Die digitale Identität von Präsident Trump stellte sich als ein strategisches Werkzeug dar, das im Kontext seiner Präsidentschaft und der Covid-19-Pandemie massive Auswirkungen hatte. Diese Strategie, die ich als „Gonzo Governance“ bezeichne, war geprägt von der Tatsache, dass Trumps politische Persona nicht mehr nur durch traditionelle politische Rhetorik oder ideologische Diskurse vermittelt wurde. Stattdessen transformierte er sich selbst in ein digitales Meme, das über unzählige selbstreferenzielle und dominante Tweets an seine Anhänger verbreitet wurde. Die gewöhnlichen Formen der politischen Kommunikation, die auf rationalen Argumenten und Fakten basieren, wurden zunehmend irrelevant. Trump musste nicht weiter um Unterstützung werben, indem er die klassische politische Rhetorik wiederholte. Es genügte, wenn er sich digital präsentierte – als visuelle und digitale Begegnung.

Diese Art von Medienpersona hatte weitreichende Folgen. In der Zeit der Pandemie richteten sich Trumps Entscheidungen und Handlungen nicht mehr nach dem Rat von Experten oder den Bedürfnissen des Landes, sondern nach Indikatoren, die seinem persönlichen Image und seinen politischen Zielen dienten: die Börse, die TV-Einschaltquoten und die Zustimmung innerhalb der Republikanischen Partei. Als der Präsident die Bedrohung durch das Coronavirus zunächst unterschätzte und zögerte, die vollständige Unterstützung der Bundesregierung zu mobilisieren, um eine nationale Antwort zu koordinieren, verteidigten seine Anhänger ihn vehement. Dies geschah nicht nur aufgrund seiner ablehnenden Haltung gegenüber einem expansiven Staatsapparat, sondern auch wegen seiner kontinuierlichen Rhetorik, die staatliche Institutionen, die Wissenschaft und kritische Medien als Teil eines „deep state“-Verschwörungskomplotts darstellte.

Die Ablehnung wissenschaftlicher Fakten und öffentlicher Institutionen war ein wesentlicher Bestandteil der digitalen Meme, die Trump verkörperte. Selbst als Frontlinie-Gesundheitsarbeiter Mangel an persönlicher Schutzausrüstung (PPE) hatten, wehrten sich seine Anhänger gegen zusätzliche föderale Hilfen. Die von Trump verbreiteten Narrative, dass Gouverneure keine so vielen lebensrettenden Beatmungsgeräte benötigten oder dass Krankenhäuser PPE „hinter dem Rücken“ versorgten, wurden von seinen Unterstützern kaum infrage gestellt. In der Medienlandschaft der Trump-Ära zeigte sich eine bedenkliche Tendenz, dass die Wahrnehmung der Realität zunehmend durch digitale Memes und die Verweigerung von Fakten geprägt wurde.

Die Macht sozialer Medien, in denen Nutzer ihre eigenen „Wahrheiten“ konstruieren und von der Auseinandersetzung mit einer fundierten Debatte absehen können, trug maßgeblich zur Aufrechterhaltung der Angstpolitik bei. Das Internet und seine Memes bieten eine Plattform, auf der die Wahrnehmung der Realität manipuliert und der Widerstand gegen etablierte Institutionen gestärkt werden kann. In diesem Kontext wurde das politische Klima von Trump zunehmend durch eine Politik der Angst definiert, die auf Unsicherheit und der Annahme basierte, dass alles, was von einem „autorisierenden Meme“ ausgeht, als Wahrheit akzeptiert wird.

Trumps Präsidentschaft ist in diesem Sinne ein Paradebeispiel für die Gefährdung demokratischer Institutionen durch eine radikale Umdeutung von Wahrheit und Fakten. Seine kontinuierliche Herabsetzung von Expert*innen, die seine Definitionen von Krisen und Herausforderungen infrage stellten, wie etwa die Ursachen des Klimawandels oder toxische Autoemissionen, zeugt von der wachsenden Distanz zur evidenzbasierten Politik. Diese Tendenzen gipfelten in der Entspannung von Umweltstandards zugunsten der Ölindustrie, was die langfristigen gesundheitlichen Folgen ignorierte, um kurzfristige politische Vorteile zu erzielen.

Doch der dramatischste Aspekt dieser Politik war die Weigerung, die Auswirkungen der Pandemie auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse zu bekämpfen. Die Pandemie wurde nicht nur als gesundheitliche Krise betrachtet, sondern auch als Angriff auf Trumps Programm, die „große Regierung“ und „liberale“ politische Agenden zu entlarven. Diese Entkopplung von wissenschaftlichen Fakten und politischer Verantwortung führte zu einem gefährlichen Diskurs, der in seiner Verleugnung von Problemen und Tatsachen der Demokratie selbst schaden konnte.

Neben dieser politischen Dimension war es auch die Rolle der Medien, die die Zeit von Trump prägte. Die Medienlogik, das Konzept, dass Institutionen durch Medien transformiert werden, steuerte die politische Kommunikation. Medien haben das kollektive Bewusstsein nachhaltig beeinflusst und die öffentliche Meinung in einer Weise gespalten, dass es zunehmend schwierig wurde, einen gemeinsamen Dialog zu führen. Es war nicht mehr der sachliche Diskurs, der die öffentliche Meinung bestimmte, sondern eine ständige Wiederholung von Narrativen, die politisch von Trumps Anhängern und bestimmten Medien verstärkt wurden.

In einer solchen Situation ist es entscheidend zu verstehen, dass Medien nicht nur Informationskanäle sind, sondern auch als Akteure in der Konstruktion von Wahrheiten und politischen Identitäten auftreten. Der Medienkonsum in der Ära Trump ist ein klares Beispiel dafür, wie politische Agenden und Identitätsbildung durch digitale Formate und Memes gestaltet wurden, die die Wahrnehmung von Realität und Wahrheit zunehmend relativieren.

Endtext

Wie die Medienlogik die politische Kommunikation prägt: Der Fall Trump und die Rolle der sozialen Medien

Die Medienlandschaft, in der Informationen produziert und konsumiert werden, ist heute nicht mehr nur ein Spiegelbild der Realität, sondern vielmehr eine verzerrte Darstellung, die zunehmend von kommerziellen Interessen und digitalen Technologien geprägt wird. Besonders auffällig wird dies in der Art und Weise, wie politische Kommunikation heute stattfindet. Dabei spielt die Medienlogik eine entscheidende Rolle: Die von den Medien und sozialen Plattformen angebotenen Formate, die oft darauf abzielen, Aufmerksamkeit zu erregen und Konflikte darzustellen, haben die Wahrnehmung der Öffentlichkeit erheblich verändert. Dies zeigt sich besonders deutlich in den politischen Kampagnen Donald Trumps, sowohl in der Präsidentschaftswahl 2016 als auch in der Wahl 2020.

Trump nutzte die sich ständig weiterentwickelnde digitale Technologie zu seinem Vorteil. Die sozialen Netzwerke, insbesondere Facebook und Twitter, wurden zu entscheidenden Instrumenten, mit denen er seine Botschaften verbreitete und direkte Verbindungen zu seinen Anhängern aufbaute. Diese Plattformen ermöglichen es, schnell und effektiv ein Publikum zu erreichen, das auf emotionale Appelle und provokante Inhalte anspricht. Im Gegensatz zur traditionellen politischen Kommunikation, die oft auf Argumentation und rationaler Diskussion beruhte, setzt Trump auf Medienformate, die Spannung erzeugen und visuelle Reize bieten – ein Ansatz, der gut mit der Funktionsweise moderner Kommunikationskanäle harmoniert.

Ein Paradebeispiel für diese Entwicklung war der Angriff auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021. Viele derjenigen, die an diesem Sturm teilnahmen, erklärten, dass sie zu diesem Schritt durch eine Aufforderung des Präsidenten selbst motiviert worden seien. Dieser Fall zeigt eindrucksvoll, wie die Medienlogik der sozialen Netzwerke, die oft Informationen vereinfacht, verzerrt und dramatisiert, tief in die politische Realität eingreift. Medieninhalte, die besonders emotional oder polarisiert sind, tragen zur Stärkung eines Gefühls der Berechtigung bei und fördern das Gefühl, im Recht zu sein – unabhängig davon, wie realitätsgetreu die dargestellten Informationen tatsächlich sind.

Besonders problematisch ist hierbei die Art und Weise, wie diese Medienformate eine Reflexion und kritische Auseinandersetzung mit den dargestellten Inhalten erschweren. In einer Zeit, in der soziale Medien zunehmend die primäre Informationsquelle vieler Menschen darstellen, wird die Fähigkeit, zwischen Wahrheit und Manipulation zu unterscheiden, immer schwieriger. Die Formate dieser Plattformen, die stark auf visuelle und persönliche Elemente setzen, fördern die Akzeptanz und ein geringeres Maß an kritischem Denken. Die Medienlogik, die auf sofortige Reaktion und emotionale Ansprache setzt, führt dazu, dass komplexe politische und gesellschaftliche Themen in einfache, zugkräftige Narrativen verpackt werden.

Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind nicht nur politischer Natur, sondern betreffen auch die gesellschaftliche Struktur. Im Fall von Donald Trump und seiner Verwaltung kann man von einer "Gonzo Governance" sprechen, einer Art der politischen Führung, die stark auf medienwirksame Provokationen setzt und sich wenig um die Wahrhaftigkeit von Informationen schert. Trumps Kampagnen in den Jahren 2016 und 2020 profitierten von der Macht digitaler Technologien und der Art und Weise, wie soziale Netzwerke und große Internetkonzerne wie Facebook und Google den Informationsfluss beeinflussten. Das zentrale Element dieser Form von Governance war die Nutzung von digitalen Formaten, die auf Zuschauerbindung und hohe Interaktionsraten abzielten, unabhängig von den tatsächlichen Inhalten, die sie vermittelten.

Dies führte zu einer zunehmend verzerrten Darstellung von Wahrheit und Realität. Der Zugang zu persönlichen Informationen und die Nutzung dieser Daten durch Unternehmen und staatliche Stellen eröffnen ein weiteres problematisches Feld. Während der Pandemie 2020 versuchte zum Beispiel der US-Versicherer Blue Shield, von der Bereitstellung von Impfstofflogistik und technischer Unterstützung zu profitieren, indem er im Gegenzug Zugang zu Patientendaten verlangte. Diese Informationen könnten wiederum genutzt werden, um das Nutzerverhalten zu überwachen und weiter zu manipulieren. Es wird immer deutlicher, dass das Sammeln und die Nutzung von Daten heute nicht nur zur Verbesserung von Dienstleistungen oder zur Erhöhung von Profiten dient, sondern auch zur Manipulation öffentlicher Meinungen und zur Beeinflussung politischer Entscheidungen.

Die Logik, die diese digitale Medienkultur antreibt, lässt sich als ein Teil des neoliberalen Projekts verstehen. In diesem Kontext wird Information nicht mehr als öffentliches Gut betrachtet, sondern als Ware, die verarbeitet, vermarktet und manipuliert wird. Die Produktion und Verbreitung von Wissen hat sich zu einer wirtschaftlichen Aktivität entwickelt, die vor allem den Interessen der großen Medien- und Technologieunternehmen dient. Diese Entwicklung hat weitreichende Folgen für die Demokratie, da sie das Vertrauen in traditionelle Informationsquellen untergräbt und eine Kultur der Sensationslust und der schnellen, unreflektierten Meinungsbildung fördert.

Die Kontrolle über Informationen und die Schaffung von Narrativen, die Angst und Unsicherheit schüren, sind nicht neu, aber in der digitalen Ära haben sie eine neue Dimension erreicht. Disinformation und Propaganda haben sich als Instrumente der politischen Manipulation etabliert, die oft in Form von Unterhaltung daherkommen. Die Medien – und insbesondere soziale Netzwerke – sind nicht nur Plattformen für den Austausch von Nachrichten, sondern auch für die Verbreitung von Falschinformationen, die tief in die Gesellschaft eingreifen. Der Fall Donald Trump verdeutlicht, wie stark die Medienlogik das politische Geschehen prägen kann, indem sie Narrative erschafft, die sich nur schwer von der Wahrheit unterscheiden lassen.

Die zunehmende Verflechtung von Medien, Politik und Wirtschaft hat die Art und Weise verändert, wie öffentliche Informationen verbreitet und konsumiert werden. In dieser neuen Medienrealität ist es von zentraler Bedeutung, ein kritisches Bewusstsein für die Mechanismen zu entwickeln, die hinter den Informationen stehen, die wir täglich konsumieren. Die Medienlogik, die diese Prozesse antreibt, verändert nicht nur die politische Kommunikation, sondern auch die Art und Weise, wie wir als Gesellschaft die Welt verstehen und unsere Entscheidungen treffen. Die Herausforderung besteht darin, in einer solchen Umgebung ein ausgewogenes und reflektiertes Verständnis von Wahrheit und Realität zu bewahren.

Wie die Medienpanik die Wahrnehmung von Bedrohungen in der Gesellschaft verzerrt

Die moderne Gesellschaft ist zunehmend von Medienberichten geprägt, die oft eine verzerrte Wahrnehmung von Bedrohungen und Risiken erzeugen. In den letzten Jahrzehnten haben Forscher und Sozialwissenschaftler den Einfluss der Medien auf das öffentliche Bewusstsein und die individuelle Wahrnehmung untersucht. Besonders auffällig ist, wie in Krisenzeiten – sei es durch Terrorismus, Pandemien oder politische Instabilität – die Medien eine Rolle spielen, die die Ängste der Menschen schürt und dabei die Wahrnehmung von Gefahren verzerrt.

Ein herausragendes Beispiel für diese Medienwirkung zeigt sich im Kontext der Corona-Pandemie. Obwohl es wissenschaftlich fundierte Hinweise auf eine bevorstehende Gesundheitskrise gab, waren politische Entscheidungsträger wie Donald Trump in den USA zunächst nicht bereit, die Gefahr in vollem Maße anzuerkennen. Medienberichterstattung, insbesondere durch populäre Kanäle wie Fox News, spielte dabei eine bedeutende Rolle. Die Art und Weise, wie Informationen über das Virus verbreitet wurden, beeinflusste die gesellschaftliche Reaktion und trug dazu bei, dass viele Menschen das Ausmaß der Bedrohung unterschätzten. Auf der anderen Seite führte die wiederholte und teils dramatische Darstellung von Gesundheitskrisen dazu, dass bei einem Teil der Bevölkerung Ängste überhandnahmen, die das tägliche Leben beeinträchtigten und zur sozialen Polarisation beitrugen.

Die Theorie der "Kultur der Angst", die von Soziologen wie Frank Furedi und Barry Glassner entwickelt wurde, untersucht diesen Phänomen. Sie argumentiert, dass in modernen Gesellschaften Ängste überproportional aufgebauscht werden, was vor allem durch die Medien befeuert wird. Diese Ängste führen zu einer ständigen Sensibilisierung gegenüber potenziellen Gefahren, die jedoch oft weit über die tatsächliche Bedrohung hinausgehen. Das Phänomen wird durch eine zunehmende Medialisierung der Gesellschaft verstärkt. Medien sind nicht nur Kanäle für Nachrichten, sondern auch Plattformen, auf denen die Wahrnehmung von Realität konstruiert wird. So werden Themen wie Terrorismus, Kriminalität oder auch die Gefährdung der Demokratie durch falsche Nachrichten und Desinformation immer wieder in den Fokus gerückt, was die kollektive Angst weiter schürt.

Der Soziologe David Garland beschreibt in seiner Arbeit "The Culture of Control", wie sich die Gesellschaft zunehmend von einem Modell der sozialen Kontrolle hin zu einem Modell der permanenten Gefahrensuche entwickelt hat. In dieser neuen Struktur werden Institutionen, die für das öffentliche Wohl verantwortlich sind, zunehmend von der Wahrnehmung und den Reaktionen der Medien beeinflusst. Die Folgen dieser Dynamik sind tiefgreifend: Gesellschaften neigen dazu, immer restriktivere Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor angenommenen Bedrohungen zu schützen, selbst wenn diese Bedrohungen oft übertrieben oder irrational sind.

Besonders interessant ist die Rolle von sozialen Medien in diesem Kontext. Plattformen wie Twitter, Facebook und YouTube haben es ermöglicht, dass Informationen und Fehlinformationen schnell verbreitet werden. Dies führt dazu, dass die öffentliche Diskussion zunehmend von extremen Positionen geprägt wird, die wenig Raum für differenzierte Betrachtungen lassen. Die Folge ist eine zunehmende Polarisierung der Gesellschaft, in der die Menschen in Lager gespalten werden, die jeweils ihre eigenen "Wahrheiten" verteidigen. Diese Entwicklung zeigt sich auch im politischen Diskurs, etwa bei der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA, der in weiten Teilen der Medien als Bedrohung für die Demokratie dargestellt wurde. Die Medienberichterstattung und die damit verbundene Angst führten zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft und verstärkten das Misstrauen in die Institutionen.

Ein weiteres Beispiel ist die zunehmende Nutzung von Überwachungstechnologien, die ebenfalls durch Medienberichte und öffentliche Diskussionen verstärkt werden. Laut dem Soziologen Kevin Haggerty und Richard V. Ericson ist die Gesellschaft in ein "überwachendes Assemblage" eingetreten, in dem ständig neue Technologien zur Überwachung des Einzelnen und der Gesellschaft eingeführt werden. Diese Technologien werden oft als Antwort auf vermeintliche Bedrohungen präsentiert – seien es Terroranschläge, Pandemien oder andere Krisen. In Wirklichkeit jedoch führt diese permanente Überwachung zu einer weiteren Erosion des Vertrauens in die Gesellschaft und ihre Institutionen.

Es ist auch wichtig zu erkennen, dass die Medien nicht nur die Wahrnehmung von Bedrohungen beeinflussen, sondern auch die Art und Weise, wie politische Akteure auf diese Bedrohungen reagieren. Politiker nutzen die durch die Medien geschürte Angst oft, um ihre eigenen politischen Agenden voranzutreiben. Dies zeigt sich etwa in der Politik der "Sicherheit" oder der Förderung von nationalistischen und autoritären Tendenzen, die in vielen westlichen Demokratien verstärkt beobachtet werden. Die ständige Betonung der Gefahr, sei es durch den "Krieg gegen den Terror" oder durch die Schaffung von Feindbildern innerhalb der Gesellschaft, dient als Rechtfertigung für restriktive politische Maßnahmen, die den individuellen Freiraum und die Bürgerrechte einschränken.

Die Medien sind also nicht nur passive Übermittler von Informationen, sondern aktive Akteure in der Gestaltung der öffentlichen Wahrnehmung. Sie tragen dazu bei, dass Menschen in einer ständigen Alarmbereitschaft leben, was langfristig zu einer Gesellschaft führt, die auf der ständigen Jagd nach Risiken und Gefahren ist. Diese Dynamik hat nicht nur Auswirkungen auf die Politik, sondern auch auf das individuelle Verhalten und die soziale Interaktion. Der Mensch als soziales Wesen gerät in einen Zustand der Unsicherheit, der durch die ständige Medialisierung verstärkt wird.

Ein weiterer Aspekt, der hier nicht unbeachtet bleiben sollte, ist die Wechselwirkung zwischen der Medienberichterstattung und den politischen Interessen. Politische Akteure und Medienunternehmen nutzen gegenseitig die Ängste und Sorgen der Gesellschaft, um ihre eigenen Agenden voranzutreiben. Es entsteht ein Teufelskreis, in dem Angst immer wieder geschürt wird, um politische Maßnahmen zu legitimieren und Machtstrukturen zu erhalten. Diese Dynamik ist nicht nur auf westliche Demokratien beschränkt, sondern betrifft auch andere Teile der Welt, in denen autoritäre Regime ähnliche Taktiken anwenden, um die öffentliche Meinung zu manipulieren und ihre Macht zu sichern.