Die Entstehung von Krypto-Assets hat nicht nur den Finanzmarkt, sondern auch die gesamte Wirtschaft revolutioniert. Seit der Erschaffung von Bitcoin stellt sich jedoch immer wieder die Frage: Warum haben diese digitalen Vermögenswerte überhaupt einen Wert? Chris Burniske und Jack Tatar bieten in ihrem Werk „Cryptoassets“ eine tiefgreifende und fundierte Antwort auf diese Frage, indem sie die zugrunde liegende Technologie, die zugrunde liegenden Prinzipien und die ökonomischen Potenziale dieser neuen Asset-Klasse untersuchen. Ihre Analyse ist besonders bemerkenswert, da sie sowohl aus einer technischen als auch aus einer finanziellen Perspektive betrachtet wird und damit ein vollständiges Bild der Krypto-Welt liefert.

In der Vergangenheit waren Vermögenswerte wie Gold oder Immobilien die gängigen Formen von Wertaufbewahrung, während heute digitale Währungen wie Bitcoin und Ethereum als die neuen Wertträger der modernen Welt gelten. Es stellt sich die Frage, warum diese neuen Krypto-Assets überhaupt eine Berechtigung und einen Wert im globalen Finanzsystem haben. Burniske und Tatar erklären dies durch die einzigartigen Eigenschaften, die Kryptowährungen und die zugrunde liegende Blockchain-Technologie auszeichnen. Diese sind dezentralisiert, transparent, fälschungssicher und ermöglichen eine rasche und kostengünstige Übertragung von Werten über Grenzen hinweg.

Die Betrachtung des Wertes von Krypto-Assets geht über technische Analysen hinaus. Die Autoren heben hervor, dass der Wert von Kryptowährungen nicht nur durch den aktuellen Marktpreis oder die zugrunde liegende Technologie bestimmt wird, sondern auch durch das Vertrauen der Nutzer und die breitere Akzeptanz der Technologie. In einer Zeit, in der traditionelle Finanzsysteme zunehmend durch neue Technologien herausgefordert werden, stellen Krypto-Assets eine wertvolle Alternative zu bestehenden Zahlungsmethoden und Wertaufbewahrungsmöglichkeiten dar. In der Praxis bedeutet dies, dass Krypto-Assets durch ihre fundamentalen Eigenschaften, wie die Unveränderbarkeit der Blockchain und die verteilte Natur des Systems, eine neue Form des Vertrauens schaffen, das in vielen bisherigen Systemen fehlt.

Burniske und Tatar geben auch einen detaillierten Einblick in die verschiedenen Arten von Krypto-Assets. Sie differenzieren zwischen digitalen Währungen, die als Zahlungsmittel verwendet werden, und anderen digitalen Vermögenswerten, wie etwa Token, die für spezielle Anwendungen und Projekte innerhalb des Blockchain-Ökosystems genutzt werden. Diese Differenzierung ist entscheidend, um die Vielschichtigkeit dieses neuen Marktes zu verstehen. Denn nicht alle Krypto-Assets haben denselben Wert oder die gleiche Bedeutung, was eine differenzierte Betrachtung und Bewertung der verschiedenen Klassen erforderlich macht.

Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Bedeutung von Krypto-Assets im Kontext einer sich entwickelnden digitalen Wirtschaft. Wie das Internet die Art und Weise, wie wir kommunizieren und Geschäfte tätigen, verändert hat, so haben Krypto-Assets das Potenzial, den Finanzsektor und viele andere Branchen grundlegend zu transformieren. Diese Veränderungen betreffen nicht nur Investoren, sondern auch Unternehmen, die zunehmend auf Blockchain-basierte Lösungen setzen, um ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und zu sichern. In dieser Hinsicht kann die Technologie als ein Katalysator für die Schaffung neuer Geschäftsmodelle und Innovationen gesehen werden.

Die Aussicht auf eine breite Einführung von Krypto-Assets und die zugrunde liegende Blockchain-Technologie birgt jedoch auch Herausforderungen. Die Regulierung ist ein wichtiges Thema, da Regierungen und Finanzaufsichtsbehörden weltweit noch dabei sind, klare Richtlinien für den Umgang mit Kryptowährungen und digitalen Vermögenswerten zu entwickeln. Solche regulatorischen Unsicherheiten stellen ein Risiko für die Stabilität des Marktes dar und könnten die weitere Verbreitung dieser Technologien behindern. Doch trotz dieser Unsicherheiten bieten Krypto-Assets den Vorteil, dass sie eine dezentrale Struktur besitzen, die es ermöglicht, traditionelle Finanzintermediäre wie Banken und Finanzinstitute zu umgehen.

Wichtig für den Leser ist es, zu verstehen, dass Krypto-Assets nicht nur als spekulative Anlageform betrachtet werden sollten, sondern dass sie eine fundamentale Rolle in der Gestaltung der digitalen Wirtschaft spielen können. Die Akzeptanz und Nutzung von Kryptowährungen und Blockchain-Technologien bieten eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten, die weit über den Finanzsektor hinausgehen. Sie könnten in Bereichen wie dem Gesundheitswesen, der Lieferkette, dem Urheberrechtsschutz und sogar der Verwaltung öffentlicher Daten zum Einsatz kommen.

In Bezug auf Investitionen ist es entscheidend, dass Investoren nicht nur den Marktpreis von Krypto-Assets im Auge behalten, sondern auch die zugrunde liegende Technologie und die langfristigen Entwicklungen des Marktes verstehen. Da der Markt für Krypto-Assets noch relativ jung und volatil ist, sollten Investoren gut informiert und vorsichtig sein, insbesondere in einer Phase, in der sich die Technologie weiterentwickelt und von neuen Regulierungen beeinflusst werden kann. Langfristig könnten Krypto-Assets jedoch einen wesentlichen Beitrag zur Umgestaltung der globalen Finanzlandschaft leisten und eine nachhaltigere, inklusivere Wirtschaft fördern.

Die Entwicklung der Blockchain-Technologie und ihre Bedeutung für Investoren

Die Blockchain-Technologie ist längst mehr als nur ein Instrument für die digitale Währung Bitcoin. Sie hat das Potenzial, viele verschiedene Industrien zu revolutionieren. Heute beobachten wir eine bemerkenswerte Tendenz hin zu offenen Netzwerken, was als erster Schritt in Richtung einer weitergehenden Dezentralisierung und der breiteren Nutzung öffentlicher Blockchains verstanden werden kann. Die Anwendungen privater Blockchains reichen weit über den Finanzsektor hinaus. Banken und andere Finanzintermediäre haben diese Technologie besonders schnell adaptiert, da die Verwendung von Blockchain im Wesentlichen das wichtigste Werkzeug zur Sicherung von Transaktionen darstellt.

Abgesehen von der Finanzindustrie finden sich weitere Bereiche, die das Potenzial von Blockchain-Technologie untersuchen. Die Musikindustrie, Immobilien, Versicherungen, Gesundheitswesen, Netzwerke, Umfragen, Lieferketten, Wohltätigkeitsorganisationen, Waffenverfolgung, Strafverfolgung, Regierungen und viele andere Branchen sind ebenfalls daran interessiert, die Blockchain für verschiedene Zwecke zu nutzen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass wir uns in diesem Kontext auf öffentliche Blockchains und ihre nativen Vermögenswerte konzentrieren, da dies unserer Ansicht nach das größte Potenzial für innovative Investoren bietet.

Ein Beispiel für diese nativen Vermögenswerte ist der Bitcoin, dessen Blockchain den Vermögenswert Bitcoin beheimatet. Auch andere Blockchains haben ihre eigenen nativen Assets, wie zum Beispiel Ether auf der Ethereum-Blockchain oder Litecoin auf der Litecoin-Blockchain. Diese öffentlichen Blockchains unterscheiden sich jedoch deutlich voneinander. Einige Mitglieder der frühen Bitcoin-Community vertreten die Ansicht, dass eine Blockchain nur dann eine echte Blockchain ist, wenn sie Proof-of-Work als Konsensmechanismus verwendet. Diese Ansicht ignoriert jedoch die vielen anderen spannenden Konsensmechanismen, die derzeit entwickelt werden, wie Proof-of-Stake, Proof-of-Existence oder Proof-of-Elapsed-Time.

Blockchain-Technologie ist vielfältig und entwickelt sich ständig weiter. Wie auch bei anderen Technologien, etwa der maschinellen Lernens, gibt es viele unterschiedliche Ansätze, die miteinander konkurrieren. Pedro Domingos spekuliert in seinem Werk The Master Algorithm, dass diese verschiedenen Ansätze sich letztlich vereinen könnten. Ebenso ist es zu erwarten, dass sich die Blockchain-Technologie weiter entwickeln wird, um ein interoperables System zu schaffen, das verschiedene Blockchain-Systeme miteinander verbindet und wertschätzt.

Es gibt eine Vielzahl von Begriffen im Zusammenhang mit der Blockchain, was zu einer gewissen Verwirrung führen kann. „Eine Blockchain“, „die Blockchain“, „Blockchain“ und „Blockchain-Technologie“ werden oft synonym verwendet, obwohl sie unterschiedliche Dinge bezeichnen können. Wenn von „der Blockchain“ die Rede ist, meint man in der Regel die ursprüngliche Bitcoin-Blockchain. Es ist daher wichtig, in einem solchen Kontext klarzustellen, ob man sich auf Bitcoin oder eine andere Blockchain bezieht. Der Begriff „Blockchain“ allein ist meist am wenigsten präzise und sollte nach Möglichkeit vermieden werden, um Missverständnisse zu vermeiden.

Der Unterschied zwischen öffentlichen und privaten Blockchains ist besonders für innovative Investoren von Bedeutung, da beide unterschiedliche Ziele verfolgen. Private Blockchains werden häufig von etablierten Unternehmen und Industrien unterstützt, während öffentliche Blockchains vor allem von disruptiven Kräften vorangetrieben werden. Diese Differenzierung ist entscheidend, um zu verstehen, warum einige Kritiker von Bitcoin und seiner Relevanz sprechen, obwohl Bitcoin nach wie vor eine zentrale Rolle im Blockchain-Universum spielt.

Die frühen Jahre von Bitcoin waren von vielen Herausforderungen geprägt. Die Entwicklung von Bitcoin war lange Zeit eine vorwiegend „nerdige“ Angelegenheit, bis sie im Jahr 2011 durch die Einführung des Silk Road-Marktplatzes internationale Bekanntschaft erlangte. Dieser Marktplatz ermöglichte es den Nutzern, mit Bitcoin eine Vielzahl von Produkten, oft illegaler Natur, zu kaufen. Diese Entwicklung trug dazu bei, Bitcoin eine „dunkle“ Reputation zu verschaffen, obwohl diese nicht von den Entwicklern der Bitcoin-Technologie selbst unterstützt wurde. Die erste Welle des Interesses an Bitcoin kam durch die Popularität der Silk Road, und in den folgenden Jahren erlebte Bitcoin einen sprunghaften Anstieg des Interesses, der teilweise durch geopolitische Ereignisse wie die Finanzkrise in Zypern und die damit verbundenen Bankenkrisen angetrieben wurde. Bitcoin wurde zunehmend als ein Wertaufbewahrungsmittel außerhalb der Kontrolle von Regierungen und Banken wahrgenommen.

Ein weiteres bemerkenswertes Ereignis war die enorme Preissteigerung von Bitcoin im Jahr 2013. In nur wenigen Monaten stieg der Preis von etwa 30 USD auf über 200 USD, was zu einem globalen Medienhype führte und Bitcoin weltweit ins Rampenlicht rückte. Dieser Hype setzte sich im November 2013 fort, als Bitcoin über die 1.000 USD-Marke sprang, was die internationale Aufmerksamkeit weiter anheizte.

Für Investoren, die sich mit dieser Technologie befassen, ist es wichtig zu verstehen, dass diese Trends und Preisschwankungen nicht nur durch Medienaufmerksamkeit oder spekulative Ereignisse bedingt sind, sondern auch durch fundamentale Veränderungen in der Art und Weise, wie globale Finanzsysteme und der Umgang mit digitalem Eigentum verstanden werden. Es ist daher ratsam, sich regelmäßig mit Google Trends und ähnlichen Tools auseinanderzusetzen, um ein besseres Verständnis für das weltweite Interesse an Blockchain und Kryptowährungen zu entwickeln.

Abgesehen von den bekannten Anwendungsbereichen in der Finanzwelt ist es entscheidend zu begreifen, dass die Blockchain-Technologie das Potenzial hat, viele Bereiche des täglichen Lebens zu verändern. Vom Gesundheitswesen über das Supply Chain Management bis hin zur digitalen Identität ist die Reichweite dieser Technologie immens. Diese potenziellen Anwendungen sind oft nicht sofort sichtbar, aber ihre Auswirkungen könnten tiefgreifend und langfristig sein.

Wie beeinflusst Privatsphäre die Fungibilität und den Wert von Kryptowährungen?

Privatsphäre in Kryptowährungstransaktionen wird oft mit Skepsis betrachtet, doch sie spielt eine zentrale Rolle für die Fungibilität einer digitalen Währung. Fungibilität bedeutet, dass jede Einheit einer Währung gleichwertig und austauschbar mit jeder anderen Einheit desselben Nennwertes ist. Bei Bitcoin besteht eine Gefahr darin, dass Guthaben, die mit illegalen Aktivitäten in Verbindung gebracht werden, von Börsen oder Dienstleistern auf eine schwarze Liste gesetzt werden können. Dadurch verlieren diese Guthaben ihre Liquidität und können als weniger wertvoll gelten als andere Bitcoins, deren Herkunft sauber ist. Dieses Problem wirkt subtil, kann jedoch existenzbedrohend für eine digitale, verteilte Währung sein, weil es den Wert aller Einheiten beeinträchtigt und nicht nur derjenigen, die für illegale Zwecke verwendet wurden.

Monero stellt hier eine Ausnahme dar, da seine Architektur dieses Problem der verlorenen Fungibilität nicht kennt. Die Monetarisierung von Monero basiert auf einem ausgeklügelten Zeitplan, der Elemente von Litecoin und Dogecoin kombiniert. Alle zwei Minuten wird ein neuer Block zur Blockchain hinzugefügt, ähnlich wie bei Litecoin. Gleichzeitig existiert eine geringe, aber permanente Inflationsrate: Ab Mai 2022 werden pro Minute 0,3 Monero neu ausgegeben, was jährlich etwa 157.680 Monero entspricht. Zu diesem Zeitpunkt gibt es bereits 18,1 Millionen Monero im Umlauf, sodass die Inflationsrate im ersten Jahr nur 0,87 % beträgt und mit zunehmender Menge ausgegebener Einheiten weiter sinkt. Bis zum Jahr 2040 werden die im Umlauf befindlichen Einheiten von Bitcoin und Monero nahezu gleich sein. Zwischen 2019 und 2027 liegt Moneros Inflationsrate sogar unter der von Bitcoin, ansonsten ist es umgekehrt.

Die Fähigkeit von Monero, Privatsphäre in Transaktionen zu schaffen, gilt als technologischer Durchbruch und wurde in der Krypto-Community und auf den Märkten stark anerkannt. Ende 2016 belegte Monero den fünften Platz im Netzwerkwert aller Kryptowährungen und war die digital Währung mit der besten Performance des Jahres, mit einer Wertsteigerung von 2.760 %. Dieses enorme Interesse an einer privatsphäreschützenden Kryptowährung lässt sich nicht ausschließlich auf fragwürdige Quellen zurückführen, sondern zeigt auch ein wachsendes Bedürfnis nach Datenschutz im digitalen Zahlungsverkehr.

Auch Dash ist eine Kryptowährung, die den Fokus auf Privatsphäre und Fungibilität legt. Sie wurde wenige Monate vor Monero gestartet und basiert auf einer Abspaltung des Bitcoin-Protokolls. Das Ziel von Dash war es, Transaktionen nicht nur anonym, sondern auch besonders schnell abzuwickeln. Dies geschieht durch ein zweistufiges Netzwerk mit sogenannten Masternodes, die unter anderem das Darksend-Protokoll zur Verbesserung der Fungibilität und InstantX zur sofortigen Transaktionsbestätigung betreiben. Allerdings hatte Dash einen holprigen Start: In den ersten 24 Stunden wurden 1,9 Millionen Coins durch einen sogenannten Instamine generiert, was zu einer unverhältnismäßigen Verteilung führte und besonders den Entwickler Evan Duffield begünstigte. Obwohl eine Neueröffnung des Projekts möglich gewesen wäre, wurde dieser Schritt nicht unternommen, was bis heute kontrovers diskutiert wird.

Ein weiteres bedeutendes Projekt im Bereich der privaten Kryptowährungen ist Zcash, das 2016 für Aufsehen sorgte. Zcash kombiniert ein ethisch korrektes Ausgabe-Modell mit einer neuartigen Technologie namens zk-SNARKs (Zero-Knowledge Succinct Non-Interactive Arguments of Knowledge). Diese ermöglichen es, Transaktionen vollständig anonym durchzuführen, ohne Details über Sender, Empfänger oder Betrag preiszugeben – einzig die Gültigkeit der Transaktion wird bestätigt. Die Einführung von Zcash sorgte zunächst für eine enorme Preisexplosion, da die Kombination aus Knappheit und Hype viele Investoren anzog. Obwohl sich die Preisniveaus nach der Anfangseuphorie stabilisierten, gilt Zcash als eines der technisch fortschrittlichsten Projekte mit einem hoch angesehenen Entwicklerteam unter Führung von Zooko Wilcox.

Bis Ende 2016 hatte Bitcoin die $1.000-Marke beinahe erreicht, und es existierten über 800 verschiedene Kryptoassets mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von mehr als 17 Milliarden US-Dollar. Neben Bitcoin dominierten Ethereum, Ripple, Litecoin, Monero, Ethereum Classic und Dash den Markt. Besonders Ethereum zeigte sich als eine fundamentale Innovation, die weit über reine Währungstransaktionen hinausging und als dezentrale Plattform für Anwendungen und Smart Contracts eine neue Ära der Blockchain-Technologie einläutete.

Neben den Kryptowährungen selbst sind vor allem zwei weitere Kategorien von Kryptoassets zu nennen: Cryptocommodities und Cryptotokens. Cryptocommodities, wie Ethereum, besitzen oft einen greifbareren Nutzenwert, da sie digitale Ressourcen darstellen, etwa durch den Zugang zu einer dezentralen Weltcomputer-Plattform. Dieses Modell ähnelt historischen geteilten Computern in Bibliotheken oder Schulen, die zeitlich begrenzte Nutzung erlaubten. Die Wertschätzung solcher Ressourcen basiert auf der tatsächlichen Nutzbarkeit und dem Zugang zu Netzwerken, die global, offen und zensurresistent sind.

Privatsphäre, Fungibilität und die zugrundeliegende Technologie sind somit entscheidende Faktoren, die den langfristigen Wert und die Akzeptanz von Kryptowährungen maßgeblich beeinflussen. Die Balance zwischen Transparenz, Sicherheit und Datenschutz stellt weiterhin eine Herausforderung dar, deren Lösung essenziell ist, um die Zukunft digitaler Währungen zu sichern. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass technische und ethische Innovationen bei der Entwicklung neuer Kryptowährungen entscheidend sind, um das Vertrauen von Investoren und Nutzern gleichermaßen zu gewinnen. Nur so kann ein nachhaltiges und breit akzeptiertes digitales Ökosystem entstehen.

Was war der „Hard Fork“ von Ethereum und welche Lektionen können wir daraus ziehen?

Der Angriff auf The DAO 2016 brachte nicht nur Ethereum, sondern die gesamte Blockchain- und Krypto-Community an einen kritischen Punkt. Der Hack hatte eine Welle von Diskussionen über die Prinzipien der Dezentralisierung, der Unveränderlichkeit von Blockchains und der ethischen Verantwortung von Entwicklern zur Folge. Inmitten der chaotischen Situation stand eine schwierige Entscheidung: Sollten die gestohlenen Gelder durch einen sogenannten „Hard Fork“ aus dem Hacker-Konto entfernt und an die ursprünglichen Investoren zurückgegeben werden? Die Lösung brachte die Debatte über die Prinzipien der Unveränderlichkeit und Dezentralisierung auf eine neue Ebene und stellte das Ethereum-Projekt vor eine entscheidende Bewährungsprobe.

Ethereum war und ist ein dezentrales Netzwerk, das darauf ausgelegt ist, dApps (dezentrale Anwendungen) zu unterstützen. Es garantierte jedoch nicht, dass jede einzelne dApp oder jeder Smart Contract einer umfassenden Überprüfung unterzogen wird. The DAO, das größte Crowdfunding-Projekt seiner Zeit, war ein Experiment, das auf der Ethereum-Blockchain basierte. Doch der Hackerangriff zeigte schnell die Schwächen des Systems. In diesem Fall war Ethereum als Plattform nicht direkt verantwortlich für den Smart Contract von The DAO, aber viele in der Community fühlten sich moralisch verpflichtet, einzugreifen.

Die Lösung, die von den Entwicklern, einschließlich Vitalik Buterin, dem Mitbegründer von Ethereum, unterstützt wurde, war ein Hard Fork – ein Software-Update, das den Code von Ethereum so verändern würde, dass die gestohlenen Mittel aus dem DAO-Vertrag entfernt und an die ursprünglichen Investoren zurückgegeben werden könnten. Der Hard Fork konnte nur durch die Aktivierung eines neuen Blocks und einer neuen Kette von Transaktionen durchgeführt werden. Aber diese Entscheidung war nicht unumstritten, da sie die Unveränderlichkeit des Blockchainsystems und die Grundprinzipien von Ethereum in Frage stellte.

Die Idee hinter der Unveränderlichkeit der Blockchain ist, dass einmal getätigte Transaktionen nicht rückgängig gemacht werden können. Diese Stabilität war das, was die Dezentralisierung so revolutionär machte. Ein Hard Fork hingegen führt zu zwei konkurrierenden Blockchains, die jeweils eine eigene Version der Geschichte und eine eigene native Währung haben. Ethereum und Ethereum Classic, die nach dem Fork existierten, hatten unterschiedliche Anhänger und unterschiedliche Werte. Ethereum Classic, die ursprüngliche Kette, wurde von einigen als das wahre, unveränderte Ethereum angesehen, während Ethereum selbst durch den Fork eine Neuorientierung erlebte.

Doch die Entscheidung, den Hard Fork durchzuführen, hatte nicht nur technische und philosophische Implikationen. Die Krypto-Community wurde gespalten, und es stellte sich die Frage, ob so eine zentrale Entscheidung durch Entwickler und Projekte im Namen der Dezentralisierung getroffen werden sollte. Hätten sich die Entwickler anders entschieden und die Unveränderlichkeit der Blockchain respektiert, wären möglicherweise viele Investoren und Unterstützer enttäuscht worden, und das Vertrauen in Ethereum wäre schwer erschüttert worden. So oder so, die Entscheidung, das System zu korrigieren, war mit hohen Risiken verbunden. Langfristig betrachtet führte dies zu einer Stärkung von Ethereum als Plattform, da viele der ursprünglichen Unterstützer hinter der Entscheidung standen.

Ein weiteres Problem war, dass der Hard Fork nicht nur ein technisches Update darstellt, sondern auch zu einem marktwirtschaftlichen Ereignis wurde. Ethereum Classic, die alternative Kette, fand eine neue Anhängerschaft, als sie von der Kryptowährungsbörse Poloniex gelistet wurde. Dies führte dazu, dass Ethereum Classic zu einer der prominentesten „Forked“ Blockchains wurde, die auch heute noch existiert. Einige sehen in Ethereum Classic eine Art „unverfälschte“ Blockchain, während Ethereum, die Hard Fork-Version, für viele als das fortschrittlichere und funktionalere Netzwerk angesehen wird.

Der Vorfall um The DAO ist nicht nur eine technische Anekdote aus der Geschichte der Blockchain, sondern eine wertvolle Lektion in der Entwicklung dezentraler Systeme. In Zukunft werden ähnliche dApps und Kryptowährungsprojekte wahrscheinlich eine ähnliche Dynamik erleben, bei denen das Vertrauen der Nutzer auf die Technologie und die Entwicklergemeinschaft entscheidend ist. Ein dApp, das wie The DAO ursprünglich das Vertrauen von Millionen von Investoren gewann, könnte genauso schnell zu einem Ziel von Angriffen und Missbrauch werden. Daher ist es entscheidend, dass Entwickler und Nutzer eine kritische Haltung gegenüber neuen Projekten einnehmen und sich bewusst sind, dass nicht alle dApps gleichermaßen ausgereift sind. Auch die Wahl der richtigen Blockchain-Plattform für ein Projekt kann entscheidend sein, da nicht jede Plattform die notwendige Stabilität und Sicherheit bieten kann.

Darüber hinaus ist es wichtig, die Prinzipien der Dezentralisierung nicht nur als technische Errungenschaft zu betrachten, sondern auch als ethisches Fundament, auf dem zukünftige Anwendungen aufbauen. Die Idee, die Kontrolle zu dezentralisieren und den Nutzer in den Mittelpunkt zu stellen, muss von einer soliden Infrastruktur und verantwortungsbewussten Entwicklern begleitet werden. In diesem Zusammenhang wird auch die Frage nach der Verantwortung der Entwickler immer relevanter. Sie sind nicht nur für den Code verantwortlich, sondern auch für die Integrität und Sicherheit der Systeme, die sie schaffen.

Ein weiteres spannendes Thema sind die neuen Möglichkeiten, die durch die Blockchain-Technologie geschaffen werden, um Märkte und Dienstleistungen auf dezentrale Weise zu organisieren. Plattformen wie Augur, die Prognosemärkte ermöglichen, oder die Entwicklungen im Bereich dezentraler Versicherungen, Airbnb-Alternativen und anderer Plattformen, die ohne zentrale Vermittler auskommen, bieten viel Potenzial. Doch auch hier gibt es Herausforderungen. Das Vertrauen in diese Systeme wird durch ihre Dezentralität gestärkt, aber nur dann, wenn die zugrunde liegende Technologie zuverlässig und sicher ist. Und wie bei The DAO gezeigt, muss die Community ständig darüber nachdenken, wie weit die Entwickler eingreifen dürfen, um ein System zu korrigieren, ohne die Grundprinzipien der Dezentralisierung zu gefährden.

Wie Hash-Raten und Mining-Sicherheit das Vertrauen in Krypto-Assets Bestimmen

Das Vertrauen in Krypto-Assets wird durch die Sicherheit ihrer zugrundeliegenden Blockchain-Netzwerke bestimmt. Eine der wichtigsten Kennzahlen, die verwendet wird, um diese Sicherheit zu messen, ist die sogenannte „Hash-Rate“ des Netzwerks. Diese gibt an, wie viel Rechenleistung von den Computern, die das Netzwerk sichern, bereitgestellt wird. Ein höherer Wert deutet auf eine größere Sicherheit hin, da er darauf hinweist, dass mehr Ressourcen in das Netzwerk investiert werden, was es schwieriger macht, es zu manipulieren.

Eine kritische Bedrohung für die Sicherheit eines Krypto-Assets stellt der sogenannte „51-Prozent-Angriff“ dar. Dabei übernimmt ein Akteur oder eine Gruppe von Akteuren die Kontrolle über mehr als 50 Prozent der Rechenleistung im Netzwerk. Mit dieser Mehrheit könnten sie ungültige Transaktionen verarbeiten, indem sie beispielsweise Gelder ausgeben, die sie nicht besitzen. Dies würde das Vertrauen in das Krypto-Asset zerstören und könnte den gesamten Markt destabilisieren. Um dieses Risiko zu minimieren, müssen Blockchain-Netzwerke so aufgebaut sein, dass es keine zentrale Entität gibt, die genügend Rechenleistung kaufen kann, um eine Mehrheit zu erlangen.

Die dezentrale Struktur der Blockchain ist ein entscheidender Faktor. Um das Netzwerk abzusichern, müssen weltweit verteilte Computer zur Verfügung stehen, sodass es praktisch unmöglich wird, die Mehrheit der Rechenleistung zu kontrollieren. Dies ist jedoch nur dann der Fall, wenn der Wert des Krypto-Assets und die Anzahl der Transaktionen steigen. Nur dann werden neue Miner in das Netzwerk integriert, die das System mit ihrer Rechenleistung unterstützen, um Gewinne zu erzielen. Miner sind keine Idealisten, die aus altruistischen Gründen ihre Rechenkapazität zur Verfügung stellen. Vielmehr handelt es sich um wirtschaftlich motivierte Akteure, deren Handeln durch den Wert des Krypto-Assets und die Transaktionsgebühren bestimmt wird. Wenn der Preis steigt und die Transaktionsvolumen wachsen, wird es für Miner lukrativ, mehr Rechenleistung zu investieren, was wiederum zu einer stärkeren Absicherung des Netzwerks führt.

Das wachsende Vertrauen in die Sicherheit des Netzwerks führt zu einer positiven Rückkopplungsschleife: Je sicherer ein Krypto-Asset erscheint, desto mehr Menschen sind bereit, es zu kaufen und zu verwenden, was den Preis weiter steigen lässt. Dieses Wachstum stärkt die Sicherheit des Netzwerks und fördert so das langfristige Vertrauen in die Blockchain-Technologie.

Die Hash-Rate eines Netzwerks lässt sich mit einem einfachen Konzept vergleichen, das die Anzahl der Maschinen oder Miner angibt, die zur Verarbeitung von Transaktionen beitragen. Ein hoher Hash-Rate-Wert bedeutet, dass viele Maschinen in das Netzwerk integriert sind und dass das Netzwerk deshalb besser geschützt ist.

Ein weiteres Beispiel verdeutlicht die Entwicklung der Hash-Rate von Bitcoin und Ethereum. Im Jahr 2017 war die Bitcoin-Hash-Rate dreimal höher als im Jahr 2016, und die Ethereum-Hash-Rate war sogar zehnmal gestiegen. Während Ethereum mit einem geringeren Ausgangswert startete, zeigte sich hier ein schnelleres Wachstum, was darauf hindeutet, dass mehr Miner von den potenziellen Gewinnen, die Ethereum bietet, angezogen wurden. Dies ist ein Indikator für das Vertrauen in das Netzwerk, da Miner tendenziell nur dann investieren, wenn sie glauben, dass ihre Ausgaben durch zukünftige Gewinne gerechtfertigt sind.

Interessanterweise folgt die Hash-Rate häufig dem Preis des Krypto-Assets, weil der Wert des Assets das wirtschaftliche Interesse der Miner beeinflusst. Es gibt jedoch auch Situationen, in denen die Hash-Rate dem Preis vorausgeht. In diesen Fällen schließen Miner auf die zukünftige Wertentwicklung des Assets und fügen ihre Maschinen hinzu, noch bevor der Preis steigt. Diese Erwartung zukünftiger Gewinne stärkt das Vertrauen und kann zu einer tatsächlichen Preissteigerung führen.

Für die Berechnung der Sicherheit eines Netzwerks anhand der Hash-Rate ist es nützlich, den Wert der Maschinen, die das Netzwerk sichern, zu ermitteln. Dies gibt einen Hinweis darauf, wie viel ein Angreifer ausgeben müsste, um das Netzwerk zu übernehmen. Beispielsweise würde es im Jahr 2017 etwa 660 Millionen US-Dollar kosten, die gesamte Rechenleistung des Bitcoin-Netzwerks zu replizieren, um so eine 51-Prozent-Attacke durchführen zu können. Im Fall von Ethereum würde der Preis für eine ähnliche Attacke rund 294 Millionen US-Dollar betragen. Der Vergleich der Kosten, die erforderlich sind, um das Netzwerk zu replizieren, ermöglicht eine objektive Einschätzung der Sicherheit des Netzwerks.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es nicht immer sinnvoll ist, die Hash-Raten von verschiedenen Krypto-Assets direkt miteinander zu vergleichen. Dies liegt daran, dass unterschiedliche Blockchains unterschiedliche Konsensmechanismen und Hash-Funktionen verwenden, die jeweils spezifische Hardware erfordern. Zum Beispiel wird Bitcoin hauptsächlich mit ASIC-Maschinen (Application-Specific Integrated Circuits) gemined, die für hohe Rechenleistung optimiert sind, während Ethereum überwiegend mit GPUs (Graphics Processing Units) gemined wird. Das bedeutet, dass 1.000 US-Dollar mehr Rechenleistung für Bitcoin liefern würden als für Ethereum, was für den Vergleich der Sicherheitsniveaus zwischen verschiedenen Blockchains entscheidend ist.

Zusätzlich zur reinen Rechenleistung ist es von entscheidender Bedeutung, wie dezentral die Hash-Rate aufgestellt ist. Ein hoher Wert an Rechenleistung ist nur dann von Vorteil, wenn diese Rechenleistung auf viele unabhängige Miner verteilt ist. Wenn beispielsweise ein einzelner Miner oder eine kleine Gruppe von Minern die Mehrheit der Rechenleistung kontrolliert, besteht die Gefahr, dass sie das System manipulieren. Ein Netzwerk, das zwar eine hohe Hash-Rate aufweist, aber stark zentralisiert ist, ist genauso anfällig für Angriffe wie ein Netzwerk mit geringer Hash-Rate, wenn die Kontrolle über das Netzwerk in den Händen weniger Akteure liegt.

Es ist also nicht nur wichtig, die Höhe der Hash-Rate zu beobachten, sondern auch darauf zu achten, wie diese Hash-Rate verteilt ist. Ein dezentralisiertes Netzwerk ist nur dann sicher, wenn die Rechenleistung weitgehend über viele unabhängige Miner und Entitäten verteilt ist, die keine gemeinsame Kontrolle über das Netzwerk ausüben. Nur so kann das Risiko eines 51-Prozent-Angriffs effektiv verringert werden.