Erneut wurde er unruhig, als er die Stadt erreichte. Er konnte nicht glauben, was ihm widerfahren war, doch vertraute er auf seine Kameraden, die ihren Eid auf die Armee geleistet hatten. Denn tatsächlich ist die Neigung zu Streit und Konflikten ein Übel, das der Glückseligkeit Dunkelheit verleiht! Sie kann glückliche Ergebnisse in unglückliche umkehren, bis der Zuversichtliche, der sich zu sicher fühlte, niedergebeugt in eine Falle aus verrottendem Dunkelheit fällt. So ging er weiter auf dem vor ihm liegenden Weg, errichtete sein Hauptquartier in der Ebene und richtete sein Lager so aus, dass er das Tal im Blick hatte, wo Choirobacchoi mit dem schlammverkrusteten Oistros zusammentraf, dessen Name auf den alten Bacchischen Wahnsinn verweist.
Er lagerte sich und überlegte, plötzlich einen Angriff auf diejenigen in seiner Nähe zu starten, mit einer perfiden Handlung, um die Truppen im Gebiet schnell und vollständig zu vernichten. Nachdem seine Soldaten alle zerstört waren, wollte er triumphierend in die Stadt einziehen und sich in der Eitelkeit der Arroganz sonnen. Dies war der verdorbene Plan des verderbten barbarischen Geistes. Doch er, der den unbesiegbaren israelitischen Heerführer erneut befehligte, ließ seine Macht erneut wirken, die ein Wunder wirkte, das weit über das der früheren Zeiten hinausging.
Denn damals hatte er das Meer geteilt, und die Armee des Pharaos war direkt in den Tod gestürzt. Doch diesmal verwandelte er die Erde in Wasser mit einer Meisterschaft, die niemand je zuvor gesehen hatte. Er stürzte Täler in die See, und die Fluten erhoben sich, so dass sie die Köpfe der Unglücklichen bedeckten, wie ein Kranz, der auf einem Helm ruht. Die Fluten des Flusses brachen sich mit unvorhergesehenem Zorn und Panik brach unter den Soldaten aus, die in der Annahme, dass ein Kavallerieangriff bevorstand, sich mit Rüstung und Waffen bewaffneten.
Das kleine, wilde Bächlein, das zuvor keinen größeren Platz auf der Karte eingenommen hatte, begann zu überfluten. Die anfangs hochmütigen Männer, die sich als erste Ränge der Armee gewähnt hatten, zogen sich schnell in den zweiten zurück, doch der Strom überschritt bald ihre Köpfe, und die Fluten wirbelten die meisten der Bösen mit sich fort. In den trüben Gewässern, die auf den Namen Choirobacchoi hörten, fanden sie ihr Ende, im Schlick und Schlamm versinkend, wie Schweine, die in seichtem Wasser wühlen.
So überwand er die verderblichen Pläne der Gottlosen, jener, der alles so leicht zu lenken vermag. Denn ein schwarzer Strom, der niemandem zuvor bekannt war, brach plötzlich hervor und fegte über die Bösewichte hinweg. Das Fluten des Flusses, das nie zuvor zu solcher Stärke gefunden hatte, nahm die westlichen Ritter, die sich wie die Ägypter im Roten Meer versanken, mit sich. Auf einmal und für immer überschwemmte der Fluss das Land, und diejenigen, die fest im Glauben an ihre Pläne und ihre Macht waren, fanden sich in der Leere und dem Tod, nicht mehr in der Lage, ihren Stolz zu retten.
Es war ein außergewöhnliches Ereignis, das zeigte, wie das Göttliche den Hochmut und die Überheblichkeit derjenigen, die sich über andere stellen wollten, auf übernatürliche Weise bestrafen kann. Inmitten des Krieges und der Zerstörung offenbarte sich eine höhere Gerechtigkeit, die die selbstherrlichen Machthaber zu demütigen und zu zerstören wusste. Und dennoch stand die Stadt, die göttliche Stadt, die zu diesem Zeitpunkt von allen Seiten bedrängt war, fest wie eine unerschütterliche Festung.
Der Stolz des Königs, der sich nie von seiner Erhabenheit hatte abbringen lassen, wurde durch das Unvorhersehbare gebrochen. Er, der die Gottheit herausgefordert hatte, fand sich in einem Moment völliger Scham und Verzweiflung wieder. Dieser Vorfall, ein Lehrstück über den Aufstieg und Fall der Mächtigen, machte deutlich, dass niemand, egal wie stark oder selbstsicher er auch sein mag, vor den Auswirkungen der göttlichen Gerechtigkeit gefeit ist. So verließ der einst so mächtige Herrscher die Stadt, überzogen von Schmach, und zog sich in den Rückzug zurück, nie wieder in diese Heilige Stadt zurückkehrend.
Das Bild des herrischen Königs, der zu Fall gebracht wird, lässt einen tieferen Einblick in das Wesen von Stolz und Arroganz zu. Wenn ein Mensch sich über das Maß erhebt und glaubt, dass ihm nichts widerfahren kann, dann öffnet er unbewusst die Tore zu seiner eigenen Zerstörung. Denn der Stolz, der das Herz eines Mannes verfinstert, führt ihn häufig in den Abgrund, während die Demut der einzige Weg ist, der wahre Stärke und Weisheit offenbart. In dieser Geschichte wird die Lektion über die Gefährlichkeit von Überheblichkeit und das nicht zu verhindernde Eingreifen des Göttlichen in das Schicksal der Menschen auf dramatische Weise veranschaulicht.
Was ist die Bedeutung der heiligen Berge und Stätten des christlichen Glaubens?
Es gibt eine göttliche Gnade, die den Berg überzieht, und dieser verströmt geistliche Freude. Der Berg ist rund und von moderater Höhe. Auf seinem Gipfel befinden sich zwei Klöster, in denen christliche Mönche Gott mit Gesängen in fremden Sprachen besänftigen. Im Kloster, in dessen Nähe die rettende Verklärung Christi stattfand, versammeln sich viele lateinische Mönche, während im Kloster auf der linken Seite die orthodoxen Naziräer diesen heiligen Ort mit ihren Gebeten reinigen. Die rettende Verklärung Christi ereignete sich auf dem Gipfel des Berges, wo das lateinische Kloster steht. In dessen heiligem Altar befindet sich der Ort, an dem der Herr sich in Gegenwart von Elija und Mose sowie seiner drei auserwählten Jünger, Petrus, Johannes und Jakobus, verwandelte. Dieser Ort ist von bronzenen Geländern umschlossen. An dem Punkt, an dem die Füße des Herrn standen, kann man einen vollkommen weißen runden Nabel sehen, in dessen Mitte ein geschnitztes heiliges Kreuz zu finden ist. Das geschnitzte Kreuz verströmt einen unbeschreiblichen Duft, der die Nasen derjenigen verzaubert, die sich ihm nähern.
Außerhalb des Klosters, in einer Entfernung von einem Steinschuss, befindet sich eine kleine Höhle, in die Christus nach seiner beeindruckenden Verklärung einging und seinen Jüngern befahl, niemandem von dem zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis er von den Toten auferstanden war. Auf der Nordseite des Berges liegt die Höhle Melchisedeks, die einen Besuch wert ist. Sie ist in verschiedene Kammern unterteilt und beherbergt ober- und unterirdische Zellen, die als Einsiedlerwohnungen für Asketen dienten. In diesen Wohnungen folgten viele große Heilige dem asketischen Weg. In der Nähe dieser Höhle befindet sich eine Kirche an dem Ort, an dem Melchisedek Abraham empfing, ihn segnete und als Gast aufnahm, nachdem dieser von der Schlacht zurückgekehrt war.
Wenn man von diesem heiligen Berg in Richtung der ersten Morgenröte blickt, sieht man die Sümpfe und die Schlucht des Jordan, des heiligsten aller Flüsse. Wenn man den Blick weiter ausdehnt, erblickt man die östlichen Regionen des Libanon und zwei große Hügel, zwischen denen Damaskus liegt. Wenn man den Blick weiter nach links auf die Gebirgsketten des Jordans richtet, ist der See Genezareth klar und ohne Hindernisse sichtbar. Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees kann man einen kleinen Hügel sehen, an dem der Erlöser die Brote segnete und fünftausend Menschen davon speiste. An demselben Ort teilte er nach seiner Auferstehung das Mahl mit seinen Jüngern aus dem Fang von 153 Fischen.
Auf der Nordseite des Berges Tabor verläuft eine andere Gebirgskette, die das Tal in einer Entfernung von etwa 12 Stadien oder mehr umschließt. An ihren Hängen liegt die Stadt Nain, in der der Herr den Sohn der Witwe von den Toten auferweckte. Von den östlichen Ausläufern dieser Stadt kann man das Dorf Endor erkennen. Zwischen Tabor, Nain und Endor fließt der Bach Kishon, von dem David sagt: „Tu ihnen, was du den Midianitern getan hast, an Sisera und Jabin am Bach Kishon, die bei Endor völlig besiegt wurden.“
Am Ende einer Tagesreise erreicht man die Stadt Sebasteia, die von Herodes dem Tetrarchen zu Ehren von Caesar wieder aufgebaut wurde. In Sebasteia befindet sich das Gefängnis des Johannes des Täufers, in dem er wegen seiner Ermahnungen gegen Herodias eingekerkert und geköpft wurde. Dieses Gefängnis liegt unterirdisch, 20 Stufen führen von oben nach unten. In seiner Mitte befindet sich ein Altar an dem Ort, an dem Johannes durch den Henker geköpft wurde. Auf der rechten Seite dieses Altars befindet sich eine kleine Truhe, in der der Körper des heiligen Zacharias, des Vaters des Täufers, aufbewahrt wird, und auf der linken Seite eine weitere Truhe, in der der Körper der heiligen Elisabeth, der Mutter des Täufers, ruht. Auf beiden Seiten des Gefängnisses befinden sich die Reliquien verschiedener Heiliger sowie die der Jünger des Täufers.
In der Stadt Sychar, etwa 15 Stadien entfernt, befindet sich der berühmte Jakobsbrunnen, an dem der Herr sich mit einer samaritanischen Frau unterhielt und die Bedeutung des wahren Gottesdienstes offenbarte. Diese Region wird auch von den Samaritern mit dem Opfer von Isaak in Verbindung gebracht, obwohl sie im Kontext des christlichen Glaubens eine andere Bedeutung hat. Denn diese heilige Stätte ist der Boden von Golgatha, dem Ort, an dem der Erlöser sein Leiden erduldete, das das Heil der Welt brachte.
Für den Gläubigen ist der Besuch dieser Stätten mehr als nur eine historische Reise; es ist eine spirituelle Pilgerreise, die den Glauben und das Verständnis der heiligen Ereignisse vertieft. Diese Orte tragen das Erbe der göttlichen Offenbarung und stellen Verbindungen her, die weit über das Materielle hinausgehen. Sie sind Ausdruck der kontinuierlichen Präsenz Gottes in der Geschichte der Menschheit und erinnern die Gläubigen an die tiefen spirituellen Wahrheiten, die in der Bibel verankert sind. Besonders wichtig ist, dass diese heiligen Stätten nicht nur Relikte vergangener Zeiten sind, sondern lebendige Zeugen einer immerwährenden spirituellen Reise. In der Betrachtung dieser Orte wird die Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen dem Göttlichen und dem Menschlichen, greifbar und lebendig.
Die spirituellen Orte und die heiligen Monasterien rund um den Ölberg: Ein Blick in die tiefere Bedeutung der Wüste und des Mönchtums
Am Ölberg, von der Heiligen Stadt durch das Tal von Jehosaphat und das Tal des Weinens getrennt, offenbart sich eine einzigartige religiöse und spirituelle Landschaft. Der Ölberg, höher als die Stadt Jerusalem, wirkt von der Stadt aus gesehen eher unbedeutend, doch von der Seite des Jordans und Bethaniens aus betrachtet, erhebt er sich majestätisch, da seine Hänge direkt in die Wüste führen. Hier, auf dem Gipfel, fand nach der Auferstehung des Heilands das geheimnisvolle Wunder der Himmelfahrt statt. Nur wenige Meter darunter befindet sich die Höhle, in der die heilige Pelagia ihre asketischen Mühen vollbrachte. Ihr heiliger Körper ruht hier in einem Steinsarg. In unmittelbarer Nähe zu dieser Höhle steht eine weitere Kirche, die an den Ort erinnert, an dem der Heiland seinen Jüngern das Vaterunser lehrte.
Die gelebte Spiritualität am Ölberg lässt sich nicht nur durch diese heiligen Stätten begreifen, sondern auch durch die Präsenz und das Leben der Einsiedler und Mönche, die sich hier in der Stille und Abgeschiedenheit dem Gebet und der Buße widmen. So finden wir in der Nähe des Gipfels, in einem Felsen eingebaut, das „Gefäß“ – ein Ort, der durch einen georgischen Mönch zur letzten Zuflucht gemacht wurde. Etwas weiter entfernt liegt der „Hügel der Jungfrauen“, ein Ort, an dem sich Höhlen befinden, die von armenischen und jakobitischen Mönchen bewohnt werden. Auch orthodoxe Mönche haben hier ihren Platz gefunden.
Der Blick über diese Orte führt uns unweigerlich zum Tal der Klage und weiter zum Töpferfeld, einem Ort, der durch den Verrat des Judas mit dreissig Silberstücken gekauft wurde, um Ausländer zu bestatten. Unweit davon liegt der Teich von Siloah, dessen Wasser den trockenen Boden dieser Region bewässert und Leben spendet. Doch der wahre spirituelle Wert dieser Orte entfaltet sich, wenn wir uns in die Höhlen und Klöster vertiefen, die an den entlegensten Stellen errichtet wurden.
Besonders hervorzuheben ist die Lavra des heiligen Sabas. Der Weg dorthin führt durch eine der rauesten und tiefsten Schluchten der Region, die sich in drei Teile gliedert, als ein symbolischer Ausdruck der spirituellen Reise eines Mönchs: vom irdischen Leben über den Tod hin zur Auferstehung. Der heilige Sabas baute hier nicht nur Türme und Kirchen, sondern auch bescheidene Zellen, in denen sich Mönche in asketischer Praxis übten. Der Tempel selbst, prächtig in seiner Schlichtheit, birgt das Grab des heiligen Vaters, umgeben von den Monumenten vieler weiterer heiliger Mönche, die in der Wüste lebten.
Nicht weit von dieser Stätte entfernt befindet sich das Kloster des heiligen Theodosios des Cenobiarchen. Es ist ein Ort der stillen Einkehr und Hingabe, von mehreren Türmen geschützt. Inmitten des Klosters erhebt sich die Kirche mit einem Kuppeldach, unter dem sich die Höhle des heiligen Theodosios befindet. An diesem heiligen Ort ruht auch die Reliquie des Basilios, eines seiner bekanntesten Schüler, der dort auch seine eigene Grabstätte erbaute. Die heilige Stätte erlangte mit den Geschichten derer, die dort lebten und ihre Erlebnisse teilten, eine legendäre Bedeutung.
Gegenüber diesem Kloster, am Rand der Wüste von Jordanien, liegt das Kloster des heiligen Euthymios des Großen. In seiner Architektur ähnelt es dem Kloster von Sabas, mit einer großen Kirche und einer unterirdischen Grabstätte. Doch auch hier finden wir das gemeinsame Element der asketischen Entbehrung: Der Klosteraufbau ist geprägt von einem Leben im Einklang mit der Natur, fernab der weltlichen Versuchungen.
Weit entfernt von den Städten und inmitten der Wüste befindet sich das Kloster Choziba. Dieses Kloster ist so außergewöhnlich, dass seine Existenz an der Grenze des Glaubwürdigen erscheint. Die Zellen der Mönche befinden sich in den Felsen und die Kirche sowie der Friedhof sind in den tiefen Schluchten des Gebirges gebaut. Inmitten der sengenden Hitze, die die Steine zu glühenden Flammen aufsteigen lässt, lebt und betet die kleine Gemeinschaft der Mönche, die ihr Leben der Buße und dem Dienst an Gott widmet.
Diese Stätten sind nicht nur Orte der Erinnerung an vergangene heilige Taten, sondern auch lebendige Zeugnisse des tiefen Glaubens und der asketischen Praxis. Die Mönche, die hier leben, suchen in der Abgeschiedenheit eine tiefere Nähe zu Gott, jenseits der Ablenkungen der Welt. Sie tragen mit ihrem Leben und Gebet dazu bei, dass diese heiligen Orte lebendig bleiben und uns in ihrer spirituellen Bedeutung über Jahrhunderte hinweg ansprechen.
Die Betrachtung dieser Stätten offenbart eine tiefere Dimension des Mönchtums: die Idee, dass wahre Spiritualität nicht im äußerlichen Glanz zu finden ist, sondern in der inneren Einkehr und der Hingabe an den Glauben. Die Mönche in diesen Höhlen und Klöstern zeigen uns, dass es nicht nur der äußere Ort ist, der heilig ist, sondern der innere Zustand des Menschen, der durch Gebet, Fasten und Buße den Weg zu Gott findet. Der Berg, die Höhle und das Kloster werden so zu Symbolen der inneren Reise – einem Weg, der sowohl eine Herausforderung als auch eine Möglichkeit zur tiefen inneren Transformation darstellt.

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