Thanjavur, oder Tanjai, war das politische und zeremonielle Zentrum des imperiale Chola-Reiches. Die Stadt lag am südwestlichen Rand des fruchtbaren Kaveri-Deltas, das eine reiche landwirtschaftliche Basis für die Dynastie bildete. Der physische und symbolische Mittelpunkt von Thanjavur war der prachtvolle Brihadishvara-Tempel, der Shiva gewidmet ist und während der Herrschaft von Rajaraja Chola erbaut wurde. Dass es sich um einen kaiserlichen Tempel handelte, der eng mit der Herrscherdynastie verbunden war, zeigte sich auf vielfältige Weise, unter anderem dadurch, dass der Tempel auch als Rajarajeshvara-Tempel bekannt war – benannt nach dem König. Diese enge Verbindung zur politischen Macht fand ihren Ausdruck auch in den Skulpturen und Gemälden, die den Tempel zierten. Die Wände des Brihadishvara-Tempels zeigen Shiva in vielen Formen, darunter Nataraja, Harihara, Lingodbhava, Ardhanarishvara und Bhairava. Auch andere Gottheiten wie Gaja-Lakshmi, Sarasvati, Durga, Vishnu und Ganesha sind abgebildet. Eine besondere Darstellung jedoch – die Tripurantaka-Form von Shiva – sticht hervor.

Diese Form bezieht sich auf die puranische Geschichte, in der Shiva mit einem einzigen Pfeil die drei Städte oder Festungen der Dämonen zerstört. Die Tripurantaka-Form Shivas war vor der Chola-Zeit in Tempelskulpturen nicht weit verbreitet. Im Brihadishvara-Tempel jedoch erscheint Shiva in dieser Form in allen Nischen des oberen Teils der Vimana-Wand. Sie taucht auch in zwei Skulpturen und einem eindrucksvollen Fresko im inneren Gang des Tempels auf. Eine bronzene Statue, die ursprünglich dem Tempel gehörte, scheint ebenfalls Shiva in dieser Form darzustellen – der Gott steht in der Pose eines Bogenschützen, auch wenn der Bogen und der Pfeil nicht abgebildet sind.

R. Champakalakshmi weist darauf hin, dass die prominente Darstellung der Tripurantaka-Form von Shiva im Thanjavur-Tempel als Teil eines umfassenderen ikonografischen Programms des Tempels zu verstehen ist. Da der Tempel als Symbol der Macht von Rajaraja diente, muss diese Form von Shiva auch eine besondere politische Bedeutung gehabt haben. Die Assoziation mit dem Thema des Sieges über böse Dämonen könnte für einen König von besonderer Bedeutung gewesen sein, der sich selbst als großer Eroberer darstellte. Es gibt jedoch noch andere Perspektiven. Die Geschichte von Tripurantaka ist eines der wichtigsten Episoden in der Shaiva-Bhakti-Arbeit des Tevaram. Bemerkenswert ist auch, dass in dieser Episode Brahma als Shivas Wagenlenker und Agni als sein Pfeil beschrieben werden. Die Veden werden als die Räder seines Wagens beschrieben, der Mandara-Berg als sein Bogen. Vishnu nimmt die Gestalt von Mayamoha an und versucht, die Dämonen zu täuschen, die jedoch in ihrer Hingabe an Shiva standhaft bleiben. Nachdem Shiva ihre drei Städte zerstört hatte, nahm er zwei von ihnen als seine Türhüter und die dritte als seinen Trommler. Wie viele andere puranische Geschichten enthält diese eine subtile Botschaft, die die Unterordnung anderer Götter gegenüber Shiva betont.

Die Tripurantaka-Form von Shiva könnte daher gut mit Rajarajas Bestreben in Verbindung stehen, den Shaiva-Kult in seinem Reich zur vorherrschenden religiösen Praxis zu erheben. Ein weiteres interessantes Element in der Ikonografie des Tempels ist ein Wandgemälde an der südlichen Wand des fünften Raums, das Rajaraja Chola selbst als einen der höchsten Verehrer Shivas darstellt, hier in der Form von Dakshinamurti, in der der Gott die höchste Weisheit an verschiedene Weisen lehrt.

Neben der Darstellung der Gottheiten und mythologischen Szenen spielen in der königlichen Repräsentation der Cholas auch die Entstehungsmythen eine wichtige Rolle. Die südindischen Dynastien des Mittelalters, einschließlich der Cholas, kreierten neue Ursprungsmythen für sich selbst, die in der epischen und puranischen Tradition verwurzelt waren. Der Mythos der Cholas verband sie mit der Solar-Dynastie, der Suryavamsha, und verlieh ihnen so eine prestigeträchtige, göttliche Herkunft. Auch der Titel Rajarajas als „Kshatriya-shikhamani“, das „Kammenschmuck der Kshatriyas“, und die Endung seines Namens als „varman“, die im Manu Smriti mit den Kshatriyas verbunden wurde, unterstrichen die Bedeutung dieser Herkunft.

Gleichzeitig legitimierten die Könige ihre Macht durch die Aufführung von großen Opfern wie dem Ashvamedha und Rajasuya, Ritualen, die die Herrschaft des Monarchen auf religiösem und politischen Boden festigten. Diese Rituale unterstrichen die Verbindung zwischen der göttlichen Ordnung und der weltlichen Macht. Die Schenkung von Land an Brahmanen und die Unterstützung von Tempeln waren ebenfalls wesentliche Aspekte der Legitimation. In den Inschriften dieser Zeit finden sich häufig Erwähnungen von lokalen Herrschern, die als Vasallen oder Untergebene der zentralen Macht fungierten, die durch die Chola-Könige ausgeübt wurde. Interessanterweise zeigt sich eine inverse Korrelation zwischen der Macht der Könige und den Inschriftenreferenzen an diese lokalen Fürsten – mit zunehmender Zentralisierung im 11. Jahrhundert und einem wiedererwachten Einfluss der lokalen Fürsten im späten 11. Jahrhundert.

Die religiöse und politische Symbolik im Brihadishvara-Tempel spiegelt daher nicht nur das Streben nach göttlicher Gnade und Verehrung wider, sondern auch die zentrale Rolle der Tempel in der Machtdemonstration und Legitimation der königlichen Herrschaft. Der Tempel, der sowohl als religiöses als auch als politisches Zentrum fungierte, wurde so zu einem Ort, an dem der König seine göttliche Verbindung manifestierte und seine Macht nach außen hin bestätigte.

Wie Shaiva-Philosophie und Göttinnenkulturen das religiöse Leben prägten

Die rituellen Handlungen, die sowohl zu Hause als auch in Tempeln ausgeführt werden, sollen mit Shaiva-Mantras durchgeführt werden, auch wenn sie teilweise Veda-Mantras beinhalten. Die Texte befassen sich zudem mit der Herstellung von religiösen Bildnissen und dem Bau von Tempeln. Shaiva Siddhanta war eine bedeutende Shaiva-Philosophie-Schule im Süden Indiens. Sie erkannte drei ewige Prinzipien an: Gott (Shiva), das Universum und die Seelen. Shiva galt als der Schöpfer der Welt durch seinen Willen und seine Energie (Shakti). Shaiva Siddhanta akzeptiert die Autorität der Veden, Agamas und der Hymnen der Heiligen, interpretiert jedoch die vedische Tradition aus der Perspektive der Shaiva-Bhakti.

Die einflussreiche kashmirische Shaiva-Schule war mit einer monistischen oder nicht-dualistischen Philosophie verbunden, nach der Atman (die individuelle Seele) und das Universum identisch mit Shiva sind. Das Universum wurde als eine Manifestation geschaffen durch Shiva, als Spiegelung einer Stadt oder eines Dorfes im Spiegel. Shakti gilt als der weibliche Aspekt des Gottes. Die Ideen der kashmirischen Shaiva-Schule sind in den Shivasutras enthalten, die traditionell vom Gott selbst einem Weisen namens Vasugupta offenbart wurden, der im 8. bis 9. Jahrhundert anzusiedeln ist. Seine Schüler Kallata und Somananda entwickelten die philosophischen Lehren weiter. Weitere herausragende Persönlichkeiten der Schule sind Abhinavagupta, Utpala und Ramakantha.

Die Kapalikas und Kalamukhas waren zwei wichtige Shaiva-Sekten. Da keine Texte dieser Sekten erhalten geblieben sind, muss ihre Geschichte anhand von Inschriften und sehr negativen Erwähnungen in den Texten ihrer Gegner rekonstruiert werden. Diese Sekten verfügten über Klöster (Mathas) und gut organisierte Priesterschaften. Lorenzen’s Studie dieser Orden zeigt, dass, obwohl sie eigene monastische Gruppen hatten, sie keine separaten Laiengemeinschaften besaßen. Die Kapalikas waren tantrische Shaivite-Asketen, die in den Wäldern lebten. Sie trugen eine Schädelschale zum Betteln und waren mit einem Mahavrata oder großen Gelübde verbunden. Sie werden beschrieben als solche, die Bußübungen vollzogen, Tier- und Menschenopfer darbrachten und gelegentlich Selbstverstümmelungen praktizierten. Die Kalamukhas scheinen eine Abspaltung der Pashupatas gewesen zu sein und waren besonders im Gebiet von Karnataka zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert aktiv. Viele Inschriften verzeichnen Geschenke an Tempel und Mathas dieser Sekte.

Shaiva-Bhakti wurde im Süden Indiens durch die Ideen und Aktivitäten der Nayanmar-Heiligen enorm populär, was später noch eingehender behandelt wird. Auch Aspekte der Shaiva-Skulpturen und -Architektur werden in einem späteren Abschnitt diskutiert.

Die Verehrung der Großen Göttin, wie sie im Devi-Mahatmya aus dem Markandeya-Purana beschrieben wird, fand ebenfalls weite Verbreitung. Dieses Werk, das etwa im 7. Jahrhundert in den Markandeya-Purana eingefügt wurde, preist die Devi und spricht von ihren vielen Taten, einschließlich ihrer Besiegung des Dämonen Mahishasura. Die Verse, die im Devi-Mahatmya enthalten sind, loben sie in verschiedenen Formen, von denen jede eine andere Facette ihrer Macht und ihrer Manifestationen zeigt. Die Narayani-Stuti beschreibt ihre Vaishnavi-Shakti, die das ganze Universum aufrechterhält, und verweist auf ihre neun Matrika-Formen sowie ihre weiteren Manifestationen als Lakshmi, Sarasvati, Narayani, Katyayani, Durga, Bhadrakali und Ambika. In den letzten 14 Versen des Devi-Mahatmya erklärt die Göttin ihre zukünftigen Manifestationen in verschiedenen Zeitaltern.

Die Darstellung der Göttin als Bezwingerin des Dämonen Mahisha ist ein zentraler Bestandteil der Durga-Saptashati. Die 700 Verse dieses Textes preisen die Göttin und berichten von ihren vielen Siegen. Besonders in Skulpturen wird Durga oft als Mahishasuramardini, die Bezwingerin des Mahisha-Dämons, dargestellt. Die ikonografischen Darstellungen dieser Form von Durga wurden bereits in den frühen Jahrhunderten n. Chr. fixiert, wobei die Kunsthandwerker innerhalb der breiten ikonografischen Parameter oft eigene, unverwechselbare Details hinzufügten. Die Zahl der Arme variiert, der Löwe erscheint manchmal als ihr Reittier, manchmal jedoch nur als Begleiter. In einigen Darstellungen wird der Büffeldämon als vollständiger Mensch dargestellt, in anderen als Mischwesen zwischen Mensch und Tier.

Eines der beeindruckendsten Werke dieser Art ist in der Virupaksha-Tempel in Aihole zu finden, wo die Göttin in einer fast dreidimensionalen Darstellung abgebildet ist, mit einem kraftvollen und gleichzeitig grazilen Ausdruck. Der Dämon, in Form eines Menschen mit Büffelhörnern, wird unter ihrem Fuß niedergepresst, während ihr Schwert mühelos seinen Körper durchtrennt.

Im Kamakhya-Tempel in Guwahati und vielen anderen Orten Indiens finden sich architektonische und skulpturale Überreste, die die weit verbreitete Verehrung Durga’s und verwandter Göttinnenkulte dokumentieren. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei auch den Matrikas und Yoginis. Diese, ursprünglich als sieben oder acht beschrieben, waren mit Durga in ihrer Schlacht gegen die Dämonen Shumbha und Nishumbha verbunden. Zahlreiche Tempel und Skulpturen aus dieser Zeit illustrieren ihre Bedeutung und Verehrung. In Odisha und anderen Regionen Indiens sind viele Matrika-Darstellungen zu finden, und auch in hypaethralen Tempeln der Yoginis lassen sich Spuren dieser Verehrung finden.

Der Puranische Traditionsstrang verband schließlich alle lokalen Göttinnen, indem er sie als Manifestationen einer einzigen großen Göttin, der Devi, darstellte. Dies führte zur Entwicklung eines regionalen kulturellen Synkretismus, insbesondere in Gebieten wie Bengal, wo die Verehrung eigenständiger, regionaler Göttinnen mit dem Brahmanismus verschmolz.

Zu den wesentlichen Texten dieser Zeit gehört das Kalika-Purana, das als bedeutendes Shakta-Werk gilt und die Verehrung der Göttin in ihrer vielfältigen Erscheinung weiter ausführt.

Wie sich die Architektur der Chola-Tempel im Laufe der Zeit entwickelte

Die Architektur der Chola-Tempel stellt eine bedeutende Entwicklung innerhalb der südindischen Architekturtradition dar. Diese Tempel zeichnen sich durch verschiedene Phasen der evolutionären Veränderungen aus, die sich in der Struktur, Dekoration und dem architektonischen Stil widerspiegeln. Diese Entwicklung lässt sich anhand von Beispielen aus der Zeit der frühen Chola-Könige bis hin zur Blütezeit des 12. Jahrhunderts nachvollziehen.

Die frühen Chola-Tempel, die in der Zeit von Aditya I. (871–907 n. Chr.) und Parantaka I. (907–955 n. Chr.) erbaut wurden, repräsentieren die ersten wichtigen Schritte in der Tempelbaukunst dieser Dynastie. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Brahmapureshvara-Tempel in Pullamangai, der sich durch eine relativ schlichte Bauweise auszeichnet. Der Tempel besteht aus einem Ardhamandapa, der mit der Vimana verbunden ist, und einem später hinzugefügten Mukhamandapa. Der Tempel ist in eine flache, steinverkleidete Grube eingebaut, die ursprünglich vermutlich mit Wasser gefüllt war. An den Außenwänden des Tempels finden sich künstlerische Darstellungen wie Löwenfriese und invertierte Lotusblüten, die charakteristische Merkmale der frühen Chola-Tempel sind. Darüber hinaus sind die Wände mit Pilastern gegliedert, in denen sich Nischen befinden, die Ganesha, Durga und Brahma darstellen.

Eine Weiterentwicklung in der Gestaltung der Tempelwände und der Sculpturen ist in späteren Beispielen wie dem Nageshvarasvami-Tempel in Kumbakonam zu finden. Auch dieser Tempel hat eine ähnliche Struktur mit einem Ardhamandapa und einer Vimana. Die äußeren Wände sind jedoch detaillierter mit Skulpturen und Darstellungen von Göttern geschmückt, was eine zunehmende Verfeinerung und den Wunsch nach kunstvoller Verzierung widerspiegelt. Das Erscheinungsbild dieser Tempel ist generell viel lebendiger und detaillierter als in früheren Phasen.

Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Chola-Tempel fand während der Herrschaft von Shembiyan Mahadevi, der Frau von Gandaraditya (949–957 n. Chr.) und Mutter von Uttama I. (969–985 n. Chr.), statt. Viele ältere Tempel, die ursprünglich aus Ziegeln gebaut worden waren, wurden in dieser Zeit in Stein neu errichtet. Während dieser Phase fällt eine Veränderung in der Natur der Skulpturen auf – die Darstellungen wirken zunehmend steifer und weniger lebendig. Ein Beispiel dafür ist der Agastyeshvara-Tempel in Anangapur, der während dieser Zeit erbaut wurde.

Die architektonische Meisterleistung der Chola-Tempel erreichte ihren Höhepunkt im Brihadishvara-Tempel in Thanjavur, der während der Herrschaft von Rajaraja I. (985–1014 n. Chr.) erbaut wurde. Der Tempel ist eines der größten und eindrucksvollsten Beispiele der südindischen Architektur dieser Zeit. Mit einer Höhe von etwa 60 Metern und einem riesigen, pyramidenförmigen Shikhara war er ein beeindruckendes Bauwerk, das neue architektonische Merkmale wie tiefe, hervorstehende Nischen und eine besonders kunstvolle Ornamentierung aufwies. Die Skulpturen, die die Wände des Tempels schmücken, sind in rund ausgearbeitet und zeigen Shiva in verschiedenen Manifestationen, einschließlich der berühmten Darstellung als Nataraja. Auch die Kuppel des Tempels und der Nandi-Bulle, der aus einem einzigen Block Stein gehauen wurde, sind herausragende Merkmale dieses Tempels.

Der Bau eines weiteren Brihadishvara-Tempels in Gangaikondacholapuram durch Rajendra I. (Sohn von Rajaraja I.) im 11. Jahrhundert war zwar nicht vollständig, aber der erhaltene Teil zeigt, dass er in seiner Qualität und seiner Ausführung dem Tempel von Thanjavur unterlegen war. Die Architektur des Tempels in Gangaikondacholapuram war weniger robust, und seine Wände waren stärker mit Skulpturen verziert, was den Übergang zu einer noch reicheren dekorativen Ausführung in der späteren Zeit widerspiegelt.

Die letzte Phase der Chola-Tempelarchitektur, die sich im 12. und 13. Jahrhundert manifestierte, brachte eine verstärkte Betonung der Gopura (Tempeltore), die gegenüber der Vimana an Bedeutung gewannen. Ein Beispiel für diese Entwicklung findet sich im Shiva-Tempel von Chidambaram, dessen Wände nun mit Darstellungen von Rädern und Pferden geschmückt sind, um die Erscheinung eines Wagens zu erzeugen. Diese Veränderungen spiegeln die zunehmende Bedeutung des Gopura als zentrales Gestaltungselement in der späten Chola-Tempelarchitektur wider.

Die Chola-Ära ist auch für ihre Metallskulpturen bekannt, die in Thanjavur als eines der wichtigsten Zentren der Metallverarbeitung hergestellt wurden. Die Bronzeabbildungen von Shiva als Nataraja sind ikonische Beispiele für die Kunst dieser Zeit. Diese Metallbilder wurden durch das Wachsausschmelzverfahren hergestellt und trugen eine tiefe religiöse Bedeutung, da sie in Tempeln verwendet und häufig in Prozessionen getragen wurden. Die Nataraja-Darstellungen, die Shiva im Tanz als Schöpfer und Zerstörer des Universums zeigen, sind eine der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Darstellungen aus dieser Zeit.

Was bei der Betrachtung der Chola-Tempelarchitektur und ihrer Kunst besonders auffällt, ist die kontinuierliche Entwicklung in der Darstellungsweise von Göttern und mythologischen Szenen. Während frühe Tempel eher schlicht und funktional waren, entwickelte sich mit der Zeit ein ausgeprägterer Fokus auf dekorative Elemente, die nicht nur den religiösen Zweck erfüllten, sondern auch das künstlerische Können und die religiöse Symbolik der Zeit widerspiegelten. Besonders auffällig ist der Übergang von einer einfachen, fast spartanischen Darstellung in frühen Tempeln zu einer zunehmend kunstvollen und komplexen Ornamentik in späteren Tempeln, was einen hohen ästhetischen und technischen Anspruch an die Architekten und Künstler der Zeit zeigt.