Die Entwicklung von Leuchtmitteln, insbesondere der Übergang von Leuchtstoffröhren zu LEDs, hat die Beleuchtungstechnologie revolutioniert. LEDs zeichnen sich durch ihre hohe Energieeffizienz, längere Lebensdauer und geringere Umweltbelastung aus. Diese Vorteile machen sie zur bevorzugten Lichtquelle in zahlreichen Anwendungen. Neben der Beleuchtung haben LEDs auch in Displays, etwa in Computern, Mobiltelefonen, Fernsehern und großflächigen Außenbildschirmen, eine zentrale Rolle übernommen. Im Vergleich zu älteren Technologien bieten sie brillantere Farben, hervorragenden Kontrast und eine signifikante Energieeinsparung.

Optische Sensoren, insbesondere faseroptische Systeme, sind in der Lage, physikalische und chemische Größen wie Dehnung, Temperatur und Druck zu erfassen. Ihre Anwendung erstreckt sich auf Umweltüberwachung, Inspektion von Pipelines und die Überwachung des strukturellen Zustands von Bauwerken. Biosensoren, die auf optischen Prinzipien beruhen, ermöglichen die Identifikation spezifischer chemischer oder biologischer Reaktionen in Echtzeit, ohne auf Markierungen angewiesen zu sein. Dies ist besonders relevant in der Medikamentenentwicklung, medizinischer Diagnostik und Lebensmittelsicherheit. Chemische Sensoren, ebenfalls optisch basierend, identifizieren und quantifizieren verschiedene Verbindungen in Luft, Wasser und industriellen Prozessen. Sie ermöglichen schnelle, nichtinvasive Analysen, die zur Prozessoptimierung, Umweltüberwachung und Schadstoffkontrolle beitragen.

Festkörperoptische Bauelemente nutzen die besonderen Eigenschaften von Festkörpermaterialien zur Lichtsteuerung und sind in zahlreichen Anwendungen unverzichtbar. Im Bereich der optischen Kommunikation dienen sie als Photodetektoren, die Lichtimpulse in elektrische Signale umwandeln, was die Grundlage moderner Glasfasernetzwerke bildet. Bildgebende Systeme, wie Kameras und Sensoren, sind auf diese Bauelemente angewiesen. Ebenso spielen sie eine zentrale Rolle in Lidar-Systemen, die für Fernerkundung und autonomes Fahren eingesetzt werden. In der Telekommunikation verbessern optische Verstärker, besonders erbium-dotierte Faserverstärker (EDFAs), die Signalstärke über große Entfernungen.

Nichtlineare optische Systeme ermöglichen die Frequenzkonversion, was neue Lichtfrequenzen erzeugt, die in der Laser-Mikroskopie von Bedeutung sind. Festkörperoptische Sensoren tragen entscheidend zur Umweltüberwachung bei, insbesondere zur Erkennung von Luftverschmutzung und zur Messung der Luftqualität.

Seltene Erden, insbesondere in Festkörpermaterialien dotiert, nehmen eine Schlüsselrolle in der Quantenoptik und Nanophotonik ein. Sie sind essenziell für die Entwicklung fortschrittlicher quantenoptischer Geräte. Die Fortschritte bei niedrigdimensionalen Materialien und deren vielseitigen Anwendungen – von Isolatoren bis hin zur spektralen Lochbrennung – verdeutlichen das Potenzial seltener Erden. Die Kombination von Ultraschall- und optischen Verfahren in der Gewebeabbildung eröffnet innovative Möglichkeiten in der biomedizinischen Forschung.

Festkörperoptische Bauelemente, die seltene Erden nutzen, haben branchenübergreifend großen Einfluss. Sie verändern grundlegend die Bereiche Medizin, Kommunikation und Materialwissenschaften, indem sie neue technische und wissenschaftliche Möglichkeiten eröffnen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass der Einsatz seltener Erden in Festkörperoptik nicht nur auf ihre Fähigkeit beschränkt ist, Licht zu manipulieren. Ihre quantenmechanischen Eigenschaften ermöglichen eine präzise Kontrolle auf atomarer Ebene, was die Grundlage für zukünftige Quantentechnologien bildet. Die Kombination von Festkörpermaterialien mit seltenen Erden führt zu einer einzigartigen Symbiose von Stabilität und Funktionalität, die für Hochleistungssysteme unerlässlich ist. Neben den rein technischen Aspekten müssen auch Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte im Umgang mit seltenen Erden berücksichtigt werden, da ihre Gewinnung oft mit ökologischen Herausforderungen verbunden ist. Somit ist das Verständnis der gesamten Wertschöpfungskette von Materialgewinnung über Verarbeitung bis hin zur Anwendung entscheidend, um die Zukunft der optischen Technologien verantwortungsvoll zu gestalten.

Wie funktionieren GSH-gekappte Ag2S-Quantenpunkte und wie unterstützen sie gezielte Krebstherapien?

Die Synthese von GSH-gekappten Ag2S-Quantenpunkten (QDs) erfolgt durch die Reaktion von Silbernitrat (AgNO3) und Natriumsulfid (Na2S) in Gegenwart von Glutathion (GSH) in wässriger Lösung bei 100°C unter Stickstoffatmosphäre. Das GSH wirkt dabei als Ligand, der die Oberfläche der Ag2S-QDs umgibt und ihnen Stabilität sowie Löslichkeit in biologischen Umgebungen verleiht. Diese Oberflächenmodifikation ist entscheidend für den Einsatz der QDs in der biomedizinischen Bildgebung und Therapie.

Durch die Anregung mit nahinfrarotem Licht (NIR) fluoreszieren die QDs, was eine hochauflösende Visualisierung von Zellen ermöglicht. Ihre breiten Absorptions- und schmalen Emissionsspektren erlauben das gleichzeitige Auslesen mehrerer Fluoreszenzsignale, wodurch Multiplex-Bildgebungsverfahren erleichtert werden. Zudem zeichnen sich Quantenpunkte durch eine außergewöhnliche Photostabilität aus, die eine langanhaltende und zuverlässige Bildgebung auch über längere Untersuchungszeiträume gewährleistet. Diese Eigenschaften eröffnen neue Möglichkeiten für präzisere diagnostische Verfahren und Langzeitstudien in der klinischen Praxis.

Um die Biokompatibilität zu verbessern und gezielte Therapien zu ermöglichen, werden Quantenpunkte häufig mit biologischen Molekülen wie Antikörpern oder Peptiden funktionalisiert. Ein bemerkenswertes Beispiel hierfür sind biokompatible Graphen-Quantenpunkte (GQDs), die von Qi et al. entwickelt wurden. Diese GQDs sind mit TAT-Peptiden ausgestattet, die gezielt den Zellkern von Krebszellen ansteuern. Zusätzlich sind sie mit Folat-modifiziertem Polyethylenglykol (FA-PEG) über eine Disulfidbrücke verknüpft, wodurch die FAPEG-TNGs (Folat-PEG-TAT nucleus-targeting graphene quantum dots) entstehen.

Diese komplexe Funktionalisierung gewährleistet, dass die Nanopartikel bevorzugt an Folatrezeptoren auf der Oberfläche von Tumorzellen binden, was ihre gezielte Aufnahme in die Krebszellen erleichtert. Im Zellinneren löst das intrazelluläre Glutathion die Freisetzung der TAT-Nanopartikel, welche dann in den Zellkern eindringen und durch π–π-Stacking und elektrostatische Wechselwirkungen mit der DNA interagieren. Diese Bindung führt zu DNA-Schäden, die eine Apoptose der Krebszellen auslösen. Gleichzeitig wird die Expression pro-apoptotischer Proteine wie Bax und Caspase 3 erhöht, während anti-apoptotische Proteine wie Bcl-2 herunterreguliert werden. So wird ein irreversibler Zelltod herbeigeführt, der selektiv Krebszellen vernichtet und gesunde Zellen schont.

Die Kombination aus gezielter Zellkernansprache und dem kontrollierten Wirkstofffreisetzungsmechanismus macht diese Nanopartikel zu einem vielversprechenden Ansatz in der Tumortherapie. Sie bieten nicht nur eine hohe Selektivität, sondern verbessern durch ihre verlängerte Zirkulationszeit und verbesserte Dispersion auch die Effizienz der Behandlung. Die Ergebnisse von In-vitro- und In-vivo-Studien mit HeLa-Tumorzellxenografts bestätigen die hohe Biokompatibilität und therapeutische Wirksamkeit dieser Funktionalisierungen.

Neben der bloßen Synthese und Anwendung solcher Quantenpunkte ist das Verständnis der molekularen Mechanismen ihrer Wirkung essenziell. Das Zusammenspiel von Ligandenbindung, Rezeptorerkennung und intrazellulären Signalkaskaden zeigt, wie Nanotechnologie zielgerichtet in biologische Systeme integriert werden kann. Darüber hinaus verdeutlichen diese Erkenntnisse, wie wichtig die Kombination aus chemischer Modifikation und biologischer Funktionalisierung für den Erfolg neuartiger Therapien ist.

Für die weitere Entwicklung und Anwendung solcher Nanopartikel ist es unabdingbar, auch die möglichen Langzeitwirkungen und den Abbau im Organismus zu untersuchen, um unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren. Zudem stellt die Skalierbarkeit der Synthese sowie die Sicherstellung der Stabilität unter klinischen Bedingungen eine Herausforderung dar, die überwunden werden muss, um den Weg für eine breite klinische Anwendung zu ebnen.

Wie können Quantenpunkte die medizinische Bildgebung und Diagnostik revolutionieren?

Die Anwendung von Quantenpunkten (QDs) in der medizinischen Bildgebung hat sowohl in der klinischen Diagnostik als auch in der biomedizinischen Forschung bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Diese nanometrischen Halbleiterkristalle bieten eine Reihe von einzigartigen Vorteilen, die die traditionellen Bildgebungsverfahren erheblich verbessern können.

Im klinischen Bereich werden Quantenpunkte zunehmend für die Tumorerkennung, Lymphknotenabgrenzung und vaskuläre Bildgebung eingesetzt. Ihre Fähigkeit, gezielt an bestimmte Biomoleküle gebunden zu werden, ermöglicht eine präzise Visualisierung von Krankheitsherden. Auch in der Forschung haben QDs ein großes Potenzial, indem sie die Untersuchung zellulärer Prozesse und molekularer Interaktionen auf bisher unerreichte Weise ermöglichen. Auf diese Weise können wichtige Einblicke in die Mechanismen von Krankheiten gewonnen werden, was zu neuen therapeutischen Ansätzen führt.

Im Hinblick auf die Anwendung von Quantenpunkten in der Bildgebung lassen sich zwei Hauptkategorien unterscheiden: In-Vitro- und In-Vivo-Anwendungen. Beide haben ihre eigenen Besonderheiten und Anforderungen, aber die Vielseitigkeit von QDs macht sie für beide Ansätze unverzichtbar.

In vitro ermöglichen Quantenpunkte präzise Zellmarkierungen und die Verfolgung von Genexpressionsprozessen. Ihre hohe Fluoreszenzstabilität ermöglicht eine detaillierte Visualisierung von Zellstrukturen und biologischen Prozessen. In der Arzneimittelentwicklung sind sie besonders nützlich für Hochdurchsatzscreening-Tests, da sie die schnelle und empfindliche Detektion von biomolekularen Wechselwirkungen ermöglichen. Darüber hinaus spielen QDs eine entscheidende Rolle in der Biosensorik, etwa bei der Detektion von Enzymen, Antikörpern oder Nukleinsäuren. Ein Beispiel für eine neuartige Anwendung ist die Entwicklung eines photoelektrochemischen Sensors zur Dopaminbestimmung, der eine herausragende Empfindlichkeit und Stabilität aufweist und somit das Potenzial hat, in der frühzeitigen Krankheitsdiagnose, Umweltüberwachung und Lebensmittelsicherheit eingesetzt zu werden.

In vivo eröffnen Quantenpunkte neue Möglichkeiten in der gezielten Bildgebung von lebenden Organismen. Durch die Konjugation mit Antikörpern oder Peptiden können sie spezifische Gewebe oder Organe markieren, was insbesondere für die Untersuchung von Tumoren oder Entzündungsprozessen von Bedeutung ist. Ein weiteres wichtiges Anwendungsfeld ist die Untersuchung der Pharmakokinetik und Biodistribution von Arzneimitteln. Mit Hilfe von QDs kann die Bewegung und Lokalisierung von Medikamenten im Körper präzise verfolgt werden, was wertvolle Informationen zur Wirksamkeit und zur gezielten Arzneimittelabgabe liefert. Zudem finden Quantenpunkte in toxikologischen Studien Verwendung, da sie helfen, die Wechselwirkungen von Nanomaterialien mit biologischen Systemen zu verstehen, was wiederum wichtig für die Sicherheitsbewertung von Nanomaterialien in der Medizin ist.

Es gibt jedoch auch wichtige Überlegungen hinsichtlich der biokompatiblen Anwendung von QDs. Im Gegensatz zu In-vitro-Experimenten, bei denen ein kontrolliertes Umfeld vorherrscht, erfordert die Verwendung von Quantenpunkten in lebenden Organismen besonders strenge Sicherheitsbewertungen. Die Stabilität und Langlebigkeit der Quantenpunkte unter physiologischen Bedingungen sind in In-vivo-Anwendungen besonders kritisch, da die Gewebeopazität und die Komplexität lebender Organismen die Bildgebung erschweren können. Andererseits bieten In-vitro-Anwendungen den Vorteil, dass sie unter idealisierten und kontrollierbaren Bedingungen stattfinden, wodurch Herausforderungen wie die Bildtiefe und Auflösung weniger ausgeprägt sind.

Ein weiterer wichtiger Vorteil von Quantenpunkten gegenüber herkömmlichen Bildgebungsagenten ist ihre einzigartige Fluoreszenz. Sie bieten eine höhere Empfindlichkeit, Stabilität und Multicolor-Fähigkeit, was insbesondere für die multimodale Bildgebung von Vorteil ist. Ihre Fähigkeit, in einem breiten Spektrum von Wellenlängen zu leuchten, macht sie zu einem besonders vielseitigen Werkzeug in der biomedizinischen Forschung und Diagnostik.

Darüber hinaus ist es entscheidend zu verstehen, dass Quantenpunkte nicht nur in der direkten Bildgebung von Zellen und Geweben verwendet werden, sondern auch als Grundlage für die Entwicklung neuer diagnostischer Plattformen dienen können. Die Sensitivität und Genauigkeit, die durch ihre Verwendung ermöglicht wird, könnte die frühzeitige Erkennung von Krankheiten, insbesondere von Krebs oder neurodegenerativen Erkrankungen, erheblich verbessern.

Insgesamt ist es wichtig zu erkennen, dass die Quantenpunkt-Technologie noch in den frühen Entwicklungsphasen steckt und weiterhin zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen sind. Während die Vielseitigkeit und die potenziellen Anwendungen von QDs vielversprechend sind, bleibt die Forschung zur Verbesserung ihrer Biokompatibilität, Stabilität und Handhabung ein zentrales Thema. Fortschritte in diesen Bereichen werden es ermöglichen, Quantenpunkte für die klinische Diagnostik und die Therapie von Krankheiten in einem noch nie dagewesenen Ausmaß zu nutzen.

Wie ermöglichen Quantenpunkte präzise und multifunktionale Ansätze in der Krebsdiagnostik und -therapie?

Quantenpunkte (Quantum Dots, QDs) haben sich als außergewöhnliche nanoskalige Werkzeuge in der biomedizinischen Forschung etabliert, insbesondere im Bereich der Krebsdiagnostik und Therapie. Aufgrund ihrer einzigartigen optischen Eigenschaften, die von scharfen Emissionsspektren bis hin zu hervorragender Photostabilität reichen, bieten sie vielfältige Möglichkeiten zur simultanen Bildgebung, Wirkstoffüberwachung und gezielten Medikamentenabgabe.

Graphenbasierte Quantenpunkte verbinden die Vorteile der Quantenpunkt-Photolumineszenz mit den außergewöhnlichen mechanischen und elektronischen Eigenschaften von Graphen. Diese Kombination ermöglicht nicht nur hochauflösende fluoreszierende Bildgebung von Tumorzellen, sondern auch das gezielte Tracking und die Steuerung der Wirkstofffreisetzung innerhalb der Zellen. Durch Oberflächenmodifikationen, etwa mit Peptiden oder Hyaluronsäure, können Quantenpunkte spezifisch an Tumorzellen binden, was die Selektivität der Therapie erheblich erhöht und Nebenwirkungen auf gesundes Gewebe minimiert.

Ein weiterer Fortschritt liegt in der Entwicklung stimuli-responsiver Drug-Delivery-Systeme, die durch Umweltreize wie pH-Wert oder Temperatur die kontrollierte Freisetzung von Medikamenten ermöglichen. Diese intelligenten Nanoplattformen sind oft in hydrogelen Matrizes eingebettet oder funktionalisiert, um eine nachhaltige und gezielte Wirkstoffabgabe zu gewährleisten. Die Möglichkeit, solche Systeme mit fluoreszierenden QDs zu koppeln, erlaubt gleichzeitig eine Echtzeitüberwachung der Verteilung und Wirksamkeit der Therapie.

Auch im Bereich der Immuntherapie zeigen Quantenpunkte bemerkenswerte Potenziale. Beispielsweise können sie als Träger für Antigene oder Immunmodulatoren dienen, die spezifisch auf Immunzellen wie dendritische Zellen oder natürliche Killerzellen abzielen. Die Kombination von Quantenpunkt-basierten Systemen mit immunstimulierenden Therapien führt zu einer verstärkten Antitumorantwort durch verbesserte Zellaktivierung und gezielte Rekrutierung von Immunzellen.

Darüber hinaus eröffnen neuartige Nanoplattformen, wie die aus Schwarzphosphor-Quantenpunkten, zusätzliche therapeutische Möglichkeiten durch synergistische Ansätze der Photodynamik und Photothermie. Die Aktivierung durch Lichtquellen erzeugt dabei reaktive Sauerstoffspezies oder lokale Hitze, die Tumorzellen selektiv abtöten, während die gleichzeitige Bildgebung die Therapiepräzision erhöht.

Es ist essenziell zu verstehen, dass der Erfolg dieser Technologien nicht nur in der funktionalen Komplexität der Nanopartikel liegt, sondern auch in der tiefen Kenntnis der zellulären Transportmechanismen. Die Fähigkeit von Quantenpunkten, zelluläre Barrieren zu überwinden, z.B. durch Endosomenentkommen, stellt eine Voraussetzung für effektive intrazelluläre Wirkstoffabgabe dar. Die Interaktion mit nukleären Zielstrukturen ermöglicht darüber hinaus eine gezielte Steuerung genetischer Prozesse, was in der Gen- und Immuntherapie von zentraler Bedeutung ist.

Neben den Anwendungen in der Onkologie zeigen Quantenpunkte auch großes Potenzial in der Behandlung multiresistenter Infektionen und Entzündungen. Die antibakterielle Wirkung bestimmter QD-Materialien und deren Fähigkeit, Resistenzgene zu modulieren, eröffnen neue Wege, um gegen schwer behandelbare Erreger vorzugehen.

Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass Quantenpunkte weit über einfache fluoreszierende Marker hinausgehen und integrale Komponenten multifunktionaler nanomedizinischer Systeme darstellen. Ein umfassendes Verständnis ihrer physikochemischen Eigenschaften, der Wechselwirkungen mit biologischen Systemen und der Mechanismen der zellulären Aufnahme ist unerlässlich, um ihre volle therapeutische und diagnostische Wirkung zu realisieren.

Wie funktioniert chipbasiertes SERS-Sensing und welche Fortschritte wurden erzielt?

Die oberflächenverstärkte Raman-Spektroskopie (SERS) hat sich als eine der leistungsfähigsten Methoden zur ultrasensitiven Moleküldetektion etabliert. Die Kombination aus elektromagnetischer und chemischer Verstärkung macht es möglich, extrem schwache Raman-Signale stark zu intensivieren. Bei der elektromagnetischen Verstärkung entstehen stark lokalisierte elektrische Felder – sogenannte "Hot Spots" – an der Oberfläche von Metallnanostrukturen, typischerweise aus Gold oder Silber. Diese Felder erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Raman-Streuung drastisch. Parallel dazu bewirkt die chemische Verstärkung eine zusätzliche Erhöhung der Raman-Aktivität durch molekulare Wechselwirkungen zwischen Adsorbat und Metalloberfläche.

Im Kontext chipbasierter Sensorik nutzt man diese Mechanismen gezielt, um kompakte, hochsensitive Detektionssysteme zu entwickeln. Eine der technisch überzeugendsten Ansätze involvierte die Herstellung eines Substrats aus gold-silber-hybriden Nanorods, deren Schichtdicke so optimiert wurde, dass die elektromagnetische Feldverstärkung durch Silber maximiert und durch die chemische Stabilität von Gold ergänzt wurde. Als Raman-Reporter wurde Rhodamin 6G verwendet, das eine Empfindlichkeit bis zu 10⁶ PFU/ml bei der Detektion verschiedener Influenzavirenstämme (H1N1, H2N2, H3N2) ermöglichte. Die gemessene Verstärkungsfaktor lag im Bereich von 2,6×10⁶ bis 1,7×10⁷ – ein signifikanter Fortschritt in der viralen Diagnostik.

Ein anderer bemerkenswerter Ansatz kombinierte laterale Flussimmunoassays (LFIA) mit SERS. Hierbei wurden multibranchige Goldnanosterne synthetisiert und mit 4-Aminothiophenol (4-ATP) funktionalisiert. Antikörper wurden anschließend kovalent an diesen Komplex gebunden. Die Nukleoproteine der Grippeviren banden spezifisch an diese Strukturen innerhalb des LFIA-Streifens, und die Raman-Signale konnten präzise an der Testlinie detektiert werden – mit einer Nachweisgrenze von nur 6,7 ng/mL. Dieser hybridisierte Ansatz verband die einfache Handhabung lateral-fluider Tests mit der hohen Empfindlichkeit der Raman-Spektroskopie.

Ein weiterer Fortschritt zeigte sich bei der Entwicklung eines elektrochemisch gekoppelten SERS-Chips (EC-SERS) für den Nachweis von Harnsäure. Die verwendete Substratstruktur bestand aus einer Nanokegel-Polycarbonatoberfläche, die homogen mit Goldnanosphären beschichtet war. Diese diente gleichzeitig als aktive Elektrode für elektrochemische Messungen. Die Verstärkungsfaktoren des Chips lagen bei bis zu 8,5×10⁶, bei einer geringen Signalvarianz von nur 1,41 %, was nicht nur eine hohe Reproduzierbarkeit belegte, sondern auch eine ausgezeichnete Signalstabilität unterstrich. Die Möglichkeit, Harnsäure zuverlässig in künstlicher Matrix zu messen, deutet auf ein enormes Potenzial für den Einsatz in der Frühdiagnostik von Schwangerschaftstoxikosen und anderen biomedizinischen Anwendungen hin.

Diese Entwicklungen zeigen die zunehmende Relevanz von chipbasierten SERS-Systemen, insbesondere durch ihre Fähigkeit, verschiedene Messprinzipien wie optische und elektrochemische Analyse zu integrieren. Die Miniaturisierung solcher Systeme erlaubt mobile Anwendungen und Echtzeit-Überwachung in bisher unzugänglichen Bereichen. Trotz dieser Vorteile bleibt die Fertigungstechnologie eine Herausforderung: Verfahren wie Nanolithografie und Dünnschichtabscheidung sind aufwendig, materialintensiv und erfordern spezialisiertes Know-how. Auch die Produktionskosten liegen derzeit noch deutlich über denen klassischer Sensorsysteme.

Die Perspektiven sind dennoch vielversprechend. Die laufende Forschung konzentriert sich auf die Verbesserung der Sensitivität, die Erforschung neuartiger Materialien sowie die Perfektionierung des Sensordesigns. Künftige chipbasierte Sensoren könnten eine Schlüsselrolle in der Präzisionsmedizin übernehmen und die Grundlage für vernetzte, intelligente Diagnose- und Überwachungssysteme bilden. Die kontinuierliche Integration von Mikrofluidik, Plasmonik und Nanotechnologie ermöglicht es, komplexe diagnostische Fragestellungen mit höchster Empfindlichkeit, Spezifität und Miniaturisierung zu lösen.

Die weitere Etablierung dieser Technologie wird maßgeblich davon abhängen, wie erfolgreich es gelingt, Prozesse zu automatisieren, kosteneffizient zu gestalten und die industrielle Skalierbarkeit zu gewährleisten. Ebenso wichtig ist die Interdisziplinarität – Fortschritte entstehen nicht isoliert in der Physik oder Chemie, sondern an den Schnittstellen von Materialwissenschaft, Biotechnologie und Ingenieurswesen.