In der Architektur wird das Wissen eines Architekten traditionell durch verschiedene Curricula und Zertifizierungen strukturiert, die sowohl die technische als auch die kreative Kompetenz des Praktikers abdecken. Ein bedeutender Teil dieser Ausbildung wird durch Institutionen wie das National Council of Architectural Registration Boards (NCARB) und die Architectural Registration Boards (ARB) in Großbritannien geregelt. Diese Institutionen definieren detaillierte Kompetenzkategorien, die eine Vielzahl von Aspekten der Architekturpraxis umfassen, von der Entwurfsarbeit bis hin zur beruflichen Praxis und den rechtlichen Rahmenbedingungen. Diese strikte Einteilung in Kategorien zeigt bereits den umfassenden Bereich des architektonischen Wissens, das nicht nur die kreative Gestaltung eines Gebäudes umfasst, sondern auch das tiefere Verständnis von Bauprozessen, technischen Systemen, rechtlichen Vorschriften und praktischen Herausforderungen.
Die Lehrpläne an Universitäten, wie etwa an der Yale School of Architecture, vermitteln Kenntnisse in Bereichen wie architektonischem Design, Visualisierung, Umwelttechnik, Geschichte und Theorie der Architektur sowie Bautechnologie. Besonders betont wird hierbei die Fähigkeit zur Gestaltung eines Gebäudes in den frühen Entwurfsphasen, die technische Integration von Systemen wie Struktur, Mechanik und Elektrik, sowie das Verständnis der urbanen Planung und Landschaftsgestaltung. Die akademische Ausbildung legt dabei einen starken Fokus auf die Entwicklung kreativer und konzeptioneller Fähigkeiten und bereitet die Studierenden auf die ideellen und ästhetischen Anforderungen der Architektur vor.
Die Unterschiede zwischen den Curricula der verschiedenen Länder und Institutionen werden besonders deutlich, wenn man die Anforderungen an Architekten in den USA und Großbritannien vergleicht. Die US-amerikanische Ausbildung hebt die Bedeutung der Entwurfsarbeit hervor, während in Großbritannien ein stärkerer Fokus auf die praktischen Aspekte des Bauens und der professionellen Praxis gelegt wird. Insbesondere die ARB betont die Wichtigkeit der praktischen Durchführung und des Managements von Bauprojekten, wobei Themen wie das Management von Bauprozessen, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Verwaltung von Bauaufträgen zentral sind.
Im Gegensatz dazu scheint die Rolle der künstlichen Intelligenz in der Architektur vor allem auf den kreativen und ästhetischen Bereich der Entwurfsarbeit begrenzt zu sein. Es wird viel darüber geforscht, wie maschinelles Lernen genutzt werden kann, um neue Designlösungen zu entwickeln, basierend auf historischen Architekturmustern oder durch die Generierung von ästhetischen Vorschlägen. Doch diese Technologien sind nicht unbedingt der Bereich, in dem künstliche Intelligenz die größten Veränderungen in der Praxis der Architektur hervorrufen wird. Vielmehr wird erwartet, dass KI vor allem in den Bereichen der Projektplanung und -durchführung sowie der Datensammlung und -analyse eine tiefere Bedeutung erlangen wird.
Künstliche Intelligenz ist besonders gut geeignet, um große Mengen an Daten zu sammeln, zu indexieren und auf relevante Informationen zuzugreifen. In der Architektur könnte KI dabei helfen, Prozesse wie die Planung, Analyse und das Management von Bauprojekten zu optimieren. Maschinen können enorme Datenmengen verarbeiten und analysieren, um schneller fundierte Entscheidungen zu treffen, Fehler zu minimieren und die Effizienz in allen Phasen des Bauprozesses zu steigern. Ein Beispiel wäre die Nutzung von KI zur Verbesserung der Umwelttechnologie in Gebäuden, etwa durch die Analyse von Energiemodellen oder der Integration von Nachhaltigkeitsstrategien, die früher manuell berechnet werden mussten.
Die Entwicklung eines umfassenden epistemologischen Rahmens, der sowohl ästhetische als auch technische Aspekte umfasst, ist jedoch eine Herausforderung, die die Architektur noch immer vor sich hat. Es ist wichtig zu verstehen, dass das Wissen eines Architekten nicht nur aus technischem Know-how besteht, sondern auch aus einem tiefen Verständnis für Prozesse und Verfahren, die durch ständige Anwendung, Verfeinerung und Synthese im Laufe der Karriere erworben werden. Künstliche Intelligenz könnte eine zentrale Rolle dabei spielen, dieses Wissen zu erweitern und den Architekten mit neuen Werkzeugen und Methoden auszustatten, die seine oder ihre Arbeit effektiver und präziser machen.
Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass sich die Anforderungen an Architekten ständig verändern. Die fortschreitende Digitalisierung und die Entwicklung neuer Technologien, wie eben der Einsatz von künstlicher Intelligenz, verändern nicht nur die Art und Weise, wie Gebäude entworfen und gebaut werden, sondern auch die Kompetenzkategorien, die für die berufliche Qualifikation erforderlich sind. Architekten müssen sich ständig weiterbilden, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden und dabei sicherzustellen, dass sie sowohl die traditionellen als auch die innovativen Anforderungen der Architekturpraxis verstehen.
Ein zukunftsorientierter Architekt muss in der Lage sein, sich sowohl auf technische als auch auf kreative Aspekte des Designs zu konzentrieren und diese mit den ständig wachsenden Möglichkeiten der KI in Einklang zu bringen. Dies wird die Architektur nicht nur effizienter machen, sondern auch neue Möglichkeiten der kreativen Entfaltung eröffnen. Die Integration von maschinellem Lernen und anderen digitalen Werkzeugen in die Architektur wird es den Fachleuten ermöglichen, sowohl die kreativen als auch die praktischen Anforderungen der Architektur besser zu erfüllen und gleichzeitig den Fokus auf die Sicherheit, Gesundheit und das Wohlbefinden der Öffentlichkeit zu wahren.
Wie kann künstliche Intelligenz den Zugang zu Architekturwissen verändern?
„Dünn“ bezieht sich hier auf epistemologisch „flache“ Informationen: Daten, die weitgehend ohne maschinengenerierte Bedeutung oder Einsicht sind. Die heutigen KI-Systeme können gewaltige Mengen digitaler Informationen, hauptsächlich Worte und Bilder, aufnehmen, jedoch ohne ein tiefes Verständnis für deren zugrundeliegende Bedeutung oder Implikationen. Trotz Mario Carpors Behauptung, dass eine vollständig digital indexierte Welt Wissen universell zugänglich macht und damit die Notwendigkeit von Techniken wie menschlichem Denken oder der wissenschaftlichen Methode obsolet werden lässt, haben wir bislang noch keine Maschinen gesehen, die auch nur ein vages Verständnis davon haben, was ein Gebäude wirklich „ist“. Dies erfordert eine Weiterentwicklung der kognitiven Intelligenz, um das immense Potenzial an Bauwissen sinnvoll zu nutzen.
Ein einfaches Beispiel veranschaulicht dieses Thema gut: Betrachtet man die heutige Spitze der KI-Entwicklungen in den Bereichen natürliche Sprachverarbeitung und Bildindizierung und -erzeugung, so hat das Allen Institute for AI ein System entwickelt, das Bilder basierend auf einer kurzen deskriptiven Phrase erzeugen kann. Das Bild, das durch den Begriff „Gebäude in einer Stadt“ entsteht, ist das Resultat einer nicht besonders komplexen Aufgabe. Das Resultat kann durch jedermann auf der Website des Instituts begutachtet werden. Diese Technologie, die es der KI ermöglicht, aus bloßen Beschreibungen Bilder zu generieren, ist ohne Zweifel faszinierend, doch sie verdeutlicht auch die Oberflächlichkeit des KI-Verstehens, das in der Praxis oft weit hinter den menschlichen Fähigkeiten zurückbleibt, eine tiefere Bedeutung aus den gleichen Informationen zu extrahieren.
Die Verknüpfung und Katalogisierung von Informationen durch KI ist jedoch unbestreitbar hilfreich. Die Rolle einer solchen Technologie im Bauwesen könnte darin bestehen, bestehende Datenquellen, die zunehmend digitalisiert und sortiert werden, zu strukturieren und zugänglich zu machen. In einer Branche, in der architektonisches Wissen global verstreut und oft schlecht organisiert ist, könnte ein KI-System, das diese Daten konsolidiert, eine zentrale Rolle bei der Schaffung einer zugänglicheren Informationsbasis spielen. Während es für Ärzte unmöglich wäre, ohne umfassende und organisierte Datenbanken wie MEDLINE oder in den USA Lexus/Nexus präzise medizinische Behandlungen vorzunehmen, existiert eine solche universelle und durchsuchbare Architektur-Datenbank bislang nicht. Es gibt keine vergleichbare Sammlung für Architektur, die auf ähnliche Weise den Austausch und das Auffinden von relevanten Informationen ermöglicht.
Ein möglicher erster Schritt der KI im Architekturbereich wäre, die Daten aus einer Vielzahl von Quellen – von Herstellerangaben zu Baumaterialien bis hin zu LIDAR-Scans von Baustellen – zu rationalisieren und zugänglich zu machen. In dem Moment, in dem diese unzähligen Quellen zusammentreffen und organisiert werden, könnte die nächste Generation von KI-Systemen nicht nur entstehen, sondern sich auch so weit verbreiten, dass die Daten, die sie katalogisieren, tatsächlich nützlich werden. Besonders wertvoll für zukünftige Architekten könnte dabei das digitale Projektwissen sein, das heute auf den Servern in den Büros weltweit als Artefakte vergangener Projekte schlummert. Während Architekten in den 1980er und 1990er Jahren trotz digitaler Zeichnungen und anderer Daten häufig auf ihr Gedächtnis angewiesen waren, um Verbindungen zwischen gesammelter Erfahrung und aktuellen Projekten herzustellen, wäre ein KI-System bestens geeignet, solche Informationen zu extrahieren und für die Entscheidungsfindung verfügbar zu machen.
Ein weiteres drängendes Problem im Bereich des Architekturwissens betrifft die Interoperabilität von Informationen über digitale Systeme hinweg. In der Praxis stehen Architekten oft vor der Herausforderung, Daten aus unterschiedlichsten Softwareanwendungen und Quellen zu integrieren. Hier könnte die KI eine „Kleberfunktion“ übernehmen, ähnlich dem Konzept des „Glue Codes“ in der Informatik. Der „Glue Code“ ist eine Art von Software, die dazu dient, verschiedene Teile eines größeren Systems miteinander zu verbinden und Daten zwischen verschiedenen Programmen auszutauschen. Ähnlich könnte KI in Zukunft als verbindendes Element fungieren, das disparate Informationsquellen miteinander verknüpft und so die Interoperabilität über verschiedene digitale Plattformen hinweg gewährleistet.
Das langfristige Ziel für die Architekturbranche könnte darin bestehen, die Disparität zwischen den gegenwärtigen, unverbundenen digitalen Prozessen zu überwinden und ein kohärentes, zugängliches System aufzubauen, das Architekten dabei hilft, auf wertvolle, präzise Daten zuzugreifen und diese in ihre Designs einfließen zu lassen. In der Zukunft wird die Rolle der Architekten möglicherweise weniger auf einem intuitiven, persönlichen Wissen beruhen, sondern zunehmend auf der Fähigkeit, KI-Systeme zu verstehen und zu nutzen, um die riesigen Datenmengen zu durchforsten und zu interpretieren, die in der digitalen Architekturwelt existieren. Die Zusammenarbeit mit KI wird nicht nur eine Notwendigkeit sein, sondern ein wesentlicher Bestandteil der Entwicklung zukünftiger Architekturen und Bauprojekte.
Es gibt jedoch einen weiteren wesentlichen Aspekt, der nicht unbeachtet bleiben sollte: die Notwendigkeit, dass Architekten und Planer in der Zukunft nicht nur die Technologie beherrschen, sondern auch die ethischen und sozialen Implikationen der zunehmenden Automatisierung im Bauwesen verstehen. Der Zugang zu umfassenden digitalen Daten wird nicht nur neue Möglichkeiten eröffnen, sondern auch neue Herausforderungen in Bezug auf Datenschutz, Sicherheit und den Umgang mit der KI-gestützten Entscheidungsfindung. Es wird entscheidend sein, dass der Mensch die Kontrolle über diese Technologien behält, insbesondere bei der Gestaltung von Gebäuden und urbanen Räumen, die weitreichende Auswirkungen auf das tägliche Leben der Menschen haben.
Wird Künstliche Intelligenz den Beruf des Architekten ersetzen?
Die rasante Entwicklung neuer Technologien hat dazu geführt, dass viele Bereiche der Architektur zunehmend durch maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt werden. Besonders in großen Unternehmen, die über umfangreiche interne Datensätze verfügen, sehen wir immer mehr Experimente, bei denen die vorhandenen Daten für Effizienzsteigerungen genutzt werden. Dabei spielt Textdatenverarbeitung eine zentrale Rolle, da moderne KI-Modelle in der Lage sind, große Mengen an Text zu durchsuchen, zu indexieren und inferenzielle Schlüsse zu ziehen. Doch auch wenn diese Technologien die Produktivität steigern, bleibt die Frage offen, ob sie langfristig den Menschen in komplexen kreativen Aufgaben ersetzen können.
Die Theorie des sogenannten „virtuosen Kreises“ von KI-gestützten Prozessen, die ich als Grundlage für das GAECO-Modell vorschlage, ist bisher noch nicht Realität geworden. Virtuose Kreise erfordern eine Zusammenarbeit, Konsistenz und Kooperation, die derzeit in der Architekturbranche nur begrenzt sichtbar sind. Während wir also noch auf die hochentwickelten Code-Überprüfungs- oder analytischen Entscheidungsagenten warten, die den Architekten bei täglichen Aufgaben unterstützen könnten, ist es noch unklar, wann diese Technologie tatsächlich die Branche transformieren wird. Es gibt jedoch erste Versuche in der Start-up-Szene der Architekturbranche, die ein solches Potenzial aufzeigen, auch wenn der große Durchbruch noch aussteht.
Die fortschreitende Digitalisierung wird zweifellos die Arbeit von Architekten weiter verändern. KI-Systeme bieten nicht nur Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz und zur Bewältigung von Komplexität, sondern auch neue Bedrohungen und Chancen für die Branche, indem sie die Struktur und den Umfang der angebotenen Dienstleistungen neu definieren. Diese Entwicklungen werden die tägliche Arbeit der Fachleute, einschließlich der Architekten, verändern. Künstliche Intelligenz wird zunehmend in die Gestaltung von Projekten integriert und könnte sogar Tätigkeiten ersetzen, die heute noch von Menschen durchgeführt werden.
Die Diskussion über den Einfluss von KI auf den Beruf des Architekten wurde durch das Werk von Richard und Daniel Susskind angestoßen, die in ihrem Buch „The Future of the Professions“ (2015) vorhersagten, dass künstliche Intelligenz letztlich die Gesellschaft von der Notwendigkeit befreien würde, auf spezialisierte Fachleute angewiesen zu sein. Diese Aussage hat in der Architekturbranche Besorgnis ausgelöst, da der Beruf des Architekten – ähnlich wie der der Rechtsanwälte oder Ärzte – als potenziell gefährdet angesehen wird. Susskind prognostizierte, dass Maschinen Aufgaben übernehmen könnten, die heute noch von Fachleuten erledigt werden, wie die Diagnose von medizinischen Bildern oder die juristische Recherche. Auch Architekten könnten durch Maschinen ersetzt werden, die die Gestaltung von Gebäuden übernehmen.
Allerdings haben wir, im Jahr 2021, sechs Jahre nach dieser Prognose, noch keine spürbare Bedrohung durch „superintelligente“ Maschinen erfahren. Technologische Veränderungen kommen in der Baubranche – und speziell in der Architektur – in der Regel langsamer voran als in anderen Bereichen. Der Eintritt von KI in die Architektur ist daher weniger ein sofortiges Risiko als eine allmähliche Transformation bestehender Prozesse. Daniel Susskinds weiterführende Überlegungen legen nahe, dass nicht die gesamten Berufe, sondern vielmehr einzelne Aufgaben durch Maschinen ersetzt werden könnten. Ein solcher Übergang würde vor allem routinemäßige Tätigkeiten betreffen, die auf explizitem Wissen basieren und leicht in Regeln und Algorithmen gefasst werden können. Die kreative Arbeit eines Architekten, die auf implizitem Wissen basiert, ist jedoch weitaus schwieriger zu automatisieren.
Diese Unterscheidung zwischen explizitem und implizitem Wissen ist entscheidend, um zu verstehen, wo und wie Künstliche Intelligenz in der Architektur eingesetzt werden könnte. Explizites Wissen umfasst Aufgaben, die sich gut dokumentieren und wiederholen lassen, wie etwa das Erstellen standardisierter Bauzeichnungen oder das Verwalten von Projektplänen. Im Gegensatz dazu erfordert das implizite Wissen von Architekten kreatives Denken, Urteilskraft und Empathie, Eigenschaften, die Maschinen bislang nicht in derselben Weise wie Menschen ausführen können.
Dennoch entwickeln sich KI-Systeme weiter, und die heutigen fortschrittlichen Systeme im Bereich des maschinellen Lernens beginnen, kreative Prozesse zu emulieren. Sie können neue Strategien für Spiele entwickeln, Kunstwerke schaffen oder komplexe Datenanalysen durchführen. Doch selbst in diesen Bereichen bleibt die Kreativität von Maschinen begrenzt und weit entfernt von der menschlichen Fähigkeit, Kontext und Nuancen zu erfassen, die für die Architektur von entscheidender Bedeutung sind. KI könnte daher zwar einige kreative Aufgaben unterstützen, jedoch nicht vollständig übernehmen.
Die wichtigsten Entwicklungen, die die Architektur in den kommenden Jahren beeinflussen könnten, betreffen vor allem die Bereiche, in denen KI im Alltag von Architekten hilfreich sein könnte. Besonders die Automatisierung von Routineaufgaben und die Unterstützung bei komplexen, datenintensiven Analysen werden wahrscheinlich die ersten Schritte sein. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Rolle des Architekten als kreativer Schöpfer von Raum und Form auch in Zukunft unersetzlich bleiben wird. Maschinen werden zwar in der Lage sein, bestimmte Prozesse effizienter zu gestalten, aber sie werden nicht in der Lage sein, das kreative und visionäre Denken eines Architekten zu ersetzen.
Der wahre Fortschritt wird daher nicht im vollständigen Ersatz des Architekten durch Maschinen liegen, sondern in einer engeren Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Diese Partnerschaft könnte Architekten helfen, ihre Arbeit schneller und genauer zu erledigen, während sie gleichzeitig den kreativen und intuitiven Teil ihrer Tätigkeit bewahren.
Wird Computergestütztes Design den Architekten ersetzen oder ihre Fähigkeiten erweitern?
Computergestütztes Design wird oft als potenzieller Ersatz für menschliche Architekten betrachtet, was jedoch die umfassenden Vorteile von computergestützten Werkzeugen in der Architektur übersehen könnte. Eine differenzierte Betrachtung zeigt, dass diese Technologien den kreativen Prozess eher ergänzen als ersetzen können.
Erstens ermöglichen computergestützte Designwerkzeuge Architekten, innovativere, effizientere und nachhaltigere Entwürfe zu entwickeln. Algorithmen können Strukturen optimieren, indem sie Umweltfaktoren, Energieeffizienz und Materialnachhaltigkeit berücksichtigen. Doch der Mensch bleibt entscheidend: Er sorgt für die Vision, den Kontext und die kulturelle Sensibilität, die Maschinen nicht leisten können. Computergestützte Tools erweitern also nicht die Rolle des Architekten, sondern bereichern seine Möglichkeiten.
Zweitens bieten parametrische und KI-gesteuerte Designmethoden eine größere Zugänglichkeit und Anpassungsfähigkeit. Architektur kann nun stärker auf die individuellen Bedürfnisse von Menschen und Gemeinschaften reagieren, anstatt weniger flexibel zu werden. Dies stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer inklusiveren und personalisierten Gestaltung des gebauten Umfelds dar. Während die Technik einen Beitrag zur Vielfalt von Entwürfen leisten kann, bleibt der Architekt die treibende Kraft hinter diesen Anpassungen, der die Tools so nutzt, dass sie einen praktischen Nutzen schaffen.
Drittens fördert computergestütztes Design die Effizienz und Nachhaltigkeit von Bauprojekten. Die Reduzierung von Abfällen, die Verbesserung der Energieeffizienz und die Optimierung von Strukturen für die Klimaresilienz sind nur einige der Fortschritte, die durch den gezielten Einsatz dieser Technologien erreicht werden können. Dies führt zu kostengünstigeren, umweltfreundlicheren und widerstandsfähigeren Gebäuden, was der Gesellschaft insgesamt zugutekommt. Statt der Angst vor negativen Folgen wie einem Verlust von Qualität und Vielfalt, kann die Technologie zur Verbesserung der Architektur beitragen.
Ein häufig geäußertes Argument gegen den verstärkten Einsatz von Algorithmus-gesteuertem Design ist die Gefahr der Vereinheitlichung, der Verlust kultureller Identität und der potenzielle Rückgang der kreativen Vielfalt. Die Frage ist jedoch nicht, ob diese Gefahr real ist, sondern wie die Technologie angewendet wird. Wenn Architekten weiterhin die Gestaltung leiten, dienen Maschinen als Werkzeuge zur Verstärkung von Designideen, nicht als Vorgaben für den kreativen Prozess. Die wahre Herausforderung besteht also nicht darin, ob Computer Architektur entwerfen sollten, sondern wie sie eingesetzt werden. Wird der Einsatz von KI durch Architekten mit einem klaren Fokus auf Kreativität, Ethik und das öffentliche Interesse gesteuert, kann der computergestützte Entwurfsprozess zu einer kraftvollen Unterstützung und nicht zu einer Bedrohung werden.
In einer Untersuchung an unserer Universität zur möglichen Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) im akademischen Bereich im Jahr 2024, wurde deutlich, dass in verschiedenen Disziplinen unterschiedliche Ansätze zu KI entwickelt wurden. Während in Bereichen wie der Rechtswissenschaft und der Philosophie ethische Fragestellungen und fundamentale Forschung im Vordergrund standen, zeigten die Fakultäten der Medizin und der öffentlichen Gesundheit eine beeindruckende Zahl an Projekten, die KI für gut definierte Forschungsthemen und umfangreiche Datensätze einsetzten. Der Bereich der Architektur hingegen befindet sich noch in einer frühen Phase, was die praktische Implementierung von KI betrifft, was aber keineswegs ein Indiz für die Nutzlosigkeit der Technologie ist. Vielmehr zeigt es die enorme Komplexität und die speziellen Anforderungen, die Architektur an die Nutzung von KI stellt.
Ein bemerkenswerter Aspekt, den wir an dieser Stelle nicht außer Acht lassen sollten, ist, dass viele Architekturunternehmen derzeit eher in experimentellen Phasen stecken und kaum praktische Anwendungen von KI in ihrer täglichen Arbeit vorweisen können. Dies betrifft sowohl große Firmen als auch kleinere Architekturstudios, die sich mit den Möglichkeiten der KI auseinandersetzen. Der wachsende Technologiemarkt im Bereich der Architektur stellt jedoch eine bedeutende Entwicklung dar, die das Potenzial hat, die Branche grundlegend zu verändern. Doch auch in der Praxis wird KI nicht dazu in der Lage sein, autonom Gebäude zu entwerfen oder gar die Komplexität eines Bauprozesses zu bewältigen, ohne dass der Architekt als kreativer Kopf und Entscheidungsfindender maßgeblich beteiligt bleibt.
Es bleibt abzuwarten, in welchem Maße die Technologie in den kommenden Jahren eine tiefgreifende Transformation in der Architektur herbeiführen wird. Es ist jedoch klar, dass die wahren Herausforderungen nicht in der Entwicklung der Technologie selbst liegen, sondern in der Art und Weise, wie sie in die Praxis integriert wird. Die Diskussion über den Einsatz von KI in der Architektur sollte daher nicht auf die Frage reduziert werden, ob sie menschliche Kreativität ersetzen kann, sondern vielmehr auf die Frage, wie sie kreativ und verantwortungsvoll eingesetzt werden kann, um das Potenzial der Architektur voll auszuschöpfen.
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