeln. Ein erster, grundlegender Schritt ist dabei die Pflege der eigenen Hygiene. In Phasen der Sucht neigen viele dazu, ihre Grundbedürfnisse zu vernachlässigen, was sich negativ auf das Selbstwertgefühl auswirken kann. Einfaches Duschen, Zähneputzen und das tägliche Pflegen des Körpers wirken oft wie kleine, aber kraftvolle Schritte zurück zu einem gesunden Leben.
Ein ebenso wichtiger Aspekt der Genesung ist das Wiederentdecken und Erleben der eigenen Sinne. Sucht verändert die Art und Weise, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen, und häufig verlieren wir das bewusste Erleben von Gerüchen, Geräuschen und anderen Sinneseindrücken. Der Verlust dieser intensiven Wahrnehmung hat negative Auswirkungen auf die Lebensqualität und das Wohlbefinden. Eine regelmäßige Auseinandersetzung mit den Sinnen kann helfen, diese Wahrnehmung zurückzugewinnen. Indem man sich Zeit nimmt, bewusst den eigenen Lieblingsgeruch zu riechen, das Lieblingsessen zu schmecken oder sich ein schönes Kunstwerk anzusehen, beginnt man, die natürlichen Wege der Belohnung zu reaktivieren. Solche Sinneserfahrungen sind gesund, fördern die Achtsamkeit und schaffen eine tiefere Verbindung zu sich selbst und der Welt.
Körperliche Bewegung ist ein weiteres unverzichtbares Element auf dem Weg zur Genesung. Sie reduziert Stress, bekämpft Müdigkeit und fördert die Ausschüttung von Endorphinen, die für das körperliche Wohlbefinden verantwortlich sind. Durch regelmäßige körperliche Aktivität wird der Stoffwechsel angeregt, was den Körper dazu befähigt, Nahrungsmittel und Sauerstoff effizienter in Energie umzuwandeln. Besonders Ausdauersportarten wie Gehen oder Joggen wirken sich positiv auf den gesamten Körper aus und haben darüber hinaus auch antidepressive Effekte. Studien belegen, dass selbst einfache Aktivitäten wie Spazierengehen in Verbindung mit kognitiven Übungen zu einer Verbesserung der psychischen Gesundheit führen können.
Zusätzlich zur physischen Bewegung ist die Arbeit an der eigenen mentalen Stärke von entscheidender Bedeutung. Ängste und Sorgen über die Zukunft können den Genesungsprozess stark belasten. Allerdings ist es wichtig, zwischen gesunder Vorsorge und lähmendem Grübeln zu unterscheiden. Das Besorgniserregen über Dinge, die wir nicht kontrollieren können, führt zu einer lähmenden Passivität. Aber das Nachdenken über die Zukunft und das Setzen von klaren Zielen kann auch dazu führen, dass man sich in der Gegenwart weiser und vorausschauender verhält. Um effektiv mit der eigenen Besorgnis umzugehen, ist es hilfreich, sich die Dinge, über die man sich sorgt, schriftlich zu notieren und zu überprüfen, welche Aspekte wirklich in der eigenen Hand liegen und welche nicht. Dieser Prozess hilft dabei, die Kontrolle über das eigene Leben zurückzuerlangen und die Ängste zu relativieren.
Der Aufbau von Resilienz und die konsequente Einhaltung von Routinen, die auf die Genesung ausgerichtet sind, bilden somit die Grundlage für einen erfolgreichen Heilungsprozess. Dies verlangt nicht nur körperliche, sondern auch geistige Disziplin. Wer sich auf die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden fokussiert, wird im Verlauf der Zeit nicht nur die körperlichen, sondern auch die inneren Barrieren überwinden können.
Wie man Arbeit und Familie während der Genesung meistert
Der Übergang von einer Sucht zur Genesung erfordert nicht nur innere Stärke, sondern auch eine Umstrukturierung der familiären und beruflichen Verantwortlichkeiten. Die Bedeutung eines langfristigen Plans wird in diesem Kontext besonders hervorgehoben. Ein solcher Plan sichert, dass Veränderungen schrittweise und in einem gesunden Tempo erfolgen. Er verhindert, dass Chancen zur positiven Veränderung an einem vorübergehenden Moment verpasst werden. Veränderungsprozesse in intimen Beziehungen benötigen oft Jahre, nicht Monate, auch wenn sie eine tägliche und ständige Aufmerksamkeit erfordern. Ein langfristiger Plan umfasst oft eine Zeitspanne von sechs Monaten bis zu einem Jahr, in der bestimmte Veränderungen erreicht werden sollen. Dieser Plan ersetzt schließlich das Bild einer idealisierten Familie, das früher von den Familienmitgliedern verteidigt wurde. Anstatt eine fantasierte Vorstellung zu bewahren, wird der Fokus auf eine erreichbare und positive Realität gelegt.
Der langfristige Plan sollte auch die ausgewogene Nutzung der familiären Ressourcen berücksichtigen. In vielen Familien haben beide Partner das Gefühl, dass sie einen größeren Teil der familiären Verantwortung tragen. Doch die wahre Gleichverteilung von Pflichten braucht Zeit, da äußere Faktoren eine Rolle spielen können, wie etwa berufliche Anforderungen, Arbeitszeiten oder notwendige Umzüge. Sobald sich die Familienmitglieder jedoch für ein dynamisches Modell der Veränderung entschieden haben, welches den stagnierenden, auf Verleugnung basierenden Zustand verlässt, ist es wichtig, einen Plan zu entwickeln, der auf realistischen Zeiträumen basiert und den Fortschritt hin zu den Zielen überwacht wird, die von allen Familienmitgliedern verstanden und akzeptiert werden.
Veränderungen in einer Familie beinhalten oft die Verschiebung von einer unausgeglichenen Machtstruktur, in der Entscheidungen von einigen wenigen getroffen werden, zu einer Struktur, die mehr repräsentativ für alle Mitglieder ist. In einer gesunden Familienstruktur erhält jedes Mitglied die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung. Doch dieser Wandel kann nicht über Nacht geschehen. Familien müssen zusammenarbeiten, um ein System der Veränderung zu entwickeln, das von allen getragen wird.
Die beruflichen Herausforderungen während der Genesung müssen ebenfalls berücksichtigt werden, da sie die ganze Familie betreffen können. Wenn jemand für die Familie sorgt, haben berufliche Probleme während der Behandlung unmittelbare Auswirkungen auf alle. In diesem Zusammenhang gibt es zwei Hauptszenarien, die auftreten können.
Im ersten Szenario war der betroffene Mensch bereits vor der Behandlung ein sehr fleißiger und produktiver Arbeitnehmer. In diesem Fall könnte die Suchtproblematik eng mit einer Arbeitsabhängigkeit verknüpft sein. Zu viel Arbeit kann ein Bewältigungsmechanismus für den Wunsch gewesen sein, sich von den Anforderungen des Lebens zu befreien – eine Flucht in die Sucht. Eine gesunde Rückkehr zur Arbeit ist in solchen Fällen oft möglich, doch der Arbeitsplatz muss möglicherweise transformiert werden. Ein übermäßiges Arbeiten kann zu einem gefährlichen Muster werden, das sich nicht nur auf die Gesundheit auswirkt, sondern auch auf die Karriere. Es gilt zu überprüfen, ob der eigene Arbeitsaufwand realistisch ist und ob man fair für die geleistete Arbeit entlohnt wird. Zu oft unterbewertet sich ein Arbeitnehmer, was das Risiko erhöht, in alte Muster der Sucht zurückzufallen. Der Wandel hin zu einer gesunden Balance der Arbeitszeit und Arbeitsbelastung muss aktiv gestaltet werden.
Im zweiten Szenario verliert der Betroffene seinen Job aufgrund seiner Sucht. In solchen Fällen muss der berufliche Weg neu begonnen werden, was zu finanziellen Einbußen führen kann. Dies stellt die Familie vor zusätzliche Herausforderungen, da der Einkommensverlust die finanzielle Stabilität gefährden kann. Es mag demütigend und schmerzhaft sein, diesen Tiefpunkt zu erleben, aber der Fokus auf die Genesung bleibt der entscheidende Schritt, um in der Zukunft wieder ein sicheres Einkommen zu erzielen. Während der Therapie kann es schwierig sein, die Bedeutung des behandelten Suchtproblems zu erkennen, aber es ist eine Investition in die eigene Zukunft. Der Weg aus der Sucht wird es ermöglichen, künftig mit voller Leistungsfähigkeit zu arbeiten, was sich positiv auf den beruflichen Erfolg auswirken wird.
Neben der beruflichen Problematik entstehen oft auch finanzielle Schwierigkeiten. Die Aufrechterhaltung eines stabilen Einkommens während der Genesung kann sich als Herausforderung herausstellen, besonders wenn Schulden und finanzielle Verpflichtungen die Situation noch verschärfen. In dieser Zeit ist es besonders wichtig, die eigenen Ausgaben und Erwartungen zu überdenken und herunterzuschrauben. Doch auch der veränderte Blick auf das eigene Verhalten und die finanziellen Prioritäten ist notwendig. Es geht nicht nur um die Reduzierung von Ausgaben, sondern auch um eine grundlegende Veränderung der Einstellung zu Geld und Arbeit. Die finanzielle Stabilität hängt nicht mehr von externen Faktoren ab, sondern von der inneren Stärke, die in der Genesung entwickelt wird.
In der Familie kann dies zu Konflikten führen, insbesondere wenn der finanzielle Beitrag eines Mitglieds ausbleibt oder geringer wird. Dennoch ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Familie diese Zeit als eine Investition in die Zukunft betrachtet. Der Weg der Heilung ist nicht nur ein individueller Prozess, sondern auch ein kollektiver, der alle Mitglieder stärkt und auf eine gesunde Zukunft vorbereitet. Der Suchtprozess war eine Priorisierung äußerer, materieller Bedürfnisse über die innere Balance und Gesundheit. Die Genesung stellt sicher, dass die inneren Ressourcen wieder im Mittelpunkt stehen, wodurch nicht nur der Einzelne, sondern auch die ganze Familie von einer stabileren und erfüllenderen Lebensweise profitieren kann.
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