Die Entwicklung des Menschen und die Verbreitung der Gattung Homo sind komplexe Themen, die von verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen immer wieder neu untersucht werden. Es wird allgemein akzeptiert, dass der anatomisch moderne Mensch, Homo sapiens, vor rund 200.000 Jahren in Afrika erschien. Einige Paläoanthropologen argumentieren jedoch, dass die vollständige Entfaltung der menschlichen Verhaltensweisen—wie die Nutzung von Lebensraum (z. B. Lagerböden, Strukturen), die Fähigkeit zur Anpassung an unterschiedliche Umgebungen, symbolisches Denken und künstlerische Ausdrucksformen sowie Rituale wie Bestattungen—erst etwa 40.000 Jahre später zu beobachten ist. Diese Unterschiede in der Interpretation werfen wichtige Fragen zur genauen Natur der Menschwerdung auf. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass einige dieser „menschlichen“ Merkmale auch bei anderen Hominiden wie den Neandertalern und anderen archaischen Homininen zu finden sind.

Vor etwa 39.000 Jahren, als die Neandertaler weltweit ausstarben, wurden in

Wie die Harappan-Zivilisation ihre Metall- und Schmuckkunst entwickelte: Techniken und Materialien

Die Harappan-Zivilisation zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Tradition in der Metallverarbeitung aus, die durch den Einsatz fortschrittlicher Techniken und eine vielfältige Auswahl an Materialien gekennzeichnet ist. Ihre Handwerker stellten nicht nur Artefakte aus reinem Kupfer her, sondern legten auch den Grundstein für die Entwicklung von Legierungen, indem sie Kupfer mit Arsen, Zinn oder Nickel kombinierten. Diese Legierungen ermöglichten die Herstellung von robusteren Werkzeugen und Waffen, die über die Zeit immer weiter verfeinert wurden. Zu den Kupfer- und Kupferlegierungsobjekten gehörten eine Vielzahl von Artefakten, darunter Gefäße, Speere, Messer, Kurzschwerter, Pfeilspitzen, Äxte, Fischhaken, Nadeln, Spiegel, Ringe und Armbänder.

Die Äxte der Harappaner waren flach und besaßen kein Loch für einen Stiel, was darauf hindeutet, dass sie vermutlich in einen geteilten und gebundenen Griff eingesetzt wurden. Die Zahl der reinen Kupferobjekte war deutlich größer als die der bronzelegierten. Werkzeuge wie Messer, Äxte und Meißel, die harte Schneidkanten benötigten, wurden vorwiegend aus Legierungen hergestellt. Interessanterweise nahm die Verwendung von Bronze im Laufe der Zeit zu – ein Beispiel hierfür ist Mohenjodaro, wo der Anteil an Bronzeobjekten von 6 Prozent in den unteren Schichten auf 23 Prozent in den höheren Schichten anstieg. Die große Menge an purem Kupfer könnte weniger auf technologische Rückständigkeit als vielmehr auf kulturelle Vorlieben hinweisen. Außerdem lässt die Variation in den Zusammensetzungen der Kupferlegierungen darauf schließen, dass eine Tradition des Metallrecyclings bestand.

An wichtigen Fundorten wie Harappa und Lothal wurden zahlreiche Kupferöfen und Werkstätten entdeckt, was auf eine hochentwickelte Metallverarbeitung hinweist. Bei Ausgrabungen in Mohenjodaro wurde eine große Menge Kupferoxid in einem mit Ziegeln ausgekleideten Grubenbereich gefunden. Das Vorhandensein von Metallobjekten in vergrabenen Horten spricht dafür, dass diese als wertvoll erachtet wurden. Ein solcher Hort, der in Harappa entdeckt wurde, enthielt ein großes Kochgefäß mit einem bronzenen Deckel, in dem sich verschiedene Arten von Kupferwerkzeugen und -waffen befanden, darunter Äxte, Dolche, Speerspitzen, Pfeilspitzen, Meißel und eine Schale. Einige der Objekte waren unbenutzt, andere hingegen abgenutzt und gebraucht.

Schmuck aus fein gearbeitetem Gold und Silber wurde ebenfalls in Harappa-Stätten gefunden. Zu den Entdeckungen gehören Halsketten, Armbänder, Broschen, Anhänger und Ohrringe. Ein Hort mit Schmuckstücken aus Gold, Silber und Halbedelsteinen wurde in der kleinen Siedlung Allahdino entdeckt. Die Harappaner verwendeten Silber zum Prägen von Muschelschalen und zur Herstellung von Gefäßen. Die Technik, Gold und Silber zu mischen, war ihnen ebenfalls bekannt. Bleierz wurde zur Herstellung von Lotgewichten und beim Kupfergießen genutzt. Zwei Metallobjekte aus Lothal, die 39,1 Prozent und 66,1 Prozent Eisen enthalten, weisen darauf hin, dass die Harappaner möglicherweise auch mit der Eisenverhüttung vertraut waren. Eisenstücke wurden auch in anderen chalcolithischen Stätten des Subkontinents gefunden, was die Vermutung stützt, dass die Harappaner mit der Eisenbearbeitung in Berührung kamen.

Ein weiteres bemerkenswertes Handwerk der Harappaner war das Siegelherstellen. Die meisten Siegel sind quadratisch oder rechteckig und besitzen eine durchschnittliche Größe von etwa 2,54 cm, obwohl auch größere Exemplare gefunden wurden. Einige Siegel haben an der Rückseite eine durchbohrte Erhebung, um sie zu handhaben oder aufzuhängen. Neben den meisten aus Steatit gefertigten Siegeln gibt es auch Exemplare aus Silber, Fayence und Kalkstein. Die Motive auf den Siegeln umfassen Tiere wie Elefanten, Tiger, Antilopen, Krokodile, Hasen, einhöckrige Bullen, Büffel, Nashörner und das Einhorn. Diese Darstellungen sind häufig von kurzen Inschriften begleitet, die vermutlich eine Form der schriftlichen Kommunikation darstellen. Die Siegel wurden mithilfe von Feilen und scharfen Werkzeugen aus Stein bearbeitet und oft mit einer weißen, glänzenden Oberfläche versehen, die durch das Auftragen einer Alkalilösung und das anschließende Erhitzen des Materials erzeugt wurde.

Neben den funktionalen Objekten aus Stein und Metall wurden auch einige kleine Skulpturen aus diesen Materialien entdeckt, die künstlerische Fertigkeiten und ein feines ästhetisches Empfinden zeigen. Dazu gehören der steinerne Kopf einer männlichen Figur, bekannt als „Priesterkönig“, die bronzene Tanzfigur einer Frau und andere bemerkenswerte kleine Statuen. Die „Tanzende Mädchen“-Figur aus Bronze, die 1926–27 in Mohenjodaro gefunden wurde, stellt eine junge Frau dar, die mit einer Hand ihren Hüftbereich stützt und mit der anderen Hand ein imaginäres Objekt hält. Ihre Haltung und der Stil deuten auf eine gewisse Unabhängigkeit und Selbstbewusstsein hin. Die Technik, die zur Herstellung dieser Figur verwendet wurde, ist die verlorene-Wachs-Methode, bei der zuerst ein Wachsmodell hergestellt, mit Ton überzogen und dann in einer Feuergrube erhitzt wurde, sodass das Wachs schmolz und durch geschmolzenes Metall ersetzt wurde. Diese Technik ist in einigen Teilen Indiens noch immer in Gebrauch.

Die Harappaner waren auch für ihre Kunstfertigkeit im Perlen- und Schmuckherstellen bekannt. Neue Techniken wie die Verwendung von Zylinderschneidern für Halbedelsteine wie Karneol, Lapislazuli und Achat sowie die Verwendung von Zinn und Gold für Schmuck wurden in den Ausgrabungsstätten von Mohenjodaro, Harappa und Dholavira entdeckt. Die Harappaner stellten auch Mikroperlen aus Steatitpaste her, die durch Erhitzen gehärtet wurden. Diese Perlen sind nicht nur von hoher ästhetischer Bedeutung, sondern belegen auch den Handel der Harappaner mit weit entfernten Regionen, wie zum Beispiel Mesopotamien, da einige ihrer Perlen in königlichen Gräbern in Ur gefunden wurden. Auch Muscheln und Kalkstein wurden in großen Mengen verarbeitet, um Armbänder und Schmuckstücke herzustellen, was auf die Vielfalt der handwerklichen Produktion in den Harappan-Städten hinweist.

Neben der Metallbearbeitung und Schmuckherstellung waren auch die Techniken zur Herstellung von Keramik und Töpferwaren hochentwickelt. Die Harappaner benutzten spezialisierte Werkzeuge und Maschinen, die eine präzise Bearbeitung der Materialien ermöglichten. Auch die Architektur und städtische Planung der Harappan-Städte wie Mohenjodaro und Harappa, mit ihren durchdachten Abwassersystemen und gleichmäßigen Straßen, zeigt das technische Können und die Innovationskraft dieser alten Zivilisation.