Die Fähigkeit eines Materials, elektrische Ladungen effizient zu transportieren, spielt eine entscheidende Rolle in der Leistung von Energiespeichergeräten. Bei 2D-halbleitenden Materialien (2D-SCMs) wird dieser Transport durch ihre atomar dünne Struktur erheblich begünstigt. Dies ermöglicht nicht nur schnelle Lade- und Entladevorgänge, sondern auch eine hohe Leistungsdichte und Energieeffizienz. Besonders in Anwendungen, in denen schnelle Energieabgabe erforderlich ist, wie bei Elektrofahrzeugen oder Hochleistungselektronik, sind diese Eigenschaften von enormer Bedeutung.
Der schnelle Ladungstransport in 2D-SCMs sorgt dafür, dass diese Materialien eine hohe Leistung und Effizienz in Energiespeichern aufweisen. Die schnelle Bewegung der Ladungen ermöglicht es, innerhalb kurzer Zeit große Energiemengen zu speichern oder abzugeben. Diese Fähigkeit zur schnellen Reaktion ist entscheidend in Bereichen wie der Energierückgewinnung, der Netzstabilisierung oder der Hochleistungselektronik, wo hohe Leistungsspitzen notwendig sind.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der effizienten Ladungsbewegung in 2D-SCMs ist die Minimierung von Energieverlusten während des Betriebs. Wenn Ladungen problemlos und ohne nennenswerte Hindernisse durch das Material fließen, sinkt die Wahrscheinlichkeit von Widerstandsverlusten und anderen ineffizienten Prozessen. Dies führt zu einer verbesserten Gesamteffizienz des Energiespeichersystems und einer besseren Gesamtleistung des Geräts. Die hohe Beweglichkeit der Ladungsträger und die schnellen Lade- und Entladegeschwindigkeiten tragen zur Schaffung eines sehr leistungsstarken Systems bei.
Ein wesentlicher Vorteil von 2D-SCMs liegt in ihrer großen Oberfläche, die auf der atomar dünnen Struktur basiert. Diese riesige Oberfläche bietet eine Vielzahl aktiver Stellen für elektrochemische Reaktionen, was die Ladungsspeicherung erheblich verbessert, besonders in Batterien und Superkondensatoren. Eine größere Oberfläche fördert die effiziente Aufnahme und Abgabe von Ionen oder Elektronen während der Ladezyklen, was zu einer erheblichen Steigerung der Speicherkapazität führt. Zudem verbessert die erweiterte Oberfläche den Zugang zu den Ionen/Elektronen und beschleunigt deren Diffusion, was schnellere Lade- und Entladeprozesse ermöglicht. Diese Eigenschaft ist besonders wichtig in Superkondensatoren, wo eine größere Oberfläche direkt mit einer höheren Kapazität und damit einer besseren Energiespeicherung korreliert.
Für Batterien bedeutet die Oberflächenstruktur der 2D-SCMs eine signifikante Erhöhung der Ionenspeicherkapazität, was die Gesamtspeicherkapazität und damit die Leistungsfähigkeit des Systems steigert. Diese Materialien ermöglichen eine effiziente Speicherung und den Transport von Ionen, was die Ladezeiten verringert und die Leistungsdichte in Batterien und Superkondensatoren erhöht.
Darüber hinaus zeigen viele 2D-SCMs Redox-Eigenschaften, die für die reversible Speicherung und Freisetzung von elektrischer Energie ohne signifikante Abnutzung oder Degradation über mehrere Zyklen hinweg entscheidend sind. Diese Redox-Reaktionen sind von zentraler Bedeutung für die Effizienz von Energiespeichern, da sie die Umwandlung und Speicherung von Energie ermöglichen. Das Anpassen dieser Reaktionen durch chemische Modifikationen wie Dotierung oder Defekte führt zu einer Verbesserung der elektrochemischen Aktivität und damit zu einer besseren Energieeffizienz. Diese maßgeschneiderte Modifikation der Redox-Eigenschaften von 2D-SCMs ist besonders wichtig in Lithium-Ionen-Batterien, bei denen die reversible Ioneneinlagerung eine grundlegende Rolle spielt.
Ein weiterer Vorteil von 2D-SCMs liegt in ihren katalytischen Eigenschaften. Diese Materialien können elektrochemische Reaktionen unterstützen, indem sie die Aktivierungsenergie senken und die Reaktionskinetik verbessern. Dies ist besonders vorteilhaft in Geräten wie Brennstoffzellen, da die katalytische Aktivität die Effizienz der Reaktion und die Geschwindigkeit der Lade- und Entladevorgänge verbessert. Der Einsatz von 2D-SCMs als Katalysatoren hilft auch dabei, zusätzliche Energieverluste zu vermeiden, indem die Überspannungen verringert werden, die bei vielen elektrochemischen Reaktionen auftreten. Diese Materialien tragen somit zur Steigerung der Gesamtenergieumwandlungseffizienz und der Leistungsfähigkeit des Energiespeichergeräts bei.
Darüber hinaus unterstützen 2D-SCMs die Stabilität und Haltbarkeit von Energiespeichern, da ihre katalytischen Eigenschaften dazu beitragen, die Degradation der Elektroden zu verringern und die Entstehung unerwünschter Nebenreaktionen zu minimieren. Dies ist besonders wichtig für die Langlebigkeit und den langfristigen Betrieb von Energiespeichersystemen, die auf eine konstante Leistung über viele Zyklen hinweg angewiesen sind.
Die Forschung zu 2D-SCMs konzentriert sich darauf, deren elektrochemische Leistung weiter zu optimieren, indem die Materialzusammensetzung, Oberflächenmodifikationen und Gerätearchitekturen angepasst werden. Ziel ist es, die Leistung von Energiespeichern zu steigern, die Effizienz zu verbessern und bestehende Herausforderungen wie Stabilität, Skalierbarkeit und Interface-Engineering zu überwinden.
Neben den elektrischen und elektrochemischen Eigenschaften von 2D-SCMs sollten die Leser auch die Bedeutung der Stabilität und Langzeitperformance dieser Materialien in realen Anwendungen verstehen. In vielen Fällen sind es gerade die Herausforderungen im Bereich der Stabilität, die die Skalierbarkeit und den kommerziellen Einsatz von 2D-SCM-basierten Energiespeichersystemen bremsen. Die Weiterentwicklung von stabilen, skalierbaren Materialsystemen ist daher eine der zentralen Aufgaben in der aktuellen Forschung, um das Potenzial dieser Materialien vollständig auszuschöpfen.
Wie können zweidimensionale Halbleiter die Effizienz von Thermoelektrischen Materialien für die Energieumwandlung steigern?
Die Effizienz eines thermoelektrischen Materials wird durch den dimensionslosen Parameter ZT gemessen, welcher das thermoelektrische Verdienstmaß darstellt. Dieser Parameter ist eine Funktion der Seebeck-Koeffizienten (S), der elektrischen Leitfähigkeit (σ), der Wärmeleitfähigkeit (κ) und der Temperatur (T). Besonders im Hinblick auf thermoelektrische Generatoren (TEGs) und Kühler (TECs), die auf den Seebeck- bzw. Peltier-Effekten basieren, ist es entscheidend, Materialien mit einem hohen ZT-Wert zu entwickeln. Idealerweise sollte der ZT-Wert für TEGs über 1 und für TECs etwa bei 1 liegen, um eine effiziente Funktionalität zu gewährleisten.
Ein zentrales Problem bei der Entwicklung hoch-effizienter thermoelektrischer Materialien liegt in der Wechselwirkung zwischen den Parametern S, σ und κ. Diese sind in den meisten Materialien stark korreliert, was bedeutet, dass die Optimierung eines Parameters negative Auswirkungen auf einen anderen haben kann. Die elektrische Leitfähigkeit σ und die Wärmeleitfähigkeit κ verhalten sich in den meisten Materialien gemäß dem Wiedemann-Franz-Gesetz, wonach κ proportional zu σ ist. Auf der anderen Seite nimmt die Seebeck-Koeffizienten S mit zunehmender Trägerdichte n ab. Dies bedeutet, dass Versuche, die elektrische Leitfähigkeit durch Manipulation der Trägerdichte zu erhöhen, zwangsläufig eine Verringerung von S zur Folge haben.
Die Balance zwischen diesen drei Parametern zu finden, ist eine große Herausforderung. In den letzten Jahren hat sich jedoch gezeigt, dass die Verwendung von Nanomaterialien neue Möglichkeiten für die Entwicklung von Materialien mit hohen ZT-Werten eröffnet. Insbesondere niedrigdimensionale Systeme, wie sie in zweidimensionalen (2D) Halbleitern vorkommen, haben aufgrund ihrer ungewöhnlichen Ladungs- und Wärmeleitphänomene das Potenzial, diese Parameter unabhängig voneinander zu optimieren. Nanomaterialien und 2D-Halbleiter bieten daher eine vielversprechende Möglichkeit, den ZT-Wert signifikant zu steigern, da die Ladungstransporteigenschaften und die Wärmeleitfähigkeit bei niedrigen Dimensionen anders wirken als in konventionellen Materialien.
Ein klassisches Beispiel für ein solches Material ist Bismut-Tellurid (Bi2Te3) und seine Legierungen, die traditionell in thermoelektrischen Anwendungen verwendet werden. Diese Materialien besitzen sehr schmale Bandlücken (0,15–0,3 eV) und eine hohe Banddegeneration, was eine Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit (σ) bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung eines hohen Seebeck-Koeffizienten (S) ermöglicht. Trotz ihrer hervorragenden elektrischen Eigenschaften und der niedrigen Wärmeleitfähigkeit aufgrund der schweren Bi- und Te-Atome stoßen Bi2Te3-Legierungen jedoch an ihre Grenzen. Insbesondere fördert die geringe Bandlücke die Erzeugung von Minoritäts-Trägern, was die thermoelektrische Leistung dieser Legierungen begrenzt.
In den letzten Jahren hat der Fokus auf nanostrukturierten Materialien und 2D-Halbleitern das Potenzial gezeigt, diese Grenzen zu überwinden. Durch die Anwendung nanotechnologischer Verfahren ist es möglich, Materialien zu schaffen, die eine feine Abstimmung der elektrischen und thermischen Eigenschaften ermöglichen, wodurch der ZT-Wert in einer breiten Palette von Materialien verbessert werden kann. Solche Materialien könnten nicht nur die Leistung von TEGs und TECs steigern, sondern auch dazu beitragen, die thermische Effizienz in vielen anderen technischen Anwendungen zu maximieren.
Zweidimensionale Halbleiter, die aufgrund ihrer dünnen Struktur und der damit verbundenen außergewöhnlichen elektronischen und optischen Eigenschaften besondere Aufmerksamkeit erregen, haben die Fähigkeit, die Wärmeleitung stark zu reduzieren, während sie gleichzeitig eine gute elektrische Leitfähigkeit bewahren. Dies liegt an der erhöhten Bandstruktur und den spezifischen Oberflächen- und Grenzflächenphänomenen, die in zwei-dimensionalen Materialien auftreten.
Ein weiterer entscheidender Aspekt bei der Entwicklung von Materialien für die thermoelektrische Energieumwandlung ist die genaue Kontrolle über die Morphologie und Struktur der Materialien. Das Tailoring der Oberflächenstruktur, wie zum Beispiel das Erzeugen von Nanodrähten oder nanoskaligen Schichten, ermöglicht eine Verbesserung der Ladungstransferdynamik und eine Senkung der Wärmeleitfähigkeit. Diese fortschrittlichen Designs führen zu einer erheblichen Verbesserung der ZT-Werte und bieten so neue Möglichkeiten für die effiziente Nutzung von Abwärme in der Energieumwandlung.
Für die erfolgreiche Implementierung dieser neuen Materialklassen in Anwendungen zur Energieumwandlung ist es von entscheidender Bedeutung, neben der Steigerung des ZT-Werts auch die Stabilität und Reproduzierbarkeit der Materialien zu gewährleisten. Materialien, die nicht nur hohe ZT-Werte aufweisen, sondern auch lange stabil bleiben und wiederverwendbar sind, sind essenziell für die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in praktischen Anwendungen.
Wie beeinflusst die Synthese von Graphen-Quantenpunkten ihre optoelektronischen Anwendungen?
Graphen-Quantenpunkte (GQDs) sind winzige Fragmente von Graphen, die in der Regel weniger als 100 nm groß und dünner als zehn Schichten sind. Diese Quantenpunkte zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Fähigkeit zur Kontrolle von Elektronen und anderen Ladungsträgern auf atomarer Ebene aus, was sie für eine Vielzahl von optoelektronischen Anwendungen interessant macht. Der Unterschied zu herkömmlichen Graphen liegt in der Tatsache, dass GQDs aufgrund ihrer reduzierten Größe eine Bandlücke aufweisen, die Graphen in seiner unmodifizierten Form nicht besitzt. Diese Bandlücke kann durch die Veränderung der Größe, der funktionellen Gruppen auf der Oberfläche oder durch die Kombination dieser beiden Faktoren kontrolliert werden, was den GQDs eine Vielzahl einzigartiger optischer Eigenschaften verleiht.
Die Synthese von GQDs kann entweder durch einen „Top-down“-Ansatz oder einen „Bottom-up“-Ansatz erfolgen. Beim „Top-down“-Ansatz werden größere Graphen- oder Graphenoxid-Materialien mittels Oxidationsprozessen oder anderen Zersetzungsverfahren in kleine Quantenpunkte zerlegt. Einer der häufigsten Ansätze ist die oxidative Spaltung, bei der starke Oxidationsmittel wie Schwefelsäure oder Salpetersäure eingesetzt werden, um die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen innerhalb der Graphen- oder Graphenoxid-Struktur zu brechen. Dies führt zur Bildung von kleineren Fragmenten, die anschließend reduziert und passiviert werden, um die gewünschten optischen Eigenschaften zu erzielen. In einem solchen Prozess sind die GQDs oft in der Lage, bei bestimmten Wellenlängen, wie zum Beispiel bei 365 nm, eine blaue Fluoreszenz zu emittieren, wobei auch andere fluoreszierende Eigenschaften, wie beispielsweise Grünfluoreszenz bei 980 nm, erzielt werden können.
Auf der anderen Seite steht der „Bottom-up“-Ansatz, bei dem kleinere Moleküle oder Materialien genutzt werden, um die Quantenpunkte von Grund auf neu zu synthetisieren. Diese Methode ermöglicht eine präzisere Kontrolle über die Struktur und Größe der GQDs, was ihre Anwendung in hochentwickelten Technologien noch relevanter macht. Durch die Verwendung von Kohlenstoff-nanostrukturierten Vorläufern, wie z.B. Fullerenen oder Kohlenstoff-Nanoröhren, lassen sich besonders kleine GQDs herstellen, die durch den Einsatz von Oxidationsmitteln oder anderen Reagenzien weiterverarbeitet werden.
Die optischen Eigenschaften von GQDs, insbesondere ihre Fluoreszenz, machen sie zu einem interessanten Material für eine Vielzahl von Anwendungen. Die Bandlücke der GQDs, die durch ihre geringe Größe und die speziellen Oberflächenfunktionen induziert wird, verleiht ihnen semiconductive Eigenschaften, die im Gegensatz zu Graphen als vollständigem Leiter auftreten. Diese Eigenschaften eröffnen viele Anwendungen in den Bereichen der Bildgebung, Biosensorik und Photovoltaik. Ihre Photolumineszenz-Quanten-Ausbeuten (PLQY) und ihre geringe Toxizität machen GQDs zu bevorzugten Kandidaten für den Einsatz in biomedizinischen Anwendungen, wie der Krebsbehandlung oder der umweltfreundlichen Wasseraufbereitung.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Möglichkeit, die optischen und elektronischen Eigenschaften von GQDs durch Heteroatom-Dopierung zu optimieren. Durch das Einbringen von Atomen wie Stickstoff, Schwefel, Bor oder Phosphor in die GQD-Struktur können zusätzliche Energieniveaus eingeführt werden, die den HOMO-LUMO-Abstand verringern und die Lichtabsorption über ein breiteres Spektrum hinweg ermöglichen. Diese Dopingstrategien verbessern nicht nur die Fluoreszenz-Eigenschaften der GQDs, sondern auch ihre chemische Reaktivität und Stabilität, was sie für katalytische Anwendungen noch wertvoller macht.
Die Synthese von GQDs ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Während der „Top-down“-Ansatz eine kostengünstige und einfachere Methode zur Herstellung von GQDs darstellt, ist die Ausbeute oft begrenzt, und die Kontrolle über die Größe und Form der Quantenpunkte ist schwierig. Der „Bottom-up“-Ansatz, obwohl er eine höhere Präzision ermöglicht, ist oft mit höheren Kosten und komplexeren Prozessen verbunden. Beide Methoden bieten jedoch wertvolle Einblicke in die Eigenschaften und das Potenzial von GQDs und sind weiterhin Gegenstand intensiver Forschung.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Größe und Oberflächenchemie von GQDs nicht nur ihre optischen, sondern auch ihre elektrischen und katalytischen Eigenschaften erheblich beeinflussen können. Insbesondere die Fähigkeit, die Oberfläche der GQDs gezielt zu modifizieren, bietet viele Möglichkeiten, um ihre Leistung in verschiedenen Anwendungen zu optimieren. In Zukunft werden weitere Fortschritte in der Synthese und Charakterisierung von GQDs wahrscheinlich dazu führen, dass diese Materialien noch vielseitiger und leistungsfähiger werden.
Wie beeinflussen van-der-Waals-Kräfte das Stapeln und die Eigenschaften von 2D-Heterostrukturen?
Van-der-Waals-Kräfte (vdW-Kräfte) zwischen den Schichten sind von entscheidender Bedeutung für die Stabilität und Funktionalität von 2D-Heterostrukturen. Obwohl diese Kräfte relativ schwach sind, ermöglichen sie eine bemerkenswerte Vielseitigkeit bei der Konstruktion von Mehrschichtsystemen, da keine starken chemischen Bindungen erforderlich sind. Diese schwache Kopplung bewirkt, dass die einzelnen Schichten flexibel bleiben und dennoch scharfe Grenzflächen ausbilden, wodurch die individuellen Eigenschaften der einzelnen Materialien erhalten bleiben. Dadurch kann man verschiedene 2D-Materialien so kombinieren, dass ihre jeweiligen elektronischen und optischen Eigenschaften optimal genutzt werden.
Ein wesentliches Merkmal der vdW-Kräfte ist die Förderung einer exakten Ausrichtung der Kristallgitter der übereinander gelagerten Materialien. Diese Gitteranordnung ist entscheidend für das Erreichen günstiger elektronischer Bandstrukturen, welche wiederum effiziente Ladungstrennung und -transport begünstigen. Ein bekanntes Beispiel für eine solche 2D-Heterostruktur ist die Kombination aus Molybdändisulfid (MoS₂) und Wolframdiseelenid (WSe₂), zwei Übergangsmetall-Dichalkogeniden (TMDCs). Die Bandanordnung in diesem Stapel fördert die Trennung von Ladungsträgern, was Anwendungen in Photodetektoren, Solarzellen und Leuchtdioden ermöglicht.
Heterostrukturen lassen sich gezielt anpassen, indem man bestimmte 2D-Halbleitermaterialien auswählt, die Anzahl der Schichten variiert und die relative Orientierung der Schichten steuert. Auf diese Weise können elektronische und optoelektronische Eigenschaften präzise eingestellt werden, was heterogene Strukturen zu vielversprechenden Kandidaten für zukünftige elektronische und photonische Bauelemente macht. Im Gegensatz dazu entstehen Homostrukturen durch das Stapeln identischer 2D-Schichten. Auch hier stabilisieren vdW-Kräfte die Stapelung, wobei unterschiedliche Stapelungssequenzen wie AB- oder AA-Stapelungen die elektronischen Eigenschaften variieren können.
Neben der vertikalen Stapelung gewinnt auch die laterale Anordnung einzelner 2D-Schichten nebeneinander auf einem Substrat an Bedeutung. Solche lateralen Stapelungen können ebenfalls durch die Interaktionen zwischen den Schichten beeinflusst werden und so elektronische, optische sowie Transport-Eigenschaften modulieren. Ähnlich wie bei vertikalen Stapelungen lässt sich durch die Kombination verschiedener 2D-Halbleiter eine breite Palette an maßgeschneiderten heterogenen Strukturen herstellen.
Die TMDCs selbst kristallisieren als geschichtete Verbindungen mit Metallatomen, die zwischen Chalkogenatomen (Schwefel, Selen, Tellur) eingebettet sind. Die chemische Bindung innerhalb einer Schicht ist kovalent, während die Schichten durch vdW-Kräfte zusammengehalten werden. Dieses Schichtprinzip erlaubt es, TMDCs als atomar dünne Bausteine zu betrachten, die man wie Legosteine entweder vertikal stapeln oder lateral verbinden kann. Die unterschiedlichen Stapelungen resultieren in verschiedenen Phasen und Stapelungsmustern, wie der trigonal-prismatischen H-Phase und der oktaedrischen T-Phase, die jeweils eigene elektronische und strukturelle Eigenschaften besitzen.
Die Stapelreihenfolge (Polytyp) beeinflusst die elektronischen Strukturen, Schwingungsspektren und Wechselwirkungen mit Licht. Zum Beispiel zeigt die 1H-Phase einen hexagonalen Kristallaufbau, während die 2H-Phase durch eine Schraubdrehung beim AB-Stapel eine Variation dieser Symmetrie darstellt. Die 3R-Phase hingegen weist eine rhomboedrische Struktur mit reduzierter Symmetrie auf. Die T-Phase bleibt dagegen meist in der AA-Stapelung konsistent.
Eine neuartige Entwicklung in diesem Feld ist die Erzeugung von sogenannten Janus-Monolayern, bei denen durch asymmetrische Anordnung von Atomen auf der Ober- und Unterseite der Schicht eine Struktur mit unterschiedlichen chemischen Eigenschaften entsteht. Dies ermöglicht die Erzeugung von Heterostrukturen mit ausgeprägten Dipolmomenten, die die Wechselwirkungen zwischen den Schichten und die Lebensdauer der Ladungsträger gezielt steuern. Beispielsweise konnte in MoSSe- und WSSe-basierten Systemen die Ladungsträgerdynamik durch vertikale und laterale Stapelung feinjustiert werden, was die Effizienz von photocatalytischen Prozessen deutlich erhöht.
Trotz dieser Fortschritte ist das fundamentale Verständnis der Mechanismen hinter der Ladungsträgerrelaxation und Rekombination in Janus-Heterostrukturen noch nicht vollständig erschlossen. Dies zeigt, wie komplex und vielschichtig die physikalischen Prozesse in vdW-gestapelten 2D-Systemen sind.
Es ist von zentraler Bedeutung, dass der Leser die Rolle der schwachen, aber präzisen van-der-Waals-Kräfte nicht nur als bloße Verbindung zwischen den Schichten versteht, sondern als Schlüsselmechanismus, der durch Steuerung von Stapelungsrichtung, Phasenbildung und Materialkombination eine gezielte Modulation elektronischer und optoelektronischer Eigenschaften ermöglicht. Darüber hinaus muss beachtet werden, dass selbst kleine Veränderungen im Stapelungswinkel oder in der Schichtreihenfolge zu fundamentalen Änderungen der Bandstruktur und somit der funktionellen Eigenschaften führen können. Der modulare Charakter von 2D-Materialien erlaubt es, komplexe Systeme mit maßgeschneiderten Eigenschaften zu entwerfen, die in konventionellen, dreidimensionalen Materialien nicht erreichbar sind. Das Verständnis der Wechselwirkung zwischen Struktur und elektronischen Eigenschaften in solchen heterogenen Stapelungen ist daher grundlegend für die Entwicklung zukünftiger Nanotechnologien und optoelektronischer Bauelemente.
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